Benutzer
Benutzername: 
SaintGermain
Wohnort: 
Leiben
Über mich: 
Leseratte

Bewertungen

Insgesamt 986 Bewertungen
Bewertung vom 16.09.2025
Mullen, Kelly

Die Einladung - Mord nur für geladene Gäste


ausgezeichnet

Die 76-jähtige Rosemary "Mimi" McLane erhält von einer ihrer Nachbarinnen - der reichen Jane, die zusammen mit ihrem Schwiegersohn und Liebhaber Matthew zusammenlebt - auf der kleinen Insel Mackinac eine Einladung zu einer Feier im 20-erJahre-Stil. Sie ist keine Partygängerin, trotzdem kann sie nicht absagen, denn sollte sie nicht kommen, wird ihr größtes Geheimnis enthüllt. So bittet sie ihre Enkelin Addie - die Mitentwicklerin des Spieles "Murderscape" mitzukommen. 7 weitere Menschen wurden eingeladen - alle haben ihre Geheimnisse. Die Zugbrücke wird eingefahren, ein Schneesturm wütet und der Strom fällt aus - und plötzlich wird die Gastgeberin erstochen in ihrem Bett aufgefunden. Die Polizei kann nicht kommen, daher beginnen Mimi und Addie zu ermitteln, denn der Mörder muss unter den Gästen sein.

Das Cover ist absolut passend und gefällt mir sehr gut.

Der Schreibstil der Autorin ist ausgezeichnet; Charaktere und Orte werden bildhaft dargestellt.

Der Plot ist natürlich etwas an Agatha Christie angelehnt und auch sonst findet man einige Referenzen an die große Krimiautorin, und doch entscheidet sich die Story eben grundlegend. Nur die Grundidee, die Ermittlungsmethoden und die Auflösung erinnern an die "Queen of Crime".

Lange rätselt man natürlich auch, womit Mimi erpresst wird und woher jemand das wissen kann, was aber doch etwa zur Hälfte des Buches dann aufgelöst wird (zumindest zum Teil). Auch wer hinter den Erpressungen steckt, findet man schnell heraus - genauso wie eben die Hauptprotagonisten. Dem Mörder auf die Spur zu kommen, ist dann selbst für den geübten Krimileser nicht so leicht - wie eben bei Agatha Christie.

Die Spannung ist das ganze Buch über auf hohem Niveau und die Hauptprotagonistinnen wachsen nicht nur zusammen, sondern auch dem Leser ans Herz.

Das Ende kommt - nach langen Ermittlungen - dann doch relativ rasch, ist aber logisch konstruiert und die Auflösung und das Ende hat definitiv Charme, wie auch manch andere Geheimnisse.

Einige humorige Stellen lockern die ganze Stimmung dann auch auf.

Fazit: Krimi im Stil von Agatha Christie. 5 von 5 Sternen

Bewertung vom 15.09.2025
Rubin, Ava

Tell me secrets (Harrington University)


ausgezeichnet

Olivia Reed, die Tochter des Hausmeisters der elitären Harrington-Universität, schleicht sich immer wieder in Vorlesungen, denn sie möchte unbedingt Journalismus studieren. Gleichzeitig möchte sie mehr über den Tod ihrer Mutter herausfinden, die vor 1,5 Jahren die Treppe heruntergestürzt sein soll und in der Verwaltung gearbeitet hat. Als Akten zur Vernichtung vorgesehen sind, schleicht sie sich in die Universität um diese zu begutachten. Jedoch wird sie von Alexander Wellington erwischt, dem elitären Sohn eines Hauptfinanziers der Universität, Mädchenschwarm und Partygänger. Dieser wird jedoch von seinem Vater unter Druck gesetzt: Entweder er gewinnt einen Schul-Journalismus-Wettbewerb oder er steigt in seine Firma ein. So beginnen die beiden schließlich miteinander zu arbeiten und Olivia merkt schnell, dass Alexander gar nicht so arrogant ist, wie er tut.

