Ein spannender Thriller mit raffinierten Wendungen
Chris Dominik ist ein Thriller Autor aus Frankfurt am Main. Im Schatten der Skyline, zwischen Bankentürmen und Rotlicht, ermitteln seine Kommissare Marc Davids und Zoé Martin von der Sondereinheit AS9. Seine Thriller vermischen gekonnt Realität und Fiktion, schaffen düstere und unvorhersehbare Geschichten. In den Hochhausschluchten Frankfurts gibt es mehr als nur Verbrechen; es gibt Wahrheiten, die seine Charaktere an den Rand ihres Verstandes bringen.
Marc Davids und Zoé Martin von der Abteilung für Sonderermittlungen müssen einen besonders grausamen Fall aufklären. In Frankfurt werden Leichen ohne Kopf gefunden, die offensichtlich lebendig eingefroren wurden. Zu jedem Opfer gibt es ein Buch mit persönlicher Widmung. Die Spur führt sie zum Campus einer Eliteschule, die Zoé früher selbst besuchte. Jeder auf dem Campus ist verdächtig, jeder hütet ein Geheimnis.
Zoé findet sich im Strudel der Ereignisse gefangen, sie ist persönlich betroffen und dunkle Schatten ihrer Vergangenheit kommen ans Licht. Die Geschehnisse des aktuellen Falls überschatten jede schöne Erinnerung an ihre Schulzeit. Nichts ist mehr, wie es war, und alles scheint miteinander verbunden.
Die attraktive 32-jährige Kriminaloberkommissarin Zoé Martin hat eine französiche Mutter. Sie begeistert sich für Kunst, ist zielstrebig, mutig, diszipliniert, empathisch und intuitiv. Stets an der Seite von Marc Davids, um den sie sich mehr als einmal sorgen muss, kämpft sie gegen das Verbrechen und arbeitet bis an ihre Grenzen unermüdlich an der Aufklärung der Fälle.
Kriminalhauptkommissar Marc Davids, 45, leitet die AS9, die Abteilung für Sonderermittlungen in Frankfurt, eine Abteilung, die selbstständig ermittelt, aber auch vom LKA für besonders brutale Fälle herangezogen wird. Er leidet unter beängstigenden und lebensbedrohenden Panikattacken. Zur Linderung besorgt er sich Benzodiazepine auf dem Schwarzmarkt, die er akribisch rationiert, um auch die Entzugserscheinungen zu mindern. Eigentlich bräuchte er eine Therapie, aber er hat Angst, was diese zutage fördern könnte.
Der selbstverliebte Performancekünstler Zhalar Miguel, bürgerlicher Name Sascha Kaminski ist ein Enfant terrible der internationalen Kunstszene. Sein Genie und seine Selbstinszenierungen suchen ihresgleichen. Er steht außerhalb jeder Norm und ist nur schwer zu durchschauen.
Ich war auf den dritten Thriller von Chris Dominik mehr als gespannt und war sofort wieder gefesselt und musste immer weiterlesen. Der Thriller ist komplex strukturiert, die Handlung akribisch aufgebaut. Die Protagonisten sind sehr gut durchdacht, und die Zusammensetzung des Teams, der unterschiedlichen Charaktere, hat mir sehr gut gefallen.
Der Thriller fängt schon heftig an und steigert sich von Kapitel zu Kapitel, obwohl man denkt, noch mehr Spannung geht nicht. Ich war überzeugt, den Täter zu kennen, doch bis zum Schluss war ich auf der falschen Spur. Ein mehr als spannender Thriller voller raffinierter Wendungen, geschickter Züge, aber auch brutal und beängstigend.
Ganz besonders hat mir die Idee vom Buch im Buch gefallen, das der Täter den Opfern vorliest. Dadurch wurde ein Teil der Vergangenheit aufgegriffen und Hintergründe durchleuchtet, die das Finale schlüssig werden ließen. Ein geschickter Coup, der sehr zur Entwicklung und Dramatik beiträgt.
Ich habe stellenweise den Atem angehalten und mitgefiebert. Definitiv eine absolute Leseempfehlung! Man braucht aber starke Nerven.
