Interessante Eindrücke
In Adlergestell erzählt die namenlose Erzählerin von ihrer Kindheit kurz nach der Wende. Dabei geht es vor allem um sie und ihre zwei Freundinnen Chaline und Lenka von deren familiären Umfeld auch erzählt wird. Zwischendurch gibt es immer wieder Einschübe in denen das Leben anderer Figuren, die im Buch vorkommen, kurz geschildert wird. Diese Einschübe fand ich meist sehr interessant. Außerdem gibt es immer wieder kurze Passagen über Werbekampagnen aus der Zeit. Neben der Zeitebene ihrer Kindheit wird auch ein wenig aus dem Leben der Erzählerin als junge Erwachsene erzählt. Mir haben die Eindrücke aus der Nachwende-Zeit sehr gut gefallen und auch die Geschichten, der anderen Figuren, die eingeschoben wurden. Die Verbindung zu der späteren Zeitebene hat mir aber ein wenig gefehlt. Am Ende war das ganze zwar Stimmig doch die ersten zwei Drittel kamen mir die Erzählungen aus dem jungen Erwachsenen Alter der Erzählerin sehr willkürlich vor.
Dieses Buch hat mir extrem gut gefallen! Schon das Cover hat mich extrem angesprochen und auch nach dem Lesen finde ich, dass es sehr gut zu dem Inhalt passt. Die Freundinnenschaft zwischen den zwei Protagonistinnen Lily und Anouk wird ganz toll beschrieben. Man kann sich in beide Perspektiven gleichermaßen einfühlen und beide nachvollziehen. Mir hat besonders gut gefallen, dass hier wirklich die Beziehung zwischen den zwei im Vordergrund steht und keinerlei romantische Beziehung die Überhand in der Geschichte nimmt, obwohl auch Ex-Beziehungen und aktuelle Liebeleien vorkommen. Beide Figuren haben mit ihren eigenen ganz unterschiedlichen Problemen zu kämpfen und es wird aufgezeigt, was es bedeutet sich zu öffnen. Welche Gefahren das auch mit sich bringen kann. Ich habe das Buch super gerne gelesen und würde es allen die gerade in ihren 20ern sind empfehlen, da so viele relevante Themen besprochen werden.
Veränderung
Mir hat das Buch gut gefallen. Die Geschichte, wie Jenny Hill sich, nachdem die Kinder aus dem Haus sind, von ihrem Mann trennt und ihr Leben neu für sich entdeckt, hat mir gut gefallen. Das ganze Buch konzentriert sich hauptsächlich auf Jennys Innensicht, sodass die Handlungen, die drum rum passieren nur Nebensächlich sind.
Das Buch ist hauptsächlich personal aus Jenny Hills Perspektive geschrieben, jedoch gibt es immer wieder Einschübe von Briefen, die sie im Rahmen ihrer Therapie schreibt, bei denen in die Ich-Perspektive gewechselt wird. Außerdem gibt es immer wieder Einschübe in denen die "Ajattaras" über ihr und Jennys Verhalten reflektieren.
Diese Wechsel haben mir sehr gut gefallen und Einsicht, die man auf Jennys Denken und Handeln bekommt, sehr erweitert.
Zum Ende hin gab es einen Handlungsstrang hinsichtlich ihres Sohnes, den es meines Empfinden nach nicht gebraucht hätte.
Insgesamt hat es mit sehr gut gefallen und ich würde es definitiv weiterempfehlen.
Was ist schon normal?
Das Thema des Buches hat mich extrem interessiert. Der Ich-Erzähler Leon erzählt über die psychischen Erkrankungen seiner Familie und seinen Umgang damit. Wie es ihn schon immer beeinflusst hat und die Angst erzeugte selbst "verrückt" zu werden. Die Gedankengänge und Rückblicke in seine Vergangenheit haben mir sehr gut gefallen.
Auch die Sprache war sehr beeindruckend, sodass ich viel markiert habe. Ein kleiner Kritikpunkt den ich habe ist, dass zwar Parallelen zwischen der Botanik und dem Leiden in seiner Familie gezogen werden, dafür dass es "Botanik" in den Titel des Buches geschafft hat, ist das jedoch nur ein sehr kleiner Teil, der meiner Meinung nach noch weiter ausgebaut hätte werden können.
Insgesamt aber ein tolles Buch für alle die sich für die Thematik interessieren und vielleicht selbst betroffene im Familienumfeld haben.
Mutterschaft?
Mir hat das Buch sehr gut gefallen.
Auch wenn ich bei der Ausgangssituation skeptisch war, dass Antonia plötzlich in einem fremden Leben aufwacht, hat es mich doch überzeugt.
Die Wechsel zwischen Toni in ihrem "echten" und Antonia in ihrem "falschen" Leben waren teilweise etwas plötzlich und verwirrend. Das ist aber auch schon meine einzige Kritik.
Beide Perspektiven waren super authentisch erzählt und haben sich richtig echt angefühlt. Ich konnte mich in beide sehr gut hineinversetzten.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen und auch viele kleine Details aus dem Leben waren schöne Momente in denen man sich Wiedererkennen konnte.
Das Thema betrifft in einem gewissen Alter ja ungefähr jeden und auch Männer sollten dieses Buch definitiv lesen.
Mir hat gut gefallen, dass am Ende beide glücklich und unglücklich zugleich sind. Es hat mich auf jeden Fall zum Nachdenken angeregt und dazu gebracht mehr zu akzeptieren, dass man vielleicht immer Zweifel haben wird, egal wie man sich entscheidet.
