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Benutzername: 
LukeAC
Wohnort: 
Aachen

Bewertungen

Insgesamt 5 Bewertungen
Bewertung vom 18.10.2020
Schockraum
Schlegl, Tobias

Schockraum


weniger gut

Entgegen der Sicht der Vorrezensenten war ich schon auf den ersten rund 20 Seiten desillusioniert. Die Schilderungen an diesen Stellen befriedigen leider nur Sensationsgier und Heldenepos. Diese anfangs geschilderten Umstände haben mit der Realität nicht viel zu tun. Wer mit Tunnelblick im Adrenalinrausch mit Blaulicht durch eine Großstadt heizt, ist bestenfalls dumm und ungeeignet, schlimmstenfalls schnell sein eigener Kunde.
Im Verlauf wird zunehmend auf den teils frustrierenden Alltag eingegangen, was dann auch glaubwürdiger ist. Es gibt auch in der Tat Kollegen, die an dieser Hilflosigkeit verzweifeln und darüber krank werden. Von Berufsanfängern, die nach so kurzer Zeit psyschische Probleme haben oder hatten, habe ich allerdings noch nicht gehört, und das macht die ganze Geschichte wieder etwas unglaubwürdig.
Es ist Tobias Schlegel zu Gute zu halten, dass er auf diesem Weg versucht, eine Lanze für diejenigen zu brechen, die im Gegensatz zu vielen anderen keine Lobby haben. Vielen Dank und meine Anerkennung dafür.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.10.2020
Frittenmafia / Frederic Le Maire Bd.1
Wucherer, Bernhard

Frittenmafia / Frederic Le Maire Bd.1


schlecht

Als großer Fan von Regionalkrimis habe ich mich natürlich begeistert auf "Frittenmafia" gestürzt. Leider musste ich schon nach wenigen Seiten feststellen, dass Anspruch und Wirklichkeit weit auseinanderklaffen. Der Autor ergeht sich in einer permanenten Wiederholung der immer gleichen Stereotypen ("merde") und schafft sogar das Kuststück, zunächst ausgiebig darüber herzuziehen, dass alle Welt die Begriffe "Pathologie" und "Rechtsmedizin" durcheinanderbringen, um anschließend genau diesen Fehler selber mehrfach zu wiederholen. Die Geschichte wird auch kaum nennenswert vorangetrieben, so dass ich nach rund 100 Seiten aufgegeben habe.

Bewertung vom 19.12.2012
Die Tore der Welt (4 Discs)

Die Tore der Welt (4 Discs)


weniger gut

Nach dem recht gut gelungenen Prequel "Säulen der Erde", welches recht gut umgesetzt wurde, war ich neugierig auf die Umsetzung von "Tore der Welt". Vorweg: Mit den komplexen Handlungssträngen der Buchvorlage hat der Film nur rudimentär zu tun. Vieles wird nur oberflächlich angedeutet, aber wesentliche Kerninhalte werden entweder völlig weggelassen oder völlig verfremdet. Ebenso jongliert der Drehbuchautor nach eigenem Gutdünken mit den Figuren, ändert ihre Rollen oder erfindet sogar neue. Wie schon beim Vorgängerfilm setzt der Regisseru auch bei "Tore der Welt" sein Hauptaugenmerk auf die politische Seite des Königshauses zu Beginn der Hundertjährigen Krieges, für die Buchvorlage nur Rahmenhandlung. Dabei gehen wesentliche Handlungsstränge verloren wie zum Beispiel die Entwicklung von Merthin zum Baumeister nebst dem krönenden Abschluss, nämlich den Bau des höchsten Kirchturms Englands, der allerdings nur Sinn machen würde, wenn Teile der Kathedrale im Film auch einstürzen würden, was natürlich nicht der Fall ist,
Die optische Darstellung des Films gefällt dagegen durchaus, es sind schöne Bilder und die Figuren wirken glaubhaft. Durch die Umgestaltung der Geschichte klaffen jedoch einige Lücken in der Geschichte.
Insgesamt für Liebhaber der Romanvorlage ein sehr entäuschender Film. Unabhängig des Buches gesehen ein mittelmäßiger, gut dargestellter Film.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.12.2012
Dead or Alive / Jack Ryan Bd.13
Clancy, Tom;Blackwood, Grant

Dead or Alive / Jack Ryan Bd.13


weniger gut

Da ich alle vorangegangenen Bücher der "Jack-Ryan-Reihe" besitze, war das Buch natürlich ein Muss. Leider setzt sich in ihm der Trend der letzten Bände fort, die Protagonisten zu idealisierten Übermenschen zu stilisieren. Gut, daran war man in den vorangegangenen Bänden ja schon ein Stück weit gewohnt, jedoch nimmt das in dem vorliegenden Buch bisweilen recht extreme Züge an. Enttäuschend war jedoch vor allem der Stil des Buches, der vor allem geprägt von ziemlich einfältigen Dialogen und laufenden Wiederholungen derselben simplen Formulierungen ist: die Bezeichnungen "Böse", "Schurken" und ähnliche Wendungen tauchen so häufig auf, daß man schon nach spätestens 300 Seiten beim erneuten Lesen aufstöhnen möchte.

Daß Clancy ein Hurra-Patriot ist, verhilft dem Buch auch nicht zur Ausgewogenheit. So ist natürlich ausschließlich die amerikanische Form von Demokratie richtig und gut, und speziell die Kontinentaleuropäer scheinen ihm suspekt zu sein. Gerade in diese Richtungen sind seine Recherchen wohl eher mau. Beispiel: Itialen ist neuerdings kulinarisch berühmt für - nein, nicht Pizza oder Pasta - Kalbsgerichte! man lernt halt nie aus...

Insgesamt für Clancy- und Jack-Ryan-Fans ein Muss für die Sammlung und ein Schmöker zur Unterhaltung, leider nicht mehr.