Das Cover des Buches passt zu einem Romance-Buch; allerdings ist das Buch für mich doch auch zumindest zu einem Teil auch ein Krimi und ist auf jeden Fall spannender als "gewöhnliche" Liebesromane.

Der Schreibstil der Autorin ist hervorragend; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt und man kann sich schnell in die Geschichte und Charaktere einfinden.

Der Plot ist ausgezeichnet gewählt; die Spannung bis zum Ende auf hohem Niveau. Klar, ab dem Zeitpunkt wo man erfährt, was in der Schule abläuft bzw. noch mehr was mit Olivias Mutter wirklich geschah, nimmt die Spannung etwas ab und es wird mehr auf die Romance geachtet. Aber dies dauert doch immerhin bis etwa gut zur Hälfte des Buches.

Im übrigen fand ich Alexander auch zu Beginn nicht als so "bösartig" wie z.B. seinen beste Freund oder wie ihn eben die anderen sehen und er sich auch.

So hat das Buch auch eine wichtige Botschaft zu vermitteln.

Ich fühlte mich wunderbar unterhalten und empfand das Buch als viel mehr als eine lockere Lektüre für zwischendurch.

Ob es noch mehr Bücher über die Harrington-Universität (oder eine andere) geben wird, ist für mich noch nicht geklärt. Ich würde mich jedenfalls freuen.

Fazit: Hervorragende Romance mit Krimielementen und wichtiger Botschaft. 5 von 5 Sternen

Bewertung vom 08.09.2025
Stipsits, Thomas

Allerheiligen-Fiasko


ausgezeichnet

Allerheiligen in Stinatz - sehen und gesehen werden. Gruppeninspektor Sifkovits muss mit seiner Mutter natürlich auch hin - und mit der Kopftuchmafia. Doch einer fehlt: Pep Grandits - denn der hängt erhängt in seinem Keller. Alles sieht nach Selbstmord aus. Doch Sifkovits kommen einige Dinge komisch vor. Der Abschiedsbrief und warum soll sich jemand im Dunkeln umbringen? Sein Vorgesetzter glaubt ihm natürlich mal wieder nicht, doch der burgenländische Columbo gibt nicht auf.

Das Cover des Buches ist ein echter Hingucker und auch passend; natürlich wieder die Oma am Cover.

Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet; Orte werden bildhaft dargestellt; bei den Charakteren nur die neuen, die den Fall betreffen.

Der Autor, den ich als Kabarettist und Schauspieler schätze, beweist hier seine Vielfältigkeit. Denn auch das Schreiben scheint ihm sehr zu liegen. Er schreibt über seine Heimat im burgenländisch-steirischen Grenzgebiet und hat mit Sifkovits einen Ermittler, der sehr an Columbo (den der Autor auch mag) erinnert. So wird auch über seine Frau immer nur geredet und er kehrt immer wieder um: "Noch eine Frage". Und seine Getränkevorliebe ist speziell: Käsepappeltee, wo er immer einen Beutel selbst dabei hat.

Der Fall ist interessant und spannend auch zum Miträtseln; die Spannung ist hoch und auch der Humor ist deutlich zu spüren.

Das Lokalkolorit, das der Autor natürlich bestens kennt, ist auch mir nicht ganz unbekannt, da ich die Umgebung familienbedingt auch kenne.

Ich fühlte mich wunderbar unterhalten, was sich auch zeigte, indem ich das Buch an einem Tag gelesen habe (naja die Nacht war dazwischen). Band 1 und 3 werde ich nachholen - und Verfilmung gibt's ja auch mittlerweile von 2 Fällen.

Das Buch endet mit einem kleinen, aber sehr fiesen Cliffhanger, da es Andeutungen zum nächsten Fall macht und der könnte möglicherweise die KTM selbst betreffen.

