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Schmuckguggerin
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Hainburg

Bewertungen

Insgesamt 35 Bewertungen
Bewertung vom 14.02.2023
Ruhrpott-Connection
Plötner, Astrid

Ruhrpott-Connection


ausgezeichnet

Der Kripobeamte Jochen Hübner und seine Freundin, die Kriminalhauptkommissarin Maike Graf, gehen gerade von der Besichtigung des Hauses, dass ihr neues Zuhause werden soll, zurück. Quasi vor ihren Augen wird eine Antiquitätenhandlung überfallen, die Inhaberin getötet und Jochen Hübner niedergeschossen.
Der gesamte Polizeiapparat wird in Bewegung gesetzt, was der nun als befangen geltenden Maike Graf nicht ausreichend erscheint. Sie stellt eigene Nachforschungen an, die sie bis nach Ägypten führen, wobei sie sich in große Gefahren begibt. Sie bringt dabei die Ermittlungen, die ihr nahestehende Kollegen inzwischen offiziell führen, entscheidend voran.
Neben der getöteten Inhaberin der Antiquitätenhandlung gibt es weitere Opfer, und ein Cold Case kann neu in Beziehung zur aktuellen Tat gesetzt werden. Die Schwester der Antiquitätenhändlerin war vor über 30 Jahren ermordet worden, sodass sie deren damals zweijährige Tochter bei sich aufnahm.
Durch die aktuelle Erbsituation wird Jana, inzwischen erwachsen, Zeugin vieler nicht „sauberer“ Geschäfte rund um die ganz „besonderen“ Antiquitäten.
Die Autorin macht es uns einfach, uns gefühlsmäßig für die einzelnen Protagonist/innen zu entscheiden.
Das Buch hat mich begeistert, ich empfehle es allen Krimifreund/innen sehr.

Bewertung vom 26.11.2022
Tarif
Tanner, Simon

Tarif


ausgezeichnet

Mit Schwung möchte der junge Gewerkschaftssekretär Johannes Trappe die Tarifrunde mit einem großen Metallunternehmen führen. Ihm ist bewusst, dass er damit um tausende Arbeitsplätze und um das Wohl von noch mehr Familienangehörigen kämpft.
Nachdem sich die Verhandlungen sehr rasch „festgefahren“ haben, bemüht er sich um weitere Lösungsmöglichkeiten.
Erst als seine Familie Bedrohungen ausgesetzt wird und lange verborgen gehaltene Geheimnisse allmählich gelüftet werden, nimmt sein Vorgehen eine Wende. Die Verbundenheit seiner Familie mit den Namensgebern der Stinzigwerke ist nicht mehr zu verbergen.
Johannes Trappe kann als Gewerkschaftssekretär eine nachhaltige Entscheidung treffen.
Das Buch zeigt, wie eng Gesellschaft und Wirtschaft zusammenhängen. Auch in der Gegenwart erinnern wir uns an einflussreiche Familien, deren Entscheidungen nicht immer zum gesellschaftlichen Vorteil führten.
Das Buch ist unterhaltsam geschrieben und ein wahrer Lesegenuss.
Von mir eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 15.11.2022
Spurlos in Neapel
Supino, Franco

Spurlos in Neapel


ausgezeichnet

Der Icherzähler lebt in der Schweiz und hat einen Grund, immer wieder mal in seine Heimat Italien zu reisen: er lässt sich dort von einem Schneider Kleidungsstücke anfertigen, die ihresgleichen suchen.
Wäre da nicht noch ein anderer Anlass, diese Reisen zu begehen, so könnte man sein Leben sorglos nennen.
Als der Vater des Icherzählers plötzlich stirbt, bringt ihn dies dazu, in sein altes Heimatdorf, dem er so gerne entflohen war, zurückzukehren. Diese Reise nimmt er zum Anlass, nach einem schwarzen Carmorrista zu suchen, den er für verschwunden hält und dessen Schicksal ihm nahegeht.
Es ist die Suche, die den Erzähler treibt, die Suche nach allem was sein Vater, aber letztlich auch er selbst, vermisst.
Er erinnert sich an die 90 Sekunden des Bebens in seiner Heimatregion und an seine Empfindungen danach. Hat ihn das Erdbeben etwa vor noch Schlimmerem bewahrt?
Die Figuren des Buches und ihre Themen sind so vielfältig, wie das Leben in Neapel, aber dennoch sind sie alle verbunden durch die Umstände, in denen sie leben und die sie nur bedingt verlassen wollen.
Das Buch bringt uns genau an die Stelle Neapels, die das Leben dort so intensiv beschreibt und hat mich beim Lesen sehr beeindruckt.
Ein sehr zu empfehlendes Buch.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.11.2022
Wenn Märchen sterben
Esser, Frank