Loslesen und wohlfühlen
Nach ihrem Studium kehrt Lucy auf die Kamelieninsel in der Bretagne zurück. Endlich wird ihr Traum wahr, sie wird in der Kosmetikmanufaktur Fleur de Camélia mitarbeiten. Als die Lieferung des dringend gebrauchten wertvollen Kamelienöls ausbleibt, reist Lucy nach Japan. Am Flughafen lernt sie den attraktiven Finn kennen, und sie verbringen wunderbare Stunden in Tokio. Lucy ist verliebt. Doch Finn, ein mysteriöser Fremder voller Widersprüche, scheint ein Geheimnis zu umgeben, das es schwer macht, ihm zu vertrauen.
Auf der Insel Soshima angekommen, erfährt Lucy, daß die Kooperative nicht mehr produziert. Der Inhaber ist verstorben und die Schuldenlast erdrückend. Lucy muss nun eine Lösung sowohl für ihre Manufaktur als auch für die Kooperative finden.
Lucy ist hin und hergerissen zwischen ihrer Heimat auf der Kamelien-Insel und der weiten Welt. Eigentlich wollte sie schon immer die Kosmetikfirma ihre Mutter übernehmen und ins neue Zeitalter führen, weiß aber nicht, ob sie die Erwartungen erfüllen kann, oder ob die große weite Welt doch lockt.
Ihr Vater Maël ist Gärtner mit Leib und Seele, ein Wissenschaftler und Züchter von Weltrang. Ihre energiegeladene Mutter Sylvia hat die Kosmetikmanufaktur Fleur de Camélia gegründet. Lucys Halbbruder Noah wurde mit 7 Jahren von seiner Mutter auf der Insel bei seinem Vater Maël zurückgelassen. Er ist still und in sich gekehrt, nennt keinen Ort sein Zuhause.
Die naturbelassene japanische Insel Soshima mit ihren wilden Kamelien, dem Wasserfall und den alten Bäumen ist wunderschön beschrieben. Dort wird das wertvolle Tsubaki-Kamelienöl noch nach alter Handwerkskunst hergestellt. Die der Kooperative angehörenden Familien leben traditionsverbunden in und mit der Natur.
Nach den drei vorherigen Bänden „Die Kamelineninsel“ beginnt der Weg der nächsten Generation. Die Kamelienhaus-Reihe baut zwar auf der Kamelieninsel-Saga auf, ist aber völlig unabhängig davon lesbar.
Tabea Bach hat es geschafft, die japanische Kultur, die Bräuche, Etiketten, Sitten und Konventionen verständlich und einfühlsam zu beschreiben. Sie gibt Einblick in die Verhaltensweisen, Rituale und sozialen Regeln, die den Alltag in Japan prägen. Der Leser fühlt sich auf eine fernöstliche Reise mitgenommen und in Bildern gefangen. Man glaubt die Kamelien zu riechen und das Essen zu schmecken.
Spannung und Dramatik kommen nicht zu kurz, die Protagonisten sind gut durchdacht und ausgearbeitet. Die eingeschobenen kurzen Kapitel „Aus Sylvias Tagebuch“ entwickeln die Geschichte in der Bretagne weiter und fügen sich nahtlos in Lucys Erlebnisse ein.
Das Ende des Romans ist rund, lässt aber Raum für Spekulationen und weckt Vorfreude auf die Folgebände. Ich habe den Roman von Anfang bis Ende sehr gern gelesen und kann ihn nur empfehlen.
Tanz der Gefühle
Isabella Tucci will sich endlich ihren langjährigen Traum vom eigenen Restaurant erfüllen. Sie hat noch knapp 3 Monate Zeit, um das aus dem Ertrag ihrer Scheidungsvereinbarung gekaufte Gebäude in Honeybridge zu renovieren. Sie will endlich ihren eigenen Weg beschreiten und mit Gerichten nach Familienrezepten im Tutto Mio überzeugen. Nach der Trennung von ihrem Ex-Mann hat sie sich eine einjährige Sexpause verordnet, Zeit ihr Selbstwertgefühl wieder aufzubauen und sich vollständig auf ihre Pläne zu konzentrieren.
Trotz extremer Arbeitsbelastung hat sie für andere immer ein offenes Ohr und setzt ihre Mitmenschen an erste Stelle. Sie sprüht vor Ideen und kann so viele Einwohner von Honeybridge aus ihrer Notlage befreien.
Doch die Verlockung ist groß, direkt gegenüber befindet sich Etiennes Bistro. Etienne ist ein mehr als gutaussehender, charmanter Mann, ein wahrer Leckerbissen, dem bisher keine Frau widerstehen konnte. Auch Isabella kann seine Ausstrahlung und Anziehungskraft nicht leugnen.
