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Leseigel
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Villingen

Bewertungen

Insgesamt 1045 Bewertungen
Bewertung vom 22.05.2025
Das Mädchen und der Templer
Berger, Nora

Das Mädchen und der Templer


ausgezeichnet

Eine mitreißende Reise ins Heilige Land
Die junge Wahrsagerin Anne möchte ihrem alten Dasein entfliehen, da sie nicht das elende Schicksal ihrer Mutter erleiden will. Als sich ihr die Chance eröffnet, als Pferdeknecht verkleidet ins Heilige Land zu reisen, zögert sie nur kurz. Sie begleitet den Tempelritter Thibaud und seine Entourage. Nicht alle sind von Anne begeistert, die durch ihre besondere Gabe bald eine Sonderstellung einnimmt. Sie macht sich dadurch einen unversöhnlichen Feind . Und auch Thibaud, in den sich Anne mittlerweile verliebt hat und seine Begleiter haben es mit einem unsichtbaren und gefährlichen Feind zu tun . Sie wollen das Heilige Kreuz erwerben und das weckt die Begehrlichkeiten mächtiger Männer.

Wer nun glaubt, die Autorin erzählt "nur" eine wunderschöne Liebesgeschichte , der irrt in meinen Augen , denn sie erzählt parallel dazu das Schicksal der jugendlichen Teilnehmer an den Kinderkreuzzügen. Dieser Teil des Buches hat mich sehr bewegt, da diese Dinge tatsächlich passiert sind. Ich kann nur zum Teil erfassen, mit welcher Begeisterung und heiligem Eifer sich die Kinder auf den Weg gemacht haben, um das Heilige Grab von den Heiden zu befreien. Was ihnen dann widerfährt , ist einfach nur grausam und ungerecht. Es zeigt, dass es keinen schlimmeren Feind gibt, als die Habgier des Menschen.

Spannend und ebenfalls berührend war Annas Geschichte, wenn auch auf eine andere Weise . Mit ihr habe ich gelitten und gehofft. Besonders bewundert habe ich sie für ihren Mut und Geistesgegenwärtigkeit . Auch hier zeigt sich, dass wer im Auftrag Gottes unterwegs ist, nicht immer vertrauenswürdig und rechtschaffend ist. Ich musste mehrfach um Annes und Thibauds Leben fürchten. Hier hätte ich Thibaud manchmal für seine Vertrauensseligkeit, die fast schon naiv war, schütteln mögen.

Gut gefallen haben mir die Beschreibungen der Landschaft und einiger Sitten und Gebräuche zur damaligen Zeit. die viel zum exotischen Atmosphäre beigetragen haben. Mir hat das Lesen viel Spaß gemacht. Der Roman hatte für mich die nötige Spannung, sprach meine Gefühle in vielfältiger Weise an und nicht zuletzt gab es den vergessenen Teilnehmern der Kinderkreuzzüge eine Stimme.

Bewertung vom 17.05.2025
Tote Lippen lügen nicht (Thriller)
Schwarz, Gunnar

Tote Lippen lügen nicht (Thriller)


ausgezeichnet

Atemlose Spannung garantiert
Ich liebe die Bücher des Autors, egal welche Ermittler er auf Tätersuche schickt. Wenn ich aber meine Lieblinge benennen müsste, würde ich ohne Zögern Bekker und Meislow sagen. Die Balance zwischen den beiden ist perfekt und auch ihre privaten Probleme harmonieren jedesmal mit dem Fall und macht die Figuren nahbar. Ich leide und freue mich immer mit ihnen. Die Fälle sind brutal und dabei auf morbide Art faszinierend. Zusammen mit den beiden Frauen muss man einiges aushalten und oft Irrwege gehen, bis der Fall gelöst ist. Am Ende habe ich immer das Gefühl, das absolut Böse gesehen zu haben.

