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SaintGermain
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Insgesamt 973 Bewertungen
Bewertung vom 04.08.2025
Fang, Fang

Wuhan Diary


ausgezeichnet

Ende 2019 bricht COVID-19 in Wuhan aus. Anfang 2020 startet der Lockdown in der chinesischen Millionenstadt. "Eingesperrt" ist so auch die Schriftstellerin Fang Fang, die in einem Blog ihr persönliches Tagebuch über 60 Tage führt.

Das Cover des Buches ist absolut passend und gefällt mir hervorragend.

Der Schreibstil der Autorin ist ausgezeichnet, auch wenn man oft auch merkt, dass es eben "nur" aus einem Blog zusammengestellt ist und so auch kein literarisches Meisterwerk darstellt. Dies meine ich aber nicht negativ, da es dem Buch auch eine noch höhere Authentizität gibt.

Ich habe das Buch doch jetzt einige Zeit nach der Pandemie gelesen, denn während der COVID-19-Welle hörte, sah und las man ja kaum über anderes. Und ich glaube im Nachhinein betrachtet, zeigt das Buch doch viele interessante Aspekte.

Die Autorin schreibt eben jeden Tag einen Tagebucheintrag, der meist persönlich gehalten ist, aber natürlich fließen nicht nur die Zahlen der Erkrankten oder Todesfälle ein, sondern die Autorin macht sich auch Gedanken, was alles falsch läuft oder man besser machen (hätte) können.

So ist auch ein großes Thema, dass am Anfang das Corona-Virus in Wuhan verschwiegen, ja sogar verleugnet wurde und daher die Krankheitsfälle mehr wurden. Denn selbst als man das Virus bekannt machte, wurde kommuniziert es wäre kein Problem und eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung sei unmöglich.

Was die Autorin allerdings so nicht aufgreift, ist warum das wohl so sei. Sicher wird hier von unfähigen Beamten gesprochen, aber eben auch, dass das Virus seinen Ursprung am Markt für Meeresfrüchte habe, was schon damals im Westen der Welt angezweifelt wurde und mittlerweile fast ausgeschlossen wurde. Hier deutet natürlich viel darauf hin, dass es tatsächlich im Labor entstanden ist.

Ein weiteres großes Thema neben den Maßnahmen und dem Eingesperrt-Sein ist hier auch die Zensur, denn die Blogs der Autorin werden immer wieder gesperrt und auch negativ kommentiert, was Fang Fang auf die Linksextremisten schiebt. Insgesamt wirkt sie doch sehr regierungsfreundlich, was natürlich auch an der politischen Lage und Zensur liegen kann bzw. wird.

Am Ende des Buches ist nicht nur eine Chronologie des COVID-Virus (bis Mitte 2020) zu finden, sondern auch eine Erklärung vieler Wörter, Personen und geschichtlichem Hintergrundwissen, das ein Europäer normal so nicht weiß. So ist dies sehr hilfreich.

Das Buch endet mehr oder weniger mit dem Ende des Lockdowns in Wuhan, während es im Rest der Welt erst so richtig losgeht.

Fazit: Interessanter Rückblick auf die Pandemie. 5 von 5 Sternen

Bewertung vom 30.07.2025
Joyce, Rachel

Miss Bensons Reise


ausgezeichnet

Die Hauswirtschaftslehrerin Margery Benson erlebte in ihrer Kindheit, wie ihr Vater sich das Leben nahm. In Erinnerung blieb ihr immer ein Buch über mysteriöse Lebewesen und im Besonderen ein goldener Käfer, der angeblich im fernen Neukaledonien beheimatet sein soll, den es aber offiziell eben gar nicht gibt. Nach einem Vorfall in der Schule tickt sie aus und stiehlt die Stiefel einer Kollegin. Als sie 1950 gekündigt wird, will sie diesen Käfer finden und sucht einen Assistenten. Doch die Bewerber sind allesamt nicht sehr vertrauenswürdig. Schließlich bricht sie doch auf, zusammen mit der jungen Enid Pretty, die nicht nur eine Rechtschreibschwäche hat und eher in ein Modejournal passen würde, sondern auch allerhand Geheimnisse mit sich trägt, die sie auch nur langsam preisgibt, obwohl sie sehr gerne und viel redet.

