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ChemAngel
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Karlsruhe

Bewertungen

Insgesamt 79 Bewertungen
Bewertung vom 27.09.2025
Gold, Alessia

In the Shadows we wait / Redveil Bd.1


gut

Solider Auftakt mit spannendem Cliffhanger

"In the Shadows we wait" hat mich insgesamt gut unterhalten, auch wenn nicht alles perfekt war. Am meisten mochte ich die Stimmung: dieses rumänische Dorf mit seinen dunklen Gassen, die seltsamen Träume von Xara und die Begegnungen mit Dorian und Juraj, die sie für eine Frau aus der Vergangenheit halten, das war richtig atmosphärisch. Die wechselnden Perspektiven fand ich spannend, weil man so mehrere Seiten der Geschichte erlebt. Einige Figuren bleiben aber noch etwas undurchsichtig und gerade im letzten Drittel wurde es mir stellenweise zu übertrieben, sodass ich nicht mehr komplett drin war. Trotzdem habe ich das Buch ziemlich schnell durchgelesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Der Cliffhanger am Ende ist gemein, aber genau deshalb bleibe ich neugierig. Für mich war es kein absolutes Highlight, aber eine solide, düstere Geschichte mit ein paar richtig packenden Momenten und Potenzial für Band zwei.

Bewertung vom 20.09.2025
Patch, Jessica R.

Garden Girls


sehr gut

Als ich "Garden Girls" aufgeschlagen habe, war mir schnell klar, dass mich die Geschichte so schnell nicht wieder loslassen würde. Schon die Atmosphäre zieht einen mitten hinein: eine sturmgepeitschte Küste, eine abgelegene Insel, grausame Verbrechen und Figuren, die mit ihrer Vergangenheit ringen. Besonders spannend fand ich, dass die Ermittlungen eng mit persönlichen Schicksalen verknüpft sind. Tiberius kämpft mit alten Wunden, während Bexley verzweifelt nach ihrer Schwester sucht, und die drei Garden-Schwestern tragen ihre eigenen Narben. Diese Mischung aus Trauma, Angst und Hoffnung hat mich sehr berührt. Die floralen Tattoos, die immer wieder auftauchen, geben dem Ganzen eine fast poetische Symbolik, die zwischen Schönheit und Schrecken schwankt. Klar, nicht jede Wendung kam überraschend und am Ende hätte ich mir etwas mehr Ruhe gewünscht, doch die Intensität hat mich bis zur letzten Seite getragen. Für mich ist "Garden Girls" ein Thriller, der nicht nur spannend ist, sondern auch tief unter die Haut geht.

Bewertung vom 07.09.2025
Perry, Devney

Shield of Sparrows


ausgezeichnet

Ich wusste nicht so recht, was mich erwartet und plötzlich war ich völlig versunken in dieser düsteren, magischen Welt. "Shield of Sparrows" hat mich von der ersten Seite an mitgerissen. Odessa, die Prinzessin, die eigentlich niemand beachtet, wird in eine Rolle gedrängt, für die sie scheinbar gar nicht gemacht ist. Genau das macht sie für mich so greifbar: Sie ist stur, verletzlich, neugierig und wächst über sich hinaus, ohne zur perfekten Heldin zu werden. Ihre Entwicklung zu verfolgen war einfach großartig.

Besonders stark fand ich die Dynamik mit dem Hüter bissige Wortgefechte, unterschwellige Spannung und eine Prise Humor, die immer im richtigen Moment aufblitzt. Dazu dieses wundervolle Slow Burn „Enemies to Lovers“-Knistern, das einen weiterlesen lässt. Auch der Prinz bleibt spannend, geheimnisvoll und facettenreich.

Das Worldbuilding ist riesig und detailreich: Königreiche, Monster, Mythen und Intrigen ich konnte komplett abtauchen. Ja, das Buch ist umfangreich, aber jede Seite hat sich gelohnt. Ich habe gelacht, geflucht, mitgefiebert und wollte am Ende gar nicht, dass es vorbei ist.

