Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Stern007
Wohnort: 
Lehre

Bewertungen

Insgesamt 3 Bewertungen
Bewertung vom 22.02.2016
Hinten sind Rezepte drin
Bauerfeind, Katrin

Hinten sind Rezepte drin


sehr gut

Das Frauenbild frech, kurzweilig und modern geschildert
Zum Inhalt :
Die Fernsehmoderatorin und Autorin Katrin Bauerfeind widmet sich in diesem Buch dem Frauenbild in verschiedensten Kategorien. Behandelt werden hierbei unter anderem die Bereiche : Beziehungen zwischen Mann und Frau, Religion, Wellnesswahnsinn, Gebärdienstverweigerung und noch viele mehr.
Meine Meinung:
Das Buch gliedert sich in 46 kurze, voneinander unabhängige Kapitel. Diese sind sowohl mit Klischees als auch persönlichen Anekdoten von Katrin Bauerfeind gespickt und kommen frech und teilweise überspitzt daher, jedoch haben sie sehr oft meinen Humor getroffen und mich zum Lachen gebracht. An vielen Stellen habe ich mich wiedererkannt und musste somit auch über mich selbst schmunzeln. Ein Buch, welches mir auf witzige Art einen Spiegel vor Augen hält, verdient für mich auf alle Fälle schon mal einen Pluspunkt. Aber wie so oft im Leben gibt es auch in diesem Werk Stellen, die mir zu überspitzt und teilweise etwas überheblich vorkamen. Durch die Kürze der Kapitel, konnte ich diese aber schnell hinter mir lassen und mich wieder ganz neuen Bereichen des Frauenbildes widmen. Einziger Minuspunkt hierbei war für mich persönlich, dass sich, durch diese Aneinanderreihung verschiedenster "Kurzgeschichten", ein Lesen am Stück als sehr schwierig gestaltete. Der Schreibstil zeichnet sich als frech und umgangssprachlich aus und läßt sich sehr gut und leicht lesen. Der Humor zieht sich in der gleichen Art durch jegliches Kapitel aber flacht keinesfalls ab. Die persönlichen Anekdoten aus dem Leben Katrin Bauerfeinds fand ich überaus gelungen und mutig und ich entwickelte besonders zur Oma eine große Sympathie. Und auch wenn man nicht jedes Kapitel so ernst nehmen sollte, gibt es durchaus Aspekte über die man sich Gedanken machen kann. Mir erging es besonders bei dem beschriebenen Wellnesswahn und den geschilderten Erziehungsproblemen so. Es steckt für mich viel Wahres darin. Das Thema des Frauenbildes gestaltet sich in meinen Augen als zeitlos, die Autorin aber versteht es daraus einen modernen und beachtenswerten Stoff darzustellen und das alles versehen mit einer großen Prise Humor. Für mich ein gutes Buch mit Leseempfehlung.
Fazit:
Wer sich auf moderne, humorvolle, kurzweilige und freche Art mit dem Frauenbild befassen möchte, ist bei diesem Buch gut aufgehoben.

Bewertung vom 02.11.2015
Sean Brummel: Einen Scheiß muss ich (Restexemplar)
Jaud, Tommy

Sean Brummel: Einen Scheiß muss ich (Restexemplar)


sehr gut

Zum Inhalt :
Dieses Buch gestaltet sich als humorvoller Ratgeber für viele Lebenslagen. Behandelt werden hierbei die Themengebiete : Gesundheit, Ernährung, Erfolg, Freizeit, Gesellschaft und Sinn des Lebens. Tommy Jaud schreibt dieses Werk aus der Sicht des fiktiven Autors Sean Brummel.
Nach einer Einleitung, in welcher der Leser erfährt, was Sean Brummel dazu veranlasst hat, diesen Ratgeber zu verfassen, wird jedes Themengebiet gesondert behandelt.
Meine Meinung:
Die Figur Sean Brummel stellt sich als sehr markante aber dennoch sympathische Person da, die aus Ihrem bisherigen "Normalo - Alltag" ausbricht und mit dem folgenschweren Satz : " Einen Scheiß muss ich" ein neues Leben startet. Hierbei kämpft er erfolgreich gegen sein Muss-Monster an, welches ein jeder Leser auch selbst durch gesellschaftliche Richtlinien und Trends aber auch durch eigenes Pflichtgefühl kennt. Er liefert eine zwar durchaus stark abgehobene aber gleichzeitig amüsante Argumentation, die die Leser dazu veranlassen soll, ihre Lebensweisen zu überdenken und statt allerlei Pflichten und auferlegten Zwängen den Spaß in ihr Leben zu lassen. Obwohl viele Aussagen natürlich extrem überspitzt sind, konnte ich doch auch Wahrheiten erkennen und muss zugeben, dass Sean Brummel oftmals gar nicht so falsch mit seiner Sichtweise der Dinge liegt. Er gibt Denkanstöße und untermauert seine Thesen hierbei mit allerlei Studien und Sonstigem, welche durch das Quellenverzeichnis dem interessierten Leser offen stehen und zu wirklichem Staunen führen. Des Weiteren ist das Buch gespickt von Zeichnungen des Muss-Monsters und einigen Fotos. Diese sorgten bei mir immer für Aufheiterungen, da ansonsten jedes Kapitel immer gleich aufgebaut ist. Es beginnt jedesmal mit einem Zitat, gefolgt von der Argumentation des zu behandelnden Themas. Am Schluss folgt dann die Zusammenfassung mit den wichtigsten Aussagen und eine geforderte Unterschrift des Lesers, bestimmte Dinge nicht mehr tun zu müssen. Hierbei ist Tommy Jaud meiner Meinung nach ein großer Wurf gelungen, da ich mich hierdurch wirklich mit einbezogen gefühlt habe. An vielen Stellen musste ich herzhaft Lachen und ein bisschen mehr Sean Brummel in uns allen, könnte unsere Gesellschaft in meinen Augen wirklich gut tun.
Als kleiner Kritikpunkt ist vielleicht anzumerken, dass es keine wirkliche Story gibt, wie man es aus Jauds anderen Werken kennt. Da dieses Buch aber als Ratgeber erscheint, muss das meines Erachtens aber auch so sein. Keine Sorge der Humor kommt trotzdem nicht zu kurz.
Fazit:
Wer Lust auf Jauds Humor in einem ganz besonderen Ratgeber hat und wer auch mehr Spaß in sein Leben bringen möchte, ist hier hervorragend aufgehoben. Wem aber eine lustige Story wichtig ist, sollte lieber zu einem anderen Werk ( wie z.B. Hummeldumm ) greifen.

