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Isabel
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Bietigheim-Bissingen

Bewertungen

Insgesamt 323 Bewertungen
Bewertung vom 11.08.2025
Fellowes, Julian

Belgravia (MP3-Download)


gut

Der Autor und Erfinder der wunderbaren Reihe „Downton Abbey“ entführt uns diesmal in das vornehme Londoner Stadtviertel „Belgravia“ und macht uns bekannt unter anderem mit den Familien Trenchard und Brockhurst. Es beginnt in der Nacht vor der niederschmetternden Schlacht von Waterloo im Juni 1815. Ein rauschender Ball mit „all bells and whistles“ ist im Gange als die teilnehmenden Offiziere aufs Schlachtfeld gerufen werden. Die Gesellschaft lässt sie hochleben, lediglich eine junge Frau ist am Boden zerstört. Noch weiß sie es nicht, doch sie wird ihren Geliebten nie wieder sehen …

Dann machen wir einen Zeitsprung von 25 Jahren und finden uns wiederum in London wieder. Die beiden Familien, deren gesellschaftlichen Stellungen doch sehr unterschiedlich sind, kämpfen sich durch Klatsch, Tratsch und Intrigen. Bis jetzt kennt einzig James Trenchard die Wahrheit darüber, dass beide Familien sich näherstehen, als sie denken …

Als großer Downton Abbey Fan freute ich mich sehr auf dieses Hörbuch, es sollte mir meine Autofahrten versüßen. Leider konnte der Autor bei mir diesmal nicht auf der ganzen Linie punkten. Julian Alexander Kitchener-Fellowes, Baron Fellowes of West Stafford, ein 75 Jahre alter britischer Filmschauspieler, Drehbuch- und Romanautor sowie Mitglied des britischen Oberhauses, baute meiner Meinung zu viele Personen, zu viele Schauplätze und an manchen Stellen zu viel Drama ein, um dann auf einmal über doch längere Strecken recht behäbig daher zu kommen.

Verpackt in einem Case mit einem wunderschönen Cover kommt die MP3 CD daher, die mal wieder exzellent von Beate Himmelstoß eingesprochen wurde. Das machte die Längen allerdings leider nicht ganz wett. Ich vergebe hier 3,5 auf 4 aufgerundete Sterne und bin gespannt, ob wir von Julian Fellowes nochmal hören werden.

Bewertung vom 11.08.2025
Leciejewski, Barbara

Am Meer ist es schön


ausgezeichnet

Es gibt Dinge, die sind so schauerlich, dass sie es mehr als verdient haben, in den Fokus der Öffentlichkeit gebracht zu werden. Die Verschickungsheime in den 50er, 60er und 70er Jahren gehören dazu. Die Autorin Barbara Leciejewski hat sich das auf die Fahne geschrieben und genau dieses Thema in einen Roman verpackt, nachdem sie zufällig über eine Dokumentation im Fernsehen darauf gebracht wurde. Wer waren diese armen Kinder, denen ein toller Urlaub am Meer oder im Schwarzwald versprochen wurde, dessen Horror sie später ihr ganzes Leben verfolgen würden?

In dem Buch „Am Meer ist es schön“ begleiten wir die Kinder im „Haus Morgentau“ im Jahr 1969 für einige Wochen mit besonderem Fokus auf die kleine Susanne, deren Eltern ihr bei ihrer Rückkehr aus dem „Urlaub“ nicht glauben wollten, wie grausam es in dem Heim wirklich zuging. Harte Strafen für kleine Nichtigkeiten waren an der Tagesordnung. Die „Tanten“ zögerte nicht, die Kleinen in dunkle Kellerverliese zu sperren, wenn sie ihren Teller nicht leer aßen und ihnen schlicht und einfach das Gesicht oder ihre Sprachweise nicht gefiel. Mit ihrem Lispeln gerät die Neunjährige schnell in den Fokus der Erziehrinnen und hätte diese acht Wochen wohl ohne ihre kleinen Verbündeten Mattie, Rüdiger und Moni nicht überlebt. Am Sterbebett ihrer 87jährigen Mutter, die trotz ihrer Demenz immer wieder lichte Phasen hat, beschließt Susanne endlich reinen Tisch zu machen und auszupacken über diese schlimmste Zeit ihres Lebens, die ihr bis heute horrende Albträume beschert …

