Schreibstil & Worldbuilding: 4 von 5
Plot & Logik: 5 von 5
Charaktere & Entwicklung: 5 von 5
Lesegefühl & Atmosphäre: 5 von 5
Velvet Falls hat mich dazu verleitet eine neue Trope-Kreation zu entwerfen: Spicy Slow Burn.
Julia Dippel entführt uns mit einem leichten Schreibstil direkt in die Geschehnisse einer Urban Fantasy. Praktisch eine Parallelwelt, in der vor wenigen Jahren neue göttliche Wesen auf der Welt auftauchten. Zusammen mit den Göttern kam auch die Magie auf die Erde und Dämonen aus ihren Löchern.
Velvet ist vor kurz danach zur Damönenreiterin geworden, sehr schnippisch und voller Unlust. Noch dazu führt sie ein Doppelleben, denn insgeheim ist Velvet eine mächtigere Dämonenreiterin als den Leuten bekannt ist. Rund um Velvet hat Julia Dippel eine tolle Welt gezaubert, in der Velvet mehr unfreiwillig steckt und in die sie tiefer hineingezogen wird.
Und zwar indem sie auf ihren Ex - den Problemlöser - erneut treffen muss. Und Kash ist ein anbetungswürdiger Charakter. Die ersten erneuten Aufeinandertreffen von Velvet und Kash habe ich unglaublich geliebt. Es geht doch nichts über ein wenig Feindseligkeit zueinander mit Helfersyndrom.
Und in der Zweierdynamik dürfen zwei Neben-Charaktere jedoch nicht fehlen: Eddie und Monty. Der eine ist so drollig - und nervig - wie ein Labradoodle und der andere eine sarkastische Dämonenzehe.
Für mich hätte gern noch ein wenig mehr Erklärung zur Welt bzw. Historie in der Geschichte stattfinden können, einige Einsichten erhielt ich tiefergehend durch die Lesung. Andererseits konnte ich mich durch die gewählte Erzählform regelrecht treiben lassen und manches klärt sich dann zum Ende auf.
Ich konnte mit Velvet sehr mitfühlen. Kashs POV habe ich ebenso so geliebt. Auch wenn wir am Ende einen sehr interessanten Cliffhanger haben, hat mich ein anderes Erlebnis von Velvet mehr zerrüttet.
Ein absolutes Lesehighlight ist Velvet Falls für mich geworden. Es ist kein Jugendbuch. Ich kann den zweiten Teil der Dilogie kaum erwarten. Herbst 2026 kann nicht früh genug kommen.
Kleiner Tipp: Am Ende des Buches findet ihr ein Glossar.
The Witch Collector, erschienen bei reverie, besticht mit einem wunderschönen metallischen Cover-Look. Solltet ihr es noch mit Farbschnitt haben wollen, müsst ihr bereits danach suchen (kleiner Tipp am Rande) .
Die Auftakt der Witch Walker Reihe rund um Raina entführt euch in eine High-Fantasy-Geschichte.
Rainas Welt gestaltet sich etwas anders: Sie ist stumm. Dadurch bekommt die Geschichte ihre eigene kleine Besonderheit, weil es die Dynamik der Charaktere interessant beeinflusst.
Wir lernen Raina in ihrem Heimatdorf kennen, welches das Auftauchen des Witch Collectors erwartet, der im Dienste des Königs Hexen aus ihrem Leben stiehlt. Raina hat magische Kräfte wie ihre Mutter und ihre Schwester, die bereits vom Witch Collector verschleppt wurde. Doch als der ihr verhasste Witch Collector auftaucht, wird Rainas Welt bereits erschüttert und bedroht.
Das hat mir besonders gefallen:
Der Auftakt bietet ein starkes Worldbuilding mit vergangener Historie, die wunderbar eingewoben wurde. Die Magie und Erlebnisse fühlten sich sehr atmosphärisch an.