Bisher bevorzugte er One-Night-Stands und scheute jede feste Bindung. Trotzdem ist er ein zuverlässiger, warmherziger und treuer Freund für alle, die ihn brauchen.
Beide kämpfen mit den Schatten ihrer Vergangenheit.
Honeybridge all mine von Pippa Nixon ist der erste Band der spicy Romance-Serie mit stimmungsvollem Smalltown-Charme und goldenem Herbstglanz - zum Einkuscheln und Träumen.
Der eingängige Erzählstil aus zwei Perspektiven vermittelt die Geschichte, Entwicklung und Gefühle beider Protagonisten auf authentische überzeugende Weise. Der innere Kampf, der Zwiespalt, das Sehnen und Hoffen ist wunderbar nachfühlbar dargestellt. Die schönen Wortspielereien sind einfach zum Schmunzeln und Genießen. Die gute Gemeinschaft und der Zusammenhalt im liebenswerten Honeybridge wurden sehr bildlich beschrieben und wecken den Wunsch, auch dort zu wohnen. Ein Roman voller Emotionen und ans Herz gehender Momente, den man einfach genießen muss.
Exotisch, spannend und berührend
Eve Goodall tritt eine außergewöhnliche Stelle an. Der Sultan von Sansibar sucht eine Gouvernante für seine blinde Tochter Nunu. Für Eve beginnt ein neues Leben in einer exotischen Welt: in einem prächtigen Palast trifft sie auf ihr bisher unbekannte Sitten, Bräuche, Menschen und Düfte.
Als ein Machtkampf um die Nachfolge des verstorbenen Sultans entbrennt, zieht Eve mit Nunu auf eine Gewürzplantage. Dort fördert sie Nunus Talent, Düfte herzustellen. Doch die friedliche Zeit endet als sich Nunu und Eve in denselben Mann verlieben.
Eve Goodall arbeitet seit 13 Jahren an der Blindenschule, die sie selbst als Schülerin besuchte. Ihr Traum ist ein eigener Haushalt, ein Mann und Kinder. Sie folgt dem unerwarteten Ruf in eine fremde Welt, in der sie sich vielen Herausforderungen stellen muss. Eve ist eine unerschrockene und tapfere Frau, die sich nicht scheut, für andere einzutreten.
Der sympathische Engländer Ethan Collins arbeitet im Gewürzhandel. Er ist auf einer Plantage in Sansibar aufgewachsen, die seine Eltern aber verkaufen mussten, da die Sklavenhaltung für Europäer verboten wurde.
Nunu ist ein schwieriges Kind, gewöhnt, ihren Kopf durchzusetzen und terrorisiert die ganze Familie. Sie kann sich mit ihrer Blindheit nicht abfinden und versucht, sich an ihren sehenden Geschwistern dafür zu rächen. Eve soll ihr eine allgemeine Bildung und Benehmen vermitteln. Nunu liebt Gerüche und lernt schnell, Duftkissen herzustellen. Voller Begeisterung verfolgt sie beharrlich ihren Weg, Düfte herzustellen.
Alphonse de Poirou, eine Nase aus Grasse, wird auf Nunus Parfüm aufmerksam. Er hat nur ein Ziel vor Augen: Nunus Düfte. Diese will er mit allen Mitteln bekommen. Ein mehr als unsympathischer und egozentrischer Charakter.
Der Duft der fernen Insel ist ein Roman, der ab der ersten Seite fesselt und ins weit entfernte exotische Sansibar entführt. Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und durchweg authentisch dargestellt. Durch die flüssige und eingehende Schreibweise konnte ich die Atmosphäre regelrecht spüren und die Geschichte miterleben. Es wurden aber nicht nur die schönen Seiten Sansibars gezeichnet, man wird auch mit den damaligen menschenverachtenden Umständen wie Sklaverei und dem teilweise herzergreifenden Schicksal der Protagonisten konfrontiert.
Der Roman ist so gefühlvoll und spannend geschrieben, daß ich das Buch nicht aus der Hand legen wollte. Der Autorin ist es gelungen, mich in vergangene Zeiten, exotische Welten und eine ganz andere Kultur zu entführen und ab der ersten Seite zu fesseln.
Ein richtiger Wohlfühlroman, der mir sehr viel Freude bereitet hat, und deshalb eine Leseempfehlung!