Fazit: witzig und spannend mit gutem Lokalkolorit. 5 von 5 Sternen

Bewertung vom 07.09.2025
Kaltenborn, Jill

Post, Mord und Provinzgeflüster - Tod an einem stillen Ort (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Das Flammang-Anwesen ist 500 Jahre alt und so gibt es ein Fest. Sully trifft so auch auf Jou, seine Jugendliebe und Tochter von seiner Patentante, die aus Norwegen anreist. Doch plötzlich wird das Fest jäh unterbrochen als Pol, ein Freund und Kollege von Serge tot auf der Toilette gefunden wird. Jou hatte nicht nur die Gelegenheit, sondern auch ein Motiv, weshalb auch die Polizei sie verdächtigt. Sully kann und will es aber nicht glauben und beginnt zu ermitteln.

Das Cover passt sowohl zu einem Cosy-Crime-Buch als auch zu den Vorgängerbänden und ist ansprechend gemacht.

Der Schreibstil der Autorin ist ausgezeichnet; Charaktere und Orte werden bildhaft dargestellt und man merkt die Liebe der Autorin zu Luxemburg, obwohl sie in Ostfriesland beheimatet ist. Dadurch macht das Buch so richtig Lust Luxemburg einmal zu besuchen.

Die Idee find ich genial: Ein ehemaliger Fallanalytiker wird praktisch Detektiv in Luxemburg, wo ihm sein Job als Briefträger natürlich hilft. Er wirkt sympathisch, ebenso wie seine Patentante und deren Familie. Auch die Polizistin Claire passt hervorragend dazu, ebenso wie die ganze Familie Flammang.

Der Fall/Plot ist ebenfalls wieder sehr gut gewählt. Die Spannung ist auf gutem Niveau, denn diesmal führt die Autorin den Leser ganz schön auf eine falsche Fährte. Für mich ist es bisher der beste Teil, denn obwohl man viele Hinweise bekommt, stand ich diesmal echt etwas auf der Leitung. So ist der Fall für mich das bisherige Highlight - alleine die Idee ist brillant und man kann hervorragend mitraten.

Auch Spuren von Humor sind hier definitiv wieder vorhanden.

Ich fühlte mich jedenfalls grandios unterhalten und bin gespannt wie es mit Sully und Claire weitergeht.

Fazit: Bisheriges Highlight der Luxemburger Cosy-Crime-Reihe. 5 von 5 Sternen

Bewertung vom 06.09.2025
Weiss, Josefine

So weit die Liebe uns trägt (Liebesroman)


ausgezeichnet

Mit 8 Jahren wurde Lana von ihrem Vater verlassen. Nun steckt sie mit 34 Jahren in ihrem Leben fest. Einsam, eher trostlos, geplagt von Ängsten, starren Routinen und einem Job als Kellnerin in einem Cafe mit einem arroganten Chef. Als Anton ihre Hilfe benötigt, der unterwegs ist für einen geliebten Menschen einen Roadtrip durch Deutschland zu machen und sein Reisetagebuch zu vervollständigen, bieten sich ihr einige Möglichkeiten, da sie sich auch zu Anton hingezogen fühlt. So wächst ihrer beide Liebe zu einander - bis Lana erfährt, wer Anton wirklich ist.

Das Cover passt nicht nur hervorragend zu den Büchern der Autorin, sondern auch zu diesem Buch und ist ein echter Hingucker.

Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt ausgezeichnet; Orte und Personen werden bildhaft (manchmal schon etwas zu viel) beschrieben.

Der Plot ist wie bei allen Büchern der Autorin wieder ausgezeichnet, denn wie immer handelt es sich um viel mehr als eine Liebesgeschichte. Es handelt sich wieder um eine Story, die zum Nachdenken anregt und starke Emotionen beim Leser hervorruft, obwohl es in diesem Buch etwas länger gedauert hat.

Auch nichts Neues ist, dass die Geschichten der Autorin zwar spannend sind, aber im Großteil auch sehr vorhersehbar. Nichtsdestotrotz gibt es aber auch immer die eine oder andere kleine Überraschung bzw. Wendung und man kann - vor allem aufgrund der Gefühle beim Lesen - das Buch kaum aus der Hand legen.

Was mich immer wieder fasziniert, ist , wie die Autorin in ihren Büchern Szenen hat, die wohl jeden an eine Situation in seinem Leben triggern. Also bei mir ist es jedenfalls so.

