Benutzer
Benutzername: 
Ladybug.liest
Wohnort: 
.
Über mich: 
Ich würde mich schon als "Buchsuchti" bezeichnen, denn ich lese so oft und so viel es geht. Am liebsten das Genre "Thriller"!

Bewertungen

Insgesamt 127 Bewertungen
Bewertung vom 11.10.2025
Konishi, Masateru

Die Bibliothek meines Großvaters


weniger gut

Dieser Titel ist der Debütroman des japanischen Autors und beruht zum Teil auf seinen eigenen Erfahrungen mit der Pflege seines demenzkranken Vaters. Das Buch war ein großer Bestseller in Japan und ist Teil einer Trilogie. Diese wunderschön gestaltete Klappbroschüre hat einen traumhaften Buchschnitt und fällt einem direkt ins Auge. Der Slogan, das es sich hierbei um einen berührenden Roman über die Kraft von Büchern und Geschichten handelt, machte mich unglaublich neugierig. Es geht um die junge Lehrerin Kaede, die eines Tages auf seltsame Zeitungsausschnitte stößt, die in einem gebrauchten Buch stecken. Es scheint sich um ein Rätsel zu handeln und da ihr Großvater trotz Demenzerkrankung an einer unglaublichen Kombinationsgabe verfügt, machen die beiden sich an die Lösung. Doch plötzlich nähert sich Kaede ein bedrohlicher Schatten, der die beiden auf eine harte Probe stellt. Kann ihre gemeinsame Liebe zur Literatur sie retten? Tatsächlich hatte ich hinter dieser Inhaltsangabe mehr erhofft, doch leider konnte mich dieser Titel überhaupt nicht abholen. Vielleicht lag es am Schreibstil der mir nicht lag, denn ich hatte das Gefühl, dass dieser zu ruhig und spannungslos war. Zum Glück hatte die Story nur 330 Seiten, durch die ich mich „durchquälte“. Ich konnte leider auch keine Bindung zu den beiden Protagonisten aufnehmen und sie blieben mir deshalb ziemlich fremd. Schade, für mich war dieser Titel leider nichts aber es gibt sicher Leser, die Konishi mit seinen Worten begeistern konnte.

Bewertung vom 11.10.2025
Becker, Boris

Inside


sehr gut

In Boris Beckers Biographie geht es um den Gefängnisaufenthalt des einstigen Tennis-Wunderkinds aus Leimen. Die gebundene Ausgabe kommt mit einem Einband, welches in Nahaufnahme das Gesicht und einem tränenden Auge von Boris Becker zeigt.
In seinem Portrait erzählt er von seinem Sturz ins Bodenlose. Wegen des Vorwurfs von Insolvenzstraftaten wurde er zu 30 Monaten Haft verurteilt. Als Häftling „A2923EV“ muss er sich in einer ganz neuen Welt zurechtfinden und er schildert von der brutalen Realität, die in den härtesten Gefängnissen Englands stattfindet.
Boris Becker erzählt offen über seine Fehler und den Entscheidungen, die es erst soweit kommen ließen. Er gibt Einblicke hinter die Kulissen von britischen Haftanstalten und dem harten Überlebenskampf darin. Darin war er nicht der Tennis-Star, sondern nur eine Nummer. Er musste sich nicht nur mit dem Umgang und den Insassen darin zurechtfinden, sondern vor allem mit sich selbst. Er schließt neue Freundschaften und erhält unerwartete Lektionen für sein weiteres Leben.
Diese Autobiographie bietet sehr intime Einblicke in ein Leben der Auf und Abs des einstigen Wunderkinds. Boris Becker nimmt uns mit Rückblicken auch in seine Zeiten als Profi und den Preis des Ruhms, den er dafür bezahlen musste. Er berichtet auch von seiner neuen Liebe und den Frauen, die ihn bisher begleitet haben. Ich mochte die Ehrlichkeit und Erzählweise seines Gefängnisaufenthaltes und auch wenn ich früher des Öfteren seine Verhaltensweisen belächelte, nahm ich ihm seine Geschichte hier in „Inside“ ab. Ich bin persönlich keiner großer Sympathisant seiner Person, doch habe ich dieses Werk mit großem Interesse gelesen.

