Offengestanden fällt es mir schwer, den Inhalt des Buches widerzugeben. Madani schreibt von ihrem Beruf, privaten Erlebnissen und manchmal auch ganz anderen Dingen. Um eine Autobiographie handelt es sich nicht, auch nicht um ein kulturwissenschaftliches Werk, welches das Schauspiel analysieren würde und ebenso wenig um einen gesellschaftskritischen Roman, aber irgendwie wird alles ein bisschen angerissen.
Mir fehlte daher der rote Faden oder ein Ziel, auf welches das Buch hinarbeitet. Oftmals werden - wie ich finde - allgemein bekannte oder auf der Hand liegende Themen behandelt. Beispielsweise geht es um das Umlernen beim Wechsel von der Bühne vor die Kamera oder um das Schlagwort Authentizität bei der Wahl der Rollenbesetzung: Darf nur ein Gehörloser einen Gehörlosen spielen? Darf ein Mörder nur von einem Mörder verkörpert werden? Einige Passagen fand ich stark und die Ausführungen und Erfahrungen interessant. Andere Passagen zogen sich für mein Empfinden sehr in die Länge und waren mir thematisch schon (zu) gut bekannt. Beispielsweise hätte es für mich die ausführlichen Beschreibungen von Milgram/ Stanford Prison nicht gebraucht und ich denke, dass viele mit den Experimenten etwas anfangen können. Aufgebrochen werden die Kapitel immer wieder durch den Einschub eines Dramoletts. Besonders zu Beginn konnte ich mit diesen wenig anfangen. Andere waren dann wieder greifbarer und zeigten eine Szene aus dem Alltag der Schauspielerin.
So wie das Buch thematisch springt, wechselt auch der Schreibstil für mein Empfinden stark: Von der wissenschaftlichen Betrachtung des Berufes hin zu im Plauderton und mit Zwinkern erzählten (Lern-)Erfahrungen. Irritiert haben mich beispielsweise die Coaching-Notizen, die ein Kapitel umfassen. Mit diesen konnte ich persönlich nichts anfangen, weiß jetzt aber, dass die Schauspielerin auch mal jemanden gecoacht hat...
Gelungen ist die Gestaltung des Werkes. Die Farbwahl gefällt mir gut und auch die Verzierungen fügen sich schön ins Gesamtbild (beispielsweise finden sich hübsche Bullet Points). Am Ende findet sich ein schöner Ausblick und die Schlussworte wirkten auf mich versöhnlich und bestärkend.
Vielleicht ist das Buch eher für waschechte Fans der Autorin gedacht oder für jemanden, der eine Hausarbeit zu Performanz schreibt und noch ein paar schöne Aussprüche zitieren möchte. Mich hat das Werk trotz einzelner starker Passagen nicht abholen können.
Mit der aufwendigen Gestaltung perfekt für Halloween!
Passend zu Halloween präsentiert Rupert gruselige Geschichten rund um Werwölfe, Vampire, Gespenster, Zombies, Mumien und andere Gestalten. Von kalten Schauern bis ausgelassenes Gelächter ist mit dieser Lektüre alles möglich.
Ganz vorneweg muss bei diesem Buch die Gestaltung stehen, denn diese ist wirklich außergewöhnlich. Das Cover und den Farbschnitt finde ich wunderbar gelungen. Sowohl die sehr zu Halloween passende Farbwahl als auch das im Dunkeln leuchtende Cover sind super. Zudem beinhaltet das Buch eine schwarze Maske, die sich heraustrennen lässt. Das ist eine sehr süße Idee und rundet das Ganze ab. Die Illustrationen sind so, wie man sie von Jeff Kinney erwartet und fügen sich daher schön in die Reihe.
