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isaba
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Stuhr

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Insgesamt 72 Bewertungen
Bewertung vom 15.08.2025
Georg, Miriam

Die Verlorene


ausgezeichnet

Die Geschichte „Die Verlorene“ von Miriam Georg nimmt Leserinnen und Leser mit auf eine eindrucksvolle Reise zwischen Gegenwart und Vergangenheit.

2019 macht sich Laura nach dem Tod ihrer Großmutter Änne auf den Weg nach Schlesien. Sie möchte den Hof finden, auf dem Änne als junges Mädchen gelebt hat – und dabei das erfahren, was in ihrer Familie lange ungesagt blieb.

Parallel dazu entfaltet sich die Geschichte im Jahr 1941: Auf dem Pappelhof rückt der Krieg immer näher, und für die Schwestern Änne und Luise ist nichts mehr wie zuvor. Jede Entscheidung kann über das weitere Leben bestimmen und die Lage dramatisiert sich zusehends.

Miriam Georg gelingt es, beide Zeitebenen so miteinander zu verweben, dass ein lebendiges, stimmiges Bild entsteht. Ihre Sprache ist klar und zugleich voller Atmosphäre. Orte, Menschen und Stimmungen treten deutlich vor das innere Auge, und man spürt fast körperlich mit, wie sehr die Figuren mit den Herausforderungen ihrer Zeit ringen. Die Charaktere wirken immer authentisch und handeln logisch und menschlich.

Die Darstellung der historischen Ereignisse ist eindrucksvoll und erschreckend, ohne je reißerisch zu wirken. Gerade in den stillen Momenten, in denen Verluste oder auch Hoffnungen greifbar werden, entfaltet der Roman seine größte Wirkung. Die Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart halten die Spannung aufrecht und lassen die Geschichte zum Pageturner werden (wie auch schon viele ihrer vorherigen Romane)

„Die Verlorene“ ist eine Familiengeschichte, die unter die Haut geht – nicht nur wegen ihres historischen Rahmens, sondern auch, weil sie zeigt, wie Erlebnisse vergangener Generationen bis heute nachwirken können. Ein Buch, das man mit einem Kloß im Hals zuschlägt und so schnell nicht vergisst. Ich bin wieder einmal sehr begeistert von Miriam Georgs Erzählkunst.

Bewertung vom 15.08.2025
Hauff, Kristina

Schattengrünes Tal


sehr gut

isabavor 4 Minuten
Tief im Schwarzwald liegt ein Hotel, das schon bessere Zeiten gesehen hat. Lisa, die Tochter des Besitzers, kümmert sich um die Buchhaltung und hält den bröckelnden Betrieb zusammen. Ihr Alltag gerät ins Wanken, als eine fremde Frau ein Zimmer bucht – mitten in der Nebensaison und trotz defekter Heizung. Die Fremde bleibt, beobachtet und dringt immer weiter in Lisas Leben vor. Bald verschwimmen Neugier und Manipulation, und das vertraute Tal wird zum Ort der Unsicherheit.

Kristina Hauff versteht es, aus dieser scheinbar unspektakulären Ausgangssituation einen langsamen Spannungsbogen zu entwickeln. Wechselnde Erzählperspektiven geben Einblick in unterschiedliche Wahrnehmungen und Motive, während präzise Naturbeschreibungen das Tal fast zu einer eigenen Figur machen. Details wie ein stillgelegtes Schwimmbad oder ein leerstehendes Zimmer verleihen der Geschichte eine leicht unheimliche Note.

Der Roman punktet vor allem mit seiner dichten Atmosphäre, der tollen Beschreibungen des Ortes und dem ruhigen, aber stetigen Spannungsaufbau. Allerdings lassen sich einige Wendungen früh erahnen, und nicht alle Figuren handeln durchgehend glaubwürdig. In der zweiten Hälfte gerät das Erzähltempo manchmal ein wenig ins Stolpern: Ereignisse überschlagen sich, ohne den erwarteten Überraschungseffekt zu entfalten. Das offene Ende stellt vielleicht nicht jeden zufrieden.