Das Cover des Buches ist vor allem aufgrund seiner Farbgebung sehr auffällig und passt hervorragend zum Buch.

Der Schreibstil der Autorin ist außergewöhnlich. Charaktere, aber vor allem Orte, werden bildlich anschaulich und detailliert beschrieben, wobei auch Farben in verschiedensten Nuancen sehr oft vorkommen.

Die Story an sich klingt jetzt von sich aus nicht überaus spannend, allerdings interessieren mich Bücher über Abenteuer und verbrogene Tierarten, v.a. wenn dann auch noch ein wahrer Kern an der Geschichte ist und man daraus auch Wissen erwerben kann.

Ja und damit ist das Buch genau das richtige für mich gewesen.

Aber es ist noch viel mehr, denn es bietet neben Spannung und Wissensvermittlung auch hervorragende Unterhaltung.

Die beiden Hauptprotagonistinnen sind hervorragend gewählt und müssen einem trotz ihrer Fehler einfach ans Herz wachsen.

Auch Humor hat das Buch ausreichend zu bieten; aber eben gerade durch die Ernsthaftigkeit wachsen einem die beiden Hauptcharaktere langsam aber stetig ans Herz.

Dass die Expedition in dieser Form gelingt, kann man sich eigentlich als Leser zu Beginn kaum vorstellen und doch wächst hier mehr als eine Freundschaft heran.

Das Ende ist etwas traurig, aber gibt auf Hoffnung und kam - wie einiges in dem Roman - doch unerwartet.

Einziger Wehrmutstropfen: Mich als Leser hätte interessiert, warum sich Margerys Vater das Leben nahm und was seine Worte zu bedeuten hatten.

Fazit: Unterhaltsam, spannend, berührend und wendungsreich. 5 von 5 Sternen

Bewertung vom 30.06.2025
Woolf, Marah

TausendMalSchon


ausgezeichnet

Sasha Sullivan kommt mit 10 Jahren nach einem Autounfall, bei dem ihre Eltern sterben, auf die Insel Alderney zu ihrer Großmutter. Diese beschützt sie mit anderen Seelenmagieren, denn Sasha selbst will ihre Magie nicht annehmen und damit andere in Gefahr bringen. Als Cedric sie vor dem Ertrinken und dann vor einem Seelenjäger rettet, ist sie einerseits angezogen, andererseits abgestoßen von ihm. Cedric ist ein Verfluchter, der ein letztes Leben lebt, wenn er nicht den Fluch bricht - oder einen Splitter eines Seelenmagiers bekommt.

Das Buch ist aufwendig mit Farbschnitt gemacht und soll das Seelenbuch Sashas, das eine wichtige Rolle im Buch spielt, abbilden, was sehr gut gelungen ist.

Der Schreibstil der Autorin ist fantastisch gut; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt, dazu gibt es auch ein paar Illustrationen im Buch.

Die Geschichte ist wirklich hervorragend durchdacht und der Plot ausgezeichnet. Die meisten Protagonisten wachsen einen auch schnell ans Herz.

Sicher kann man sich manches schon im Vorhinein denken, aber der Großteil der Handlung kommt dann doch überraschend ohne unlogisch zu werden.

Das Ende gefällt mir sehr gut und man bzw. die Autorin könnte definitiv einen 2. Band schreiben, denn einiges ist nicht ganz abgeschlossen.

Einziger kleiner Wermutstropfen des Buches - und das ist Meckern auf hohem Niveau - sind einige Druckfehler (z.B. sie statt sieh) und am auffälligsten, dass die Narbe von Sasha von der linken Seite plötzlich rechts ist um dann wieder links zu sein.

Ich würde mich sehr übe reine Fortsetzung freuen, auch wenn ich glaube, dass es ein Wunschtraum sein wird. Aber manchmal werden Träume ja auch war. Und wenn es in einem anderen Leben ist.