Fazit: Wieder sehr emotional, auch wenn es diesmal etwas länger dauert. 5 von 5 Sternen

Bewertung vom 02.09.2025
Stipsits, Thomas

Uhudler-Verschwörung


ausgezeichnet

Gruppeninspektor Sifkovits kommt zufällig beim Uhudler-Erzeuger Stipsits vorbei, der tot in seinem Keller aufgefunden wurde. Alles sieht nach einem Gärgasunfall aus, doch der Ermittler glaubt nicht daran. Sein Vorgesetzter teilt seine Meinung nicht und so übernimmt er die Ermittlungen im Geheimen - unterstützt von seiner Mutter und der restlichen "Kopftuchmafia", die ihn mit Informationen versorgen.

Das Cover des Buches ist ein echter Hingucker und auch passend, da es bei einem Heurigen in Stinatz aufgenommen wurde.

Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet; Orte werden bildhaft dargestellt; bei den Charakteren nur die neuen, die den Fall betreffen. Es ist eben der 2. Fall vom Gruppeninspektor; für mich war es allerdings der erste gelesene.

Der Autor, den ich als Kabarettist und Schauspieler schätze, beweist hier seine Vielfältigkeit. Denn auch das Schreiben scheint ihm sehr zu liegen. Er schreibt über seine Heimat im burgenländisch-steirischen Grenzgebiet und hat mit Sifkovits einen Ermittler, der sehr an Columbo (den der Autor auch mag) erinnert. So wird auch über seine Frau immer nur geredet und er kehrt immer wieder um: "Noch eine Frage". Und seine Getränkvorliebe ist speziell: Käsepappeltee, wo er immer einen Beutel mithat.

Der Fall ist interessant und spannend auch zum Miträtseln; die Spannung ist hoch und auch der Humor ist deutlich zu spüren.

Das Lokalkolorit, das der Autor natürlich bestens kennt, ist auch mir nicht ganz unbekannt, da ich die Umgebung familienbedingt auch kenne.

Ich fühlte mich wunderbar unterhalten, was sich auch zeigte, indem ich das Buch an einem Tag gelesen habe (naja die Nacht war dazwischen). Und bald schon kommt der nächste Teil dran.

Fazit: witzig und spannend mit gutem Lokalkolorit. 5 von 5 Sternen

Bewertung vom 01.09.2025
Just, Roman

Eric Holler: Gelsenkiller! (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Eric Holler fällt in den Zeitungen auf, dass im neuen Jahr 3 junge Mädchen verschwunden sind. Kriminalhauptkommissar Werthofen holt ihn dafür sogar als Berater dazu - obwohl es keine offizielle Vermisstenanzeige gibt. Als plötzlich das BKA auftaucht und Werthofen und dessen Chef unter Druck setzt, läuten nicht nur bei Holler die Alarmglocken.

Das Cover des Buches macht neugierig, obwohl es nicht wirklich viel aussagt.

Der Schreibstil des Autors ist gut. Man kann das Buch auch als Einzelband lesen, allerdings weiß man dann nur das nötigste über Holler und Werthofen.

Der Plot ist ausgezeichnet gewählt; der Spannungsbogen sehr hoch und überraschende Wendungen bekommt man viele zu lesen. Auch die Auflösung lässt keine Fragen offen und ist logisch konstruiert.

Positiv zu vermerken ist auch, dass sowohl Holler als auch sein Pendant bei der Polizei definitiv das Zeug für eine Reihe haben. Und so können die beiden sicher noch einige Fälle lösen.

Allerdings störte mich diesmal doch der sehr nüchterne, eher emotionslose Schreibstil des Autors in diesem Fall. Die Charaktere konnten so auch keine Tiefe bekommen und wirklich überzeugen.

Nichtsdestotrotz fühlte ich mich gut unterhalten und die Bewertung steigt gegenüber den ersten beiden Bänden erneut.

