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Benutzername: 
Verynia
Wohnort: 
Datteln

Bewertungen

Insgesamt 25 Bewertungen
Bewertung vom 24.04.2025
Kerze & Krähe
Hearne, Kevin

Kerze & Krähe


ausgezeichnet

Absolut gelungener Abschluss

"Kerze & Krähe" ist der abschließende Band der Chroniken des Siegelmagiers von Kevin Hearne.

Endlich kam der lang ersehnte letzte Band der Reihe und er hat mich nicht enttäuscht!
Al und Buck sind in diesem Band sehr viel unterwegs, haben viele Probleme zu bewältigen und neue Erfahrungen zu machen.
Im Vordergrund stehen stets die beiden Flüche, mit denen Al belegt wurde. Er muss über viele Quellen gehen, um Anhaltspunkte über den Ursprung seiner Flüche zu erhalten. Eine Reise voller Hindernisse, Freundschaft, Hobgoblins und natürlich einer Menge Siegel.

In letzter Zeit könnten mich finale Bände einer Reihe nur schwer überzeugen. Hier war das zum Glück nicht der Fall. Es gibt zwar ein paar kleine Längen und auch manche Szenen machen erst später Sinn - doch das tut dem ganzen wirklich keinen Abbruch. Ich kann die Reihe nur empfehlen und bin wirklich froh über einen vollkommen zufriedenstellenden Abschluss ohne offene Fragen!

Bewertung vom 13.03.2025
Jeder im Zug ist verdächtig / Die mörderischen Cunninghams Bd.2
Stevenson, Benjamin

Jeder im Zug ist verdächtig / Die mörderischen Cunninghams Bd.2


gut

Mörderische Krimifahrt

Vorab sei gesagt, dass es sich hier um den zweiten Band einer Reihe handelt. Den ersten habe ich nicht gelesen und kann somit aber bestätigen, dass man den zweiten Band auch unabhängig lesen kann. Es gibt einige Hinweise auf den ersten Band, aber das stört nicht weiter.

Der Protagonist und Erzähler Ernest Cunningham ist als Teilnehmer zu einem Festival für Krimiautoren eingeladen. Das Besondere daran: das Festival findet in einem Zug statt, welcher quer durch das Australische Outback fährt. Mit ihm sind noch weitere Krimiautor:innen eingeladen und einige Gäste. Wie in so vielen Bereichen des Lebens wird sich auch unter Autoren nicht immer alles gegenseitig gegönnt, man kennt sich und kann nicht jedem alles glauben. Da ist Unmut vorprogrammiert. Als dann tatsächlich jemand ums Leben kommt, ahnt Ernest, dass das nicht mit rechten Dingen zugehen konnte. Doch wen verdächtigen, wenn doch jeder an Bord sein Geld damit verdient, Morde zu inszenieren? Die Suche nach Hinweisen beginnt, doch die Räumlichkeiten und somit auch die Möglichkeiten sind im Zug natürlich begrenzt.

Das war mein erstes Buch von diesem Autor. Vielleicht werde ich mir den ersten Band der Reihe auch einmal durchlesen.
Der Schreibstil war für mich sehr gewöhnungsbedürftig. Es wird aus der Ich-Perspektive von Ernest und in der Vergangenheit geschrieben, was erstmal kein Problem ist. Was mich gestört hat, waren die ständigen Einwürfe an die Leser. Mal hier ein Hinweis, was wichtig sein könnte oder nicht, finde ich nicht weiter schlimm. Doch es hat sich zu sehr gehäuft für mich und hat leider auch irgendwann den Lesefluss gestört. Ständiges Anspielen auf Dinge, die noch kommen werden oder über Personen zu schreiben und diese dann aber wieder als irrelevant für die Story zu bezeichnen...da verging mir manchmal der Spaß am Mitdenken.
Auch die kaum vorhandene Tiefe für einige Figuren hat gestört. So kam ich häufig mal durcheinander, wer jetzt nochmal was für einen Background haben soll oder wie man mit einer Offenlegung umgehen soll, weil ich nicht mehr wusste, ob es nun wichtig ist oder nicht.