Bei diesem Fall steht Meislow im Zentrum meine Mitgefühls . Ihre Mutter wurde ermordet, als sie fünf Jahre alt war. Der Täter wurde nie gefasst und das Trauma begleitet sie bis heute. Um so größer der Schrecken, als eine Leiche gefunden wird, die der damaligen Auffindesituation beängstigend ähnelt. Gibt es einen Zusammenhang ? Wurde damals etwas übersehen ? Die Ermittler müssen das Undenkbare in Betracht ziehen. Meislow ist kurz davor, daran zu zerbrechen. Ich habe die Spannung zeitweise kaum ausgehalten . Die Wendungen waren überraschend und immer schien alles perfekt zu passen, um sich im nächsten Moment erneut als Trugbild zu erweisen. Für mich war der Thriller in jeder Beziehung perfekt .

Bewertung vom 17.05.2025
Laurentius' Wunder
Matt, Irene

Laurentius' Wunder


ausgezeichnet

Tiefer Glaube oder Wahn ?
Die Autorin erzählt eine für unsere Zeit, die von Vernunft und KI dominiert wird , eher ungewöhnliche Geschichte,. Giulianos Lebensweg beginnt traurig , aber nicht ungewöhnlich. Giulianos Lebensmittelpunkt ist seine Mutter. Der Vater ist für ihn eine Person, die Schrecken verbreitet. In der Schule wird er gemobbt. Seine Welt zerbricht mit dem Verschwinden seiner Mutter. Giuliano wendet sich Gott zu, tritt in ein Kloster ein und nennt sich nun Laurentius. Auch hier bleibt er ein Außenseiter. Um so mehr als er berichtet, er habe den heiligen Franziskus in der Basilika gesehen. Keiner glaubt ihm. Man hält ihn für verrückt. Doch Laurentius ist nicht bereit, das ihm widerfahrende Wunder zu leugnen. Ein langer Leidensweg beginnt. Trotz gelegentlicher Zweifel hält er an seinem Glauben und seinen Überzeugungen fest. Er ist sich sicher, dass die Erscheinung Franziskus eine Botschaft von Gott war, die Welt vor der Zerstörung durch den Menschen zu retten.

Eine Heiligenerscheinung in der heutigen Zeit wird vermutlich beißenden Spott oder zumindest große Skepsis auslösen. Wahrscheinlich würde auch ich zweifeln. Auf der anderen Seite ist Gottes Beistand und Weckruf gerade jetzt nicht dringend notwendig ? Was mich tief bewegt hat, dass Laurentius sich niemals beirren lässt und bereit ist auch für seine Überzeugungen zu sterben. Obwohl ich Laurentius als Person nicht mochte, habe ich zeitweise mitgelitten und dann war ich wieder wütend auf ihn. Auch habe ich mir die Frage gestellt, ob es nicht doch eine eingebildete Erfahrung war und Laurentius verrückt. Dennoch hat mir die Idee gefallen, dass Gott uns mit dem Wunder wachrütteln will. damit wir seine Schöpfung bewahren. Dass er uns nicht verlassen hat.

Für mich war das Buch eine ungewohnte Leseerfahrung, abseits meiner üblichen Lektüre. Ich fand die Geschichte spannend und unterhaltsam. Sie hat mich mehrmals zum Nachdenken gebracht und ist in meinen Augen auch geeignet für Leser, die mit der Kirche nichts am Hut haben .

Bewertung vom 15.05.2025
Windiges Grab (Zwischen Mord und Ostsee - Küstenkrimi 7)
Bruun, Nele

Windiges Grab (Zwischen Mord und Ostsee - Küstenkrimi 7)


ausgezeichnet

Überzeugende Fortsetzung der Reihe
Bei ihrem 1. Fall habe ich mich mit den beiden Kommissaren, Birte und Rainer, die auch privat ein Paar sind, schwer getan. Nun bin ich froh, dass ich den beiden , die Chance gegeben habe, mich für sich einzunehmen. Was sie auch sehr gut geschafft haben.

