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Benutzername: 
Ildelisa Pujol
Wohnort: 
Matanzas

Bewertungen

Insgesamt 2 Bewertungen
Bewertung vom 06.11.2015
Entscheidung in Kiew
Schlögel, Karl

Entscheidung in Kiew


schlecht

Da ist also Karl Schlögel wieder zurück und mit ihm seine subtile Botschaft, nicht gleich erkennbar im Klappentext oder der Kurzrezension und doch stets präsent. Natürlich kann man ein Buch auch lesen/bewerben ohne nach den Motiven des Autors zu fragen. Bei Herrn Schlögel lohnt es sich aber schon, insbesondere bevor man auf die Idee kommt, seine plakativen Aussagen nachzusprechen, denn da steckt wirklich Gift drin.
Die zentralen Begriffe der „schlögelschen Osteuropaforschung“ lauten Lebensraum, Volksgemeinschaft, Deutscher Osten. Zum Thema Lebensraum schrieb er z.B. „Go East“ mit explizitem Bezug auf das nordamerikanische „Go West“, die Frontierbewegung und die Landnahme im „Wilden Westen“ - weites reiches Land für den weißen Mann. Zur Volksgemeinschaft philosophiert er gerne und oft (so z.B. in „Terror und Traum“ oder im Interview mit 3sat) über das Wohlfühlen in Hitlers Volksgemeinschaft, für „Volksgenossen“ ebenso wie für „Gemeinschaftsfremde“. Wichtig ist ihm dabei stets die Aussage, bei Stalin und „den Russen“ sei alles viel, viel schlimmer (bzw. gewesen), wobei die Gleichsetzung Stalin-Putin niemals fehlen darf. Schlögel spricht gerne von Geographie und da gilt ihm das Gebiet bis an den Don stets als der „Deutsche Osten“ voller schöner Architekturdenkmäler aber leider, leider auch voller Leute, die den Blick auf deutschen Fleiß verstellen. Architektur hui, Russen pfui!
In seinen neuen Büchern (Der Russland-Reflex, Entscheidung in Kiew - Ukrainische Lektionen) und den darauf fußenden Interviews liest man nun sehr häufig Aussagen im Stile von „die Russen sind, sollten, müsste man …“, da kommt ihm dann die Subtilität etwas abhanden. Es gab schon Zeiten, in denen solche Verallgemeinerung als Anzeichen einer rassistischen Grundeinstellung galten.
Ausgiebig spricht er über die nicht-russischen Opfer des 2. Weltkriegs, für die man nun endlich mal Empathie empfinden müsse, ignoriert aber geflissentlich, dass die heutige Ukraine eben nicht von den Nachkommen der Nazi-Opfer sondern von Personen geführt wird, die ihre Wurzeln samt und sonders in den mit den deutschen Besatzern kooperierenden Organisationen (besonders der OUN) haben, Organisationen, die unverhohlen rassistisch-russophob sind und dafür seit Ende des WKII die bevorzugte Unterstützung westlicher Geheimdienste genießen.
Was Schlögel so gefährlich macht ist seine Wendefähigkeit, mit der er sehr eloquent aus allen Quellen gleichzeitig schöpft, sich am linken wie am rechten Rand gleichermaßen bedient. Schlögel hat diese Wandlung bereits zweimal im Leben komplett vollzogen indem er die Nazi-Ideologie des Elternhauses gegen eine Maoistische Zelle tauschte, um sich im Alter erneut als Nazi-Apologet hervorzutun, ein Selbstdarsteller, der sich schwindelfrei zwischen Rechts- und Linksaußen bewegt, ohne dabei den Umweg über die Mitte zu beschreiten.

8 von 24 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.11.2015
Der Russland-Reflex (eBook, ePUB)
Scherbakowa, Irina; Schlögel, Karl

Der Russland-Reflex (eBook, ePUB)


schlecht

Da ist also Karl Schlögel wieder zurück und mit ihm seine subtile Botschaft, nicht gleich erkennbar im Klappentext oder der Kurzrezension und doch stets präsent. Natürlich kann man ein Buch auch lesen/bewerben ohne nach den Motiven des Autors zu fragen. Bei Herrn Schlögel lohnt es sich aber schon, insbesondere bevor man auf die Idee kommt, seine plakativen Aussagen nachzusprechen, denn da steckt wirklich Gift drin.
Die zentralen Begriffe der „schlögelschen Osteuropaforschung“ lauten Lebensraum, Volksgemeinschaft, Deutscher Osten. Zum Thema Lebensraum schrieb er z.B. „Go East“ mit explizitem Bezug auf das nordamerikanische „Go West“, die Frontierbewegung und die Landnahme im „Wilden Westen“ - weites reiches Land für den weißen Mann. Zur Volksgemeinschaft philosophiert er gerne und oft (so z.B. in „Terror und Traum“ oder im Interview mit 3sat) über das Wohlfühlen in Hitlers Volksgemeinschaft, für „Volksgenossen“ ebenso wie für „Gemeinschaftsfremde“. Wichtig ist ihm dabei stets die Aussage, bei Stalin und „den Russen“ sei alles viel, viel schlimmer (bzw. gewesen), wobei die Gleichsetzung Stalin-Putin niemals fehlen darf. Schlögel spricht gerne von Geographie und da gilt ihm das Gebiet bis an den Don stets als der „Deutsche Osten“ voller schöner Architekturdenkmäler aber leider, leider auch voller Leute, die den Blick auf deutschen Fleiß verstellen. Architektur hui, Russen pfui!
In seinen neuen Büchern (Der Russland-Reflex, Ukrainische Lektionen) und den darauf fußenden Interviews liest man nun sehr häufig Aussagen im Stile von „die Russen sind, sollten, müsste man …“, da kommt ihm dann die Subtilität etwas abhanden. Es gab schon Zeiten, in denen solche Verallgemeinerung als Anzeichen einer rassistischen Grundeinstellung galten.
Ausgiebig spricht er über die nicht-russischen Opfer des 2. Weltkriegs, für die man nun endlich mal Empathie empfinden müsse, ignoriert aber geflissentlich, dass die heutige Ukraine eben nicht von den Nachkommen der Nazi-Opfer sondern von Personen geführt wird, die ihre Wurzeln samt und sonders in den mit den deutschen Besatzern kooperierenden Organisationen (besonders der OUN) haben, Organisationen, die unverhohlen rassistisch-russophob sind und dafür seit Ende des WKII die bevorzugte Unterstützung westlicher Geheimdienste genießen.
Was Schlögel so gefährlich macht ist seine Wendefähigkeit, mit der er sehr eloquent aus allen Quellen gleichzeitig schöpft, sich am linken wie am rechten Rand gleichermaßen bedient. Schlögel hat diese Wandlung bereits zweimal im Leben komplett vollzogen indem er die Nazi-Ideologie des Elternhauses gegen eine Maoistische Zelle tauschte, um sich im Alter erneut als Nazi-Apologet hervorzutun, ein Selbstdarsteller, der sich schwindelfrei zwischen Rechts- und Linksaußen bewegt, ohne dabei den Umweg über die Mitte zu beschreiten.

10 von 12 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.