Über mehr als die ersten 100 Seiten fand ich leider nichts spannend. Dann nahm durch den ersten Vorfall alles etwas Fahrt auf. Doch erst das letzte Viertel fand ich dann wirklich spannend. Dafür war das Ende etwas...unbefriedigend. Ich kann es verstehen und finde mich damit ab. Aber es hätte auch noch etwas besser sein können.

Ich hoffe, dass der Autor der Reihe besser mit Kritik umgehen kann, als seine Schöpfung Ernest. Ein netter Krimi, aber auch nichts weltbewegendes. Da finde ich die Vergleiche mit "Mord im Orientexpress" oder "Knives Out" leider gar nicht zutreffend.

Bewertung vom 16.11.2024
Tage einer Hexe
Dimova, Genoveva

Tage einer Hexe


gut

Mehr Monster als Hexerei

Die Hexe Kiela ist bekannt dafür, dass sie eine Spielerin ist und sich auch gerne mal auf einen riskanten Einsatz einlässt. In ihrer Heimatstadt Chernograd sitzt sie zum Jahreswechsel mit anderen Bewohnern in einem Pub und spielt Karten. Als das neue Jahr anbricht, kommen auch prompt die Monster und die sogenannten "Schmutzigen Tage" beginnen. Diese gehen 12 Tage und bedeuten, dass es in dieser Zeit vor Monstern nur so wimmelt. Auch der Zmey, der Zar der Monster, kommt in die Stadt und sucht nach Kiela, da diese es geschafft hatte, ihm vor einigen Jahren zu entkommen.
Um sich ihm nicht stellen zu müssen, geht Kiela einen Deal mit einem Unbekannten ein. Der Einsatz: das wichtigste für eine Hexe - ihr Schatten. Ohne diesen kann eine Hexe nicht zaubern und verblasst nach und nach selbst zu einem Schatten. Der Unbekannte erhält also ihren Schatten und bringt sie dafür in die Nachbarstadt Belograd. Die beiden Städte sind durch eine Mauer von einander getrennt. In Belograd ist alles viel schicker und scheinbar einfacherer, denn dort gibt es auch keine Monster.
Kiela muss nun zusehen, dass sie bald ihren Schatten zurück bekommt, da die Schattenkrankheit schon schnell bei ihr einsetzt.
Doch die Reise wird nicht leicht, doch sie bekommt Hilfe von einem Belograder Polizisten.

Was soll ich sagen. Das Buch war nicht wirklich schlecht, aber leider auch nicht richtig gut.
Der Originaltitel "The Witch's Compendium of Monsters, Book 1: Foul Days" macht viel mehr Sinn als der übersetzte. Ich habe eine Geschichte mit Hexerei erwartet, doch eine Geschichte voller Monster und mit nur einem Hauch von Zauberei bekommen.
Hinzu kommt, dass leider keine Figur wirklich ausgearbeitet zu sein scheint. Die Monster haben mehr Tiefe und Persönlichkeit als die Protagonisten erhalten.

Die Handlung der Geschichte war interessant und an sich plausibel. Doch stellenweise wurde es mir doch etwas zu langweilig und irgendwie gezwungen ausgearbeitet.

Daher leider nur 3 Sterne von mir und ich werde die Folgebände nicht lesen.

Bewertung vom 25.08.2024
Starling House
Harrow, Alix E.

Starling House


gut

In Eden geschehen keine echten Unfälle

"Starling House" von Alix E. Harrow ist ein sehr interessanter Einzelband. Welches Genre es genau hat? Das ist schwierig zu sagen. Doch wenn ich es benennen müsste, würde ich es wohl unter "Mystery" ablegen.