Die Autorin hat es geschafft einen Roman zu verfassen, der die Grauen der Vergangenheit an diesen kleinen Menschen sehr bildhaft und authentisch beschreibt. Der flüssige Schreibstil und der Horror ließen mich an den Seiten kleben und ich schaffte es kaum das Buch zur Seite zu legen. Einige eigene Recherchen dazu im Internet geben mir aber ein wenig Hoffnung, dass heutige Überlebende vielleicht doch mit der Offenlegung der Wahrheit um diese Heime, in denen tausende von Kindern damals „gesund“ werden sollten, eine Art Frieden und vor allem einen Abschluss finden können. Für mich ist es diesmal nicht einfach mit der Sternevergabe, da das Buch doch auf so viele wahren Fakten basiert. Ich habe mich mit fünf Sterne für die Bestnote entschieden da ich mir wünsche, dass viele Menschen auf diese Vergangenheit aufmerksam werden und Betroffene von damals den Mut finden sich zu offenbaren.

Bewertung vom 10.08.2025
Simon, Teresa

Die Holunderschwestern (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Schon nach den ersten Seiten war ich wieder mal gefesselt von dem spannenden Schreibstil der wunderbaren Autorin Teresa Simon, vielen auch bekannt als Brigitte Riebe.

Viele Frauen spielen in diesem Buch eine Rolle doch die Hauptprotagonistinnen sind Katharina, die junge Schreinerin und Restauratorin und Fanny, die den damals – vor hundert Jahren – weiten Weg von Weiden in der Oberpfalz antritt, um in München ihr Glück zu finden oder vorerst auch erstmal ihr Auskommen zu bestreiten. Bei ihrem großen Bruder Georg und seiner kleinen Familie soll sie wohnen und eine Stelle findet sie als Weißnäherin bei einer bissigen alten Witwe. Doch die Arbeit und auch ihre Lohnherrin sind ihr bald verhasst, das Leben bei George ist auch keine Zuckerschlecken und so erinnert sie sich schnell an eine Familie, die sie im Zug kennengerlernt hat. Wie es das Glück will, kann sie dort nicht arbeiten, sondern auch wohnen und so langsam fühlt sie sich wohl in der bayrischen Hauptstadt im Schoße dieser liebevollen Familie. Als jedoch ein paar Monate später ihre Zwillingsschwester Fritzi in München auftaucht, wird nix mehr so sein, wie es einmal war …

Katharina hingegen lebt in der Gegenwart und leidet sehr unter ihrer ewig verschlossenen Familie. Warum darf sie nichts über die Vergangenheit erfahren, warum werden alle stumm wie ein Fisch, wenn sie etwas erfragen will? Eines Tages bekommt sie schließlich Besuch aus England und ein junger Mann mit zwei schwarzen Kladden ihrer Urgroßmutter steht vor der Tür. Was hat das zu bedeuten und wird sie nun endlich Licht in die Vergangenheit ihrer Familie bringen?

Schnell war ich so eingenommen von der Geschichte, dass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen konnte. Immer wieder gibt uns die Autorin mit ihrem Roman Rätsel auf, die mich immer tiefer eintauchen ließen, sowohl in die Vergangenheit als auch die Gegenwart. Sie schafft es den Spannungsbogen durch das ganze Buch durch hochzuhalten und ließ mich mitfiebern sowohl mit Katharina als auch natürlich Fanny und ihrem Umfeld. Mich wundert nicht, dass dieser schöne Roman nach fast zehn Jahren mit bildhübschem Cover vom Verlag neu aufgelegt wurde. Das ist wirklich ein tolles Kompliment an dich, liebe Brigitte, freut mich sehr für dich. Für mich war es ein absolutes Highlight und verdient natürlich fünf dicke Sterne. Ich werde es auf jeden Fall sehr gerne weiterempfehlen und wünsche dir viele Leser für die „Holunderschwestern“, die das Buch hoffentlich ebenso lieben werden wir ich es getan habe.

Bewertung vom 01.08.2025
Dix, Elsa

Die kalte Mamsell / Viktoria Berg Bd.3


ausgezeichnet

Da ich im realen Leben noch nie auf Norderney war, genieße ich immer die lesetechnischen Reisen auf die Insel, die mir die Autorin Elsa Dix nun schon zum dritten Mal vermittelt hat.