Der Fall ist undurchsichtig. Ein Standesbeamter wird kurz vor einer Trauung ermordet. Die Hochzeitsgesellschaft ist sehr illuster. Wollte jemand die Heirat verhindern ? Der Brautvater war mir von Herzen unsympathisch mit seiner Überheblichkeit. Bewundernswert wie die beiden Beamten das ausgehalten haben. Kurz darauf wird der beste Freund des ersten Opfers getötet. Die beiden haben sich für die örtliche Geschichte interessiert, besonders für den Leuchtturm . Waren sie einem Piratenschatz auf der Spur ? Kein Motiv will so recht passen. Verdächtige gibt es genug und ich kann nicht sagen, wenn ich am wenigsten mochte. Die Ermittler müssen jeden Stein umdrehen und jeder noch so kleinen Spur nachgehen. Das war fesselnd und abwechslungsreich zu lesen. Wie so oft im Leben bringt Kommissar dann die Polizei auf die richtige Spur. Wie die beiden Kommissare bin ich fast bis zur letzten Seite im Dunkeln getappt. Am Ende werden alle offenen Fragen schlüssig beantwortet. Mit Birte und Rainer konnte ich mich dieses Mal gut anfreunden. Sie leisten gute, akribische Ermittlungsarbeit zusammen mit ihrem Team. Ihre gegenseitigen Sticheleien haben die ganze Handlung angenehm aufgeheitert .

Bewertung vom 12.05.2025
Die Kriegerin des Nordens
Fondraz, Charlotte

Die Kriegerin des Nordens


sehr gut

Verrat, Habgier und ein alter fluch
Die Autorin führt mich mit der Geschichte auf die Kimbrische Halbinsel 100 v. Chr.

Die Römer gewinnen durch Handel immer mehr an Einfluss. Die Kriegerin Erkenhild. die die Römer aus persönlichen Gründen hasst, möchte ihren Heerkönig Thorwaltshunt zu einem Krieg gegen diese bewegen. Unterstützung erfährt sie durch die Großdruidin Busla, die ihre eigenen Ziele verfolgt. Da Thorwaltshunt zögert, schmieden die beiden den Plan, in Besitz des sagenumwobenen Silberkessels von Gundestrup zu gelangen. Der Kessel soll unbesiegbar machen und Thorwaltshunt zum Krieg verleiten. Da der Kessel in einem Grab ist, zudem mit einem starken Fluch belegt und Grabraub mit dem Tode bedroht wird, bringt Erkenhild die junge Tandlerin Katek durch eine List dazu, den Kessel zu stehlen. Der Raub setzt Entwicklungen in Gang, deren Beeinflussungen nicht mehr in der Hand der Beteiligten liegt.

Der Roman hat mich ausgesprochen gut unterhalten. Rache, Manipulation, Habgier, Betrug, unerfüllte Liebe und ein Meuchelmord verwebt die Autorin zu einer mitreißenden und fesselnden Geschichte.

Besonders gut gefallen hat mir die Großdruidin Busla. Nicht , dass ich sie sympathisch fand, ich war fasziniert von ihrer Begabung, andere Menschen durch ihre Taschenspielertricks und dem Schüren von Ängsten zu ihrem Zweck zu manipulieren.

Heerkönig Thorwaltshunt war für mich eher eine tragische Figur. Ein alternder Herrscher mit schwindender Manneskraft, der sich und seinem Stamm nochmal beweisen will, dass er nicht zum alten Eisen gehört. So tappt er in Buslas Falle und verliert seine Ehre und den Respekt aller.

Meine Lieblingsfigur war die junge Diebin Katek. Zu Beginn will sie nur beweisen, das sie von Wert ist und ihren Beitrag zum Lebensunterhalt der Gemeinschaft leisten kann, wenn auch durch Diebstahl. Ihr wird mehrmals übel mitgespielt und sie wird um den in ihren Augen gerechten Lohn betrogen. Ihre Gier nach Reichtum und der verständliche Wunsch nach Rache erreichen einen Grad von Besessenheit, der sie jede Vorsicht vergessen lassen.

Die Geschichte endet tragisch und in meinen Augen folgerichtig und gerecht. Mich hat die Handlung in ihren Bann gezogen und mich die Zeit und die Welt um mich rum vergessen lassen. Da kann ich die paar kleinen Ungereimtheiten sehr gut verschmerzen.