Für mich ist "Shield of Sparrows" ein absolutes Highlight, ein Sturm aus Abenteuer, Magie und Romantik, den ich nur jedem empfehlen kann. Ganz klare 5 von 5 Sternen und dann noch dieses wunderschöne Cover 😍

Bewertung vom 06.09.2025
Hart, Emilia

Unbeugsam wie die See


ausgezeichnet

Beim Lesen dieses Romans entstand sofort eine besondere Atmosphäre, die mich bis zum Ende begleitet hat. Die Geschichte entfaltet sich auf drei Zeitebenen, die sich immer enger miteinander verbinden. Im Jahr 2019 wird Lucy nach einem erschreckenden Vorfall zu ihrer Schwester getrieben, doch anstelle von Nähe und Unterstützung erwartet sie ein verlassenes Haus. 1999 wird Jess als stille Jugendliche gezeigt, die mit ihren Ängsten ringt und in der Kunst Schutz findet. Und um 1800 wird die Überfahrt der Schwestern Mary und Eliza nach Australien beschrieben, voller Härte, Enge und geheimnisvoller Veränderungen. Das Meer wirkt dabei wie eine eigene Figur, bedrohlich und tröstlich zugleich, manchmal als Gegner, manchmal als Zuflucht. Schritt für Schritt werden die Zusammenhänge klarer, und immer deutlicher wird, wie sehr Themen wie Trauma, Widerstand und die Verbundenheit zwischen Frauen die Handlung prägen. Am Ende bleibt das Gefühl, in eine mystische, berührende und unvergessliche Erfahrung eingetaucht zu sein.

Bewertung vom 24.08.2025
Maaß, Laura

Was du siehst


ausgezeichnet

„Was du siehst“ hat mich gleich zu Beginn in eine Welt geführt, die mir zugleich fremd und vertraut erschien. Das kleine Dorf an der Elbe, über Jahrzehnte hinweg geschildert, wirkt wie ein Mikrokosmos, in dem Freundschaft, Zusammenhalt und auch Schmerz dicht nebeneinander liegen. Besonders berührt hat mich die Geschichte von Jule und Andi, die als Kinder unzertrennlich sind, sich verlieben, dann aber durch Mauern, aus Stein und aus Geheimnissen, getrennt werden. Ihr Weg, der sich immer wieder kreuzt, zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Daneben entfalten sich weitere Beziehungen, die ganz unterschiedliche Facetten von Nähe zeigen: eine zarte Jugendliebe, eine tiefe Partnerschaft, eine späte Zuneigung, ein Wiedersehen nach Jahren.

Die Autorin erzählt leise, ohne Eile, und genau das macht den Reiz aus. Ich hatte das Gefühl, in den Alltag der Dorfgemeinschaft einzutauchen, die Geburt von Kindern mitzuerleben, Hoffnungen und Abschiede zu teilen. Manche Passagen wirkten für mich etwas ausschweifend, aber insgesamt überwiegt der Eindruck von Wärme und Ernsthaftigkeit. Farben spielen immer wieder eine Rolle, als ob sie den Stimmungen eine sichtbare Gestalt gäben. Am Ende habe ich das Buch als einen sehr menschlichen Roman erlebt: nicht laut, nicht spektakulär, sondern getragen von der Frage, was Liebe und Zusammenhalt über die Jahre hinweg wirklich bedeuten.

Bewertung vom 10.08.2025
Kuhn, Yuko

Onigiri


sehr gut

Seit ein paar Jahren habe ich für mich die japanische Literatur entdeckt. Mich fasziniert ihre ruhige Erzählweise und diese besondere Art, Alltägliches so zu schildern, dass es fast poetisch wirkt. Genau das hat mich auch zu diesem Buch geführt. Das Cover strahlt Stille und ein kleines Geheimnis aus, erst später habe ich erkannt, dass es Onigiri zeigt, die im Roman wie ein Symbol für Trost und Verbundenheit zwischen den Generationen wirken. Die Geschichte begleitet Aki, die mit ihrer dementen Mutter nach Japan reist. In fließenden Wechseln zwischen Gegenwart und Vergangenheit entfaltet sich das Bild einer Familie zwischen zwei Kulturen, geprägt von Liebe, Missverständnissen und unausgesprochenen Gefühlen. Manche Beschreibungen von Orten und Essen sind sehr detailliert, fast meditativ, andere Sätze treffen mich unvermittelt mitten ins Herz. Besonders nah gingen mir die leisen Momente, in denen Aki ihre Mutter so annimmt, wie sie in diesem Augenblick ist. Am Ende hatte ich das Gefühl, eine Reise gemacht zu haben, die sanft und traurig zugleich war und mich noch eine Weile begleitet.