Aber anders als ich, darf Victoria Berg in ihrem „realen“ Leben in dem Roman „Die kalte Mamsell“ bereits zum dritten Mal nach Norderney. Ihre Vorfreude ist groß, denn sie wünscht sich so sehr ihren geliebten Christian wieder zu sehen. Christian Hinrichs ist inzwischen zum Kriminalassistenten befördert worden und soll in Zukunft auf Norderney stationiert werden. Auch er sieht dem Treffen sowie natürlich seiner neuen Aufgabe freudig entgegen. Ein paar Tage bleiben ihm noch bis zum offiziellen Dienstantritt, doch dann machen ihm zwei im Eiskeller gefundene Leichen einen Strich durch die Rechnung. Auch Viktoria ist in ihrer Handlungsfreiheit auf der Insel mehr als eingeschränkt, denn sie hat ihren Vater – den gnadenlosen Oberstaatsanwalt Konrad Berg – im Schlepptau, damit der sich nach einem erlittenen Herzanfall erholen kann. Und dieser genannte Staatsanwalt macht wiederum Christians Freund Willy Küppers Himmelangst, denn wenn „der Bluthund“, wie Berg in Insider Kreisen genannt wird, Wind von Geheimnis in Altona aus der Vergangenheit bekommt, kann das böse ausgehen. Kaum über den Leichenfund informiert, macht Christian sich an die Ermittlungsarbeit, natürlich dicht gefolgt von Viktoria. Ein kleines am Tatort von ihr gefundenes Relikt ihrer Vergangenheit bringt sie zunächst aus der Fassung und lässt sie nun nicht länger ruhen …

Für mich gehört die Norderney Reihe von Elsa Dix mit zu den schönsten historischen Krimireihen. Die Autorin hat eine besondere Gabe ihre LeserInnen in die Vergangenheit zu entführen und sie sich darin heimisch fühlen zu lassen. Durch ihre bildhafte Art zu schreiben, setzt sich bei mir beim Lesen stets ein Kopfkino vom Feinsten in Gang. Viktoria und Christian präsentieren sich mir immer wieder aufs Neue als sympathische Protagonisten und so freue ich mich jedes Mal, wenn es wieder einen neuen Teil der Reihe gibt. Band vier wartet schon im heimischen Bücherregal auf mich und nun hoffe ich, dass es danach mit einem fünften Teil weitergehen wird. Von mir gibt es mit fünf funkelnden Sternen die absolut wohlverdiente Bestnote verbunden mit einer uneingeschränkten Leseempfehlung. Während jeder Band auch als alleinstehender Fall gelesen werden kann, empfehle ich dennoch hier die Reihenfolge einzuhalten. Ach ja, und je mehr ich darüber nachdenke, um so mehr könnte mir ein Urlaub auf der schönen Insel gefallen. Vielleicht im nächsten Jahr?

Bewertung vom 01.08.2025
Blum, Antonia

Für immer in deinem Herzen / Der Kindersuchdienst Bd.1


ausgezeichnet

In diesem ersten Band der Dilogie „Der Kindersuchdienst“ lerne ich Annegret kennen, eine junge ledige Mutter, die aus lauter Angst den so bitter benötigten Posten bei ebendiesem zu erhalten, ihren kleinen Sohn Oskar verschweigt. Nachdem Oskars Erzeuger sang- und klanglos in der Nacht verschwand, kämpft Annegret sich allein durch, immer unter dem tadelnden, wenn nicht sogar verachtenden Blick ihres Umfelds. Noch dazu leidet sie sehr unter ihrer Lese- und Schreibschwäche, die nicht wie heute den Namen Legasthenie trägt, sondern sie einfach als „zurückgeblieben“ brandmarkt. Doch Annegret kann sich schließlich behaupten und erhält die heißersehnte Stelle beim Kindersuchdienst in Hamburg.

Auch Charlotte kann dort punkten. Charlotte, eine junge Frau aus einer reichen Reederfamilie, die es vorzieht, sich ohne die Hilfe ihrer Familie durchzuschlagen und Hals über Kopf aus ihrem Elternhaus geflüchtet ist, als die Eltern sie mit einem von ihr ungeliebten Mann zwangsverlobten. Auch sie trägt also ein Geheimnis in sich, das auf keinen Fall auffliegen darf, denn im Jahr 1955 hatten oder gar verheiratete Frauen schlichtweg nicht zu arbeiten. Die Beiden haben nun also zwei gemeinsame Ziele im Auge: die Zusammenführung durch den Krieg auseinander gerissenen Familien und die Wahrung ihrer Geheimnisse.