Bewertung vom 11.10.2025
Enders, Giulia

Organisch


sehr gut

Nach ihrem Millionenbestseller „Darm mit Charme“ nimmt uns Giulia Enders nun mit ihrem zweiten Buch auf die Reise in das Innere unseres Körpers mit. Tief in unserem Inneren wirken Kräfte, die uns Tag für Tag schützen, heilen und am Leben halten – meist, ohne dass wir es bemerken. Die Autorin erklärt mit Leichtigkeit und Humor, wie Lunge, Haut, Immunsystem & Co. zusammenwirken – verständlich, spannend und voller Aha-Momente. Mit anschaulichen Geschichten und neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen öffnet dieses Buch nicht nur die Augen für die Wunder in uns, sondern inspiriert dazu, dem eigenen Körper mit mehr Achtsamkeit und Vertrauen zu begegnen. Organisch ist ein leidenschaftliches Plädoyer dafür, das Leben von innen heraus zu verstehen – und zu lieben. Mit einer faszinierenden Leichtigkeit vergleicht sie den Körper mit Alltagsproblemen und der Gesellschaft, was zum Teil zum Staunen aber auch zum Nachdenken anregt. „Organisch“ ist ein toller Ratgeber in Form eines lockeren Romans geschrieben, welcher schnell zu lesen war und zum Nachdenken anregt den eigenen Körper mehr Achtsamkeit zu schenken.

Zu erwähnen ist auch die tolle Gestaltung der gebundenen Ausgabe, denn nicht nur das Cover sticht ins Auge sondern auch die Illustrationen in den Kapiteln sind passend und wunderbar gezeichnet.

Bewertung vom 11.10.2025
Menger, Ivar Leon

Der Tower


ausgezeichnet

„Willkommen im goldenen Kerker!“ Genau mit diesem Slogan und der vielversprechenden Inhaltsangabe hat mich dieses Buch gecatcht. Und nachdem mich Ivar Leon Menger mit seinen vorigen Titeln „Angst“ und „Finster“ bereits absolut begeistern konnte, war klar dass dieses Werk nicht lange auf meine SUB liegen wird.
Die Story ist insgesamt in 4 Teile mit vielen kurzen Kapiteln aufgeteilt. Der Schreibstil ist sehr flüssig und die knapp 400 Seiten waren dadurch schnell gelesen. Der Autor entführt uns mit seiner Idee in ein Gebäude mitten in Berlin, welches hochmodern und mit einer KI ausgestattet ist. Im Fokus steht die junge Galeristin Nova, die neben ihrem Freund, der Wohnung auch ihren Job verloren hat. Da kommt für sie das Angebot, ein Jahr kostenlos im hochmodernen Pramtower zu wohnen, wie gerufen. Das anfängliche Glücksgefühl ein Jahr ohne Sorgen und im Luxus zu leben, lässt aber rasch nach und das Wohnen darin wird für Nova schnell zum Psychospiel. Die Nachbarn verhalten sich merkwürdig und die KI „Kim“ immer unheimlicher. Auch der Umstand des mysteriösen Tods der Vormieterin sorgt für Unbehagen. Es geschehen immer mehr seltsame Dinge und Nova muss die Wahrheit herausfinden, bevor es auch für sie zu spät ist ...
Menger hat es wieder geschafft mich mit seinem neusten Werk komplett zu überzeugen. Sein Schreibstil, die Darstellung von Protagonisten und dem Setting sind sehr authentisch und nahbar. Von Beginn an herrscht eine unglaubliche Spannung, die einfach nicht nachlässt und überraschende Twists sorgen dafür, dass man das Buch einfach nicht weglegen kann. Auch das krönende Finale mit einer unerwarteten Wendung machen diesen Locked-Room-Thriller zu einem absoluten Lese-Highlight!

Bewertung vom 10.10.2025
Winkelmann, Andreas

Ihr werdet sie nicht finden


ausgezeichnet

Mein mittlerweile siebtes Buch des Autors, der mich mit seinen fesselnden Schreibstil und atmosphärisch düsteren Plots stets überzeugen konnte. Mit „Ihr werdet sie nicht finden“ liefert Andreas Winkelmann erneut einen überzeugenden und psychologisch tiefgründigen Psychothriller. Im Zentrum stehen Privatdetektivin Franka und der ehemalige Polizist Jonas, dessen eigene Tochter vor Jahren spurlos verschwand. Als Franka auf den alten Fall stößt, kreuzen sich ihre Wege – und sie geraten gemeinsam in eine dunkle Spirale aus Schuld, Schweigen und menschlichen Abgründen. Das Cover mit seinem optischen Effekt finde ich sehr gut gelungen und das gesamte Buchbild wird mit dem grünen Buchschnitt noch hervorgehoben. Kurz und stimmig erzählt Winkelmann auf etwa 380 Seiten die Story um die verschwunden Mädchen. Von an schaffte er es eine beklemmende Stimmung zu erzeugen. Die Erzählweise mit wechselnden Perspektiven, Rückblenden und geheimnisvoll rätselhaften Einschüben baut einen konstant hohen Spannungsbogen auf. Beeindruckt hat mich die Tiefe der Charaktere, die authentisch und glaubwürdig überzeugen konnten. „Ihr werdet sie nicht finden“ ist ein fesselnder Psychothriller über Schuld, Verlust und die Suche nach Wahrheit.