Trotz dieser kleinen Schwächen bleibt „Schattengrünes Tal“ für mich ein gelungenes Werk über Nähe, Misstrauen und die unterschwellige Bedrohung, die mittels Manipulation und fehlender Kommunikation entstehen kann. Ich werde gern weitere Geschichten von Kristina Hauff lesen.

Bewertung vom 27.07.2025
Schoeters, Gaea

Das Geschenk


ausgezeichnet

Herrlich bissig

Mit „Das Geschenk“ legt die Gaea Schoeters eine originelle und auch durchaus tiefsinnige Satire vor, die aktueller kaum sein könnte. Die Idee ist sehr kreativ und klingt erstmal völlig verrückt: 20.000 afrikanische Elefanten tauchen plötzlich in Berlin auf – ein „Geschenk“ des Präsidenten von Botswana, als Reaktion auf das deutsche Verbot von Jagdtrophäen. Was wie ein schräger PR-Gag wirkt, entpuppt sich als raffinierter politischer Affront – und bringt die deutsche Regierung ordentlich ins Schwitzen.

Zwischen skurrilen Pressekonferenzen, hektischen Krisensitzungen und einem eigens gegründeten Ministerium zeigt sich schon bald: Die deutsche Politik ist mit dieser außergewöhnlichen Situation völlig überfordert. Statt echter Lösungen gibt es vor allem Symbolpolitik, Absicherung nach innen und außen – und jede Menge grotesker Szenen, in denen man reale Vorbilder auch mal wiedererkennt.

Die Autorin nimmt das politische Geschehen mit kreativem Witz, aber auch mit merklicher Ernsthaftigkeit auseinander. Ihre Sprache ist präzise, trocken und hin und wieder spöttisch, aber nie zynisch. Hinter dem absurden Szenario stecken große Themen: Globalisierung, koloniale Vergangenheit, Verantwortung, Ignoranz - evtl. etwas zu viel in der recht kurzen Geschichte. In gewisser Weise führt „Das Geschenk“ die Ideen aus dem Vorgängerroman „Trophäe“ weiter – diesmal allerdings nicht im fernen Afrika, sondern mitten in Europa.

Trotz des ernsten Kerns liest sich der Roman wunderbar leicht und unterhaltsam. Die Mischung aus politischem Kabarett, Gesellschaftsspiegel und absurdem Theater funktioniert hervorragend und sorgt dafür, dass man beim Lesen oft lacht, manchmal schluckt und am Ende nachdenklich zurückbleibt.

Ein (leider zu kurzer) Roman mit großer Wirkung – klug, scharf beobachtet und absolut lesenswert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.06.2025
Winkelmann, Andreas

Ihr werdet sie nicht finden


ausgezeichnet

Der neue Winkelmann - gewohnt super spannend

Andreas Winkelmann präsentiert mit seinem neusten Werk„Ihr werdet sie nicht finden“ einen gewohnt hervorragenden Thriller, der auf zwei Zeitebenen erzählt wird und seine Leserinnen und Leser mit großer erzählerischer Souveränität fesselt.

Zunächst zwei Handlungsstränge erzählen: Das Verschwinden der jungen Silvia und ein sieben Jahre zurückliegender Vermisstenfall um das Mädchen Isabell – beide Storylines verdichten sich im Laufe der Erzählung zu einem ineinandergreifendes Gesamtbild.

Die beiden Hauptakteure des Romans sind die entschlossene und grundsympathische Privatdetektivin Franca Lichtenwalter und der vom Leben und dem Verlust seiner Tochter gezeichnete Ex-Polizist Jonas Waider. Beide verbindet ein gemeinsames Ziel, und auch eine innere Stärke, die sie zu sehr authentischen Figuren macht. Ihre Annäherung, geprägt von Misstrauen, Differenz und allmählich wachsendem Respekt, verleiht der Handlung zusätzliche Tiefe.