In dem Buch finden sich 14 kurze Geschichten, die mal mehr und mal weniger düster sind. Schwarzen Humor findet man jedoch in jeder – und ganz viel Kreativität. Am besten hat mir die Geschichte "Der Streichespieler" gefallen, auch wenn – oder vielleicht gerade weil – das Ende bitterböse war. Immer wieder bieten sich kleine Gespräche zum Thema Moral oder Anderssein an, was mir gut gefällt. Die einzelnen Erzählungen sind sehr kurzweilig und werden durch die Illustrationen schön aufgelockert oder ergänzt. Mir gefällt sehr gut, dass die Illustrationen nicht einfach nur den Text begleiten, sondern Teil des Textes sind und ohne sie die Geschichte eben nur lückenhaft wäre. Immer wieder fallen kleine Details ins Auge, die mich zum Schmunzeln gebracht haben - etwa der Geist, der sich ein Fußballspiel anschaut und bei dem man nicht weiß, ob er die Mannschaft ausbuht oder einfach nur Gespenstergeräusche macht (S.40) oder die Abbildung einer Zeitung, bei der neben der Schlagzeile ein kleiner Artikel mit dem Titel “Kindergeburtstag: Mumie zerschlägt Piñata” abgebildet ist (S.141). Auch Wortspiele wie Zeh-Realien (S.153) sind gelungen und passen natürlich genau in die Geschichte.
Nichtsdestotrotz würde ich bei diesem Buch ganz besonders empfehlen, sich die Geschichten vor dem gemeinsamen Lesen erst mal allein anzuschauen und daraufhin zu untersuchen, ob die Kinder für dieses Buch wirklich alt genug – beziehungsweise bereit – sind. Die Leseempfehlung liegt 8-11 Jahren – beispielsweise die Geschichte über die Oma (“Das Nickerchen”) hat bei manchen Kindern aber vielleicht Tränenpotential.
Insgesamt handelt es sich um ein kurzweiliges Buch, das auch für ältere Leser geeignet ist und durch den schwarzen Humor, viele kreative Ideen und lustige Details für unterhaltsame Lesezeiten sorgt. Die Altersempfehlung würde ich nur als groben Richtwert sehen und empfehlen, für sein Kind erst einmal zu prüfen, ob der Humor angemessen ist. Jeff Kinneys Handschrift merkt man auf jeder Seite, weswegen das Buch sowohl für Fans von Greg und Rupert als auch für Neu-Einsteiger geeignet ist.
Hannah, die beruflich sehr erfolgreich ist, braucht dringend eine Auszeit. Ihr Alltag ist voller Hektik und Stress, aber Sachen, die ihr Freude bereiten, fehlen gänzlich. Also mietet sie sich für ein Wochenende eine bescheidene Holzhütte fernab der turbulenten Großstadt. Diese ist nicht nur ziemlich abgelegen, sondern auch wunderschön eingeschneit. Plötzlich taucht Sophie, ein kleines Mädchen im roten Schneeanzug, auf und wirbelt Hannahs Leben herum. Während die beiden ein Schneinhorn bauen, Schneeengel machen, ein Iglu bauen oder gemeinsam Kakao trinken und Kekse essen, freunden sie sich an. Obwohl sie noch sehr jung ist, kann Sophie Hannah Tipps geben, wie sie besser im Moment leben und auf sich achten kann. Das inspiriert Hannah dazu, über ihr eigenes Leben nachzudenken - und darüber, was sie im Leben wirklich möchte. Nach und nach kommen immer mehr Erinnerungen hoch und Hannah verspürt zunehmend den Wunsch, etwas zu ändern.
Mit 176 Seiten ist das Buch ideal für Zwischendurch. Es liest sich gut und man kann den Ausführungen leicht folgen. Bei einigen Aspekten, die Hannah beim Blick auf ihr Leben auffallen, habe ich mich ein bisschen ertappt gefühlt; andere Aspekte waren mir (glücklicherweise) fremd. Als Charakter fand ich Hannah nicht greifbar, da sie so verloren wirkt und so viel Ballast an dem Wochenende hochkommt. Sophie hingegen hat mir als Figur gefallen und ich konnte sie mir sehr gut vorstellen. Mit ihrer kindlich-naiven Art stuppst sie Hannahs Gedankengänge an und spricht frei heraus, was sie denkt und wie einfach das mit dem Glücklichsein doch eigentlich geht.
Allerdings kann man auf derart wenig Seiten nicht viel Tiefgang erwarten. Im Klappentext heißt es: "Eine Geschichte über den Mut, auf die eigene Stimme zu hören. Und darüber, wie wir den Menschen finden, der wir werden wollten, als wir klein waren". Ich denke, das ist etwas weit gegriffen. Vielmehr ist das Buch in meinen Augen eine kleine winterliche Auszeit aus dem Alltag, bei der man seicht dazu angeregt wird, das eigene Glück zu reflektieren. Das passt gut in die Weihnachtszeit, ist aber gleichwohl nicht revolutionär. Während ich die Szenen mit Sophie amüsant und schön zu lesen fand, waren mir die Reflexionen teilweise zu unaufgeregt.