Opal und ihr jüngerer Bruder Jason hatten nicht viel Gutes in ihrem Leben. Ihre Mutter starb bei einem Autounfall, bei dem auch Opal anwesend war. Doch der Großteils der Stadt Eden behauptet, ihre Mutter wäre mit Absicht in den Fluss gefahren.
Seitdem sind die beiden auf sich alleine gestellt. Opal brach die Schule ab und schlug sich mit Diebstählen und unzureichend bezahlten Jobs durch, um sie über Wasser zu halten.
Als sie das Angebot bekommt, in dem Haus aus ihrem liebsten Kinderbuch zu arbeiten, ist sie nicht sofort überzeugt. Sie träumt oft von diesem Haus, aber nicht unbedingt in glorifizierendem Ausmaß. Außerdem hat jeder in Eden eine andere verrückte Story über dieses Haus und ihre aktuellen oder ehemaligen Bewohner zu erzählen. Arthur Starling, der alleine in dem Haus wohnt, hinterlässt nicht unbedingt den besten Eindruck bei Opal. Doch ihre Träume bleiben nicht aus und auch die Verletzung, die sie sich am Tor des Anwesens zugezogen hat, will einfach nicht verheilen. Also tritt sie den Job der Reinigungskraft an, um ihrem Bruder einen Ausweg aus dieser verseuchten Stadt zu ermöglichen.
Doch nichts ist so, wie es scheint - nicht einmal Starling House selbst.

Eine ziemlich interessante Geschichte mit vielen Handlungen. An sich bleibt alles übersichtlich, jedoch bin ich der Meinung, dass es nicht so viele Nebenhandlungen oder Geschichten aus der Vergangenheit gebraucht hätte. Im Endeffekt spielt alles eine mehr oder weniger relevante Rolle zur Auflösung. Ich denke aber trotzdem, dass es ein durchaus kürzeres und auch kurzweiligeres Buch hätte werden können.

Trotz allem hat mir das Buch ganz gut gefallen, da die Handlung und die Charaktere gut ausgearbeitet waren. Leichte Mystery um ein seltsames Haus, über Einsamkeit und Ungerechtigkeit.

Bewertung vom 24.04.2024
Der Kuss der Nixe / School of Myth & Magic Bd.1
Jager, Jennifer Alice

Der Kuss der Nixe / School of Myth & Magic Bd.1


ausgezeichnet

Fabelwesen gibt es wirklich

"Der Kuss der Nixe" ist der erste Band der neuen Dilogie "School of Myth and Magic" von Jennifer Alice Jager.

Devin ist eine ganz normale Highschool-Schülerin. Zumindest war sie das bis zu ihrem siebzehnten Geburtstag. Nichts wünschte sie sich mehr, als einen perfekten Tag. Doch so schön es warm ist ihren Freunden am Badesee, so grausam endete der Tag auch für sie. Endlich kamen sie und ihr Schwarm sich näher, doch dann schreckt er vor ihr zurück, ist nicht mehr bei Bewusstsein und muss ins Krankenhaus. So hat Devin sich das bestimmt nicht vorgestellt. Auch im Krankenhaus wird Tyler direkt panisch, als er sie entdeckt. Als dann mitten in der Nacht in ihrem Haus zwei fremde Männer auftauchen, ist das Desaster komplett. Laut diesen Personen soll Devin eine Nixe sein. Doch vor diesen grausamen Wesen hat ihre verstorbene Granny sie immer gewarnt. Das kann doch alles nicht sein, oder?
Kurzerhand geht es für Devin an die School of Myth and Magic, um dort die passende Ausbildung zu erhalten. Aber das ist nicht so einfach, wenn man bis vor ein paar Tagen noch eine ganz normale Sterbliche war. Außerdem stellen sich nicht nur die anderen Schüler sich ihr in den Weg, denn es gibt einen Eindringling in der magischen Schule und der scheint nichts gutes im Sinn zu haben.

Ein rasantes Abenteuer beginnt. Ich bin förmlich durch die Seiten geflogen. Der Erzähl- und Schreibstil der Autorin ist umwerfend und fesselnd.
Jedoch lässt sie uns mit einem fiesen Cliffhanger zurück, den ich so nicht habe kommen sehen. Zum Glück lässt der zweite Band nicht lange auf sich warten.

Auch die Dilogie "Emily Seymour" werde ich mir mal vornehmen. Beide Reihen spielen im gleichen Universum und es gab bereits Parallelen. Diese habe ich auch gut ohne Hintergründe aus der anderen Reihe verstanden - trotzdem interessiert mich die Reihe nun sehr.

