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Ullas Leseecke
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Düsseldorf

Bewertungen

Insgesamt 27 Bewertungen
Bewertung vom 07.06.2025
Schlehengrund
Caspari, Anna-Maria

Schlehengrund


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Schlehengrund ist nun der letzte Teil der Trilogie, in dem ich erfahren kann, wie sich das Leben der befreundeten Familien von Albert und Silvio ab den fünfziger Jahren entwickelt.
Alle Dorfbewohner mussten Wollseifen verlassen und sich eine neue Heimat suchen. In dem Eifelort Embken gibt es einen großen leerstehenden Bauernhof, in dem viele Personen wohnen können. Alle Familienmitglieder krempeln die Ärmel hoch und starten einen Neuanfang. Im Vordergrund steht Johanna, die wie viele Frauen der damaligen Zeit sich den Herausforderungen stellt und es natürlich schafft. Leider passiert es auch ihr, wie vielen anderen Frauen, sobald der Ehemann wieder heimkehrt, hat sie nichts mehr zu sagen. Begebenheiten, die immer wieder vorgekommen sind und somit konnte die Autorin reales mit fiktivem verknüpfen. Allerdings war da noch wesentlich mehr, was aufgearbeitet werden musste. Viele Personen, die in den Jahren davor einer schrecklichen Person anhingen und auch später nicht ihre Meinung geändert haben, wurden nicht zur Rechenschaft gezogen. Es gab einige, die alles aufdecken wollten und andere, die von all dem nichts mehr hören wollten.
Es war für alle eine sehr schwere Zeit und die Autorin hat durch ihre Romanfiguren daran erinnert. Besonders gut hat mir auch diesmal wieder gefallen, dass sie Zeitgeschehen eingebunden hat. Denn in den 50er und 60er Jahren ist überall noch sehr viel passiert, manches hat man vergessen und wird nun wieder daran erinnert. Nach dem Motto: stimmt, das war damals ja auch.
Die Hauptpersonen sind mir im Laufe der Bücher sehr vertraut geworden und es gab so manche bewegende Stelle. Ich konnte mich mit ihnen freuen, aber auch traurig sein. Was zeigt, dass die Autorin es genau richtig gemacht und mich in die Geschichte reingezogen und an die Bücher gefesselt hat.


Fazit:
Eine hervorragende Trilogie, die ich gerne zum Lesen empfehle. Ich habe sie teilweise gelesen und auch gehört. Beides hat mir sehr gut gefallen.

Bewertung vom 07.06.2025
Jenseits der Baumgrenze
Lechner, Antonia

Jenseits der Baumgrenze


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Arie Daamen ist mit Leib und Seele Förster und er liebt seinen Wald. Wenn die Motorsägen zu hören sind, tut es ihm in der Seele weh. Aber auch der Fund eines toten Wanderers, dessen Hand aus einem Stapel Lärchen ragt, versetzt ihn in Schrecken. Dabei wollte er mit seinem Hund nur in Ruhe nach dem Rechten sehen. Und auf einmal steckt er mittendrin in den Geschehnissen und Ermittlungen, worüber die zuständige Inspektorin Salzhaller gar nicht begeistert ist.
Arie war mir sofort von Anfang an sehr sympathisch, seine Art zu Handeln hat mir gefallen. Ganz anders kam die Inspektorin rüber. Im wahren Leben würde ich ihr nicht begegnen wollen. Deshalb hat mich auch begeistert, wie Arie ihr immer Kontra gegeben hat.
Die Autorin hat mich mit ihrem Försterkrimi sehr gut unterhalten. Sie hat sehr abwechslungsreich geschrieben. Gerne hätte ich den Förster mal begleitet und die wohltuende Ruhe des Waldes genießen können. Natürlich bevor die Touristen zum Waldbaden antreten. Aber ein Rundgang mit den Schulkindern hätte mir ebenfalls gefallen. Gleichzeitig hat sie mir einiges zum Miträtseln und auch Spannung geboten, aber eher wohlfühlende Spannung. Den Schreibstil fand ich außerdem sehr angenehm und ich wurde direkt mit dem ersten Kapitel an das Buch gefesselt. Schließlich machte mich der erste Satz: „Da steckte eine Hand inmitten der Baumstämme“ sofort neugierig.
Die Gestaltung des Buchcovers ist hervorragend gelungen, die Farben haben mich sofort angesprochen. Wenn ich nicht sowieso dieses Buch hätte lesen wollen, wäre es mir auf einem Büchertisch sofort aufgefallen.