Bewertung vom 12.05.2025
Die Ruinen von Northcott Abbey
Harris, C. S.

Die Ruinen von Northcott Abbey


ausgezeichnet

Die beschauliche Idylle trügt
Sebastian reist in das beschauliche Dorf Ayleswick - on - Teme. Begleitet wird er von seine Ehefrau Hero und ihrem kleinen Sohn. Er will dort den letzten Wunsch eines Bekannten erfüllen und gleichzeitig mehr über seine Abstammung erfahren , denn den Namen seines biologischen Vaters kennt er nicht. Was als Familienausflug gedacht war, wird schnell zu einer aufwändigen Mordermittlung. Eine junge Frau wurde ermordet und der Täter inszeniert es als Selbstmord. Es gibt keine brauchbaren Spuren und das Leben des Opfers ist ein weißes Blatt, das darauf wartet, beschrieben zu werden. Welche Rolle spielt der jüngere Bruder von Napoleon Bonaparte, der sich dort bei einer befreundeten Adligen aufhält ? Und Sebastian stößt auf weitere verdächtige Selbstmorde - immer junge Frauen von bezaubernder Schönheit. Sollte dieser beschauliche Ort Schauplatz einer Vielzahl ungesühnter, grausamer Verbrechen sein ? Sebastian selbst kämpft mit eigenen Dämonen, muss er doch befürchten , mit dem Mörder verwandt zu sein.

Ich liebe diese Reihe. Werden in Krimis aus dieser Zeit gerne Ermittler aus Nicht-Adelskreisen ins Rennen geschickt, gehört Sebastian dem Hochadel an. Seine Ermittlungen haben also ganz andere Probleme und das finde ich zur Abwechslung erfrischend und sehr spannend. Sebastian ist mir rundum sympathisch. Er ist intelligent, empathisch, hat einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, liebt seine Freiheitsliebende Ehefrau und lässt ihr genügend Raum. Dieser Fall ist in meinen Augen sehr tragisch. Zum einen sind in der Mehrzahl junge unschuldige Mädchen die Opfer. Zum anderen haben mich Sebastians Seelenqualen stark berührt und ich habe gehofft, dass seine Befürchtungen grundlos sind. Es gibt eine Vielzahl von Verdächtigen und unterschiedlicher Tatmotive. Sebastians Überlegungen haben mich in jedem einzelnen Fall überzeugt, bis erneut etwas geschieht, das ein anderes Licht darauf wirft. Ich hatte bis zur letzten Seite keine wirkliche Ahnung, wer der Mörder ist. Besonders gut gefallen hat mir, dass Hero in diesem Fall bei den Ermittlungen mit hilft und auch hier Sebastian auf Augenhöhe begegnet. Erwähnenswert finde ich zudem den historischen Kontext, der mehrfach eine wichtige Rolle spielt und ein mehr als schlechtes Licht auf die Beziehungen zwischen Adligen und Landbewohnern wirft.

Bewertung vom 10.05.2025
Insellüge auf Spiekeroog. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)
Menzel, Marlene

Insellüge auf Spiekeroog. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein Gespinst aus Lügen und falschen Verdächtigungen
Ein Kälteeinbruch und dicker Nebel trennen Spiekeroog von der Außenwelt ab. Der Fährverkehr muss eingestellt werden. Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt finden Tjark und sein Sohn Justus eine Leiche im Wasser. Anke und Reik sind auf sich allein gestellt. Zuerst muss die Identität des Opfers geklärt werden. Bereits das löst einige Verwirrung aus. Der Tote arbeitete bei einem innovativen Unternehmen, dessen Führungsriege gerade ein Meeting auf der Insel abhält. Bei der Befragung sind alle entsetzt, denn das Opfer war allseits geschätzt. Wo liegt das Motiv ? Die beiden Inselpolizisten stochern im sprichwörtlichen Nebel. Dann gibt es einen entscheidenden Hinweis und die daraus resultierenden Erkenntnisse sind erschreckend.