Spannender temporeicher Thriller
Robert Rutherford ist eins der Gründungmitglieder der Krimi-Schreibwerkstatt des Northern Crime Syndicate und war zweifach auf der Shortlist für den CWA Short Story Dagger-Award. Seven Days ist sein Debütroman. Er lebt mit seiner Familie in Newcastle.
Sieben Tage hat die junge Strafverteidigerin Alice Logan, um die Hinrichtung ihres Vaters zu verhindern. Es wäre die erste Hinrichtung in Florida seit 2019. Alice hat seit ihrem einundzwanzigsten Geburtstag nicht mehr mit ihrem Vater gesprochen und lässt sich nur widerwillig wieder auf ihn ein. Er war nie für sie da, hat ihre Mutter betrogen und schließlich die Familie im Stich gelassen. Doch sie kann sich der Tatsache nicht verschließen, dass etwas an seinem Fall nicht stimmt. Ist ihr Vater unschuldig und Opfer einer Verschwörung? Der Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Alice ist hin und hergerissen zwischen Wut und Mitleid. Es fällt ihr schwer, etwas für ihren Vater zu empfinden. Sie kümmert sich zusammen mit ihrer Schwester Fiona um ihre von einem Schlaganfall beeinträchtigte Mutter.
Fiona war bei der Trennung der Eltern zu jung, um sich an die schlimme Zeit erinnern zu können. Sie liebt ihren Vater, glaubt ihm und will um jeden Preis helfen. Die Schwestern stehen sich nicht sehr nah, jede lebt ihr eigenes Leben.
Der Vater Jim Sharp bog sich die Dinge immer so zurecht, bis sie im gefielen. Er war schon vor Fionas Geburt im Gefängnis. Ein unzuverlässiger Charakter, der seine Ehefrau betrog und nachts nicht nach Hause kam. Er sitzt im Todestrakt und seine Berufung ist fehlgeschlagen, doch er beteuert seine Unschuld, obwohl alle Beweise auf ihn deuten.
Seine Lebensgefährtin Mariella Serano brachte die Ereignisse ins Rollen. Sie hat einen Sohn, Alice und Fionas Halbbruder.
Luc Boudreaux ist ein undurchsichtiger und schwer einzuschätzender Ermittler. Er hatte Jim Sharp verhaftet. Widerstrebend unterstützt er Alice bei ihren Recherchen, doch kann man ihm trauen?
Sowohl Alice als auch Luc leiden unter Schuldgefühlen und ihrer Vergangenheit.
Sieben letzte Tage ist ein mehr als spannender Thriller mit Suchtpotential. Robert Rutherford hat es nicht nur geschafft, sofort Spannung aufzubauen, sondern diese kontinuierlich noch zu steigern. Der Schreibstil ist packend und besticht durch ein hohes Erzähltempo. Der Thriller mündet nach einigen sehr überraschenden Wendungen und Entwicklungen in einem fulminanten Showdown. Die Auflösung lässt keine Fragen offen. Die sehr unterschiedlichen Charaktere sind gut ausgearbeitet und glaubhaft dargestellt.
Der Thriller ist eine absolute Empfehlung, ein Pageturner, den man nicht gern aus der Hand legt.
Ein Roman über Schuldgefühle, Liebe, Mut und Hoffnung
Die Inselschwimmerin - Wie eine warme Umarmung an einem eiskalten Tag.
Lorraine Kelly ist als Journalistin und als Moderatorin für das britische Fernsehen erfolgreich. Seit ihrem ersten Besuch der Orkneyinseln vor 30 Jahren ist sie dem rauen Charme der dortigen Natur verfallen. Nach mehreren Sachbüchern ist Die Inselschwimmerin ihr Debüt als Romanautorin. Lorraine Kelly ist verheiratet und Mutter einer Tochter, und ihre besten Ideen hat sie bei Spaziergängen mit ihrem Border Terrier Angus.
Evie, eine tief traumatisierte junge Frau lebt seit 20 Jahren in London. Sie kämpft Tag für Tag mit ihrer Vergangenheit, mit Schuldgefühlen und einem geringen Selbstwertgefühl. Sie hat ihre Heimat in all den Jahren gemieden, doch jetzt muss sie auf die schottischen Orkneyinseln zurückkehren.
