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Martinchen
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Magdeburg

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Insgesamt 141 Bewertungen
Bewertung vom 04.11.2025
Suppiger, Tanja

Rauhnächte - Reguliere dein Nervensystem und schaffe die Basis für persönliches Wachstum


ausgezeichnet

Eine Reise zu sich selbst

Bücher zu den Rauhnächten mit unterschiedlichen Ritualen gibt es viele. Dieses hier ist anders, wie schon der Untertitel „Reguliere dein Nervensystem“ zeigt.

Tanja Suppinger erläutert zunächst in drei Teilen die Grundlagen. Sie bezieht nicht nur die Rauhnächte, sondern auch die Sperrnächte ein, deren Bedeutung sie im ersten Teil erläutert. Die beiden weiteren Grundlagen-Teile drehen sich um das autonome Nervensystem, das Verständnis dafür und des Sich-sicher-seins mit dem Nervensystem, was Auswirkungen auf die Erlebnisse während der Jahreswende hat. Alle Erklärungen sind ausführlich und gut verständlich und zeigen, dass das Bewusstsein für den eigenen Körper nicht nur für diese besonderen Nächte wichtig sind, sondern durch das Jahr tragen können.

Jede einzelne Sperr- bzw. Rauhnacht wird ausführlich erklärt und ist mit einer Übung sowie Reflektionsfragen versehen. Selbstverständlich empfiehlt die Autorin einen besonderen Platz, der entsprechend dekoriert und vorbereitet werden kann. Außer einem (möglichst schönen) Notiz- oder Tagebuch ist jedoch nur die Bereitschaft nötig, sich mit sich selbst anhand der Fragen auseinanderzusetzen.

Das Buch ist sehr schön gestaltet. Schon das Cover lädt zum Schauen und Nachdenken ein. Viele Fotos, in denen man sich verlieren kann und eine ganz besondere Farbgestaltung machen das Buch zu etwas Besonderem.

Außerdem bietet die Autorin ein kostenfreies, achtsam begleitetes Online-Retreat an sowie eine Begleitung, die dann kostenpflichtig ist.

Fazit: ein sehr liebevoll gestaltetes Buch, mit dem die Jahreswende bewusst erlebt werden kann

Bewertung vom 04.11.2025
Uwe Bertelmann

Von guten Mächten treu und still umgeben


ausgezeichnet

Tiefgründig, berührend - Leseempfehlung

Der Brunnen-Verlag hat aus Anlass des 120. Geburtstages von Dietrich Bonhoeffer am 4. Februar 2026 dieses Buch herausgegeben. 27 Autoren beleuchten „Von guten Mächten“ aus unterschiedlichen Perspektiven. Sie berücksichtigen die historischen Hintergründe ebenso wie die politische Dimension und geben teilweise Einblick in private Bezüge zu diesem Gedicht. Jeder Text ist ein besonderer, allen gemeinsam ist die tiefe Bewunderung für Bonhoeffer. Das zeigt sich insbesondere daran, dass er derjenige war, der den „schweren Kelch, den bittern, des Leids“ ohne Zittern entgegennahm, entgegennehmen konnte.

Der Brief mit dem Gedicht, den Dietrich Bonhoeffer seiner Verlobten Maria von Wedemeyer im Dezember 1944 schickte, ist den Texten vorangestellt. Bonhoeffer war sich sicher bewusst, was ihm bevorstand, auch wenn es noch Hoffnung gab. Dennoch oder vielleicht gerade deshalb ist es ihm auf einzigartige Weise gelungen, seinen Glauben getragen von Gewissheit auszudrücken.

Der Herausgeber Uwe Bertelmann bündelt die „Geschichten, Gedanken, Ermutigungen“ in drei Abschnitte, die mit „Gedanken“, „Vertonungen“ und „Erfahrungen und Erlebnisse“ überschrieben sind. Im Kapitel „Vertonungen“ sind die einzelnen Texte mit QR-Codes versehen, so dass das Hörerlebnis mitgeliefert wird und Vergleiche möglich sind. Einige Fotos, Gedichte und Zitate von Dietrich Bonhoeffer ergänzen das Buch.