Die Autorin Antonia Blum nimmt mich mit ins Hamburg der 50er Jahre, wo inzwischen zwar viele Trümmer weggeräumt sind, aber das Leben dennoch noch lange nicht seinen normalen Lauf nimmt. Viele Familie wurden durch Flucht und Vertreibung oder schreckliche Bombardements auseinandergerissen, viele Kinder leben als vermeintliche Waisen bei Pflegefamilien oder schlimmer noch, in oft wenig liebevoll geführten Waisenhäusern. Hier kommt der Kindersuchdienst, eingerichtet durch das Rote Kreuz, ins Spiel. In mühsamer Kleinstarbeit anhand von Karteikarten versuchen die Mitarbeiterinnen suchenden Eltern aber auch suchenden Kindern wieder ein gemeinsames Leben zu ermöglichen. Doch die Erfolgsquote mit dieser Methode ist nicht berauschend, wenn auch jede zusammengeführte Familie einem kleinen Wunder gleicht. Das Kriegsende liegt zehn Jahre zurück, das Interesse der Bevölkerung lässt nach und schließlich droht der Staat die Mittel zur Aufrechterhaltung des Dienstes zu streichen …

Antonia Blum versteht es exzellent, ihren Lesern die damaligen Zustände zu vermitteln. Bildhaft und sehr realistisch verknüpft sie Fiktion mit der Realität, mit der die Menschen damals vor siebzig Jahren zu kämpfen hatten. Frauenrechte standen ganz unten auf der Prioritätenliste und so bewundere ich die jungen Frauen des Kindersuchdienst umso mehr. Die Beiden aber auch die Kinder Oskar, Norbert, Monika und Hardy wuchsen mir beim Lesen sehr ans Herz und so vergebe ich für diesen Auftaktband sehr gerne mit fünf Punkten die Bestnote. Der zweite Band, der im Jahr der Sturmflut, 1962, anknüpfen wird, steht natürlich heute schon auf meiner Wunschliste, wenn ich mich auch noch ein wenig gedulden muss …

Bewertung vom 31.07.2025
Harlander, Wolf

Partikel


sehr gut

Wer kommt denn auf die Idee, sich auf Mikroplastik im Körper testen zu lassen? Mir wäre das ja nie im Traum einfallen bevor ich dieses Buch zur Hand genommen hatte, obwohl das auch ein Thema ist, mit dem sich die Firma, für die ich arbeite, am Rande beschäftigt. Aber wer käme denn auch auf den Gedanken, dass so viele Menschen davon betroffen sind und dass es so krank machen kann!?

In dem Buch „Partikel“ treffen wir auf die junge Journalistin Melissa, die für eine Online-Zeitung schreibt. Sie hat sich durchaus Gedanken zu der Thematik gemacht, denn ihre kleine Nichte ist hautnah davon betroffen und droht deshalb an ihrem Leberleiden auch daran zu sterben. Als auf einer von Melissa besuchten Hochzeitsfeier mehrere Gäste erkranken, einige sogar sterben, stellt sich heraus, dass auch das die Folgen des Verzehrs eines mit Mikroplastik verseuchten Fischs sind. Dieses Ereignis zieht schließlich weite Kreise und bald geht es um viel mehr, unter anderem um illegalen Plastikmüllexport, schonungslose politische Machenschaften und skrupellose Geschäftsleute. Als schließlich Melissas kleine Nicht Zoe spurlos verschwindet, beginnt ein Wettlauf mit der Zeit …

Mit seinem aus verschiedenen Perspektiven erzählten Thriller versucht der Autor seine Leser auf die Missstände aufmerksam zu machen, die nicht nur in seinem Buch, sondern auch in der Realität mehr als präsent sind. Durch eingestreute Briefe, Zeitungsartikel und ähnliches appelliert er an unseren Verstand und will wachrütteln.

Dennoch hat Harlander in meinen Augen mit seiner Dramatik und den wilden Hetzjagden ganz im Stil eines amerikanischen Actionfilms ein wenig überzogen. Während er es schafft, den Spannungsbogen ziemlich durchgehend hochzuhalten, hat es bei mir mit vier Sternen nicht ganz zur Bestnote gereicht. Eines hat der Autor jedoch ganz wunderbar geschafft, nämlich mir klar zu machen, dass ich mir als ganz kleines Licht weiterhin Gedanken machen muss, wie man dem vielen Plastikmüll entgegenwirken kann. Ich werde den Sog nicht aufhalten, aber wenn alle kleinen Lichter mitmachen, strahlen wir hell und können vielleicht wieder ein wenig Hoffnung für die Zukunft geben.