Fazit:
Ein Försterkrimi aus Tirol, der mir sehr gut gefallen hat und den ich gerne weiterempfehle. Ich persönlich würde mich freuen, wenn ich noch mehr über Arie, Vitali und Hermine lesen kann

Bewertung vom 07.06.2025
Ginsterhöhe
Caspari, Anna-Maria

Ginsterhöhe


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Ginsterhöhe und Perlenbach sind die beiden ersten Bücher der Eifeltrilogie. Perlenbach habe ich bereits vor einiger Zeit mit Begeisterung gehört. Ginsterhöhe habe ich nun gelesen.
Die Protagonisten dieser Folge wohnen im Dort Wollseifen in der Eifel. Den Bewohnern ergeht es wie vielen zwischen den beiden Weltkriegen. Viele bauten das zerstörte wieder auf. Männer kamen entweder gar nicht aus dem Krieg nach Hause oder sie waren verletzt oder seelisch kaputt. Soweit ähneln sich viele Schicksale, nicht nur der Bewohner, auch die Dörfer. Allerdings war Wollseifen sehr gefährdet und wurde reichlich bombardiert. Was für die Bewohner bedeutete, dass sie gefährlich lebten, wenn sie sich nicht in Sicherheit gebracht haben und in entfernteren Gegenden unterkommen konnten.
Im Vordergrund dieses Buches stehen Albert und Silvio mit ihren Familien, natürlich sind sie auch mit anderen Dorfbewohnern verbunden. Aber ihre Schicksale ähneln vielen anderen. Leider tauchen überall äußerst unangenehme Personen auf, die leider später viel zu sagen haben. Auch hier war es der Fall. Gleich bei der ersten Erwähnung besagter Person ahnte ich einiges.
Sehr bewegend schildert die Autorin, was in dreißig Jahren so alles passiert. Dabei verknüpft sie reales mit fiktiven, was ihr gut gelungen ist.

Fazit:
Lebensschicksale während einer schweren Zeit. Aber nicht nur Menschen sind betroffen, Orte werden verwüstet und viele verlieren ihre Heimat und müssen zum wiederholten Mal neu beginnen. Wer sich für Zeitgeschehen in der Eifel interessiert, findet hier das richtige Buch.

Bewertung vom 31.05.2025
Mord in den Chianti-Hügeln
Borsa, Gianni

Mord in den Chianti-Hügeln


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Sandra Wolff hat in der Toskana ein Yogastudio eröffnet. Mit ihrem ehemaligen Beruf als Kriminalkommissarin will sie gar nichts mehr zu tun haben. Was ich schon sehr überraschend finde, denn oft mischen sich Ehemalige gerne in Ermittlungen ein. Sie hat über ihre bisherige Tätigkeit auch kaum einem etwas erzählt. Aber es passiert im Leben immer etwas Unvorhergesehenes.
Statt mit ihrer Freundin joggen zu gehen, findet Sandra sie tot am Treffpunkt. Natürlich hat sie immer noch ein geschultes Auge, obwohl sie nicht mehr so recht in Übung ist und sich über sich selbst ärgert. Trotzdem gibt sie gute Hinweise. Und es kommt, wie es kommen muss. Der zuständige Commissario Danielle Figallo geht auf ihre Hinweise ein und gemeinsam wollen die den Fall auflösen.