Bewertung vom 03.08.2025
Lagerlöf, Ulrika

Wo die Moltebeeren leuchten (Die Norrland-Saga, Bd. 1)


ausgezeichnet

„Wo die Moltebeeren leuchten“ hat mich richtig überrascht. Ich dachte erst, es wäre einfach ein schöner Schwedenroman, aber die Geschichte hat viel mehr Tiefe. Man begleitet Siv, die in den 30ern mit gerade mal 17 Jahren allein in ein Waldlager geschickt wird, um für zehn Holzfäller zu kochen. Anfangs völlig überfordert, findet sie dort nicht nur ihre eigene Stärke, sondern erlebt auch eine Liebe, die sie für immer prägen wird. Jahrzehnte später reist ihre Enkelin Eva zurück in diese Wälder allerdings mit einem Auftrag, der nicht gerade beliebt macht: Sie soll helfen, eine umstrittene Abholzung durchzusetzen. Doch die Begegnung mit Umweltaktivisten, alten Bekannten und einem Familiengeheimnis bringt sie zum Nachdenken. Was mich besonders gefesselt hat, war die Naturbeschreibung die stillen Seen, die unendlichen Wälder, die harten Winter. Weil ich selbst letztes Jahr in Lappland war, habe ich viele Szenen direkt vor Augen gehabt und konnte förmlich den Duft von Moos und Kiefern riechen. Das Buch ist für mich kein klassisches Familiendrama, sondern eine bewegende Reise in die Vergangenheit, bei der auch Fragen nach Heimat, Gerechtigkeit und Verbundenheit mit der Natur mitschwingen.

Bewertung vom 19.07.2025
Engler, Leon

Botanik des Wahnsinns


sehr gut

In "Botanik des Wahnsinns" erzählt Leon Engler eindrucksvoll vom Aufwachsen in einer Familie, in der psychische Erkrankungen zur unausweichlichen Realität gehören. Als Psychologe blickt er nicht nur analytisch, sondern auch persönlich auf die eigene Geschichte mit nüchternem Blick, schwarzem Humor und einer Prise Selbstzweifel. Besonders berührt hat mich, wie feinfühlig er den Alltag in der Psychiatrie beschreibt: zwischen Mitgefühl und Abgrenzung, zwischen Hoffnung und bitterer Rückfalllogik. Der Roman spart weder gesellschaftliche Tabus noch historische Grausamkeiten aus, bleibt aber stets klar, reflektiert und literarisch anspruchsvoll. Der Sprachstil ist manchmal sperrig, oft sarkastisch, aber belohnt mit Tiefe und Ehrlichkeit und kurzweiligkeit. Für mich kein leichtes, aber ein notwendiges Buch. Wer sich mit psychischer Gesundheit auseinandersetzen will, findet hier keine Antworten, aber viele richtige Fragen.

Bewertung vom 07.07.2025
Bröhm, Alexandra

Yrsa. Journey of Trust / Yrsa - Eine Wikingerin Bd.2


sehr gut

Aus Interesse hab ich zuerst den ersten Band gelesen und war direkt so drin, dass ich gleich mit diesem hier weitermachen konnte. Zum Glück! Die Fortsetzung hat mich noch mehr gepackt. Man könnte den zweiten Band zwar auch allein lesen, aber es lohnt sich, beide zu kennen. Nach einem kurzen Einstieg ging’s für mich richtig los: Spannung, Emotionen, Verrat, Mut, Liebe...alles drin, ohne kitschig zu werden. Yrsa ist eine starke, glaubwürdige Figur, die sich super entwickelt. Besonders gefallen hat mir der moderne, aber nicht unpassende Schreibstil und wie authentisch das Wikinger-Setting rüberkommt. Was mich mittlerweile nervt: Warum braucht heute fast jedes Buch spicy Szenen? Klar, bei dem Titel hätte ich es mir denken können, zum Glück war’s nicht zu viel und hat die Handlung nicht dominiert. Insgesamt: ein spannendes, mitreißendes Buch mit Tiefgang und einer Heldin, die einem echt im Kopf bleibt. Ich kann’s absolut empfehlen!

Bewertung vom 07.07.2025
Noort, Tamar

Der Schlaf der Anderen


gut

Ein modernes, atmosphärisches Cover und eine originelle Idee haben mich sofort angesprochen: Zwei Frauen, scheinbar grundverschieden, treffen in einem Schlaflabor aufeinander, beide vom Schlaf beraubt, beide auf der Suche nach Orientierung. Anfangs hat mich die ruhige Sprache getragen, die kurzen Kapitel zogen mich schnell in den Bann. Die Begegnung zwischen Sina und Janis entwickelt sich feinfühlig und wirft spannende Fragen auf: Wer bin ich, wenn ich nicht mehr funktioniere? Was verbindet uns wirklich? Doch je weiter die Geschichte voranschritt, desto mehr verlor sie für mich an Klarheit. Die Balance zwischen leiser Reflexion und überladenen Episoden geriet ins Wanken. Statt Tiefe und Dynamik driftete der Plot mitunter ins Skurrile ab. Die emotionale Nähe der Figuren blieb spürbar, aber die Handlung wirkte stellenweise zäh. Schade, denn das Potenzial war da. Am Ende blieb für mich ein ambivalenter Eindruck: atmosphärisch stark, aber nicht ganz stimmig.