Da sehe ich Potential:
Leider wurde ich beim Lesen nicht so süchtig, wie es im besten Falle hätte passieren können. Dies hatte für mich mehrere Gründe. Zum einen fand ich die Geschichte oft sehr ruhig erzählt. Das lag zum einen am Erzähltempo und den Ausschmückungen der Szenen. Hinzu kommt ein sehr beschreibender Erzählstil.
Das Ende war schockierend und so nicht erwartet. Ich befinde mich bei der Bewertung etwas im Zwiespalt, da ich Elemente sehr geliebt habe und an anderen manchmal knabbern musste.
Wer Enemies to Lovers liebt, ein magisches Worldbuilding mit umfassenden Schreibstil mag, wird beim Reihenauftakt von Charissa Weaks eine tolle High-Fantasy finden.
Ich stecke gerade in einer Asia-Phase, wenn man es so nennen will. Nach einigen K-Dramen, die ich zum Teil bis in die Nacht gebinget habe, hat mich der Klappentext von "Prinzessin der Tausend Diebe - Betrayed" sehr angesprochen. Hier war jedoch ein Detail etwas irreführend. Das erwähnte Firmenimperium kommt in der Geschichte nicht wirklich durch. Es hätte ein einfaches Imperium ausgereicht.
Sora war vom ersten Moment eine starke Persönlichkeit, deren Alter man in ihren Taten jedoch authentisch bemerkt. Ihr Zusammentreffen mit Ran ist ein unglückliches Schicksal, jedoch auch sehr amüsant als Leser:in. Der Slow Burn ist stark vertreten und die Romance kommt mit wenig Spice aus.
Aufgrund des Clans und der Aufgaben kommen einige Nebencharaktere ins Spiel, was jedoch gut nachzuvollziehen ist.
Durch die Verstrebungen der realen Welt mit der koreanischen Mystik wird man in ein eigenes Worldbuilding entführt. Ich würde es jedoch eher auf der fantastischen Ebene der Urban Fantasy verorten.
Der Plot an sich verspricht eine aufregende Geschichte voller Kämpfe und strategischen Manövern. Manchmal fand ich es durch die vielen Aufgaben jedoch etwas langatmig. Es hätte gern noch etwas fokussierter dargestellt werden können. Hin und wieder war ich mir nicht sicher, wer gerade agiert.
Thea Hongs Auftakt umfasst eine mystische Reise, Slow Burn und aufregende Wettkämpfe. Trotz kleiner Schwächen empfehle ich Die Prinzessin der Diebe gern, vor allem wenn ihr bereits im K-Drama-Fieber und einem fantastischen Part nicht abgeneigt seid.
"Fae Isles - Der Henker Der Königin" ist ein faszinierender Auftakt der Romantasy-Reihe von Lisette Marshall. Nach Unterdrückung durch die Fae wehren sich die Menschen aus Emelins Dorf, doch der Silent Death soll sich bereits im Namen der Königin an den aufmüpfigen Menschen rächen. Doch Emelin weckt sein Interesse und sie gehen einen Deal ein, die Königin zu stürzen.
Emelin als Protagonistin hat mir überaus gut gefallen. Ihre Entwicklung von der Außenseiterin hin zur vorgetäuschten Geliebten konnte ich gut nachvollziehen.
Creon als der dunkle, böse Fae offenbart so viele Facetten im Laufe des ersten Bandes. Besonders spannend fand ich die Ausgangslage des nicht sprechenden Protagonisten und die dadurch eingewobene Gebärdensprache.
Die Welt von Fae Isles wird im Laufe der Geschichte vorgestellt und besonders die Magie, die sich durch Farben entfaltet, ist eine einmalige Idee.
Im ersten Band wurden bereits Nebencharaktere eingeführt, die wir im zweiten vermutlich noch genauer kennenlernen werden.
Der Schlusspart und die Beschreibungen des Leids zerstören emotional, wenn man die Protagonisten lieb gewonnen hat. Ich muss dringend wissen, wie es weitergeht.
Der erste Band der Fae Isles Reihe hat mich um den Finger gewickelt. Emelin und Creon als Team habe ich sehr Lieb gewonnen und das Worldbuilding fand ich wirklich einmalig. Von mir gibt es eine klare Empfehlung.