Eine persönliche Anmerkung: Auch mich begleitet das Gedicht, insbesondere die letzte Strophe seit vielen Jahren in schwierigen und in leichten Zeiten und gibt Trost und Zuversicht.

Fazit: eine Leseempfehlung für ein Buch, das sich mit Bonhoeffers wohl bekanntesten Gedicht tiefgründig auseinandersetzt, zum Nachdenken anregt und sich wunderbar als Weihnachtsgeschenk eignet

Bewertung vom 02.11.2025
Mosel, Katharina

Brandungsgesang


sehr gut

Heike und ihr Mann Burkhard haben sich auf Sylt ein Haus gekauft und für sich eingerichtet. Doch dann stirbt Burkhard und Heike weiß nicht, wie sie ihr Leben ohne ihn gestalten kann. Ihre Söhne sorgen sich sehr um sie und setzen alles daran, sie zurück nach München zu holen.

Es ist mein erster Roman von Katharina Mosel. Ihr Schreibstil ist flüssig und bildhaft. So habe ich beispielsweise die Strandspaziergänge mit Heike sehr genossen. Auch die Inselführungen haben mir gut gefallen.

Auch die Tatsache, dass hier ein 60jährige im Mittelpunkt steht, gefällt mir sehr. Katharina Mosel beschreibt einfühlsam die Trauerzeit, aber auch die ersten Schritte, die Heike zurück ins Leben macht. Sie lernt neue Menschen kennen, die zu Freundinnen werden und einen Mann, der ein Freund wird, vielleicht auch mehr.

Ich hatte das Gefühl, dass Heike als alte Frau dargestellt wird, was mich gestört hat. Mit 60 Jahren ist sie jung genug, ihr Leben zu gestalten und zu einem erfüllten Leben zu machen. Auch die Übergriffigkeit ihrer Söhne – in meinen Augen – hat sie nicht konsequent unterbunden. Damit meine ich ausdrücklich nicht, dass sie in dem eingetretenen Notfall hilft. Das ist für mich selbstverständlich, allerdings hätte sie auch da Grenzen setzen dürfen.

Das Cover ist sehr passend und macht Lust auf eine Reise ans Meer.

Fazit: ein einfühlsamer Roman, der zeigt, dass Neuanfänge möglich sind.

Bewertung vom 02.11.2025
Hofbauer, Christian

Die Weihnachtscops auf Norderney Ein Nordsee Krimi (eBook, ePUB)


sehr gut

Schöne Idee

„Weihnachten ohne Nikolaus-Darsteller, Priester und Jesusfigur?“ So lautet die Überschrift zu diesem Inselcops-Krimi, der vierte der Reihe. Und genau darum geht es. Der Nikolaus-Darsteller ist verschwunden, dann fehlt die wichtigste Krippenfigur und auch der Priester ist nicht auffindbar. Das bedeutet für die Inselcops, dass sie schnell handeln müssen.

Es ist mein erster Fall der Inselcops, für das Verständnis ist die Kenntnis der Vorgängerbände nicht notwendig.

Der mehr als tolpatschige selbsternannte Inselkommissar Georg Pampelhuber und sein Vorgesetzter Matthis Jüllich sind gut beschrieben. Georg Pampelhuber ist in meinen Augen etwas arg überzogen dargestellt. Oder es trifft einfach nicht meinen Humor. Die Spannung ergibt sich hier zweifach: zum einen stellt sich natürlich die Frage, ob Nikolaus und Priester rechtzeitig gefunden werden können, zum anderen fragt sich der Lesende unwillkürlich, was Georg denn nun wieder passiert. Obwohl seine Einfälle nicht immer ein skurriles Ende haben, ganz im Gegenteil, wie ein Seitenstrang zeigt.

Die Idee hinter dem Verschwinden ist so schön, dass ich deshalb den vierten Stern gebe.