Fazit: Wundervoller Fantasy-Roman, den ich nur empfehlen kann. 5 von 5 Sternen

Bewertung vom 30.06.2025
Goerz, Tommie

Dunkles


sehr gut

Während in Fürth ein Mädchen verschwindet, wird in Nürnberg ein Auto gestohlen und wenig später ausgebrannt vorgefunden. Friedo Behütuns und sein Team (die alle Peter heißen - wie auch Friedo mit 3. Vornamen) übernehmen die Ermittlungen, die aber erschwert dadurch sind, dass die Tatorte in Nürnberg, Fürth und Erlangen sind und somit 3 Zuständigkeitsbereiche. Als schließlich die Leiche der Vermissten gefunden wird, können die Ermittlungen endlich beginnen.

Das Cover passt zum Titel des Buches; absolut passend finde ich ihn nicht, obwohl es natürlich auch doppeldeutig ist. Zudem gibt es das Cover eben auch mit einer Halle, was etwas besser zum Buch passt, obwohl dunkles Bier ja auch eine große Rolle spielt.

Der Schreibstil des Autors ist gut; Orte werden gut dargestellt; die Personen eher weniger, was aber sicher daran liegt, dass es der 2. Teil einer Reihe ist.

Ansonsten stört es aber nicht, wenn man den 1. Teil (wie ich) nicht kennt.

Der Plot ist kreativ und gut durchdacht; allerdings nehmen die Ermittlungen nur einen geringen Teil der Handlung ein. Wenn man alles, was nicht den Fall betrifft weglassen würde, blieben geschätzt 100 von den 201 Seiten (im E-Book-Format) übrig.

Der Rest wird dann von langwierigen geographischen Beschreibungen oder der Suche von Friedo danach wo er Bier trinken kann. Den Großteil allerdings nehmen philosophische Betrachtungen über verschiedene Dinge ein. Meist ist es Friedo selbst oder aber auch Peter Janczek. Dies wiederum fand ich oft sehr interessant und brachte einen auch zum Nachdenken. Ob dies in dieser Menge allerdings wirklich in einem Krimi notwendig ist, lasse ich jedem selbst überlassen.

Auf der anderen Seite finde ich die Charaktere der 4 Ermittler und dazu Fr. Klaus sehr interessant.

Die Spannung litt hingegen durch dieses Auf und Ab, wenn mal wieder die Ermittlungen unterbrochen wurden; auf der anderen Seite aber konnte ich das Buch aber auch kaum weglegen.

Fazit: Zu sehr abweichend vom Thema, sonst eigentlich gut. 3,5 von 5 Sternen

Bewertung vom 29.06.2025
Wood, Dany R.

Die eiskalte Strohwitwe von Sylt


ausgezeichnet

Da bei Hinnerk derzeit seine hochnäsige Schwester aus Amerika wohnt, beginnt Oma Käthe als Haushälterin in der Villa der Kosmetikfirma-Familie Lindholm. Als erstes trifft die gleich die junge und hübsche Brasilianerin Fernanda, die am nächsten Tag prompt ermordet in den Dünen gefunden wird. Während Hinnerks Sohn schnell einen Verdächtigen verhaftet und der Fall für ihn geklärt ist, ermittelt Oma Käthe (mit Hinnerk im Hintergrund) bei der Millionärsfamilie, die alle ihre Geheimnisse zu haben scheinen.

Das Cover ist passend und gut gemacht; die Covers der bisherigen Backes-Reihe waren aber besser gemacht, da sie auch auffälliger waren.

Der Schreibstil des Autors ist wie immer ausgezeichnet; Orte und Charaktere werden bildhaft beschrieben.

Der Humor ist wie immer hervorragend, diesmal ist es aber auch ein hochinteressanter Fall, bei dem es viele Verdächtige gibt und auch der Leser erst nach längerem Miträtseln der Lösung näherkommt - gleichauf mit Käthe. So wie auch schon im 1. Teil der älteren Hobby-Detektivin auf Sylt.

So ist Spannung von der ersten bis zur letzten Seite garantiert und das in einem humorigen Setting, wie man es vom Autor gewohnt ist.