Wenn Märchen sterben


ausgezeichnet

„Wenn Märchen sterben“ - ich mag inzwischen Titel, die aus einem halben Satz bestehen, denn sie machen neugierig darauf, wie der Satz wohl weitergehen könnte.
So ist es mir auch mit diesem Titel ergangen.
In Hamburg geschehen mehrere Morde, die vermutlich in einem Zusammenhang stehen.
Die zunächst weiblichen Opfer sind als Märchenfiguren gekleidet und wurden vor ihrem Tod bestialisch behandelt.
Kriminalhauptkommissarin Jana Brinkhorst und ihr Team ermitteln in viele Richtungen und lassen uns Lesende eng daran teilhaben. So schlagen wir auch allzu häufig Wege ein, die nicht zielführend sind, aber der Polizeiarbeit genauso entsprechen.
Frank Esser stellt seine Personen mit treffenden Worten so dar, dass wir in jedem Fall eine Nähe zu ihnen finden können. Auch die Hüter von Recht und Ordnung sind fehlbare Menschen und müssen private Probleme lösen.
Das Buch hat mich nicht mehr losgelassen, zumal die zahlreichen Einzelschicksale, auch in ihren Verfehlungen, Verständnis verdienen.
Ich empfehle das Buch sehr und hoffe, dass Jana Brinkhorst unbedingt weiter ermitteln wird.

Bewertung vom 04.11.2022
Das Prinzip Mord
Sarno, David;Lapp, Sascha

Das Prinzip Mord


ausgezeichnet

Hier hat ein Autorenteam in engem Austausch mit ermittelnden Kommissaren, (ja sie waren alle männlich), fünfzehn Fälle dokumentiert. Das Buch enthält, gleichsam in der Schrift einer Schreibmaschine, das, was es in jedem Fall bei der Ermittlungsarbeit festzuhalten gilt. Auch Fotografien aus den Akten der Mordkommissionen werden abgebildet.
Wir Lesenden sind sehr nahe an der Arbeit der Kommissare und werden erfahren, dass es auch für Cold Cases selbst nach Jahren noch Chancen der Aufdeckung gibt. Besonders die Möglichkeit der DNA -Analyse hat die Lösbarkeit von Verbrechen vorangebracht.
Am Ende des Buches, wird noch einmal deutlich, dass der Erfolg der Ermittlungsarbeit auch davon abhängt, welche Beziehung der Ermittelnde zum Täter/der Täterin aufbauen kann.Wahren Verbrechen auf die Spur zu kommen, heißt auch, Menschen zu verstehen.
Das Buch ist für mich eines der ganz besonderen Art.

Der Wahrheitsgehalt der True-Crime Stories hat das Buch zu etwas Einzigartigem gemacht, was durch die sehr gut gelungene Gestaltung noch hervorgehoben wird.
Ich empfehle das Buch allen, die das Leben so sehen, wie es ist .

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.11.2022
Bodenloser Fall
Brun, Georg

Bodenloser Fall


ausgezeichnet

Der Mandant einer jungen Rechtsanwältin steht vor einem großen Problem, denn er hat Geld veruntreut, aber nicht in der ihm unterstellten Höhe.
Zwar kann er verständlich begründen, wofür er das Geld benötigt hat und auch einen Teil zurückzahlen, aber die ihm zur Last gelegte Höhe der Summe bleibt das Problem.
Martin Prodger, der Mandant, hat in München im Freundeskreis des Museums der Moderne im Vorstand das Finanzressort übernommen, und die Vorwürfe der Veruntreuung betreffen eben diese Tätigkeit.
Für die junge Rechtsanwältin beginnt die umfangreiche Arbeit, wobei sie sich von einem routinierten Privatdetektiv unterstützen lässt und sie sich auf die Hilfe einer IT-Spezialistin, auch in emotionaler Hinsicht, verlassen kann.
Das Buch deckt auf spannende Weise die Verwicklung und Verlogenheit der in der Stadt an einem Großprojekt beteiligten „Herren“ auf.
Es ist vor allem die stets präsente Frage nach der/einer Gerechtigkeit, die sich durch das Buch zieht und uns Lesende nachdenklich macht.
Der gut lesbare Krimi kommt so ganz ohne Mord und Leiche aus und bleibt spannend bis zur letzten Seite.
Ein sehr zu empfehlendes Buch über eine traurige Realität.