Bewertung vom 10.10.2025
Knüwer, Thomas; Reinhardt, Andrea

Crime Between the Pages


sehr gut

Ich habe schon einmal eine sog. Anthologie gelesen und freute mich deshalb sehr auf diesen Titel. "Crime Between the Pages" beinhaltet verschiedene Kurzgeschichten über bisher eher unbekannte Autoren und in Zusammenarbeit entstand sie im diesjährigen Schreibwettbewerb. Es erwarten den Leser 18 verschiedene Crime-Titel, die für Nervenkitzel und Spannung sorgen. Sei es ein Thriller oder eher ein Krimi, die Storys sind sehr vielseitig und sie zeigen wie abwechslungsreich und kreativ das Krimigenre sein kann. Jede Geschichte bringt ihren ganz eigenen Stil, die Art und den Twist mit – mal düster und psychologisch, mal humorvoll oder klassisch-detektivisch. Wer also Vielfalt und Kurzgeschichten mag, der ist mit einer Anthologie genau richtig! Neben dem ansprechenden Cover muss auch die graphische Gestaltung der einzelnen Geschichten angesprochen werden. Super detailreich und passend! Besonders gefallen hat mir gleich zu Beginn die Story „Ivys Diary“.. wow, was für ein Spannungslevel hier von der Autorin Daniela Elisabeth Schulze zu Papier gebracht wurde. Ich war völlig begeistert und war über mega überrascht wie spannend sie ihre Idee umgesetzt hat. Die kurzen Geschichten eignen sich perfekt zum Zwischendurchlesen, sei es auf der Reise oder in einem Cafe. Wer also neue Autoren entdecken möchte und auch mal kurze Spannungsformate mag, der sollte sich „Crime between the pages“ nicht entgehen lassen.

Bewertung vom 10.10.2025
Hincenbergs, Sue

Very Bad Widows


sehr gut

Wer kennt sie nicht die Damen von „Desperate Housewifes“ und wer sie mag, der ist mit diesem schwarzhumorigen und schrägen Krimi auch genau richtig. „Very Bad Widows“ ist ein ungewöhnlicher Mix aus Krimi und schwarzer Komödie. Die drei Hauptfiguren hier Pam, Nancy und Shalisa. Alles Frauen über 60, enttäuscht von ihren Ehen, vom Leben – und bereit, endlich die Kontrolle zu übernehmen. Die Figuren sind glaubwürdig gezeichnet: mal verletzlich und manchmal von Wut getrieben. Wir begleiten diese starke Frauen intensiv bei ihren Emotionen und Machenschaften. Doch sie haben ihre Rechnung ohne ihre Ehemänner gemacht…. Ziemlich rasant schwankt das Setting sowie die geschmiedeten Pläne zwischen der harmoniebedürftigen Nachbarschaftsgegend und dem doch knallharten Mordkomplott. Manchmal überschlagen sich die Ereignisse und es wird zum Teil übertrieben ausgeschweift. Mit einem strafferen Mittelteil hätte die Story auch auf rund 400 Seiten erzählt werden können. Der Schreibstil, die Covergestaltung sowie der farbig knalle Buchschnitt machen das Buch zu einem optisch ansprechenden Eyecatcher. „Very Bad Widows“ ist ein Cosy-Krimi mit unterschiedlichen Charakteren und jede Menge schrägen Humor, für mich zwar nicht perfekt aber definitiv unterhaltsam.