Bewertung vom 30.07.2025
McFadden, Freida

Die Kollegin - Wer hat sie so sehr gehasst, dass sie sterben musste?


sehr gut

Mit „Die Kollegin“ präsentiert der Heyne Verlag mal wieder einen Thriller mit dem unverwechselbaren Farbschnitt der gerade so in Mode zu sein scheint. Diesmal lernen wir die Kolleginnen Natalie Farrall und Dawn Schiff aus jeweils unterschiedlichen Perspektiven kennen. Schnell wird klar, dass nicht viele Liebe zwischen den Beiden fließt, doch als Dawn eines Morgens nicht zur Arbeit erscheint, macht Natalie sich Sorgen und fährt zu Dawns Wohnung. Was sie dort vorfindet, erschüttert sie zutiefst und sie fragt sich mehr als einmal, was hier passiert sein mag. Bis sie nach und nach selbst dank ihrer eigenen dunklen Geheimnisse in die Schusslinie gerät …

Der Anfang dieses Thrillers ließ mich als Leserin noch locker durchatmen, dennoch fühlte ich mich durch den flüssigen Schreibstil gut unterhalten. Doch mit der zweiten Buchhälfte präsentiert uns die Autorin so manchen Twist, den ich so nicht kommen sah und das Tempo zieht an. Wie schon beim für mich ersten Buch von Freida McFadden "Wenn sie wüsste", fand ich einige Stelle etwas überzogen und unrealistisch und so kann ich nicht ganz die Bestnote vergeben. Aber für spannungsgeladene vier von fünf Sternen reicht es locker. Bin schon gespannt, was die Autorin sonst noch so alles für uns Thrillerleser in petto hat!

Bewertung vom 26.07.2025
Nugent, Liz

Auf der Lauer liegen (Steidl Pocket)


gut

Gleich zu Anfang erfahre ich als Leserin, dass hier ein Mord geschehen ist, ein Mord, den ein Mann und seine Frau gemeinsam begangen haben. Doch warum? Was steckt dahinter? Warum musste diese junge Frau sterben? Beim näheren Hinschauen merkt man schnell, dass hier nicht alles Gold ist, was glänzt. Während die Fitzsimons‘ in einem vornehmen Haus wohnen, der Ehemann Richter ist, sind die finanziellen Umstände alles andere als rosig. Aber auch die Familie Doyle, eine einfache Arbeiterfamilie aus Dublin hat ihre Probleme mit Geld, Drogen und ungewollten Schwangerschaften. Wie also passt das alles zusammen und warum um Himmels Willen musste die junge Annie sterben?

"Auf der Lauer" war mein erstes Buch der Autorin und wurde mir sehr ans Herz gelegt. Man kennt meine Vorliebe für schwarzen Humor bestens und sollte dieses Buch genau in mein Beuteschema passen. Die Autorin Liz Nugent erzählt die Geschichte im Wechsel aus der Sicht von Lydia – der Frau des Richters, Lawrence – dem Sohn des Richters und Karen – der Schwester des Opfers. Langsam, aber sicher kommen die drei sich auf die ein oder andere Weise näher und der Aufklärung des Verbrechens scheint nichts mehr im Wege zu stehen. Langsam, aber sicher, wird klar, was wirklich damals geschah und nicht nur Karen, sondern auch Laurence erleben die Überraschung ihres Lebens ….

Hört sich spannend an, hatte auch an vielen Stellen durchaus Potential, dennoch finde ich, hier wurden Chancen verschenkt. Dieses Buch der Autorin Liz Nugent konnte mich nicht ganz abholen, dennoch lasse ich es in der Zukunft gerne nochmal auf einen Versuch ankommen. Diesmal vergebe ich mit 3,5 von 5 Sternen nicht ganz die Bestnote, aber das kann sich ja beim nächsten Buch noch ändern.

Bewertung vom 26.07.2025
Gerstberger, Beatrix

Die Hummerfrauen


ausgezeichnet

Fast war ich ein wenig traurig die drei Frauen und das wunderbare Maine schon wieder verlassen zu müssen. Es war nach „Beeren pflücken“ für mich tatsächlich schon der zweite Ausflug in diese Region. Diesmal treffe ich auf drei starke Hummerfrauen, die jede für sich ihr eigenes Schicksal zu tragen hat.