Fazit: kurzweiliger, aber sehr nüchterner Thriller/Krimi. 4,5 von 5 Sternen

Bewertung vom 01.09.2025
Kaltenborn, Jill

Post, Mord und Provinzgeflüster - Das Geheimnis der Rosengärtnerin (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Charlotte Dupong hat nicht nur einen perfekten Garten mit einer seltenen Rose, sondern auch einen Fall für Sully. Denn ihr Lebensgefährte scheint hinter ihrem Rücken die Kunstsammlung ihres vor Jahren verschwundenen Mannes zu verkaufen. Den Grund dafür soll Sully herausfinden. Dies findet der findige Briefträger relativ schnell heraus, doch interessiert ihn vielmehr was mit Charlottes Ehemann passiert ist, der vor 7 Jahren verschwunden ist, denn er nimmt an, dass ihn der Lebensgefährte ermordet hat.

Das Cover passt sowohl zu einem Cosy-Crime-Buch als auch zum Vorgängerband und ist ansprechend gemacht.

Der Schreibstil der Autorin ist ausgezeichnet; Charaktere und Orte werden bildhaft dargestellt und man merkt die Liebe der Autorin zu Luxemburg, obwohl sie in Ostfriesland beheimatet ist. Dadurch macht das Buch so richtig Lust Luxemburg einmal zu besuchen.

Die Idee find ich genial: Ein ehemaliger Fallanalytiker wird praktisch Detektiv in Luxemburg, wo ihm sein Job als Briefträger natürlich hilft. Er wirkt sympathisch, ebenso wie seine Patentante und deren Familie. Auch die Polizistin Claire passt hervorragend, obwohl sie diesmal nur eine kleinere Rolle spielt.

Der Fall/Plot ist ebenfalls wieder sehr gut gewählt. Die Spannung ist auf gutem Niveau, denn diesmal führt die Autorin den Leser ganz schön auf eine falsche Fährte. So dachte ich die Spannung ist eher minder, weil der Täter eigentlich schon recht früh klar ist. Doch weit gefehlt - mehr möchte ich aber nicht verraten.

Auch Spuren von Humor sind hier definitiv wieder vorhanden.

Das Buch endet diesmal nicht mit einer Einleitung zum Nachfolgeband.

Ich fühlte mich jedenfalls grandios unterhalten und bin gespannt wie es mit Sully und Claire weitergeht.

Fazit: Tolle Fortsetzung der Luxemburger Cosy-Crime-Reihe. 5 von 5 Sternen

Bewertung vom 30.08.2025
Krist, Martin

Märchenwald / Kommissar Kalkbrenner Bd.5


ausgezeichnet

Der 10-jährige Max wird zusammen mit seiner 4-jährigen Schwester Ellie geweckt und in den Wandschrank gesperrt. Ihre letzten Worte: Geht... zu Opa...auf...Fall! Da sie keine Spur ihrer Mutter finden, machen sie sich auf den weg zu ihrem Großvater. Währenddessen bekommt es Kommissar Paul Kalkbrenner in Berlin mit gleich 2 Fällen zu tun: Einerseits wird ein Einbruch bei einem Friseur verübt, bei dem ein Einbrecher durch einen Unfall stirbt und der andere spurlos verschwunden ist. Zum anderen wird ein älterer Mann tot aufgefunden - ein Herzinfarkt. Doch tauchen in seiner Tiefkühltruhe Dinge auf, die eine Ermittlung nach sich ziehen. Zoe wacht währenddessen auf der Straße auf und kann sich an nichts erinnern.

Das Buch ist unter verschiedenen Covers erschienen - ich habe das weiße mit den Bäumen. Es ist wunderbar gemacht ist, passt zum Titel des Buches aber ist auch ein wenig nichtssagend. Nichtsdestotrotz lässt es einem das Buch in die Hand nehmen.

Der Schreibstil des Autors - es handelt sich um Marcel Feiges Pseudonym - ist hervorragend. Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt.

Die Spannung ist von der ersten bis zur letzten Seite auf maximal hohem Niveau, ohne jemals abzusinken. Überraschende Wendungen sind zuhauf vorhanden und der Plot ist hervorragend konstruiert. Ebenso die Protagonisten, allen voran natürlich Kommissar Paul Kalkbrenner, der mich schmunzeln ließ, weil es ja auch einen DJ mit gleichem Namen gibt.

