Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leider schwer. Ich konnte zunächst keinen richtigen Zugang zur Handlung finden. Auch mit den Charakteren wurde ich über weite Strecken nicht warm. Besonders die Freundschaft der drei Mädchen wirkte auf mich sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart eher toxisch und wenig glaubwürdig, was es zusätzlich erschwerte, eine emotionale Verbindung zu ihnen aufzubauen.
Positiv hervorheben möchte ich jedoch den Aufbau des Romans: Die abwechselnde Erzählweise zwischen Vergangenheit und Gegenwart hat mir gut gefallen. Vor allem die Kapitel, die in der Vergangenheit spielten, waren für mich fesselnder und interessanter. Sie haben einen Einblick in die Dynamik der Figuren gegeben, der in der Gegenwartsebene oft gefehlt hat.
Die Grundidee der Geschichte empfand ich als durchaus besonders und vielversprechend, umso bedauerlicher war es, dass die Umsetzung mich nicht überzeugen konnte. Der Schreibstil war für meinen Geschmack nicht sehr angenehm, und ich hatte häufig das Gefühl, dass die Geschichte nicht wirklich wusste, wohin sie wollte. Zwar ließ sich eine gewisse Spannung erahnen, doch wurde dieses Potenzial nur selten wirklich genutzt.
Was das Lesen etwas erleichtert hat, waren die angenehm kurzen Kapitel, die einen schnellen Lesefluss ermöglichten. Wirklich spannend wurde es für mich allerdings erst im letzten Viertel des Buches. Erst dort kam der Drang auf, wirklich weiterlesen zu wollen.
Das Ende hat mich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen. Einerseits gab es endlich die lang ersehnte Spannung, andererseits bestätigte sich mein Eindruck, dass die Geschichte insgesamt nicht klar genug auf ein Ziel hingearbeitet hat.
Insgesamt bleibt bei mir das Gefühl zurück, dass hier eine interessante Idee mit viel Potenzial leider nicht ganz gelungen umgesetzt wurde.
Als ich gesehen habe, dass das Buch über 650 Seiten umfasst, war meine Motivation zunächst etwas gedämpft. Doch der Klappentext hat mich direkt in seinen Bann gezogen – und ich bin so froh, dass ich mich auf die Geschichte eingelassen habe!
Anfangs war ich etwas enttäuscht, dass der Roman nicht in der Ich-Perspektive geschrieben ist, da ich diesen Stil besonders mag. Doch schnell wurde mir klar, wie sinnvoll und gut durchdacht die gewählte Er/Sie-Perspektive ist – insbesondere, da es immer wieder Szenenwechsel gibt, etwa zu Julias Ehemann Frederik, dessen Sicht auf das Verschwinden seiner Frau ebenfalls sehr spannend erzählt wird.
Nach etwa 100 Seiten konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen – die Geschichte rund um Lissi und Julia in New York entfaltet sich mit jeder Seite mehr, und man möchte einfach wissen, wie es weitergeht. Beide Protagonistinnen sind mir schnell ans Herz gewachsen. Ihre bewegenden Vorgeschichten und die einfühlsame Sprache der Autorin lassen einen tief in ihre Gefühlswelt eintauchen.
Die Atmosphäre von „Little Germany“ wird so lebendig und liebevoll beschrieben, dass ich mich beim Lesen mehr als einmal dorthin geträumt habe – inklusive dem Wunsch, eine von Lissis Zuckerbrezeln zu probieren! Man spürt, wie viel Herzblut in den Details steckt.
Besonders gelungen finde ich auch, wie der historische Kontext mit in die Handlung eingeflochten wurde. Das Leseerlebnis lehrt einem sehr viel Neues. Der Anhang bietet auch eine tolle Ergänzung, um die geschichtlichen Hintergründe besser zu verstehen. Es ist beeindruckend, wie reale Persönlichkeiten nahtlos in die fiktive Handlung integriert wurden – das verleiht der Geschichte zusätzliche Tiefe und Authentizität.
Alles in allem hat mich dieses Buch sehr berührt. Trotz der stattlichen Länge, die für mich zunächst eine kleine Hürde darstellte, ist sie absolut gerechtfertigt – schließlich wird hier eine vielschichtige und fesselnde historische Geschichte erzählt. Ich vergebe volle 5 Sterne und freue mich schon jetzt auf Band 2!
Optisch ist das Buch noch schöner als der erste Band & auch inhaltlich konnte mich dieses Buch genau wie der erste Band überzeugen.
Band 2 setzt genau dort an, wo Band 1 aufgehört hat. Auch wenn bei mir ein Jahr zwischen dem Lesen von Band 1 und Band 2 lag, hat Tina Köpke es geschafft, dass man sofort wieder in die Geschichte eingetaucht ist. Außerdem gab es auch keine Wissenslücken, die einem Schwierigkeiten bereitet haben. Die Autorin hat in solchen Fällen das Wissen mit der richtigen Dosis wieder aufgefrischt.
Des Weiteren habe ich auch direkt die beiden Hauptprotagonisten Katrina & Tate erneut in mein Herz geschlossen. Diese Charaktere, aber auch die anderen Nebencharaktere werden fabelhaft beschrieben, sodass man unbedingt zur Familie Smythe dazu gehören möchte.
Der Schreibstil ist für mich so besonders wie Katrina es ist. Man fliegt einfach nur durch die Seiten und ruckzuck hat man das Buch schon durch, ohne das man wirklich gemerkt hat, dass man über 400 Seiten gelesen hat.
Das Ende ist auch sehr passend für die Dilogie geschrieben. Ich hätte mich aber natürlich auch sehr gefreut noch mehr Lesestoff von Katrina & Tate zu bekommen.
All in all kann man dem Buch nur 5/5 Sternen geben!
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