Bewertung vom 29.10.2022
Blutrodeo
Buchholz, Frauke

Blutrodeo


ausgezeichnet

Wieder einmal vergnügen sich die Menschen beim Rodeo in Kanada und Teile des Landes befinden sich im Ausnahmezustand.
Gerade jetzt geschehen Morde an zwei alten Männern, die einsam und abgeschieden lebten.
Um die Morde, die in ihren Ausführungen grausame Gemeinsamkeiten aufweisen, aufklären zu können, wird der jungen Polizistin Samantha Stern ein Profiler zur Unterstützung geschickt.
Die Spur führt auch zu einem Ölkonzern, der skrupellos schlimme Umweltfolgen verursacht, und bei dem die Mordopfer früher gearbeitet haben. Es könnten also alte Ausgleichsforderungen eine Rolle spielen, denn inzwischen leidet ein Teil der Bevölkerung unter massiven gesundheitlichen Schäden.
Eine andere Spur führt viel weiter in die Vergangenheit der Beteiligten und kratzt an alten Wunden. Hier werden zurückliegende und längst durch Verschweigen erledigt geglaubte Vorkommnisse neu hervorgeholt.
Rau, wie die Atmosphäre des Landes und der Handlung, so sind die Menschen dargestellt, die mich mit all ihren Problemen sehr angesprochen haben.
Die vielschichtige Handlung wird von Rückblicken geschickt unterbrochen, um die Lesenden immer an den entscheidenden Stellen im Leben der Protagonisten teilhaben zu lassen.
Die eindrucksvoll geschilderte kanadische Landschaft unterstreicht die aufgekommene Stimmung und hat mich neugierig auf dieses Land gemacht.
Ein absolut zu empfehlendes Buch.

Bewertung vom 28.10.2022
Dein ist die Macht
Höfle, Maria

Dein ist die Macht


ausgezeichnet

Die Kufsteiner High-Society feiert wieder einmal ihren alljährlichen Charity-Ball. Aber dieses mal ist etwas anders, denn es gibt einen Toten. Dies ist ausgerechnet der bekannte Enthüllungsjournalist Richard Vogel und schnell stellt sich heraus, dass er keines natürlichen Todes gestorben ist. Nun gilt es der Frage nachzugehen, wer unter den Ballgästen ein Motiv hat, Vogel aus dem Weg zu räumen. Ausgerechnet der Vater des Toten bittet die Polizistin Dorothea Keusch auf eigene Faust zu ermitteln, denn seine Meinung über die offizielle Polizeiarbeit ist nicht die Beste.
Was den Krimi besonders spannend macht, sind all die Befindlichkeiten der Protagonisten. Da gibt es schwierige Vater–Sohn–Beziehungen, gleichgeschlechtliche Beziehungen die im Verborgenen gelebt werden, schwierige Ehen, gestörte Verhältnisse von Vorgesetzten zu ihren Mitarbeitenden und natürlich auch zarte Bande und Zuneigungen zwischen der Kommissarin und dem Chefkommissar.
All diese Geflechte lenken keinesfalls vom Mord an Richard Vogel ab, sondern sind jeweils sehr geschickt eingesetzt, um neuen Fährten zu folgen.
Schließlich handelt der Krimi auch von einer persönlichen Schuld und wie verschieden die Menschen damit umgehen.

Das Buch bleibt bis zur letzten Seite absolut spannend und nimmt im Verlauf zahlreiche Wendungen.
Von mir eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 24.10.2022
Die letzte Fehde an der Havel
Elzner, Silke

Die letzte Fehde an der Havel


ausgezeichnet

Wir befinden uns in diesem Roman in Brandenburg, um 1400.
Das Leben der Menschen ist vor plötzlichen Überfällen durch Raubritter nicht sicher.
Auch Carls Dorf wird von Dietrich von Quitzow und seinen Leuten überfallen. Die Gier nach Macht und Rache ist nicht zu zügeln, schließlich wird Carls Jugendliebe von von Quitzow geschändet und Carl, trotz Widerstand, verschleppt.
Es besteht die Hoffnung, dass sein Vater ihn freikaufen wird, was aber nicht gelingt. Carl fügt sich in sein Schicksal und versucht seine „Schuld“ durch Arbeit zu tilgen. Zwangsläufig entstehen zahlreiche Begegnungen mit Dietrich von Quitzow und die beiden lernen im Hass miteinander auszukommen, wobei Carls Rachegedanke wächst.
Jahre vergehen, Beziehungen werden geknüpft, verlieren an Nähe und begleiten die noch immer herrschenden Kämpfe.
Auch die Liebe nimmt in diesem historischen Roman eine wichtige Rolle ein. Zwar hat Carl etliche Frauen, aber er lernt die Liebe in vielen Facetten kennen und weiß am Ende, was ihm „die“ Liebe bedeutet hat.
Das Buch ist sehr angenehm zu lesen, bleibt immer spannend und hat trotz der mittelalterlichen Robustheit in der Beschreibung sehr anrührende Szenen.
Von mir eine eindeutige Leseempfehlung.

Bewertung vom 18.10.2022
Zehn Kaffeebohnen
Schünemann, Christiane

Zehn Kaffeebohnen


ausgezeichnet

Wir lernen in diesem Buch die Redakteurin Elina Bludau kennen. Sie ist 48 Jahre alt und steht eigentlich auf der Sonnenseite des Lebens. Allerdings muss sie sich der Tatsache stellen, dass ihr Mann sie wegen einer jüngeren Frau verlassen hat und schließlich konfrontiert ihr Gynäkologe sie damit, dass sie am Beginn der Menopause steht. Kann sie all diese Veränderungen ohne den Rat einer Freundin bewältigen?

Das Buch hat mich trotz der stets vorhandenen Traurigkeit gut unterhalten, da es auch Ansätze von Komik enthält, ohne die das Leben offensichtlich nicht denkbar wäre.