Denn der Fall hat es wirklich in sich, so wirkt das ganze wie Agatha Christies Ms. Marple mit Humor.

Man kann das Buch definitiv als Einzelband lesen; allerdings empfehle ich die ganze Reihe von Jupp zu lesen, dann versteht man vieles von Oma Käthe besser.

Dazwischen auch eine kleine Nebenhandlung, was Jupp betrifft und dann im nächsten Saarland-Krimi weitergesponnen wird.

Auf diesen freue ich mich natürlich schon wieder sehr, genauso, wenn Käthe wieder Solo ermitteln darf.

Fazit: Toll, dass der heimliche Star seine eigene Reihe bekommen hat. 5 von 5 Sternen

Bewertung vom 29.06.2025
Nammen, Falko

Die Sichel


gut

1648 gelingt dem zum Tode verurteilten Verbrecher Siberius Rukit mit 3 anderen die Flucht aus dem Kerker der Burg Klein-Knöring. Doch genau diese Flucht löst eine Lücke im Gefüge von Raum und Zeit aus. So hat diese Flucht nicht nur Auswirkungen auf das Jahr 1964, sondern auch in die Gegenwart. Der Harlekin soll das ganze in Ordnung bringen.

Das Cover passt zur bisherigen Moonflower-Reihe, ist gut gemacht und macht neugierig; wirklich passend zum Buch finde ich es nicht.

Der Schreibstil des Autors ist sehr nüchtern; Orte und Personen werden gut dargestellt.

Die Geschichte hat definitiv Potential und man hätte mehr daraus machen können. Wenn da nicht das Problem wäre, das viele Geschichten; Novellen oder Kurzbücher aufweisen. Die Story wirkt gedrängt und gehetzt und teilweise hektisch, weil man in wenigen Seiten (hier 69 in der E-Book-Version) eine ganze Geschichte erzählen will oder muss.

So wirkte das ganze hektisch und die Spannung wich bei mir leider dieser Hektik. Es blieb keine Zeit zum Entspannen oder sich mit den Protagonisten wirklich vertraut zu machen oder sich gar anzufreunden.

Dazu kam eben der angesprochene sehr nüchterne Schreibstil und dass das Ende für mich kein wirklicher Schluss war und so auch keine Befriedigung oder Versöhnung brachte.

Fazit: zu nüchtern und zu kurz. 3 von 5 Sternen

Bewertung vom 13.06.2025
Stevens, Nica;Suchanek, Andreas

Zerstört / Rachejagd Bd.3


ausgezeichnet

Der Mann, der sich an Nick und Anna rächen will, schlägt zum Finale an. Er hat nicht nur ein sehr persönliches Motiv, sondern auch viele Helfer. Anna , Nick und Zane versuchen ihm auf die Schliche zu kommen; mit Hilfe von Mike. Schließlich ruft aber ihre alte Freundin Paige um Hilfe, denn der Täter ist Nick, Anna und Co. immer mindestens einen Schritt voraus.

Das Cover des Buches ist hervorragend gemacht und passt ebenso zum Buch, als auch insgesamt zur Reihe.

Der Schreibstil der beiden Autoren ist ausgezeichnet; Orte und Charaktere werden bildgewaltig dargestellt.

Sehr hohe Spannung in hohem Tempo und unerwartete Twists gepaart oft mit kleinen Cliffhangern am Ende der Kapitel, zusammen mit den relativ kurzen Kapiteln und den wechselnden Perspektiven führen dazu, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen will. Wobei ich hier am Anfang - wenn auch nur kurz - enttäuscht wurde. Denn es werden einige Kapitel aus der Sicht von Samuel geschrieben, den man dann frühzeitig als Täter glaubt zu wissen. Doch bei Andreas Suchanek sollte man sich eben nie zu sicher sein.

Der Plot ist sehr gut durchdacht; die Spannung von der ersten bis zur letzten Seite wieder auf höchstem Niveau.

Die Protagonisten sind ebenfalls sehr passend, sympathisch und charismatisch, wobei sie das ja schon im 1. und 2. Teil waren.