Der Autor hat mich mit diesem Buch nicht nur in die Toskana entführt, um genau zu sagen zu den Chianti-Hügeln, er hat auch für reichlich Spannung und aufzulösende Geheimnisse gesorgt. Denn ich habe viele Personen kennen gelernt, über die es manches zu berichten gab und die für einige Verdachtsmomente sorgten. Auch das Privatleben verschiedener Personen spielte eine Rolle und es stellte sich heraus, weshalb es Sandra nicht so leicht hatte, dort richtig heimisch zu werden.


Fazit:
Ein gelungener Start einer neuen Cosy Crime Reihe. Über weitere Folge würde ich mich sehr freuen. Aber zunächst gebe ich hier eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 31.05.2025
Mord am Schätztag / Siggi Malich ermittelt Bd.2
Lehnertz, Waldi

Mord am Schätztag / Siggi Malich ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Da mich bereits das erste Buch „Mord im Antiquitätenladen“ begeistert hat, war ich natürlich neugierig darauf, was am Schätztag passieren wird. Viele haben sich sicher schon einmal das eine oder andere youtube Video angesehen und wissen, wie es bei Waldi in der Eifel aussieht. Es stellt aber auch kein Problem dar, wenn man kein Video kennt, denn es war alles bestens beschrieben und ich konnte es mir bildlich vorstellen.
Zum Schätztag kommen viele Leute aus Nah und Fern, einige haben auch richtige Schätzchen dabei, andere meinen, dass sie für Gerümpel noch Geld bekommen können. Es ist also viel los und keiner bekommt so richtig mit, wie ein Besucher zu Tode gekommen ist.
Da der zuständige Polizist, übrigens ein Schulfreund von Waldi, nicht gerade kompetent wirkt, schalten sich Waldi, seine Freundin Doro und sein Freund und Kunstexperte Anton ein. Beim Lesen dachte ich öfter mal, das ist typisch Waldi, wie man ihn aus der Sendung kennt und ich hatte meinen Spaß.
Auch diesmal hat Miriam Rademacher als Co-Autorin dafür gesorgt, dass die Ideen von Waldi Lehnertz in leserliche Form gebracht wurden. Dadurch hat sie erheblich dazu beigetragen, dass ein humorvoller Wohlfühlkrimi entstehen konnte, der außerdem auch sehr rätselhaft war.
Es gab allerdings auch gefährliche Situationen, die für Unruhe und Angst unter den Beteiligten sorgten. Gefallen haben mir ebenfalls die beteiligten Personen, von denen einige besondere Charaktermerkmale hatten und dem Ganzen noch etwas Würze gaben. Da ich nicht zu viel verraten möchte, weise ich nur auf zwei Personen hin, Doros Vater zeigt vollen Einsatz und eine Dame sucht ihren xten Ehemann.


Fazit:
Spannung und Humor in der Eifel, das war genau die richtige Mischung, damit es ein sehr unterhaltsamer Wohlfühlkrimi wurde. Ich hatte viel Spaß beim Lesen und gebe gerne eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 31.05.2025
Der Tote vom Klünderhof
Szillat, Antje

Der Tote vom Klünderhof


ausgezeichnet

Meine Meinung:
„Der Landtierarzt ermittelt“ so lautet der Untertitel zu diesem Buch und ich hatte sofort den Titel „Der Doktor und das liebe Vieh“ vor Augen. James Harriet berichtete über seine Tierarzterlebnisse und deshalb war ich jetzt neugierig, was ein Landtierarzt heutzutage erlebt.
Der Start des neuen Tierarztes Constantin von Platen stand in Marne unter keinem guten Stern. Bei seinem ersten Einsatz entdeckte er den Großbauern tot in einer Tonne Äpfel und wird prompt zum Hauptverdächtigen. Da mir Constantin und seine Großtante Amalia sofort sehr sympathisch waren, hoffte ich natürlich, dass der Verdacht schnell entkräftet und der Tierarzt gut in seiner neuen Heimat aufgenommen wird.
Die zuständige Oberkommissarin Finja Fährmann machte es mir anfangs sehr schwer und ich konnte mich überhaupt nicht mit ihr anfreunden. Das änderte sich im Laufe der Geschichte und die drei wurden ein super gutes Ermittlergespann.
Die Autorin hat alles hervorragend geschildert und dabei auch für Spannung gesorgt, wobei sich diese im Rahmen hielt. Für mich ist dies ein Wohlfühlroman mit vielen Facetten. Den Figuren hat sie besondere Charaktermerkmale gegeben, was den Unterhaltungswert erhöhte.