Winkelmann versteht es wieder einmal, Spannung nicht allein über Tempo zu erzeugen, sondern über psychologische Dynamik und atmosphärische Dichte. Die kurzen Kapitel, präzise Sprache und geschickt gestreuten Hinweise lassen die Leserinnen und Leser Stück für Stück in ein vielschichtiges Netz aus Schuld, Rache und Wahrheit eintauchen.

Bemerkenswert ist die Fähigkeit des Autors, klassische Thriller-Elemente – die überforderte Polizei, ein zwielichtiger Ermittler im Hintergrund, eine Auftraggeberin mit eigenen Motiven – mit emotionaler Tiefe und überraschenden Wendungen zu verbinden. Die Frage nach Gerechtigkeit und persönlicher Schuld zieht sich dabei durch die gesamte Geschichte.

Das Ende überzeugt durch seine Unvorhersehbarkeit ebenso wie durch seine emotionale Schlüssigkeit, wirkt jedoch ein wenig konstruiert. Dem Gesamteindruck tut das keinen Abbruch. „Ihr werdet sie nicht finden“ ist nicht nur spannend, sondern auch intensiv erzählt – ein hervorragender Thriller, wie man es von Andreas Winkelmann gewohnt ist.

Bewertung vom 11.06.2025
Sauer, Anne

Im Leben nebenan


ausgezeichnet

Welches Leben will ich leben?
Anne Sauer schafft mit ihrem Roman "Im Leben nebenan" ein schnörkelloses und doch bewegendes Portrait von den verschiedenen Lebenswegen in unserer heutigen Gesellschaft.

Antonia hat den Sprung vom Dorf in die Großstadt gewagt und lebt dort glücklich in einer kleinen Wohnung mit ihrem Freund Jakob. Beide genießen ihr Leben in Freiheit und miteinander, bis Antonia plötzlich eines Morgens in einem neuen Leben aufwacht: mit einer frisch vernähten Kaiserschnittwunde im Dorf ihrer Kindheit mit dem Freund ihrer Jugend in einem von genug Geld geprägten Einfamilienhaus. Zunächst in Panik gerät Antonia in eine ausgeprägte depressive Phase und trauert dem verlassenen Leben nach. Währenddessen lebt Toni (Antonia) ihr Leben mit Jakob weiter, in dem sie mühsam versucht, eine Familie zu gründen.

Abwechselnd begleiten die LeserInnen Antonia/Toni bei ihren Leben und den Gefühlswelten, die sie dabei durchleben. Antonia im neuen Leben hadert weiterhin und trauert dem "freien" Leben hinterher, bis sie nach und nach entdeckt, was dieses Leben lebenswert macht. Währenddessen geht es Toni während der Kinderwunschbehandlung zunehmend schlechter.

Die Autorin versteht es wunderbar, mit authentischer Sprache und feinfühligen Beschreibungen die Situationen der Hauptprotagonistin für die LeserInnen nahbar zu machen. Die Story braucht keinen großen Spannungsbogen und fesselt allein durch die Gefühlswelten von Antonia/Toni in ihrem alltäglichen Handeln.

Der positive Gesamteindruck wird minimal dadurch getrübt, dass das Leben mit Kind im Laufe des Buches als das "positivere" Leben gezeichnet wird. Dennoch kommt die Story ohne moralische Fingerzeige aus, sondern regt zum Nachdenken an, welche Lebenswege im eigenen Leben möglich sind, waren oder sein werden.

Ich hatte tolle Lesestunden und kann bestätigen, dass sich meine Erwartungen an das Buch, die ich anhand des Klappentextes hatte, voll erfüllt haben. Ich freue mich auf weitere Geschichten von Anne Sauer und vergebe gern hier die volle Punktzahl!

Bewertung vom 12.04.2025
Moriarty, Liane

Vorsehung


sehr gut

Kein Thriller!
"Vorsehung" von Liane Moriarty ist ein unerwartet tiefgründiger Roman, der auf vielen Ebenen zum Nachdenken anregt. Was zu Beginn wie ein Thriller anmutet, entwickelt sich bald zu einer recht emotionalen Story.