Fazit: ein unterhaltsamer Krimi mit skurrilen Polizisten

Bewertung vom 26.10.2025
Turhan, Su

Schattenbauten


ausgezeichnet

Erdbeben in Istanbul und die Folgen

Der neunte Fall für Zeki Demirbilek betrifft ihn auch persönlich. Seine Ex-Frau Selma liegt schwer verletzt in einer Istanbuler Klinik. Zeki selbst hat nur knapp überlebt und kehrt nach einer Auszeit zurück nach München, wo ihr ein neuer Fall erwartet. Auf einer Baustelle der Firma Muc-Bauten ist der Bauleiter unter ungeklärten Umständen ums Leben gekommen. Zeki und sein Team um Isabel Vierkant und Pius Leipold ermitteln, zumal der Buchhalter der Firma ermordet aufgefunden wird.

Ich frage mich, warum diese Krimi-Reihe bisher an mir vorbeigegangen ist. Der neunte Fall ist mein erster. Da der Fall in sich abgeschlossen ist, gibt es kein Verständnisproblem. Auch was das Team und dessen Umfeld betrifft, gibt es etliche Hinweise auf die Vergangenheit. Wer allerdings hier die Zusammenhänge besser verstehen möchte, dem empfehle ich die Einhaltung der Reihenfolge.

Das Team ist ausgesprochen sympathisch. Es arbeitet gut zusammen, jeder hat seine Stärken und Schwächen. Besonders gut gefallen hat mir die gegenseitige Rücksichtnahme, die ich hier stärker als in manchen anderen Krimis empfinde. Ich weiß allerdings nicht, ob ein Beamter in Bayern so selbst bestimmt agieren kann. Andererseits ist Zeki ja krankgeschrieben, was ein guter Grund sein dürfte.

Der Fall erscheint zunächst etwas verzwickt, zumal das Motiv nicht sofort ersichtlich ist. Dann jedoch werden verschlüsselte Akten gefunden, die die Ermittler beschäftigen. Was hatten Bauleiter und Buchhalter damit zu tun? Und nicht alles ist wie es scheint. Am Ende ist alles gut nachvollziehbar und hat eine eigenen Pointe.

Das Cover passt sich in seiner Gestaltung den Vorgängerbänden an und gibt neben dem Titel auch in den Details einen Hinweis auf den Inhalt. Wer, wie ich, Fan von besonderer Haptik ist, kommt ebenfalls auf seine Kosten.

Fazit: ein spannender Krimi mit einem ungewöhnlichen Ermittler

Bewertung vom 26.10.2025
Kolb, Elli

Das Leuchten des Himmels an dunklen Tagen


ausgezeichnet

Abschiednehmen, Verlust und Neuanfang

Romys Großvater stirbt, ihr einziger Halt. Alles scheint hoffnungslos. Eine verletzte Taube, um die sich Romy kümmert, verbindet sie mit ihrem Großvater. Dieser hat sich sehr liebevoll um „seine“ Taube Zausel gekümmert und Romy die Liebe zu den Tauben vermittelt. Auch Jakob, den sie bei einer Party kennenlernt, gibt ihr neuen Mut.

Sehr einfühlsam beschreibt Elli Kolb die Trauer und die vorsichtigen Versuche, wieder Lebensmut zu gewinnen, immer begleitet von der Angst vor neuen Verlusten. Denn Romy weiß, dass sie die verletzte Taube gesund pflegen kann, diese aber kein Haustier ist. Und auch Jakob hat Pläne, er wird einige Zeit in London verbringen. Es gibt viele Abschiede: vorübergehende und endgültige, freiwillige und unfreiwillige, gelingende und solche, bei denen noch viel hätte gesagt werden müssen. Und immer gibt es gleichzeitig auch positive Gefühle. Diese Gleichzeitigkeit macht das Leben aus.

Für mich sind die beschriebenen, teilweise sich widersprechenden Gefühle von Romy sehr gut nachvollziehbar, ebenso der einfühlsame Jakob, der eine Idee von Romy aufgreift und auf seine ganz eigene, unaufdringliche Art umsetzt.

