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Ellipsis
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Würzburg

Bewertungen

Insgesamt 2 Bewertungen
Bewertung vom 25.01.2012
Der Friedhof in Prag
Eco, Umberto

Der Friedhof in Prag


weniger gut

Umberto Eco- Der Friedhof in Prag
Es ist immer etwas Besonderes, wenn ein Autor von solcher Berühmtheit wie Umberto Eco einen neuen Roman veröffentlicht. Nach preisgekrönten historischen Romanen wie "Der Name der Rose" oder "Das Foucaultsche Pendel" sollten bei jedem Anhänger des Historischen die Erwartungen groß sein.
Allerdings haben sich diese Erwartungen nach der Lektüre des Buches nicht bestätigt: Die Handlung des Buches lässt einen roten Faden vermissen, sie ist tatsächlich eher die Lebensgeschichte der Hauptperson Simone Simonini. In mehreren Kapitel erzählt Eco von den verschiedensten Attentaten und Verschwörungen, an deren Planung und Durchführung Simonini maßgeblich beteiligt war. Der spannende, mitreißende Erzählstil, der auf dem Klapptentext gepriesen wird ist nicht zu erkennen. Stattdessen wird man überhäuft mit historischen Ereignissen, Jahreszahlen und Persönlichkeiten. Somit wird es für den Laien schwierig, sich in dieser Überhäufung von Informationen zurechtzufinden. Gute Kenntnisse der europäischen Geschichte des 19. Jahrhunderts sind unerlässlich für das Verständnis dieses äußerst anspruchsvollen historischen Romans. Auch der eher wissenschaftliche Schreibstil Ecos dürfte einigen Lesern nicht wirklich gefallen.
Ein weiterer Faktor, der das Verständnis erschwert, sind die verschiedenen Erzählebenen, auf denen sich das Werk bewegt. Einmal berichtet Simonini selbst, zeitweise ein übergeordneter Erzähler und nicht zu vergessen die mysteriöse Figur des Abbé Dalla Picolla, über deren Identität man bist zuletzt im Unklaren gelassen wird. Die Auflösung dieses Rätsel ist einer der wenigen Gründe, aus denen ich dieses Buch fertig gelesen habe.
Fazit: Ein Buch, das allenfalls für historische Experten geeignet ist, jedoch nicht für denjenigen der einen spannenden historischen Roman erwartet und keine vertieften geschichtlichen Kenntnisse besitzt.

14 von 22 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.01.2012
Im Verborgenen
Lindqvist, John Ajvide

Im Verborgenen


ausgezeichnet

John Ajvide Lindqvist- Im Verborgenen
"Nichts für Furchtsame..." lockt der Klappentext dieses Werks des schwedischen Schriftstellers den Leser. In der Tat sind die 10 Erzählungen, aus denen dieses Buch besteht auf eine Art und Weise geschrieben, die nicht für den Leser geeignet ist, der lediglich entspannte Unterhaltung sucht. Als "meisterhaft komponierter Gruselstoff vom Feinsten" wird der Inhalt darüber hinaus gelobt. Häufig muss man vorsichtig sein, da der Klappentext eines Buches nicht selten allzu hochlobend ausfälllt und sich die Lektüre dann manchmal eher als enttäuschend erweist. Allerdings nicht bei diesem Buch. Denn der Autor schafft es tatsächlich, in fast allen Erzählungen mit intelligentem Schreibstil und Gespür für das Unheimliche äußerst unterhaltsame Geschichten entstehen zu lassen, die teilweise aber auch zum Nachdenken anregen. Doch dies gelingt dem Autor so geschickt, dass es nie abgehoben oder übertrieben klingt. Wer möglicherweise andere Werke des Autors wie z.B. "So Finster Die Nacht" kennt, weiß dass Lindqvist sich bestens damit auskennt, wie er seine Leser fesseln kann, wie er ihnen übernatürliche Inhalte präsentieren kann, aber dennoch legt man das Buch am Ende aus der Hand und denkt sich: "So könnte es doch eigentlich tatsächlich sein"
Gerade dadurche, dass Lindqvist die Handlungen seiner Erzählungen so anlegt, dass das Unheimliche einfach in das Alltagsgeschehen mit eingebunden wird, das Übernatürliche dadurch nahezu beiläufig wirkt, schafft er es, diese Faszination beim Leser zu erzeugen.
Deshalb hat dieser Band meiner Meinung nach 5 Sterne verdient.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.