Erinnerungen
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil war sehr atmosphärisch und lies sich sehr gut lesen. Die Erzählerin Marianne wirkte sehr authentisch. Sie erzählt von den Erinnerungen an ihre Mutter und arbeitet ihr Verschwinden auf. Auch die anderen Charaktere, die im Buch auftreten, waren sehr gut gezeichnet. Dass ganze Buch über wirkt Marianne sehr emotionslos bzw. von ihren Emotionen abgekoppelt. In dieser Hinsicht hätte ich mir eine Entwicklung bei Marianne gewünscht. Auch das Ende hat mich nicht ganz überzeugt, weil hier der Grund für das verschwinden Mariannas Mutter von Marianna gefunden wird. Dieser Grund ist jedoch nicht bewiesen, sondern wird von Marianna selbst definiert. Auch da hätte es meiner Meinung nach eine bessere Charakterentwicklung und somit auch Auflösung geben können. Insgesamt aber trotzdem eine tolle Geschichte und sehr empfehlenswert!
Das Cover hat mich direkt angesprochen. Obwohl ich vor Astrologie immer zurückschrecke, hat mich das Buch interessiert, weil auch die Protagonistin zu Beginn nicht so wirklich an das Ganze glaubt. Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt. Der erste Teil hat sich noch etwas gezogen und mich nicht so mitgerissen. Vor allem, weil die Erzählerin hier sehr unnahbar wirkt und man sich nicht gut in sie hineinversetzten kann. Beim zweiten und dritten Teil hat sich dies jedoch geändert, sodass ich das Buch ab da sehr viel besser fand. Die Entwicklung der Protagonistin war ab da sehr nachvollziehbar und spannend, sodass ich das Buch gar nicht weglegen wollte.
Der Schreibstil aus dem ersten Teil passt allerdings auch gut zu der Stimmung der Protagonistin. Trotzdem war es dadurch nicht so interessant zu lesen.
Das übergeordnete Thema von "was würde ich tun, wenn ich auf einmal 50.000 Euro habe" war hier mit einem extrem ungewöhnlichen Beispiel versehen.
Informativ aber zäh
Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, weil ich Peggy Guggenheim sehr interessant finde. Vor Biographien schrecke ich immer etwas zurück, weswegen ich mich sehr gefreut habe das ganze als "historical fiction" zu lesen.
Das Buch ist in drei Abschnitte unterteilt und ich muss leider sagen, dass ich die ersten zwei sehr zäh und langwierig waren. Emotional hat es mich gar nicht berührt und auch Peggy als Person ist mir eher fremd geblieben.
Der dritte Teil hat mir besser gefallen, da ich den Schreibstil spannender fand. Wie sich dann herausstellt hat, sind die ersten zwei hauptsächlich von Rebecca Godfrey geschrieben und der dritte von Leslie Jamison, die das Buch nach Godfrey Tod fertiggestellt hat. Das man einen so deutlichen unterschied im Schreibstil sieht, finde ich etwas ungeschickt.
Insgesamt kann man das Buch lesen, wenn man mehr über den Weg von Peggy Guggenheim zur Kunstsammlerin erfahren will. Allerdings ist es kein packender Roman.
Familienprobleme
Ich muss leider sagen, dass mich dieses Buch nicht so richtig überzeugt hat. Es geht um die drei Schwestern Sasha, Imogen, Rachel und ihre Mutter Margo. Wir begleiten alle drei Schwestern in ihren Beziehungen. Alle haben mit unterschiedlichen Problemen zu kämpfen. Ein großes Thema in der Familie worüber nicht gesprochen wird, ist der Vater Richard, welcher die Familie schon früh verlassen hat.
Mich hat irgendwie keine der Geschichten der Schwestern so richtig abgeholt. Es werden viele verschiedene Themen berührt aber so richtig vertieft werden die einzelnen Themen nicht. Zwei Sachen, die mich gestört haben war der unkritische Umgang mit Alkohol (alle trinken ihre Probleme weg, obwohl der Vater Richard Alkoholiker war) und die Tatsache, dass eine der Schwestern in einer toxischen Beziehung ist und das ganze aber nie klar benannt und als Problem dargestellt wird. Es heißt dann immer nur, dass die beiden nicht wirklich zueinander passen. Außerdem gab es zweimal Rückblicke in die Vergangenheit, die Meiner Meinung nach nicht in den Erzählfluss gepasst haben. Auch das Ende war mir etwas zu pathetisch.
Insgesamt war es ganz nett zu lesen. Aber es gibt definitiv bessere Mutter Töchter Romane.
Ich war sehr gespannt auf das Buch, weil ich schon viel positives über die englisch-sprachige Version gehört habe. Ich war zwar etwas enttäuscht, dass das Cover de Ausgabe deutschen komplett anders als das Original Cover ist, aber trotzdem gefällt mir das Cover ganz gut.
Es hat am Anfang zwar etwas gedauert bis ich in die Geschichte reingekommen bin, aber nach dem ersten viertel hat mich das Buch dann in seinen Bann gezogen. Durch die vielen Personen und den komplexen Beziehungsstrukturen ist es zwar etwas anstrengend den Überblick zu behalten wer mit wem wie in Verbindung steht aber man findet sich zurecht. Mir haben sowohl Greta als auch Valdin als Hauptfiguren gut gefallen.
Ein kleiner Kritikpunkt ist für mich die Übersetzung. Ich bin über viele Sachen gestolpert die entweder einfach falsch waren oder (vermutlich wegen der Übersetzung) sehr holprig. War aber trotzdem gut zu lesen.
Wer sich das englisch aber zutraut, sollte meiner Meinung nach lieber zu der englischen Version greifen. Ich kann mir vorstellen, dass der Schreibstil dann besser rüberkommt.
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