Fazit:
Wohlfühlen mit Humor und Spannung, dies bietet das Buch, aber auch Höhen und Tiefen auf verschiedenen Lebenswegen. Ich fühlte mich gut unterhalten und gebe gerne eine Leseempfehlung. Über weitere Folge würde ich mal sehr freuen.

Bewertung vom 31.05.2025
Pfotenglück und Sommerwellen / Lichterhaven Bd.8
Schier, Petra

Pfotenglück und Sommerwellen / Lichterhaven Bd.8


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Lichterhaven, die achte! Folge. Die Liebe und ein Hund finden immer wieder den Weg dahin. Diesmal steht Isalie im Vordergrund. Sie ist als Influencerin tätig und gibt den Leuten Marketingtipps. Als die Mutter von Max sie engagiert, damit sie ihrem Sohn hilft, den Bauernhof zu retten, ist dieser verständlicherweise nicht begeistert. Was kann man auch schon von einer erwarten, die ein Video einstellt, in dem sie sich schminkt. Isalie muss also beweisen, dass sie mehr kann und Max muss seine Einstellung überdenken. Wie ich es bei dieser Serie erwarte, knistert es zwischen den beiden Hauptpersonen, die es sich allerdings nicht leicht machen. Wie auf dem Cover ersichtlich, spielt natürlich ein Hund wieder eine wichtige Rolle. Somit gibt es drei Beteiligte, von denen ich erwarte, dass sie zueinander finden. Das Ende habe ich ganz klar vor Augen, jetzt ist es interessant, was sich die Autorin alles ausgedacht hat.
Isalie und Max müssen es lernen gut miteinander zu arbeiten und natürlich mehr, aber das kommt später. Über den Hund, der wegen seines Aussehens Samson genannt wird, erfahre ich einiges. Ein bewegendes Schicksal sorgt dafür, dass er zunächst kein Vertrauen zu den Menschen aufbauen kann. Aber auch dieses gelingt, unter anderem ist es Isalie zu verdanken.
Auch diesmal hat mich die Geschichte rund um die Drei gut unterhalten. Außerdem freute ich mich, dass ich alte Bekannte wiedersehen konnte. Denn in Lichterhaven war ich bisher immer gerne zu Besuch.


Fazit:
Auch die achte Folge war sehr unterhaltsam und hatte einiges an Überraschungen zu bieten. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 31.03.2025
Der Gesang der Seeschwalben / Die Bücherfrauen von Listland Bd.1 (eBook, ePUB)
Engelmann, Gabriella