Ich bin gespannt auf den zweiten Band und kann für den ersten eine absolute Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 22.02.2024
Nature Guide Wildpflanzen
Ester, Theresa

Nature Guide Wildpflanzen


ausgezeichnet

Ab in die Natur!

"Wildpflanzen" von Theresa Ester-Nacke im Kosmos-Verlag ist ein toller Nature Guide, den man definitiv dabei haben sollte, wenn man in die Natur geht.

In dem Buch kann man 89 Pflanzen nachschlagen und einiges über sie lernen. Anhand der Blütenfarbe- und form gibt es gute Anhaltspunkte, um die jeweilige Pflanze korrekt zu bestimmen.

Es gibt sogar ein paar kleine "Rezepte", um z.B. selbst eine Harzsalbe herzustellen. Ein tolles Extra!

Besonders wichtig sind die Hinweise zu Beginn des Buches. Dabei geht es um Naturschutz und den persönlichen Schutz. Wenn man pflückt, dann nur so viel, dass es aussieht, als wäre nichts genommen worden. Ist man sich nicht sicher bei der Bestimmung, lieber stehen lassen.

Durch die geringe Größe des Buches passt es wunderbar in jeden Wanderrucksack oder auch nur in eine mittelgroße Umhängetasche. Die Qualität lässt darauf schließen, dass dieses Buch viele Ausflüge in die Natur aushalten wird.

Ein tolles Buch für alle, die gerne in die Natur gehen, mehr gehen wollen oder einfach nur etwas über Wildpflanzen lernen wollen.

Bewertung vom 03.02.2024
Das Mörderarchiv Bd.1
Perrin, Kristen

Das Mörderarchiv Bd.1


ausgezeichnet

Auf der Jagd nach dem eigenen Mörder

Wer hat schon ein Archiv, in dem man nach dem eigenen Mörder suchen kann? Frances hat so etwas und alle hielten sie für verrückt. Doch als sie eines Tages doch ermordet wird, scheint sie stets Recht gehabt zu haben.
Als sie 17 Jahre alt war, sagte ihr eine Wahrsagerin voraus, dass sie ermordet werden würde. An diese Weissagung glaubte sie ihr Leben lang und hat in Zuge dessen für jeden Menschen, der auch nur ein minimales Motiv haben könnte, sie töten zu wollen, eine Akte angelegt.
Ihre Großnichte und ihr Stiefneffe sollen sich laut Testament nun auf die Suche nach dem Mörder machen. Wer innerhalb von 7 Tagen nach der Testamentseröffnung den Mörder als erstes entlarvt, erbt alles. Ein großes Ziel für Großnichte Annie, da sie und ihre Mutter in einem Haus von Tante Frances wohnen. Die angehende Krimiautorin setzt also alles daran, diesen Fall zu lösen. Doch kann sie gegen einen Mann gewinnen, der Frances kannte und in dem Ort aufgewachsen ist? Eine undenkbare Aufgabe, da Annie ihre Großtante nie getroffen hat. Eine spannende Ermittlung nimmt ihren Lauf...

Das Buch ist in 2 Handlungsstränge aufgeteilt. Einmal die Ermittlungen von Annie in der Gegenwart und einmal die Erlebnisse der jungen Frances, als sie 17 Jahre alt war. Diese Aufteilung alleine macht die Handlung ungemein lebendig. Der Schreibstil ist herrlich flüssig, man kann sich alle Örtlichkeiten wunderbar leicht vorstellen und man fliegt nur so durch die Seiten.

Normalerweise bin ich keine große Krimileserin. Doch dieses Buch ist ein absolutes Highlight und ich werde es definitiv nochmal lesen. Es gibt so viele kleine Hinweise, die auf die Weissagung von vor so vielen Jahren passen. Ich selbst spürte wie Annie oft eine große Verzweiflung, weil ich so viele Verdächtige hatte. Da sie niemanden kannte, hätte es wirklich jeder gewesen sein können. Doch Annie ist eine wirklich toll geschriebene Protagonistin und ist ihren Weg in der Geschichte gegangen.