Obwohl es ein Cosy Crime ist, war der Fall eher gruselig. Das lag an der Atmosphäre auf der Insel und dem Umfeld des Opfers. Wieder einmal konnten mich die Ermittlungsarbeit und die damit verbundenen Verhöre überzeugen und fesseln. Es waren auch einige Unsympathen unterwegs, dass sogar der besonne Reik die Beherrschung verloren hat . Und es gibt überraschende Wendungen zuhauf, so dass für viel Abwechslung gesorgt ist. Wieder ein überzeugender Krimi aus der Feder der Autorin.

Bewertung vom 03.05.2025
Schwarzwälder Treibjagd
Kindler, Sonja

Schwarzwälder Treibjagd


ausgezeichnet

Tod einer Schülerin
Ich mag die Krimis der Autorin sehr. Ich finde ihre Figuren lebensnah. Sie sind bodenständig, ohne Alkoholproblem oder psychische Schäden, was mittlerweile fast die Ausnahme zu sein scheint. Die Handlung ist packend und unterhält dabei gut ohne blutige Details. Mein persönlicher Pluspunkt ist, der Kriminalfall spielt in meinem Heimatlandkreis.

Im aktuellen Fall hat es KHK Ines Sandner mit einer toten Schülerin zu tun. Diese war Umweltaktivistin, immer bereit für ihre Meinung zu streiten und hat auch vor Sachbeschädigung im Dienst der Sache nicht halt gemacht. Ihr Verhalten hat nicht allen gefallen und somit gibt es eine ganze Reihe von Verdächtigen. Allen voran den Führer einer Bürgerbewegung gegen Windkraft, denn die Tote war auch die Tochter des Ortsvorstehers, einem Befürworter der Windräder. Je mehr die Ermittler über die Schülerin erfahren, um so mehr Personen geraten in den Fokus .Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, als es einen Anschlag auf einen örtlichen Politiker gibt. Läuft ein Klimaleugner Amok ? Mir hat gut gefallen, dass ich mit raten konnte, wer der Täter gewesen sein könnte. Aber ich lag genauso wie die Polizei mit meinem Verdacht daneben. Den richtigen Täter hatte ich nicht auf meiner Liste. Das Motiv war tragisch und dabei so egoistisch, dass ich einfach nur schockiert war.

Gelungen fand ich die Beschreibung der Ermittlungsarbeit und der Vernehmungen, die oft gute Nerven und Selbstbeherrschung erforderten. Für mich ein besonderes Highlight war Sandners Kollegin Emma. War Sandner die zielstrebige und überlegte Ermittlerin, war Emma, diejenige die ihr Gegenüber mit unkonventionellem Verhalten überrascht. Emmas Kleidungsstil ist gewöhnungsbedürftig,. Sie ist nicht mehr die jüngste und liebt Kamillentee und hat mich mit ihrer skurrilen Art immer wieder zum Lachen gebracht. Für mich ist der Krimi rundum gelungen und ich hoffe, es ist nicht der letzte Fall aus der Feder der Autorin.

Bewertung vom 03.05.2025
Englisch lernen mal anders - 3000 Vokabeln in 30 Stunden (eBook, ePUB)
Sprachen Lernen Mal Anders

Englisch lernen mal anders - 3000 Vokabeln in 30 Stunden (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der Titel bringt es auf den Punkt
Ich habe Englischunterricht in der Schule geliebt. Das lag nicht am Lehrer, sondern an der Sprache. Aber damit ist es wie mit allem, wenn man es nicht nutzt, gerät es in Vergessenheit. Ich wollte schon lange , meine Kenntnisse auffrischen und gerne erweitern. Der Titel hat mich angesprochen und der Preis war im Rahmen. Ich war skeptisch, aber einen Versuch war es allemal wert.