Der Gesang der Seeschwalben / Die Bücherfrauen von Listland Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Eigentlich wollte sich Anna in List mit der Bücherfrau Fenja Lorenzen treffen. Aber bei deren Ankunft trifft sie statt Fenja nur deren Tochter Elisa an. Beiden kommt das sehr merkwürdig vor, aber lange überlegen können sie nicht, weil bei einem Gewitter das Reetdach beschädigt wird und die auf dem Dachboden gelagerten Bücher gerettet werden müssen. Dabei finden sie auf dem Dachboden noch weit mehr, was sehr geheimnisvoll erscheint.
Als Leserin erfahre ich im Wechsel, was sich in der Gegenwart in Listland abspielt und was Fenjas Familie in der Vergangenheit erlebt hat. Beides hängt sehr eng zusammen, allerdings ahnen weder Anna noch Elisa etwas davon. Es wird Zeit, dass Fenja wieder auftaucht und sich damit beschäftigt und vor allem über Begebenheiten redet.
Gabriella Engelmann hat es ein weiteres Mal verstanden und mich mit einem ihrer Bücher begeistert und vor allem daran gefesselt. Sie hat mich ebenso wie Anna und Elisa neugierig gemacht. Ich wollte auch hinter das Geheimnis kommen. Natürlich habe ich nach und nach vieles über Fenja und ihre Familie erfahren, aber es fehlten noch Antworten, die nur Fenja geben konnte.
Gleichzeitig befand ich mich in der Gegenwart bei Anna und Elisa, wo es ebenfalls interessante Entwicklungen gab. Es zeigte allerdings auch, dass Schweigen schadet und zu falschen Schlüssen führen kann. Gut, dass am Ende eine Entscheidung getroffen wurde, wodurch die Spannung auf das zweite Buch bei mir wächst.
Seit Jahren lese ich die Bücher von Gabriella Engelmann sehr gerne, ich mag ihren Schreibstil und auch ihre Themen. Im Grunde greife ich sofort immer zu, wenn ein neues Buch von ihr erschienen ist, denn gute Unterhaltung ist für mich garantiert und bisher wurde ich auch nie enttäuscht.


Fazit:
Eine Familiensaga, die mich sehr gut unterhalten hat und deshalb gebe ich gerne eine Leseempfehlung. Da mir von Anfang an bekannt war, dass dieses Buch zu einer Dilogie gehört, wusste ich auch, dass ich unbedingt beide Bücher lesen wollte.

Bewertung vom 31.03.2025
Das Erbe der Karolinger
Crönert, Claudius

Das Erbe der Karolinger


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Karl der Große sollte eigentlich jedem bekannt sein, ebenso die geschichtsträchtige Stadt Aachen. Aber wer weiß schon, mit welchen Problemen sein Sohn Ludwig zu kämpfen hatte. Er war Kaiser eines riesengroßen Reiches und brauchte Unterstützung, deshalb ernannte er seinen erstgeborenen Sohn Lothar zum Mitkaiser. Das reichte natürlich nicht aus, weitere Söhne wurden Könige von wichtigen Ländern.
Allerdings gab es damals auch schon reichlich Intrigen, Missgunst und Neid. Der eine gönnte dem anderen nichts oder wollte noch mehr Macht und was heute auch noch oft passiert, man war mit den Entscheidungen des Vaters nicht einverstanden. So richtig zur Ruhe kam Ludwig nicht.
Claudius Crönert hat in seinem Roman die historischen Tatsachen einfließen lassen und ich hatte eine Vorstellung, wie es gewesen sein könnte. An dieser Stelle möchte ich lobend erwähnen, dass er als Autor die vielen Schlachten und Angriffe nicht ausführlich beschrieben hat. Das hat mir natürlich sehr gut gefallen.
Der Autor hat durch seinen Schreibstil meine Neugierde geweckt und ich wollte natürlich noch wesentlich mehr Informationen, die er mir auch geliefert hat. Beeindruckt war ich von der Größe des Reiches und hatte durchaus Respekt, wenn sich Ludwig mit vielen Beteiligten auf den beschwerlichen Weg machte. Heutzutage geht ja vieles wesentlich einfacher und schneller. Ich stellte mir vor, wieviel Lebenszeit durch die Reisen vergeudet wurden. Außerdem musste oft sehr lange auf Nachrichten gewartet werden. Für Boten war es damals oft auch lebensgefährlich. Und dies war nur eins von vielen Begebenheiten und Situationen, über die ich mir Gedanken machte. Es mag manchem vielleicht nicht wichtig vorkommen. Aber durch die Größe des Reiches konnte man nicht mal eben von einem Ort zum anderen eilen und mit wichtigen Personen bestimmte Dinge besprechen. Alles dauerte wesentlich länger und manches hat sich aus Zeitgründen selbst überholt.
Auf über achthundert Seiten berichtet der Autor über die Karolinger, wobei Ludwig der Fromme im Vordergrund steht und ich als Leserin begleite ihn in der Zeit von 817 bis 840. Ein relativ kurzer Zeitraum, wie es scheint, aber es hat sich unwahrscheinlich viel ereignet. Natürlich lerne ich seine Kinder, seine Ehefrauen und auch seine Berater kennen. Eine interessante Mischung an Personen mit den unterschiedlichsten Charakteren, die mir vorgestellt werden. Um dies alles auf Papier zu bringen, bedarf es einer sehr aufwendigen Recherchearbeit, wofür ich ein Lob aussprechen möchte. So entstand ein hervorragendes Buch, in dem geschichtliche Ereignisse wiedergegeben werden.