Bewertung vom 08.09.2015
Totenhaus / Totenfrau-Trilogie Bd.2
Aichner, Bernhard

Totenhaus / Totenfrau-Trilogie Bd.2


ausgezeichnet

Zum Inhalt :
Bestatterin Blum,so scheint es, hat wieder Ruhe und Zufriedenheit gefunden, welche jedoch jäh unterbrochen wird, durch die Entdeckung einer Zwillingsschwester welche als Leiche zu einem Kunstobjekt hergerichtet wurde. Blum geht der Sache auf den Grund und lernt in einem nahezu verlassenem Luxushotelkomplex namens Solveig den Adoptivvater und Bruder Ihrer Schwester kennen. Zeitgleich werden bei einer Exhumierung auf dem Friedhof Ihres Heimatortes nicht zur Leiche gehörende Leichenteile entdeckt. Die Spur führt zu Blum, welche zunächst im Solveig untertaucht, bizarre Dinge erfährt und erlebt und dann beschließt Ihre Kinder zu holen um mit ihnen zu fliehen.

Meine Meinung:
Der Schreibstil des Autors ist außergewöhnlich. Kurze prägnante Sätze und Dialoge mit Bindestrich nehmen den Leser mit auf eine ganz eigene, rasante Lesereise, die mich zumindest bis zum Ende mitgerissen hat.
Auch wenn man hierbei keinen Thriller mit massig Blutvergießen und brisanten Ermittlungen erwarten darf, reiht sich dieses Werk, bei mir persönlich zu meinen Favoriten ein.
Die Thriller Elemente zeichnen sich hier jedoch vor allem durch die ganz eigenen unheimlichen Charaktere und durch die Achterbahnfahrt der Gefühle aus, auf welche der Leser mitgenommen wird. Was aber keinesfalls heißt, dass es in dieser Story völlig unblutig zugeht.
Und über allem thront die Frage, wer ist jetzt gut und wer ist böse.
Zu diesem Aspekt finde ich auch das schlicht gestaltete Cover in den Farben Schwarz und Weiß sehr gelungen.
Auch erwähnenswert ist, dass der Autor aufmerksam macht auf den Umgang mit Tod und Leichenkörpern. Einerseits wird durch die Bestatterin sehr würde- und respektvoll damit umgegangen, allerdings zeigt sich auch eine völlig andere, erschreckende Seite, welche durch die zur Schau Stellung von abstrus bearbeiteten Leichen als Kunstobjekte und dem hieraus gewonnenen Profit mehr als Gänsehaut bereitet.
In Zeiten von bestimmten Welten Ausstellungen ein durchaus zu überdenkendes gesellschaftliches Thema.

Man sollte sich im Klaren sein, dass dieses Buch eine Fortsetzung ist zu Totenfrau und es sich in jedem Fall empfiehlt Totenfrau vorher zu lesen. Zwar erfährt der Leser in diesem Buch wichtige Dinge aus Band 1 jedoch ist es unmöglich alles unterzubringen. Gerade auch in Hinsicht darauf die Protagonistin Blum kennenzulernen, sie zu verstehen und mit ihr mitzufühlen, ist das Kennen des Vorgängers aus meiner Sicht unumgänglich.
Hieran knüpft sich auch mein einziger Kritikpunkt an Totenhaus. Ich finde in diesem Buch wird etwas zu häufig an Blums schwere Kindheit erinnert. Es macht vielleicht Sinn für Leser, welche Band 1 nicht kennen, für mich allerdings war es zu viel.

Fazit:
Alles in allem ein wärmstens zu empfehlendes Buch für alle Leser, die Lust haben auf ein rasantes, spannendes Leseerlebnis und mehr über die Serienmörderin Blum, ihre Familie und ihr Leben nach Ihren Morden erfahren möchten.