Eine absolute Empfehlung - auch für Leser, die sonst nicht so häufig Krimis lesen.

Bewertung vom 27.10.2023
Tag der Seelen / Flowers & Bones Bd.1
Grauer, Sandra

Tag der Seelen / Flowers & Bones Bd.1


weniger gut

"Flowers & Bones" ist der erste Teil der neuen Dilogie von Sandra Grauer. Darin geht es um Valentina, eine junge Frau aus Mexico, die kurz vor ihrem 18. Geburtstag steht. Sie hat ein Geheimnis, denn sie wird ab diesem Geburtstag eine Catrina sein, so wie es schon viele Frauen in ihrer Familie vor ihr waren. Ihre Aufgabe besteht darin, verlorene Seelen ins Reich der Toten zu überführen.
Doch nach dem Tod ihrer Mutter entscheidet ihr Vater, dass die beiden gemeinsam mit ihrem Zwillingsbruder Emiliano nach Irland ziehen werden. Damit starten dann auch die Probleme, denn plötzlich offenbaren sich Drachen in der Welt der Menschen und erzählen von einem Krieg, in dem sie Hilfe benötigen. Nicht alle sind begeistert davon.

Auch ich muss leider sagen, dass bei mir keine Begeisterung aufkam. Dem Klappentext nach sollte es eigentlich um Valentina, ihre Aufgabe als Catrina und den Tag der Toten gehen. Doch dieses Thema ist eine absolute Nebengeschichte. Ich bin ein riesen Fan von Geschichten mit Drachen, doch nicht in einem Buch, welches angeblich unabhängig von den anderen beiden Dilogien der Autorin gelesen werden kann. In den beiden anderen geht es um Hexen und um Drachen. Ich habe die anderen Reihen nicht gelesen und fühlte mich durch das fehlende Hintergrundwissen von der Geschichte dazu gedrängt, die anderen Bücher lesen zu müssen.
Das werde ich nicht tun und auch der zweiten Teil von "Flowers & Bones" wird es nicht in mein Bücherregal schaffen.

Meine beiden Sterne kann ich nur für das schöne Cover samt Farbschnitt geben und für die Idee (!) des Buches, aus der leider nichts geworden ist. Denn auch der Schreibstil gefiel mir nicht besonders, es gab ständig Wiederholungen und die einzelnen Charaktere (auch die Hauptfiguren) haben leider nur blasse Persönlichkeiten bekommen.

Der Klappentext verspricht hier eine ganz andere Story - schade!

Bewertung vom 04.06.2023
Fourth Wing / Flammengeküsst Bd.1
Yarros, Rebecca

Fourth Wing / Flammengeküsst Bd.1


ausgezeichnet

Der Kampf der Drachenreiter

Violet Sorrengail hat sich jahrelang darauf vorbereitet in den Schreiberquadranten am Basgiath War College zu kommen. Doch da sie die Tochter der Generalin ist, soll sie sich zur Drachenreiterin und Kämpferin ausbilden lassen. Dabei ist sie körperlich eher schwach, wodurch es viele andere Bewerber*innen es auf ihr Leben abgesehen haben. Doch Violet weiß sich zu beweisen und wird stets stärker.
Ihr Land ist nämlich auf die Drachen und ihre Reiter*innen angewiesen, um die Bedrohung durch die Greife abwehren zu können.
Xaden Riorson, der Sohn eines Verräters an der Regierung des Landes, ist dabei ebenfalls eine Bedrohung für Violet. Dabei ist er ihr Geschwaderführer. Sie spürt, wie er sie ansieht, wobei es sich nicht immer um böse Blicke handelt. Auch sie kann sich nicht von ihm abwenden, obwohl er ihr doch so gefährlich sein könnte. Aber warum trifft er sich heimlich mit anderen Reitern mit Rebellionsmal, so wie es alle Kinder der Verräter erhalten haben? Was haben sie vor? Und wie lange kann sie sich in diesem generellen Kampf um Leben und Tod beweisen?