Selbst als erfahrener Krimi-/Thrillerleser konnte ich nur einige Teile des Puzzles vorhersehen und auch das waren nur Ideen, die ich dann teilweise auch wieder verwarf.

Ich war wirklich gefangen in der Jagd, wo sich beide Parteien gegenseitig jagen und gegen die Zeit kämpfen. Das Finale der Trilogie ist der Höhepunkt der Reihe.

Einige Vermutungen, die ich nach dem 2. Teil aufgestellt habe, haben sich bewahrheitet. Der schlüssigen Wahrheit bin ich trotzdem nie ganz auf die Schliche gekommen.

Top finde ich, dass die beiden Autoren, die ja eigentlich aus dem Fantasy-Genre kommen, weitere Thriller-Bücher planen. Und auch diese werde ich mir natürlich besorgen, denn von Hrn. Suchanek wurde ich noch nie enttäuscht und Nica Stevens kannte ich bisher noch nicht.

Fazit: Temporeich, spannend und atemberaubend. 5 von 5 Sternen (mehr gehen leider nicht)

Bewertung vom 13.06.2025
Matt, Irene

Laurentius' Wunder


sehr gut

An Gulianos Geburtstag verschwindet seine Mutter. Er beginnt auf Wunsch seiner neuen Stiefmutter eine Lehre als Koch, wo er von seinem Ausbilder missbraucht wird. Da er eigentlich Theologie studieren wollte, geht er ins Kloster von Assisi und nennt sich Laurentius. Doch eines Tages hat ein mystisches Erlebnis in der Basilika San Francesco; sein Mitbruder Angelo spinnt Intrigen und so wird er schließlich in die Psychiatrie zwangseingewiesen. Er glaubt noch immer ein Wunder gesehen zu haben und will es untersuchen, als er als Beauftragter der Kongregation für Selig- und Heiligsprechungen in den Vatikan kommt. Letztendlich zwingt ihn die Corona-Pandemie aber zurück ins Kloster.

Das Cover des Buches ist ausgezeichnet gemacht; sicherlich ist es etwas düster, aber es ist passend und macht neugierig.

Der Schreibstil der Autorin ist ausgezeichnet; Orte und Charaktere werden bildhaft beschrieben.

Die Geschichte selbst ist gut konstruiert und recherchiert und hält definitiv Spannung bereit, aber natürlich kommen auch die Emotionen nicht zu kurz.

Es gibt aber leider auch ein paar Ungereimtheiten im Buch:

1) Als Laurentius in die Psychiatrie kommt, wird beschrieben, die Tür sei nur von außen zu öffnen, was auch Sinn macht. Allerdings geht er dann aber sehr oft ein und aus.

2) Dass der Psychiater Laurentius einfach eine Packung Psychopharmaka ins Zimmer gibt, ist definitiv nicht realitätsgetreu. Suizidgefahr und zudem ein anderer Patient!

3) Laurentius´ Mutter - so wird geschrieben - kann nicht heiraten, weil sie sich nicht scheiden hat lassen. Warum aber konnte Laurentius´ Vater dann so schnell heiraten?

4) Eine Zwangseinweisung geht meistens nicht so leicht und problemlos, wie sie im Buch geschieht.

Nichtsdestotrotz konnte mich die Geschichte überzeugen und in ihren Bann ziehen, was sicher auch dank Guliano so war, mit dem man einfach mitfühlen und mitfiebern kann.

Und nicht zuletzt regt das Buch auch zum Nachdenken an.

Fazit: Interessant, spannend und emotional. 4,5 von 5 Sternen

Bewertung vom 12.06.2025
Schwarz, Gunnar

Blutleere Mädchen (Thriller)


ausgezeichnet

In einer Kölner Galerie wird die Leiche einer jungen Frau entdeckt; vor einem Gemälde und drapiert wie "Der Schrei" von Edvard Munch. Die Ermittler Kat Winkler und Sebastian Fischer übernehmen den Fall. Infos erhofft sich Kat auch durch ihren Vater, der ja ebenfalls Künstler ist. Nur 6 Tage später wird eine weitere junge Frau tot aufgefunden - wieder in einer Galerie, diesmal nach Leonardo da Vincis "Mona Lisa" inszeniert. Und dann wird auch noch eine 3. Inszenierung angekündigt...