Mit diesem Buch mache ich es mir zur Aufgabe, die drei Frauen ein wenig näher kennenzulernen. Die älteste im Trio ist Ann, die in ihrem „ersten Leben“ Professorin war, sich dann aber entschloss alles hinter sich zu lassen und zusammen mit ihrer großen Liebe nach Maine zu ziehen. Die Liebe übersteht das Abenteuer nicht, doch Ann bleibt in Maine und wird Hummerfischerin. Ihr einziger treuer Wegbegleiter ist nun ein ungewöhnlicher blauer Hummer namens Mr. Darcy. Die Mittlere“ ist Julie, die nach einem schweren, beinahe tödlichen Unfall nicht mehr sie selbst ist. Ihr Kopf folgt einfach nicht mehr ihrem Herzen, oder ist es umgekehrt? Auch sie verschlägt es nach Maine, wo sie die Hummerfischerei kennen und lieben lernt und somit wieder einen Platz in ihrem Leben erobert. Das Küken Mina kennt die Insel schon von Kindesbeinen an. Jeden Sommer verbrachte die Familie dort, bis ein mysteriöses Ereignis dem Ganzen einen Strich durch die Richtung macht. Seit jenem letzten dort verbrachten Sommer ist nichts mehr so wie es war. Diesem Geheimnis möchte Mina auf den Grund gehen und kommt, nicht lange nach ihrer Ankunft – wie soll es anders sein – auch zur Hummerfischerei. Eagle Island scheint einfach eine magische Anziehungskraft auszuüben!

Mir schien es beim Lesen dieses Romans, als blätterte ich nicht nur die Seiten des Buches, sondern auch die Seiten im Leben von Ann, Julie und Mina um. Schnell war ich versunken in dieser Geschichte um die drei starken Frauen, die das Schicksal auf so wunderbare Weise zusammengebracht hatte. Die wort- und bildgewaltige Sprache ließ mich die Rauheit der Natur, den Duft des Meeres und die Schroffheit der Menschen erleben, als wäre ich live dabei. Ich habe mit ihnen gelitten, gelacht und geliebt und bin nach wie vor ganz verzaubert von diesem wunderbaren Buch. Für mich ist dieser Debutroman von Beatrix Gerstenberger ein absolutes Highlight, das von mir selbstverständlich mit fünf Sternen die absolute Bestnote erhält. Ich habe „Die Hummerfrauen“ inzwischen schon im Freundeskreis weitergeben und wünsche dem Buch und der Autorin viel, viel Erfolg damit. Ich freue mich ausgesprochen, diesen Roman entdeckt zu haben und würde es immer weiterempfehlen!

Bewertung vom 26.07.2025
Franke, Maia

Träume aus Meerglas


ausgezeichnet

Gemeinsam mit der sympathischen Protagonistin Josie werde ich durch Zufall in das kleine Küstenörtchen Mirnhagen gespült. Eigentlich wollte sie ja noch weiter bis ans Meer, doch ein Sturm bremst den Zug in Mirnhagen aus. Aber halt, Mirnhagen liegt ja auch am Meer! Wie es der Zufall – oder war es doch das Schicksal? - will, findet sie hier auch gleich eine Unterkunft und einen Job, und zwar ausgerechnet bei dem griesgrämigen Konrad. Konrad ist seit einem schweren Unfall an den Rollstuhl gefesselt, ihm soll sie fortan den Haushalt führen. Lange hat es bis jetzt Keine beim ihm ausgehalten, doch Josie beginnt Gefallen an dem Städtchen und seinen Einwohnern zu finden und fängt an Pläne zu schmieden, Pläne, die nicht nur den ganzen Ort, sondern auch die Menschen darin umkrempeln werden …

Ach, was war „Träume aus Meerglas“ für eine schöne Lektüre! Ich konnte mich fallen lassen und fühlte mich schnell selbst fast als eine Mirnhagenerin. Es gab viele Geheimnisse aufzudecken und viele Personen davon zu überzeugen, dass Josies Ideen Hand und Fuß haben. Auch die Liebe durfte immer mal wieder durchblitzen, ohne dass der Roman je kitschig gewirkt hätte. Maia Franke hat mir mit diesem Roman ein Wohlfühlbuch geschenkt, das Zuversicht und Hoffnung vermittelt. Von mir bekommt dieses Buch mit fünf funkelnden Sternen die volle Punktzahl verbunden mit einer absoluten Leseempfehlung. Urlaubsfeeling und Meeresrauschen sind hier inbegriffen!