Auf einem verspäteten Flug prophezeit eine ältere Dame jedem Passagier seinen Todeszeitpunkt und die Todesursache mit den Worten „Ich erwarte, dass…“. Die Reaktionen der Passagiere sind dabei so unterschiedlich wie die Menschen selbst – von Belustigung bis hin zu Panik. Als sich die Aufregung legt und die Passagiere in ihr normales Leben zurückkehren, treten tatsächlich die ersten „vorausgesagten“ Todesfälle ein, was die Dynamik und die psychologischen Auswirkungen auf die Überlebenden verändert.

Der Autorin gelingt es, die unterschiedlichen Reaktionen der Charaktere auf diese außergewöhnliche Situation authentisch darzustellen. Besonders viel Raum nimmt die Mischung aus den Lebensgeschichten der Passagiere und der „Death Lady“, die ihre eigene Geschichte in Ich-Form erzählt, ein. Die Charaktere sind lebendig und nahbar. Die Deathlady selbst war zum Teil etwas zu langatmig erzählt.

Ein besonders erschütternder Moment im Buch betrifft die Prophezeiung für ein kleines Kind, das im Alter von sieben Jahren durch Ertrinken sterben soll. Diese Vorstellung ist sicherlich für viele besonders schwer zu verkraften. Doch obwohl der Roman auf Schicksalsfragen und menschliche Ängste eingeht, bleibt er stets realistisch und vermeidet unnötige Übersinnlichkeit.

Neben vielen kreativen und beeindruckenden Elementen gibt es in der Geschichte auch einige Schwachstellen. Der Wechsel zwischen den Erzählsträngen und die teils kurzen Kapitel können manchmal etwas abrupt wirken und die Lesefluss stören. Zudem wird der Spannungsbogen etwa zur Mitte des Buches gelegentlich ein wenig flacher, einige Kapitel ziehen sich ein wenig.

Trotz dessen bleibt "Vorsehung" insgesamt ein guter und tiefgründiger Roman, der zum Nachdenken über Schicksal, Tod und Leben anregt. Wer einen Thriller erwartet (dies erwartet man meiner Ansicht nach nach Cover und Klappentext), wird vielleicht überrascht sein, dennoch unterhält die Geschichte auf anderer Ebene und bleibt im Kopf.

Bewertung vom 06.04.2025
Hall, Clare Leslie

Wie Risse in der Erde


ausgezeichnet

Spannend, emotional und tragisch, ein Lesehighlight
„Wie Risse in der Erde“ von Clare Leslie Hall ist ein unglaublich intensiver und berührender Roman, der den Leser auf eine emotionale Reise schickt.

Die Geschichte beginnt 1955 in Dorset, England. Die siebzehnjährige Beth verliebt sich in Gabriel, den Sohn einer wohlhabenden Familie, während sie selbst aus einfachen Verhältnissen stammt. Ihre Beziehung, die in einem Sommer voller Leidenschaft aufblüht, endet abrupt, und das Glück zerbricht – ein erster Moment der Tragik, der das gesamte Buch prägt.

Dreizehn Jahre später lebt Beth, inzwischen glücklich verheiratet mit ihrem Mann Frank auf einer Farm, angrenzend an das Anwesen von Gabriels Familie. Ihr Leben ist geprägt von Verlust – sie hat ihren Sohn verloren, der im Alter von 9 Jahren starb. Als Gabriel als erfolgreicher Schriftsteller und alleinerziehender Vater zurückkehrt, werden alte Wunden wieder aufgerissen. Und obwohl Beth glücklich mit Frank ist, erwachen ihre Gefühle für Gabriel erneut und mit einer Intensität, die sie nicht ignorieren kann.

Die Autorin wechselt gekonnt zwischen verschiedenen Zeitebenen, die von 1955 bis 1975 reichen. Dabei wird nicht nur die emotionale Entwicklung von Beth und Gabriel eindrucksvoll nachgezeichnet, sondern auch die sozialen und familiären Konflikte, die ihre Beziehung überschatteten. Besonders faszinierend sind die Unterschiede in den Lebenswelten der beiden: Gabriel wächst in einem herrschaftlichen, aber lieblosen Zuhause auf, während Beth in einem warmen, wenn auch bescheidenen Elternhaus lebt.