Das Cover des Buches ist typisch für Bücher des Autors; zudem ist es passend und ein echter Hingucker. Die Titelgebung war insgesamt schon besser, aber passt auch und ist Meckern auf hohem Niveau.

Der Schreibstil des Autors ist - wie gewohnt - hervorragend; Orte und Personen werden bildgewaltig dargestellt.

Der 2. Fall für das Ermittlerteam und die beiden ungleichen Polizisten haben gleich den Weg in mein Herz gefunden; ein echt tolles Paar, das hoffentlich noch viele Fälle zu lösen bekommt. Denn so kommt auch der Humor nicht zu kurz, wenn Sebastian - mit seinen leicht autistischen Zügen - die eine oder andere Meldung hervorbringt. Und schon im 2. Band merkt man, wie sich die beiden weiterentwickeln.

Einzigartig ist, dass hier mehr oder weniger wirklich nur diese beide ermitteln, auch wenn sie ein Team hinter sich haben. Naja stimmt nicht ganz, denn die Forensikerin spielt ja auch eine große Rolle und ist ebenfalls einzigartig. Zudem scheint sich zwischen ihr und Sebastian etwas anzubahnen.

Die Spannung ist das ganze Buch über auf sehr hohem Niveau.

Wie gewohnt darf auch der Täter einzelne kurze Kapitel aus seiner Sicht erzählen; der Täter selbst ist aber wohl ein Kaliber schlimmer als alle anderen in den Büchern des Autors - wie auch schon im 1. Fall der beiden Ermittler.

Die Ermittlerarbeit steht hier definitiv im Vordergrund, was normalerweise eher bei Krimis der Fall ist und doch passt das Genre Thriller besser.

Im Prinzip ist es aber auch Wortklauberei. Wer Spannung sucht, ist bei Gunnar Schwarz im Normalfall immer richtig.

Fazit: Gewohnt hohe Spannung. 5 von 5 Sternen

Bewertung vom 10.06.2025
Gerling, V. S.

Die Farm


ausgezeichnet

Nicolas Eichborn und seine Lebensgefährtin Helen Wagner und sein Team des Amtes für innere Sicherheit entdecken einen Fall in dem in ganz Deutschland Geldtransporter überfallen werden, wenn sie besonders viel Geld geladen haben. Überfallen werden die Transporter immer von Männern, die mit ihrer Ehefrau 4 Tage vorher verschwunden sind. Schon bald merkt das Ermittlerteam, dass aber noch viel mehr dahinterzustecken scheint, denn auch das BKA versucht das Team zu manipulieren.

Das Cover ist jetzt nicht außergewöhnlich; passt aber zum Buch und gefällt mir gut.

Der Schreibstil ist ausgezeichnet; Orte und Charaktere werden detailgetreu dargestellt.

Für mich war es der erste Fall für das Ermittlerteam, was dem Vergnügen aber keinen Abbruch tat.

Die Spannung ist von der ersten Seite an sehr hoch, ohne wirklich abzufallen, selbst wenn zur Hälfte des Buches eigentlich schon alles klar ist.

Das Ermittlerteam - allen voran natürlich das Ermittlerpaar - überzeugen nicht nur durch Authentizität, sondern auch mit einer eigenen humorvollen Art und einer Weise auf unkonventionelle Arten an Dinge heranzugehen, auch wenn es als Leiter einer Bundesbehörde manchmal nicht sehr glaubwürdig wirkt, wenn Nicolas das Gesetz auf seine Weise auslegt. So erinnern sie manchmal auch an andere Ermittler, wie z.B. die Reihe rund um Tom Wagner.

Insgesamt geht es nicht nur sehr actionreich zu, sondern auch die Wendungen können den Leser immer wieder überzeugend überraschen.

Fazit: spannend, actionreich und kurzweilig. 5 von 5 Sternen