Ein absolutes Highlight für mich - da lässt sich nicht dran rütteln. Es handelt sich hier um eine Fantasy-Geschichte mit wunderbarem Worldbuilding. Der Schreibstil ist schön flüssig und selbst in beschreibenden Szenen nie langatmig.
Erzählt wird aus der Sicht von Violet, wodurch man ihre Gedanken nachverfolgen und die Situationen dementsprechend gut verstehen kann.

Es handelt sich hierbei um den ersten Teil einer Reihe. Ich sehne den nächsten Teil herbei, da ein kleiner, aber gemeiner Cliffhanger zum Schluss dabei ist. Doch trotzdem bin ich total überwältigt von dem Buch und habe es schon mehrfach weiterempfohlen. Nochmal: ein absolutes Highlight, wenn man keine Angst vor dicken Büchern und Interesse an Drachen und Fantasy hat.

Bewertung vom 18.05.2023
Die einzige Frau im Raum / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.4
Benedict, Marie

Die einzige Frau im Raum / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.4


sehr gut

Das Genie hinter einem hübschen Gesicht

Das Buch "Die einzige Frau im Raum" von Marie Benedict erzählt von dem unglaublichen Leben der Schauspielerin Hedwig Kiesler alias Hedy Lamarr.

Hedy heiratete in jungen Jahren Friedrich Mandl, ein Waffenhändler, der in die österreichische Politik involviert war. Antisemitische Anfeindung waren ein großer Punkt für diese Heirat, denn Hedy war Jüdin und sie und ihre Eltern erhofften sich so einen gewissen Schutz. Doch Fritz änderte sich, drängte Hedy quasi zum Konvertieren ins Christentum, brachte sie dazu, nicht mehr zu Schauspielern und verlor seine romantische Seite. Er sperrte sie zu Hause ein, ließ sie nicht mehr ohne Begleitung aus dem Haus und wurde sogar mehrfach handgreiflich gegenüber Hedy. Trotzdem saß sie oft bei politischen Gesprächen dabei und sog jegliche Informationen auf. Als sie dann erfuhr, dass Fritz anfing gemeinsame Sache mit Hitler zu machen, floh sie vor ihrem Mann nach Amerika. Dort begann sie wieder zu schauspielern unter einem anderen Nachnamen, um ihre Wurzeln zu verstecken.
Doch das schlechte Gewissen plagte sie, dass sie ihre Heimat verlassen hatte, ohne ihr Wissen über den bevorstehenden Krieg zu teilen. Hier kamen ihr ihr wacher Geist und ihre Auffassungsgabe zugute. Gemeinsam mit dem Musiker George Antheil entwickelte sie ein System, mit dem Torpedos sicherer und zielgerichteter abgefeuert werden könnten.

Da Hedy eine Frau war, wurde diese Idee nicht angenommen, sondern weiterhin mit störungsanfälligen Torpedos gearbeitet. Ihre Erfindung hätte positive Auswirkungen auf den Krieg haben können. Sie bliebt stets die einzige Frau im Raum, die aber die meisten Männer mit ihrem klugen Kopf überragte.

Die quasi biografische Erzählung ist meiner Meinung nach sehr gut gelungen. Man kann der Geschichte folgen und versteht Hedys verschiedene Handlungen. Ich persönlich hätte mir mehr Informationen über die Erfindung bzw. dessen Entstehungsprozess gewünscht. Darum ging es leider erst sehr spät in dem Buch und ich befürchte schon, dass es eventuell viel zu kurz kommen würde. Dies ist zwar nicht der Fall, jedoch würde ich darüber gerne mehr erfahren.

Alles in einem ist es ein tolles Buch über eine Frau, die sich etwas getraut hat, sich nicht auf ihrer Schönheit ausruhte und sich sogar vor dem Militär höchstpersönlich über ihre Erfindung ausgesprochen hat. Ihre Erfindung war ein ausschlaggebender Punkt für heutige Technologien, was in den Anmerkungen der Autorin zum Schluss auch noch einmal hervorgehoben wird. Ich werde mich bestimmt noch einmal mit Hedwig Kiesler beschäftigen.