Insgesamt halte ich das Buch für eine unaufgeregte und entspannte Lektüre, mit der einem eine kleine Auszeit vom stressigen Alltag gelingen kann. Poetisch oder inspirierend fand ich es allerdings weniger.
Ein wunderschönes und tröstliches Buch mit toller Botschaft!
Jedes Jahr öffnet ein ganz besonderer und magischer Ort seine Pforten: Der Regenzaubermarkt. Überall hört man Gerüchte über den Ort, an dem man zu Beginn der Regenzeit sein Unglück gegen ein neues Lebensglück eintauschen und somit seinen tiefsten Wunsch in Erfüllung gehen lassen kann. Serin, die in ihrem Leben bereits viel Unglück erfahren hat, setzt all ihre Hoffnung in den Regenzaubermarkt und recherchiert alles, was sie über ihn in Erfahrung bringen kann - auch, wie sie eine Einladung erbeten kann. Dafür schreibt sie einen Brief, in dem sie all ihr Unglück von der Seele wegschreibt. Als sie per Post eine goldene Eintrittskarte erhält, kann sie es kaum glauben und macht sich auf den Weg nach Rainbow Town. Dort findet sie tatsächlich den Regenzaubermarkt und begibt sich auf die Suche nach ihrem Lebensglück. Allerdings gibt es auch einen Haken: Serin hat nur bis zum Ende der Regenzeit in einer Woche, um ihr Glück zu finden. Schafft sie es nicht, muss sie für immer an diesem Ort gefangen bleiben... Zum Glück hat sie die Katze Isha als Gefährtin an ihrer Seite, denn es lauern noch ein paar andere Gefahren.
Mich hat das Cover des Buches, als ich es das erste Mal sah, direkt in seinen Bann gezogen. Ich finde es ganz liebevoll gestaltet und es passt perfekt zur Geschichte. Der Schreibstil ist sehr angenehm und es fiel mir schwer, das Buch zwischendurch aus der Hand zu legen. Auch wenn es sich um ein absolutes Wohlfühlbuch handelt, kommt nämlich die Spannung nicht zu kurz. Während man Serin auf ihrer Suche begleitet, lernt man viele verschiedene und vielschichtige Figuren kennen, die allesamt liebevoll gezeichnet sind. Es fließen koreanische Fabelwesen in die Erzählung ein, was ich sehr schön fand. Die Welt des Regenzaubermarktes ist absolut bezaubernd und der Autor hat viele kreative Ideen einfließen lassen, die die Lektüre zu einem echten Lesegenuss machen. Immer wieder werden humorvolle - aber auch düstere - Elemente eingewoben, die für reichlich Spannung sorgen. Dabei ist das Buch versöhnlich und hat ein wunderschönes Ende, bei dem ich Tränchen in den Augen hatte.
Für mich ist "Der Regenzaubermarkt" ein bezauberndes und tröstliches Buch, das einem vor Augen führt, wie gut man es hat - und ein Buch, das die Zuversicht schenkt, dass alles besser werden kann. Außerdem wird man beim Lesen dazu angeregt, darüber nachzudenken, was für einen selbst Glück ausmacht. Beim Lesen begegnen einem immer wieder schön gewählte Symbole und das Werk hält plausible, aber unerwartete, Wendungen bereit. Mir hat es sehr viel Freude bereitet, Serin auf ihrer Suche zu begleiten.
Diese Geschichte ist mein persönliches Lese-Highlight für dieses Jahr.
In diesem Buch werden auf 208 Seiten 66 Fragen rund um Wein beantwortet. Diese decken viele Bereiche wie praktische Tipps, Herstellung, Weinregionen, Reb- und Weinsorten, Irrtümer, Food-Pairing, Verkostungen oder Insider-Tipps ab. Da jedes Kapitel in die einzelnen Fragen gegliedert ist, liest sich das Buch sehr angenehm und kurzweilig. Dazu trägt darüber hinaus der lockere Schreibstil bei: Viele Informationen werden mit einem Augenzwinkern gegeben und es wird benannt, was vielleicht etwas versnobter Aberglaube ist und was tatsächlich einen Unterschied macht. Dadurch, dass es immer wieder Querverweise auf andere Fragen gibt, kann man das Buch immer wieder aufs Neue als Nachschlagwerk nutzen und so für seine aktuelle Situation oder Fragestellung die richtige Antwort finden. Auch als Vorbereitung auf einen Restaurantbesuch oder bei der Planung eines schönen Festtagsessens hilft ein Blick ins Buch sicherlich. Besonders gut haben mir die Hilfestellungen zum passenden Wein zu Gerichten unterschiedlicher Geschmacksrichtungen und Weinempfehlungen zu verschiedenen Anlässen (bzw. die Begründung für diese Tipps) gefallen. Außerdem fand ich schön, dass ich auf mir bisher unbekannte Weinsorten aufmerksam gemacht worden bin. Insgesamt macht das Buch sehr viel Lust, loszugehen und Weine zu probieren. Die Begeisterung des Autors für Wein ist beim Lesen gut spürbar.