Bei "Ein Einhorn namens Oktober" findet ihr eine wunderschön illustrierte Kurzgeschichte über das Finden der eigenen Magie und die Überraschung, wo sie sich im alltäglichen Leben versteckt.
Auf den gut 30 Seiten wird die Geschichte mit wenigen Sätzen und durch noch mehr Entdeckungen in den farbenfrohen Illustrationen erzählt.
Gleich zu Beginn ahnt man als erwachsene Person womöglich den Ausgang der Geschichte, jedoch ist sie so niedlich verpackt und man fühlt mit dem kleinen Einhorn sehr mit.
Lasst euch von Oktober verzaubern oder macht anderen Menschen damit eine Freude. Gerade zur Aufmunterung oder als Geschenk an ein Kind kann ich es mir gut vorstellen. Es ist ein typisches Geschenke-Buch. 😊
Auf den Debütroman "Hustle" von Julia Bähr bin ich eher zufällig gestoßen. Da mir andere Bücher aus dem Verlag bereits stark empfohlen wurden, wollte ich nach dem interessanten Klappentext mehr über die Geschichte der Betrügerin Leonie wissen.
Ich muss gestehen, dass ich zu Beginn etwas verwirrt von der Entwicklung des Buches war. Der Klappentext war an der Stelle geradliniger. Je mehr man in die Machenschaften hineingezogen wurde, desto mehr offenbarte sich mir die Komplexität der Geschichte.
Leonies Versuch des Überlebens im teuren München bringt einen Fokus auf Pflanzen, Käfer und Schleimpilze sowie ihr beginnendes betrügerisches Dasein mit sich. Oder viel mehr einen Versuch unter aufmunternder Anleitung. Denn nichts ist besser, die negativen Aspekte für sich zu nutzen, als die Machenschaften zusammen mit Freundinnen auszuhecken und zu evaluieren.
Ich kann "Hustle" empfehlen, wenn ihr starke Frauen in einer kapitalistischen Gesellschaft mit eigenen Ideen kennenlernen wollt. Ich musste über einige Aspekte sehr herzlich lachen.
Ein bisschen solltet ihr nicht von der Erwähnung Haferflocken einverleibender Schleimpilze abgeneigt sein, denn Julia Bähr beschreibt auch den anständigen Teil von Leonies Leben sehr bildhaft und amüsant.
Zum zweiten Mal können wir in Greta Milans Willow Falls abtauchen. Und zwar liefert "Stay with me in Willow Falls" eine Geschichte um altbekannte Gesichter und auch neue ehemalige Willow-Falls-Bewohner. Es ist eine Second-Chance-Romance der etwas anderen Art.
Ich war sehr schnell von den Charakteren, ihren Geheimnissen und Beziehungen eingenommen. Die Rückkehr nach Willow Falls bringt viele neue Aspekte der Stadt mit sich.
Die Protagonisten Paige und Miles fand ich sympathisch, ihre Entwicklungen authentisch. Ich habe mitgefiebert, dass sie sich annähern, und die Geheimnisse entdecken. Durch Andeutungen war für mich kein wirklicher Plottwist dabei und die Vergangenheit und Zukunft der beiden insgesamt vorhersehbar.
Bei den Nebencharakteren aus dem ersten Band erleben wir ein Wiedersehen und sie haben einen liebevollen Platz in der Geschichte und ihre eigenen kleinen Entwicklungen. Ich fühlte mich in der Found Family sehr aufgehoben.
Ich fand es jedoch etwas schade, dass die herbstliche Stimmung nur wenig im Worldbuilding aufgegriffen wurde. Hier hätte des Öfteren noch ein wenig Herbstzauber für die Herbst-Trilogie eingebaut werden dürfen.
Der zweite Band der Willow-Falls-Reihe hat mir insgesamt besser gefallen als der erste. Die Vorhersehbarkeit der Geschichte stört mich nicht so sehr, da für mich viele Romance-Bücher mit 2 POVs bei der Stärke der Plottwists verlieren. Was ich mir mehr gewünscht hätte, ist den Herbstcharme der Kleinstadt stärker zu erleben. Insgesamt war ich von der Geschichte von Paige und Miles begeistert.