Bewertung vom 10.10.2025
Coben, Harlan

In tiefster Nacht


gut

Harlan Coben konnte mich schon mit einigen Titeln überzeugen, deshalb war ich sehr gespannt auf diesen Titel, der mit seinem düsteren Cover und der verwaisten Schaukel darauf für Neugierde sorgte. Der Autor hat auch hier wieder einen spannenden, wendungsreichen und leicht lesbaren Plot zu Papier gebracht. Die Story beginnt mit einem dramatischen Rückblick ins Jahr 2003 als in Málaga der junge Sami Kierce blutüberströmt neben einer toten Frau Anna erwacht. Er kann sich an nichts erinnern und wird der Tat verdächtigt. 22 Jahre später ist Sami ein suspendierter Detective in New York, der an einer Abendschule unterrichtet. Eines Abends glaubt er, Anna unter seinen Schüler:innen zu sehen – obwohl sie damals gestorben sein soll. Von da an setzt er alles daran, die Wahrheit über die Nacht in Spanien und seine eigene Vergangenheit herauszufinden. Ich fand den Einstieg sehr gelungen, und der Wechsel zwischen den Zeitebenen sorgt für Spannung und Fesselung. Auch die Figur Sami ist interessant, weil er kein typischer Held ist, sondern ein Mann, der seelisch zerrissen ist, weil ihn Schuld und traumatische Erlebnisse quälen. Die Kapitel sind kurz, viele enden mit einem kleinen Cliffhanger. Durch den regelmäßigen Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart bleibt die Spannung konstant hoch. Dieser Aufbau motiviert zum Weiterlesen – selbst wenn man spürt, dass manche Entwicklungen recht konstruiert wirken. Allerdings konnte mich die Geschichte nicht komplett überzeugen. Desöfteren zogen sich die Ereignisse in die Länge und einige Wendungen wirkten für mich zu konstruiert. Nebenfiguren blieben zum Teil auch blass, und das Tempo, das anfangs gut funktionierte, wirkte später etwas gehetzt. „In tiefster Nacht“ ind ein unterhaltsamer Thriller für zwischendurch mit einer spannenden Grundidee, aber ohne bleibenden Eindruck, deshalb gebe ich diesmal nur für 3 Rezi-Ladybug‘s.

Bewertung vom 10.10.2025
Sonnberg, Elena

Das Versprechen eines Sommertags


sehr gut

"Das Versprechen eines Sommertages" von Elena Sonnberg ist mein erster Roman der Autorin und sie erzählt feinfühlig über die unvergessene Liebe der Hauptprotagonistin Isabelle. Sowohl die bildliche als auch charakterliche Darstellung der Charaktere sowie des Settings fand ich durchweg authentisch, greifbar und in ihren Gefühlen und Konflikten sehr nachvollziehbar. Die sommerliche Kulisse Mallorca ist atmosphärisch und passend zur jetzigen Jahreszeit. Ich las diese Story während meines Strandurlaubes in Italien und hatte das Gefühl, direkt auf der Insel vor Ort zu sein. Ich hätte mir allerdings mehr Tiefe bei Isabelles Lovestory mit Ben gewünscht, denn ein bisschen mehr Romanze hätte dem gesamten Buch gut getan. Dennoch, ein wunderschöner, emotionaler Roman, der aufgrund einer sympathischen Isabelle einem noch lange im Gedächtnis bleibt.

Bewertung vom 10.10.2025
Lohse, Stephan

Das Summen unter der Haut


gut

Der Plot spielt im Jahr 1977. Der vierzehnjährige Julle bekommt kurz vor den Sommerferien einen neuen Mitschüler: Axel. Sofort ist Julle hin und weg und verliebt sich in den Jungen. Es weiß allerdings keiner, dass er auf das gleiche Geschlecht steht. Die Beiden freunden sich an und verbringen viel Zeit miteinander. Zusammen gehen sie ins Freibad, füttern Axels Kaninchen und entdecken eine versteckte, halb abgebrannte Hütte im Wald. Als sie deren Geheimnis beinahe gelüftet haben, ist Axel plötzlich verschwunden – und Julle ahnt, dass nach diesem Sommer nichts mehr so sein wird wie davor.
Sehr tiefgründig und nahbar hat Stephan Lohse den Hauptprotagonisten Julle dargestellt. Er erleben hier das erste Gefühl der Liebe zum gleichen Geschlecht und das Leben in der Pupertät, dargestellt aus der Sicht des Jungen. Mit dem Schreibstil musste ich mich erst zurechtfinden, viele Gedankengänge die in den kurzen Sätzen manchmal vermischend wirkten, sorgten erst mal für stockenden Lesefluss. Als ich mich dann an diesen Schreibstil gewöhnt hatte, flutschten die Seiten dann rasch dahin. Der Autor geht sehr warmherzig auf das Thema zwischen Freundschaft und Liebe ein. Mit knapp 180 Seiten eignet sich dieser Sommerroman für ein kurzweiliges Lesevergnügen und eine kleine Zeitreise in die 70er.