Elli Kolb gelingt es, wunderbar poetische Sätze einfließen zu lassen, die das Lesen zu etwas Besonderem machen, einige von ihnen hallen nach und werden bleiben. Einer findet sich auch in dem so zum Inhalt passenden Titel wieder, denn auch an dunklen Tagen ist immer wieder das Leuchten des Himmels zu spüren.

Fazit: ein berührender Roman, für den ich gern eine Leseempfehlung ausspreche

Bewertung vom 26.10.2025
Russenberger, Andreas

Arosa - wo auch Gauner Urlaub machen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein Blick hinter die Postkartenidylle - großer Lesespaß

Andreas Russenbergers Reihe um Phillipp Humboldt lese ich mit großem Vergnügen. Nun also ein Band mit 36 Wintergeschichten, die in und um Arosa spielen.

Der Klappentext fasst perfekt zusammen, welche Geschichten den Leser erwarten. Kleine oder größere Gaunereien, geplante und ungeplante Begebenheiten, unbedachte Äußerungen oder Handlungen, immer mit ein wenig schwarzem Humor garniert, garantieren großen Lesespaß. Nicht nur aus Sicht von Menschen, sondern auch aus Sicht von Tieren werden die in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft spielenden Geschichten erzählt. Auch Phillipp Humboldt und seinem Freund dürfen dabei sein.

Natürlich nehmen die kurzen Geschichten oft unerwartete Wendungen, die mitunter auch dem Zufall geschuldet sind. Es geht um eine Geldwäscherin, eine Reinigungskraft, eine Zechprellerin, einen Neinsager, einen aufmerksamen Concierge oder um einen Mordversuch, der komplett schiefgeht. Jede Geschichte ist mit einem Warnhinweis versehen, der das Lesen amüsanter macht.

Fazit: unterhaltsame und humorvolle Kurzgeschichten, große Leseempfehlung

Bewertung vom 10.10.2025
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub und der unlösbare Code / Die Mordclub-Serie Bd.5


sehr gut

Very british - I love it

Der fünfte Band des Donnerstagsmordclubs ist tatsächlich mein erster. Auch ohne Vorkenntnisse bin ich gut hineingekommen, denn die wesentlichen Informationen werden entweder kurz erwähnt oder lassen sich erschließen.

Joyce freut sich auf die Hochzeit ihrer Tochter, denn sie bekommt endlich einen Schwiegersohn. Ihr Stolz darauf ist einfach herrlich. Elizabeth trauert und besucht die Hochzeit nur den anderen zuliebe. Rons Tochter trifft eine Entscheidung, die Folgen hat, auch für ihren Sohn Kendrick und Ron. Ibrahim therapiert seine Lieblingsverbrecherin, die ihrerseits eine blutjunge Frau unter ihre Fittiche genommen hat. Das, was die beiden besprechen, ist nicht unbedingt das, was Ibrahim erwartet hat.

Anlässlich der Hochzeit wird Elizabeth von einem Gast um Unterstützung gebeten und damit beginnt eine aufregende Jagd, nach einem Täter, nach einem Code und nach dem verschwundenen Gast.

Diese Aufzählung zeigt, dass es jede Menge Stoff für einen spannenden Cosy-Crime gibt. Mehrere Handlungsstränge laufen parallel und finden sich zu einem Ende, das keine Fragen offen lässt.

Die Charaktere sind wunderbar gezeichnet, alle mit ihren kleinen oder größeren Macken. In diesem Team hat jeder seine Stärken, die sich gut ergänzen. Ich mag den britischen Humor, der vor allem in den Dialogen zu finden ist.

Das Cover passt zu den Vorgängerbänden, erscheint mir insgesamt etwas zu düster.

Fazit: ein spannender Cosy-Crime mit viel britischem Humor

Bewertung vom 04.10.2025
Seinsche, David

Tiefer Fall Der packende Ermittler-Krimi (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Hinter der ehrenwerten Fassade ...

Aus dem Sternburger See wird die Leiche des amtierenden Bürgermeisters gezogen. War es ein Unfall oder Mord?
Polizeioberkommissar Josef Langer ist der bester Ermittler, über den die örtliche Polizei verfügt. Doch er hat ein Problem: seit dem Tod seiner Ehefrau ertränkt er seinen Kummer mit Alkohol. Aus diesem Grund wird ihm die junge Kollegin Barbara Förster an die Seite gestellt. Sie ist intelligent, selbstbewusst und verfügt über eine ausgezeichnete Beobachtungsgabe.