Kalkbrenner ist authentisch und hat mit seinem Privatleben auch einige Baustellen, die in diesem Fall auch eine wichtige Rolle einnehmen. Zum einen will seine schwangere Tochter in Paris studieren, zum anderen kämpft seine demente Mutter nach einem Schlaganfall um ihr Leben. Seine Ex-Frau, die ihn in keinster Weise versteht, ist da auch nicht wirklich eine Hilfe. Er ist eher ein Einzelgänger, hat aber eine Partnerin und ein Team um sich.

Natürlich kann man als Leser erahnen, was Max´ Mutter wirklich meint, aber für Kinder ist es nachvollziehbar. Und ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie der Autor die 2 Fälle von Kalkbrenner und die Geschichten um Zoe und Max unter einen Hut bringt, was dem Autor aber auf logische Art gelingt. Zudem gelingt es dem Autor auch einige Nebenhandlungen einzubauen, das dem Leser auch nur bedingt zu Luft kommen lässt.

Ja, am Ende gibt es für den Leser die eine oder andere ungelöste Frage, die man vielleicht noch einbauen hätte können, weil am Ende einfach alles schnell geht. Aber dies ist wirklich Meckern auf hohem Niveau.

Genauso muss ein Thriller sein.

Für mich war es der 1. Band um Kalkbrenner, aber sicher nicht der letzte. Man kann das Buch aber definitiv auch für sich lesen.

Fazit: spannend, überraschend, authentisch - und eklig. 5 von 5 Sternen

Bewertung vom 26.08.2025
Monti, Olivia

Die Toten von nebenan


ausgezeichnet

Nadja Löffler hat einen Fahrradunfall. Als Sie nach Hause zurückkehrt, sieht sie viele verstorbene Personen aus dem Häuserblock, auch ihre Großmutter, Frau Hermann. Die Lebenden, wie ihre Mutter nehmen sie nicht wahr. Alle gehen ihren gewohnten Tätigkeiten in ihrer gewohnten Umgebung nach, nur manchmal stören die Nachmieter bei einzelnen Personen den Frieden. Als Herr Tober im Viertel auftaucht, will er ihnenn nicht nur damit helfen - und schon bald regieren Neid, Hass, Eifersucht und andere negativen Emotionen unter den verstorbenen Bewohnern. Während sich einige Herrn Tober anschließen, sehen einige andere das Böse in ihm.

Das Cover des Buches ist zwiespältig für mich - einerseits etwas nichtssagend und ausdruckslos, auf der anderen Seite aber, ist es doch sehr passend und macht auch Lust auf das Buch.

Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt gut; auch wenn die Charaktere nicht immer ganz bildhaft dargestellt werden und eben fast nur mit Nachnamen genannt werden - wodurch sie einem nicht wirklich sehr nahe kamen. Die Orte werden allerdings ausgezeichnet dargestellt und die Personen wenn man vom allgemeinen Aussehen absieht, auch sehr gut. Es ist aber auch passend, da die Charaktere ja auch ihr Alter und Aussehen im Laufe des Buches verändern und dies dann auch hervorragend beschrieben ist.

Wie von der Autorin gewohnt geht es auch in diesem Buch um das Sterben und den Tod.

Der Plot/die Geschichte ist wunderbar gewählt und erzählt; Spannung und Unterhaltsamkeit jederzeit gegeben. Dazu regt das Buch auch zum Nachdenken an - so wie "Faust" oder "Farm der Tiere" und würde durch seine philosophische Art auch gut in den Unterricht passen. Denn auch hier kann sich der Leser fragen, wie er in den verschiedenen Situationen reagieren oder handeln würde.

Am Ende kommt es dann doch auch noch zu einer (für mich) überraschenden Wende.

Klar ist manchmal einiges überspitzt und kafkaesk dargestellt oder formuliert, aber das wichtigste ist hier eben auch die Gesellschaftskritik, die das Buch wundervoll widergibt.

Fazit: Hervorragende Gesellschaftskritik, die zum Nachdenken anregt. 5 von 5 Sternen