Schon beim Durchblättern fiel mir angenehm auf, dass die Vokabeln nach Themen gegliedert sind wie Ausgehen, Körper und Gesundheit oder Einkaufen , so dass ich das zuerst auswählen konnte, was mir am nützlichsten erschien. Als Vorwort gibt es eine Einführung zu den Lernmethoden. Für mich besonders hilfreich war die Lautverschiebung und die Schlüsselwortmethode. Jedes Kapitel ist gleich aufgebaut. Es beginnt mit ähnlichen Worten wie apple - Apfel und so hat man gleich ein paar Erfolgserlebnisse. Dann folgen die Wörter mit Lernhilfe. Es gibt Beispiele. Man kann sich aber auch selber etwas ausdenken. Das macht Spaß und ich musste mich dabei mit der Vokabel beschäftigen, was sie zusätzlich im Gedächtnis verankert. Mich hat das Buch überzeugt und es fiel mir leicht, dran zu bleiben. Einen Wermutstropfen gibt es allerdings - genau wie früher muss man sich die Vokabeln merken.

Bewertung vom 29.04.2025
Der Maulwurf
Spörrle, Mark

Der Maulwurf


ausgezeichnet

Wer ist der Herrscher über den Garten ? Mensch oder Maulwurf ?
Für Sascha, Anna und Marie erfüllt sich ein Traum - ein eigenes Haus mit Garten vor den Toren Hamburgs. Sascha ist Nachhaltigkeitsbeauftragter und Ordnungsfanatiker. Anna arbeitet Teilzeit als Psychologin mit Schwerpunkt Paarbeziehungen und möchte ihr neues Projekt , einen eigenen Podcast, starten. Marie ist engagierte Umweltaktivistin und ein typischer Teenager. Das Unheil beginnt ganz harmlos mit einem kleinen Maulwurfshügel im Garten. Sascha ist alarmiert, Anna meistens gelassen und Marie begeistert. Doch die Hügel werden mehr und Sascha fühlt sich zunehmend in seinem Ordnungssinn gestört. Noch ganz der Nachhaltigkeit verpflichtet und die Gefühle der Tochter achtend versucht er mit tierschonenden Mitteln, den Maulwurf zum Auszug zu bewegen. Guter Plan, aber der Maulwurf ist nicht bereit, sein Zuhause zu verlassen. Es beginnt ein erbitterter Krieg, der auch mit unschönen Mitteln auf Leben und Tod geführt wird. Das lässt Anna an der geistigen Verfassung ihres Mannes zweifeln. Marie ist enttäuscht und wütend, die Nachbarn zunehmend verärgert und im Beruf läuft es für Sascha gelinge gesagt nicht optimal. Wird der Maulwurf Sieger bleiben ?

Ich habe mich beim Lesen königlich amüsiert. Das fängt schon im 1. Kapitel mit Saschas Besuch im Baumarkt an . Öko trifft erfahrenen Praktiker alter Schule. Sascha füllt seinen Einkaufswagen mit vielen nützlichen - fragt sich nur für wen ? - Dingen und das kam mir dann doch bekannt vor. Das war für mich über die gesamte Länge des Romans ein ständiger Quell der Freude, dass ich mich oder Bekannte in vielem wiedererkennen konnte. So war Anna eher gechillt und hat ihren Mann erstmal machen lassen. Marie war gefühlt ständig genervt . Ordnung war nicht ihre Stärke und Anna die Retterin in der Not.

Ich war erstaunt, wie viele Möglichkeiten es gibt, die einen Maulwurf vertreiben sollen. Nur schien der Maulwurf selbst nichts davon zu wissen und blieb, wo er war. Obwohl Sascha nur noch seinen Feldzug gegen den ungebetenen Gast im Kopf hat, habe ich bewundert, wie er sich an seinem Arbeitsplatz durch kämpft oder eher durch mogelt. Gut gemacht war, dass Anna und Sacha abwechselnd zu Wort kamen und dabei dabei ihre unterschiedliche Sichtweise auf die Ereignisse deutlich wurde. Das Ende hat mich überzeugt, denn alles löste sich in Wohlgefallen auf, wenn auch nicht immer so wie geplant. Ich habe schon lange nicht mehr bei der Lektüre eines Romans so oft gelacht. Dabei war es auch spannend, denn Sascha hatte immer wieder neue überraschende Ideen. Deshalb Daumen hoch für das Buch und eine überzeugte Leseempfehlung.