Zudem habe ich beim Lesen immer wieder Notizen gemacht und Weinsorten, Empfehlungen, Richtwerte und so weiter rausgeschrieben. Da es sich um ein Werk für Weineinsteiger handelt, findet der ein oder andere sicherlich auch mal mehr oder weniger bekannte Informationen. Persönlich hätte ich die Film- und Literaturempfehlungen zum Ende des Werkes wohl nicht gebraucht. Für mich war insgesamt aber viel Neues dabei und die Lektüre hat mir Spaß gemacht. Nun kann eine selbst geplante Verkostung kommen - und ich werde sicherlich den ein oder anderen Kniff aus "Simply Wine" beherzigen.
In Jessamines Reich breitet sich eine gleichermaßen tödliche wie mysteriöse Seuche aus, für die seit langer Zeit keine Heilung gefunden werden konnte. Da auch die Versuche der Prinzessin, in verbotenen Hexenbüchern eine Lösung zu finden, scheitern, willigt sie schließlich der Vernunftehe mit Leon ein. Dieser ermordet sie noch während der Zeremonie und auch ihre Mutter und alle, die zu ihr stehen, sterben. Allerdings stirbt Jessamine nicht, sondern findet sich in einer Sphäre zwischen Leben und Tod wieder, wo sie der Todlose entdeckt. Der von Hexen verehrte Gott wartet dort schon seit Jahrhunderten auf ihr Erscheinen, denn nur sie kann ihn retten. Also schließen sie einen Pakt und er erweckt sie wieder zum Leben. Jessamine möchte herausfinden, warum sie hintergangen wurde, ihr Volk retten, sich ihren Thron wiederholen - und sich rächen. Doch auch der Todlose verfolgt seine Ziele. Allmählich entwickeln sich zwischen den beiden Gefühle und gemeinsam können sie entweder das Land retten oder alles zerstören, das jemals existiert hat.
Der Klappentext und auch das Cover versprachen eine düstere und spannende Erzählung, auf die ich mich sehr gefreut habe. Die Atmosphäre des Buchs hat mir in der Tat durchweg sehr gefallen. Da die Geschichte sowohl die Sichtweise von Jessamine als auch die des Todlosen enthält, konnte die Atmosphäre mit unterschiedlichen Mitteln aufgebaut werden. Insbesondere die Passagen, die sich mit dem Todlosen befassen, haben mir sehr gut gefallen, da er ein sehr interessanter und faszinierender Charakter ist, von dem ich gerne mehr erfahren hätte. Jessamine hingegen wird in der Geschichte zwar immer wieder als selbstbewusst und stark beschrieben, meines Erachtens handelt sie jedoch überhaupt nicht so. Das war für mich ein großer Kritikpunkt, da man viel mehr aus ihrer Figur hätte rausholen können und ich eine starke Protagonistin vorgezogen hätte. So steht sie meiner Meinung nach im Schatten des Todlosen, der ja eigentlich von ihr abhängig sein soll.