Fazit:
Das Buch „Das Erbe der Karolinger“ ist Geschichtsunterricht vom Feinsten. Es ist kein trockenes Lernen, in dem man die Namen auswendig lernen muss, auch nicht, wer wann gelebt hat und wer Nachfolger von Karl dem Großen wurde. Ebenfalls wird nicht nach den Orten gefragt, wo besondere Begebenheiten stattfinden. Dieses Buch vermittelt Wissen auf sehr unterhaltsame Weise. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung und ich persönlich werde demnächst mal wieder einen Ausflug nach Aachen machen und auf den Spuren der Karolinger wandeln.

Bewertung vom 31.03.2025
Die Zweisteins - Familie formt den Charakter
Kölpin, Regine

Die Zweisteins - Familie formt den Charakter


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Familie formt den Charakter, da könnte etwas Wahres dran sein. Fest steht, dass man sich seine Familie nicht aussuchen kann. So manche Entscheidungen und Entwicklungen gefallen nicht allen Familienmitgliedern. Diese Erfahrung muss Juna Zweistein machen. Sie erbt von ihrer Tante Mine ein Hotel in einem kleinen Küstenort an der Nordsee. Zunächst war die Begeisterung nicht sehr groß, aber dann kamen die schönen Erinnerungen und das marode Haus zeigte auch seine schönen, noch versteckten Seiten.
Juna möchte das Erbe antreten, was ihrem Mann und den Kindern gar nicht gefällt und selbst die Dorfbewohner stehen ihrem Vorhaben ablehnend gegenüber. Zu allem Überfluss mischt sich auch noch die Schwiegermutter ein. Beste Voraussetzungen für einen turbulenten Familienroman, die von der Autorin bestens genutzt wurden. Juna war mir sofort sympathisch und ich verstand ihren Wunsch, etwas Eigenes zu schaffen. Ihre Familienmitglieder reagierten eigentlich ganz typisch. Pubertierende Teenager, die entweder dafür oder dagegen sind und das dann immer aus voller Überzeugung. Ein Ehemann, der wie viele Männer aus ihrer Komfortzone herauskommen müssen und es meist nur gut meinen, was allerdings nicht immer so richtig funktioniert. Über die sich einmischende Schwiegermutter will ich hier nichts weiter schreiben. Jeder beteiligten Person wurde eine besondere Charaktereigenschaft zugeordnet, allerdings mochte ich nicht jede von Anfang an leiden. Im Laufe der Geschichte gab es reichlich Veränderungen und alle Familienmitglieder wurden mir immer sympathischer, sogar einige Dorfbewohner eroberten mein Leserherz.
Regine Kölpin hat eine durchaus realistische Familiengeschichte beschrieben, die ich sehr unterhaltsam fand. Der Humor kam nicht zu kurz, außerdem wurden norddeutsche Charaktereigenschaften sehr gut beschrieben, ebenso die Umgebung und man bekommt Lust den Küstenort zu besuchen. Sehr reizvoll wäre es mit Sicherheit im Frühjahr, wenn die Tulpen erblühen.


Fazit:
Regine Kölpin hat einen sehr schönen Wohlfühl-Familienroman geschrieben. Ich fühlte mich wunderbar unterhalten und gebe deshalb gerne eine Leseempfehlung