Die Geschichte wird von der ersten Begegnung bis zu einem dramatischen Höhepunkt durchzogen von einer unerbittlichen Spannung. Hall schafft es herausragend, die dramatischen und tragischen Ereignisse geschickt zu umschiffen, sodass der Leser immer im Unklaren bleibt, bis zur finalen, für mich völlig unerwarteten Auflösung. Die Themen Liebe, Schuld und Verlust werden tiefgründig und authentisch behandelt, und die unerwartete Wendung sorgt für eine emotionale Auflösung. Lesende werden zu keiner Zeit aus dem Spannungsbogen und dem emotionalen Strudel der Ereignisse entlassen, so dass das Buch kaum aus der Hand gelegt werden kann.

„Wie Risse in der Erde“ ist ein wunderbares, emotional aufgeladenes Buch, das einen nicht nur mitreißt, sondern auch lange nach dem Lesen zum Nachdenken anregt. Eine Geschichte von Liebe und Verantwortung, die sich von Beginn an unausweichlich dem tragischen und emotionalen Ende nähert. Dieses Buch hat definitiv 5 große Sterne verdient!

Bewertung vom 29.03.2025
Jensen, Danielle L.

A Fate Inked in Blood / Die Skaland-Saga Bd.1


sehr gut

Wikinger-Fantasy-Dilogie
„A Fate Inked in Blood“ von Danielle L. Jensen entführt die Leser in eine fasziniende Welt, welche die nordische Mythologie sehr gut mit Fantasyelementen und einer fesselnden Wikinger-Geschichte vereint. Eine tolle Kombination als Grundidee.

Der Einstieg in die Geschichte ist sehr einnehmend, besonders durch die Situation von Freya, die in einer unglücklichen Ehe mit einem brutalen Fischer lebt. Als der Jarl Snorri ihr ein Angebot unterbreitet – das sie nicht ablehnen kann, um ihre Familie zu schützen – dreht die Handlung richtig auf.

Bjorn, der Sohn des Jarls und ein Nachkomme des Gottes Tyr, fügt der Geschichte die zusätzliche Dimension der Romantik hinzu. Mit seiner besonderen Gabe gelingt es ihm, ein gut gehütetes Geheimnis von Freya zu lüften, was ihre Welt erschüttert. Ihre Beziehung entwickelt sich langsam und subtil, was die Spannung der Geschichte perfekt unterstützt. Die „Slow-Burn“-Romance wird geschickt in die Haupthandlung integriert und bleibt dabei authentisch und nimmt nicht zu viel Raum ein.

Das Setting der Geschichte ist stark von nordischer Mythologie geprägt und erinnert an die beliebte Serie Vikings. Die Welt von Skaland und Norderland wird dabei gut eingeführt, auch wenn das Setting an einigen Stellen noch mehr Detailreichtum vertragen könnte. Das Magiesystem, bei dem die Götter ihren Kindern spezielle Fähigkeiten verleihen, ist in die Geschichte integriert, ist aber etwas simpel.

Die Charaktere sind zum Teil detailreich, zum Teil etwas oberflächlich, jedoch immer nachvollziehbar, was zu einer guten Verbindung mit der Geschichte führt. Die Wendungen im Buch sind spannend, auch wenn sie stellenweise ein wenig zu vorhersehbar sind. Dennoch verliert die Handlung nie an Dynamik.

„A Fate Inked in Blood“ ist eine fesselnde Geschichte, die durch den flüssigen Schreibstil, die interessante Welt und die starke Dynamik zwischen den Charakteren begeistert. Es ist eine klare Empfehlung für alle Fans von nordischer Mythologie, epischer Fantasy und ein klein wenig beigemischte Love-Story.