Bemerkenswert ist das Kennenlerngespräch der beiden. Natürlich weiß Barbara Förster über Langer Bescheid. Sie ist genauso ehrlich zu ihm wie er zu ihr. Das imponiert Langer, der schnell ihre Qualitäten erkannt hat und mit ihr auf Augenhöhe ermittelt.
Doch wo genau sollen diese Ermittlungen beginnen, gibt es doch zunächst keine Anhaltspunkte.

Das gibt David Seinsche Gelegenheiten zu vielen Wendungen, die nicht nur zu mehr Spannung führen, sondern auch noch einen weiteren Fall nach sich ziehen. Die Auflösung ist etwas unerwartet und darum umso glaubwürdiger.

Die beiden Hauptprotagonisten sind gut beschrieben, ebenso ihre Vorgehensweise und ihre Arbeitseinstellung, denn auch gemeinsame Mittagspausen gehören dazu. Die beiden ergänzen sich perfekt. Spannend fand ich auch die Frage, ob der Alkoholiker Josef Langer seine tiefe Verzweiflung über den Tod seiner Frau überwinden kann und sich seinen Problemen stellt.

Einen winzigen Kritikpunkt habe ich allerdings: die stellvertretende Bürgermeisterin ist wirklich fürchterlich unsympathisch. Dennoch halte ich den Tonfall und die Ausdrucksweise, die Langer ihr gegenüber an den Tag legt, für völlig überzogen und deplatziert. Sorgsam gewählte Worte wären effektiver gewesen.

Das Cover mit dem See passt natürlich zum Fundort der Leiche. Auch die Düsternis, die es umgibt, passt sehr gut zum Inhalt.

Da „Tiefer Fall“ mit „Ein Fall für Langer und Förster 1“ untertitelt ist, freue ich mich auf eine Fortsetzung dieses unterhaltsamen und spannenden Krimis.

Fazit: ein spannender und lesenswerter Krimi mit einem harmonierenden Ermittler-Duo

Bewertung vom 04.10.2025
Krieger, Günter

Sankt Martin: Der geteilte Mantel - Ein Schwerthieb machte ihn zum Heiligen


ausgezeichnet

Vom Soldaten zum Bischof

Ein junger römischer Soldat teilt seinen Mantel mit einem Bettler – der Moment, der Geschichte schreibt und Martin zum Heiligen macht.

Günter Krieger hat daraus einen historischen Roman gemacht. Grundlage waren u.a. die Aufzeichnungen von Sulpicius Serverus, der diese bereits zu Lebzeiten Martins gemacht hat.

Martin dient als treuer Soldat dem Kaiser, wie lange genau, muss offen bleiben, da es unterschiedliche Angaben gibt. Während dieser Zeit lebt er seinen christlichen Glauben, sehnt aber das Ende seines Kriegsdienstes herbei. Danach lebt er seinen Traum als Mönch und Einsiedler, bevor er mit einer List zum Bischof von Tours ernannt wird. Der Autor unterteilt seinen Roman dann auch folgerichtig in diese drei Lebensabschnitt und stellt Martin in seinen unterschiedlichen Facetten vor. Vieles war mir unbekannt oder ich habe es nicht mit Martin in Verbindung gebracht. Sehr schön eingebettet ist die Legende mit den Gänsen.

Neben Martin, der ein gesegnetes Alter erreicht, treffen wir fiktive und historische Persönlichkeiten, die entsprechend ihrer „Rollen“ beschrieben werden.

Der Stil ist flüssig und gut lesbar und wird durch zahlreiche Legenden angereichert. Ein Nachwort gibt ergänzende Erläuterungen. Natürlich dürfen Lebenslauf und Literaturverzeichnis nicht fehlen.

Fazit: ein christlich-historischer Roman über Martin von Tours, auch für nicht christliche Leser