Ein weiterer, noch größerer, Kritikpunkt ist für mich allerdings der Verlauf der Erzählung. Gerade zu Beginn sind mir die vielen Wiederholungen sehr negativ aufgefallen. Irgendwann habe ich mich daran gewöhnt und konnte besser in den Lesefluss finden. Das ist aber insbesondere deshalb schade, weil etwa in der ersten Hälfte kaum etwas passiert. Man steigt sehr schnell in die Handlung ein und dann passiert ewig nichts. Erst in den letzten Kapiteln nimmt die Geschichte dann an Fahrt auf, was jedoch nicht reicht, um alle Handlungsstränge aufzugreifen, (zentrale) Fragen zu beantworten oder überhaupt der Hauptmotivation der Protagonistin auch nur nahe zu kommen. Schätzungsweise werden noch zwei Bände folgen, was ich sehr schade finde, da man die Handlung in diesem Werk sehr gut hätte verdichten und ein sehr starkes Buch hätte kreieren können. Mir persönlich hätte das besser gefallen als mehrere Teile, für die dann jeweils nicht genug Handlung übrig bleibt. Außerdem finde ich es schade, wenn in einem Buch nur ein kleiner Bruchteil der aufgeworfenen Fragen beantwortet wird, nachdem über 200 Seiten lang kaum etwas passiert ist.
Der letzte Part des Buches, in dem sich also fast die gesamte Handlung abspielt, hat mir gut gefallen. Es wäre schön gewesen, wenn das gesamte Werk ein ähnliches Tempo gehabt hätte, denn das hätte der Plot hergegeben. Sollte es bei einem Folgeband bleiben, werde ich ihn lesen und darauf hoffen, dass dann die Handlung mit der Atmosphäre mithalten kann. Wird das Ganze jedoch zu einer Trilogie aufgebauscht, wäre ich wohl raus.
In diesem Kochbuch stellt Dr. Michael Greger zu seinem Werk "How Not to Diet"-Buch passende Rezepte vor. Dabei sollen die über 100 Gerichte gesund und lecker sein sowie glücklich machen. Bei den pflanzenbasierten Gerichten soll man keine Kalorien zählen und auch nicht Hunger leiden müssen, dafür aber gesund abnehemen oder eben sein gesundes Gewicht halten. Da ich viel Gutes von den bisher erschienen Werken des Autors gehört habe, war ich auf dieses Kochbuch sehr neugierig.
Die Gestaltung des Buches ist sehr hochwertig: Zu fast jedem Rezept gibt es Fotografien, das Buch ist übersichtlich gestaltet und Tabellen unterstützen schnelles Erkennen richtiger Garzeiten, usw.
Zu Beginn des Buches findet sich ein sehr kurzer Abriss der Grundannahmen des Autors; für ein tiefgreifendes Verständnis ist natürlich das zuvor erschienene Buch unabdingbar. Nichtsdestotrotz erhält man einen guten Einblick in die Überlegungen, die hinter der vorgestellten Ernährungsweise stehen. Im Anschluss folgt der Rezeptteil, welcher in "Suppen", "Salate", "Pasta", "Gemüse-Hauptgerichte", "Bohnen", "Getreide", "Frühstück", "Obst", sowie "Grundrezepte" gegliedert ist.
Generell sind die Rezepte abwechslungsreich gestaltet. Beim ersten Überfliegen der Rezepte fielen mir bereits Zutaten auf, die sich normalerweise nicht in meiner Küche befinden. Nährhefe beispielsweise findet in den vorgestellten Rezepten sehr oft Verwendung und das gemahlene Mehl aus blauem Mais für die Süßkartoffelspalten (S.143) habe ich noch immer nirgendwo entdecken können. Was ebenso auffällt sind die Portionsgrößen. Dass Kalorienzählen überflüssig wird, wenn die Hauptmahlzeit für eine Person aus etwa einer viertel bis halben Süßkartoffel oder einer Hand voll Beeren besteht, liegt auf der Hand. Sättigen konnten mich etwa zwei bis drei Portionen, allerdings nicht langanhaltend. Glücklich - wie auf dem Klappentext versprochen wird - hat mich das Essen hingegen nicht gemacht. Zudem sollte die Zubereitungszeit nicht unterschätzt werden. Häufig stand sie für mich in keinem Verhältnis zu den am Ende entstandenen Gerichten. Der Verzicht auf Salz und Öl war für mich ungewohnt und auch nicht gänzlich schlüssig. Beide Zutaten zu reduzieren, leuchtet mir ein; ich bin jedoch davon überzeugt, dass es in einer ausgewogenen Ernährung auch Fette braucht.
Insgesamt ist das Buch also sehr schön gestaltet. Manche Rezepte waren ungewöhnlcih, aber angenehm gewürzt, weswegen ich beispielsweise in Zukunft Miso-Paste als Gewürz für unterschiedliche Gerichte beibehalten werde. Der Großteil der Rezepte konnte mich allerdings wenig bis gar nicht überzeugen.
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