Bewertung vom 26.02.2025
Hoven, Elisa

Dunkle Momente


ausgezeichnet

Recht ist nicht immer gleich gerecht
Elisa Hoven gewährt mit ihrem Buch Dunkle Momente tiefe Einblicke in die komplexen Zusammenhänge von Recht und Gerechtigkeit. In eindrucksvollen Fällen, die von der Strafverteidigerin Eva Herbergen erzählt werden, setzt sich die Autorin mit der Frage auseinander, was Menschen zu Verbrechen treibt, wann Entscheidungen aus welchen Gründen vielleicht falsch getroffen werden und welche Konsequenzen daraus entstehen.

Ihre Geschichten basieren auf realen Fällen, die Elisa Hoven inspiriert haben. Sie schildert die Hintergründe, die zu diesen Taten geführt haben, und beleuchtet die Auswirkungen auf alle Beteiligten. Besonders bemerkenswert ist die Art und Weise, wie sie moralische Grauzonen darstellt: Nicht immer sind Schuld und Unschuld so eindeutig, wie sie auf den ersten Blick erscheinen.

Gleich der erste Fall, „Notwehr“, verdeutlicht eindrucksvoll die oft verschwimmenden Grenzen zwischen Richtig und Falsch. Es geht um einen Einbruch, eine Verteidigungshandlung und die schwerwiegenden Folgen einer Entscheidung. So wie dieser Fall, zeigen auch die weiteren Kapitel, dass das Rechtssystem mitunter nur schwarz und weiß kennt, während hinter jeder Straftat eine persönliche Geschichte und somit viele Farbtöne dazwischen stehen.

Eva Herbergen ist nicht nur eine engagierte Anwältin, sondern auch eine Figur mit moralischem Gewissen. Sie wagt es, Grenzen zu überschreiten, solange sie es mit sich selbst vereinbaren kann. So fühlt sie mit den Menschen, die sie verteidigt, ohne dabei ihre professionelle Distanz zu verlieren.

Elisa Hoven gelingt es, die juristische Materie verständlich aufzubereiten, ohne an Tiefe zu verlieren. Die spannenden Schilderungen und die detailreichen Analysen machen das Buch zu einer fesselnden Lektüre, die den Leser bis zur letzten Seite in ihren Bann zieht. Die eindringliche Erkenntnis bleibt am Ende im Raum stehen: dass Recht nicht immer gleich Gerechtigkeit bedeutet und Recht und moralisch richtig ebenfalls nicht zwangläufig Hand in Hand gehen.

Dunkle Momente ist ein aufwühlendes, toll erzähltes und nachdenklich stimmendes Buch, das nicht nur Krimi-Fans begeistern wird. Es zeigt die Schattenseiten menschlichen Handelns und regt dazu an, sich mit der komplexen Frage nach Schuld und Unschuld auseinanderzusetzen. Ein absolut lesenswertes Werk, das nachwirkt.

Bewertung vom 14.02.2025
Michalsen, Andreas

Scheinfasten - mein Masterplan


sehr gut

Mit der Idee des Scheinfastens wird dem Körper eine Fastenkur vorgegaukelt.

5 Tage lang gibt es nur bestimmte Nahrungsmittel mit einer deutlichen reduzierten Kalorienzufuhr. So steigt der Körper um auf Zellerneuerung und verbesserten Stoffwechsel.

Ich habe schon einige Fastenkuren mit diesem Prinzip gemacht und wirklich sehr überzeugt davon. Dieses Buch bietet eine hevorragende Auswahl an tollen und einfachen Rezepten, damit die Kur auch bei Wiederholung nicht langweilig wird bzw, jeder die passenden Gerichte für den persönlichen Geschmack findet.

Für mich persönlich hat das Buch damit genau meine Erwartungen erfüllt, da ich mich bereits vorher ein wenig eingelesen hatte. Der Theorieteil ist hier ein wenig kürzer gehalten. Alle wichtigen Infos zu den einzelnen Fastentagen sind enthalten, jedoch könnten es noch mehr Infos zu den einzelnen Lebensmitteln und den Prozessen im Körper geben. Das ist sicherlich Geschmacksache, wie tief man in die Materie einsteigen möchte.

Insgesamt: Egal ob mit oder ohne Vorwissen macht man mit diesem Buch sichelich nichts falsch, um eine 5-Tage-Scheinfastenkur durchzuführen.