Eine Mischung aus all dem richtigen Drama und Festlichkeiten in der wunderbaren Herbstzeit erwartet euch in Falling like Leaves. Wenn ihr Gilmore Girls mögt, werdet ihr hier richtig aufgehoben sein.
Ellis findet sich durch eine Entscheidung ihrer Mutter plötzlich in der Kleinstadt Bramble Falls wieder. Anstatt dass die Bewohner dem nächsten Schritt in ihrer Karriere nachrennen, kümmern sie sich lieber um gemeinschaftliche Aktivitäten. Und dann ist da noch der Junge aus Ellis' vergangenen Sommern, der sie mit eisiger Distanz begrüßt. Gegensätzlich begegnet ihr sein bester Freund und Footballspieler.
Die Beweggründe und Entwicklungen der Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet worden. Die Darstellungen der Festlichkeiten und des Umfelds wirkten auch mich so zauberhaft, dass ich mich in diese warme Herbstzeit versetzt fühlte. Die kleinen Details rund um die Charaktere sind wundervoll eingewoben, dass ich mich wirklich gern in Bramble Falls aufgehalten habe. Einzig den Love Interest hätte ich gern geswitcht, da mir die Geschichte bei wem anders mehr Verbundenheit gezeigt hat.
Aber nun ran an die Kürbisse und lasst euch von den Herbstvibes mitreißen. Falling like Leaves ist definitiv eine schöne Wahl, um den Herbst richtig auszukosten.
Was mir gefallen hat:
In Faebound wird uns eine zauberhafte Welt präsentiert, die sich Seite für Seite mehr offenbart. Ich habe mich immer wieder gefragt, welche magische Eigenschaft noch hinzukommt und mich von sich begeistert. Mir sind die Figuren mit der Zeit wirklich ans Herz gewachsen. Besonders der tierische Sidekick gefiel mir sehr.
Die Geschichte erleben wir aus zwei Perspektiven - die der Elfen-Schwestern Yeeran und Lettle. Ein schicksalhaftes Ereignis oder Geheimnis reiht sich an das nächste. Besonders zum Ende hin war ich unglaublich gefesselt.
Wo ich Potenzial sehe:
Der Einstieg in die Geschichte war für mich etwas beschwerlich. Hinzu kamen einige Längen, die meine Motivation ein wenig abgeschwächt hatten. Ich bin jedoch sehr froh, dran geblieben zu sein.
Eine wunderbarer Einstieg in die Welt der Battle of the Drumfire Reihe. Hier erwartet euch sowohl eine fantastische Welt voller magischer Wesen als auch eine tolle Repräsentation queerer sapphic Romantasy.
Packend ab der ersten Seite erzählt The Wind Weaver die stürmische Geschichte von der Halbling Rhya, der allein für ihre Herkunft der Tod droht. Gefangen genommen und ohne Aussicht auf Hoffnung verschlechtert sich ihre Lage noch, als der gefürchtete General Scythe für ihre Hinrichtung erscheint. Doch ein Zeichen auf Rhyas Haut bedeutet ungeahnte Macht und eine aufregende Flucht.
Rhya als starke und widerspinstige Protagonistin gefiel mir sehr. An den mürrischen General kann man nur sein Herz verlieren. Und die Nebencharaktere empfand ich gut und individuell ausgearbeitet. Man hinterfragt aber ab Beginn die wahre Intention jeder Person.
Julie Johnson hat mich nicht nur mit dem Plot, sondern auch ihrem packenden Schreibstil überzeugt. In das Worldbuilding wird man sogleich hineingeschmissen und entdeckt die Welt nach und nach durch die Augen von Rhya und Scythe.
Nach dem Finale im ersten Band kann ich den gerade erst angekündigten zweiten Band "The Sea Spinner" kaum abwarten.
Und ich bin gespannt, wie es mit einem gewissen Nebencharakter weitergeht.
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