Ein schreckliches Ereignis hat die Schwestern Evie und Liv entzweit. Evie wird gnadenlos mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, und nicht jeder ist glücklich über ihre Rückkehr. Insbesondere ihre Schwester Liv begegnet ihr mit unaussprechlichem Hass. Sie droht, das Evies streng gehütetes Geheimnis zu lüften.
Liv ist eine seelisch kranke junge Frau, die ihr Leben im Drogen- und Alkoholrausch verbringt. Sie ist unglücklich, neidisch und hasserfüllt. Ihr Lebensziel ist es, andere zu zerstören.
Cara und Duncan Muir, die Eltern von Liv und Evie, führen eine freudlose Ehe. Duncan bemüht sich sehr und gibt alles, damit es seiner Frau gut geht. Cara ist besessen von der Illusion einer perfekten Familie. Für sie zählt nichts anderes.
Freya ist die gute Seele der Insel und der einzige Kontakt von Evie seit ihrer Flucht. Sie will immer alles und jeden heilen.
Nach und nach öffnet sich Evie. Sie beginnt, sich ihrer Vergangenheit zu stellen und die Wahrheit aufzudecken. Eine Wahrheit, die ihr eigenes Leben, ihre Vergangenheit und ihre Selbstwahrnehmung erschüttert.
Die Inselschwimmerin ist ein unglaublich herzergreifender spannender Roman. Durch die Erzählungen in unterschiedlichen Zeitsträngen werden die Geschichten der Protagonisten erzählt und zusammengeführt. Jedes einzelne Kapitel zeichnet emotionale Bilder, ich habe mitgefiebert und mitgelitten. Ein Roman, des Verzeihens, der Versöhnung mit sich selbst, ein Buch, das traurig sein könnte, aber unglaublich viel Mut und Hoffnung gibt.
Eine Saga über Ehrgeiz, Träume, Loyalität, Geheimnisse, Leidenschaft und Intrigen
Barbara Taylor Bradford verbrachte ihre Kindheit und Jugend in England. Sie arbeitete als Journalistin, bevor sie im Alter von achtzehn Jahren begann, Kinderbücher zu schreiben. Schon bald folgten Romane, der Durchbruch gelang ihr mit »Des Lebens bittere Süße«. Seitdem hat sie fünfundzwanzig Bücher geschrieben, die allesamt Bestseller wurden. Sie widmet alle Werke ihrem Mann, mit dem sie in New York lebt.
The House of Falconer entführt in das London des Jahres 1884. Victoria ist Königin und das viktorianische England nähert sich dem Höhepunkt seiner Macht. Doch die Kluft zwischen Arm und Reich ist weit, und Bildung ist nicht für jedermann möglich, man stirbt noch an Krankheiten wie Lungenentzündung. Es ist auch eine Zeit der Standesdünkel.
Der Auftakt der Reihe begleitet James Falconer, einen ehrgeizigen, gutaussehenden, intelligenten jungen Mann mit den Manieren eines Aristokraten. Er arbeitet mit seinem Vater auf dem Markt, doch er hat große Träume. Er will die größte, schönste und eleganteste Einkaufzeile aufbauen und besitzen. Er plant jeden Schritt akribisch, der ihn zu seinem Ziel führt, doch sein Weg ist hart und steinig.
Er lebt mit Vater, Mutter, Schwester und Bruder in einem verlässlichen Familienverband, der allen ein Gefühl von Sicherheit, Wärme und Geborgenheit gibt. Seine Großeltern haben eine Anstellung in einem adeligen Haushalt und fördern ihn mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln. James verfolgt seinen Lebenstraum mit Energie und Fleiß, doch er stößt nicht überall auf Akzeptanz und Gegenliebe.
Der zweite Erzählstrang begleitet Alexis Malvern. Alexis, Tochter aus reichem und gutem Hause, mit eigenem Vermögen, arbeitet mit ihrem Vater im familieneigenen Immobilienunternehmen. Alexis gründete ein Frauenhaus für misshandelte Frauen. Sie ist eine Gegnerin der Ehe, die sie zwingen würde, ihre geliebte Arbeit und die Kontrolle über ihr Vermögen aufzugeben.
Alexis Vater Henry Malvern ist der Besitzer der Marktstände, die er – auch an Familie Falconer- verpachtet.
Claudia Trevalian unterstützt Alexis im Frauenhaus, ist aber nicht wie Alexis an einer Karriere interessiert. Sie möchte sich jedoch engagieren und Frauen das Lesen beibringen. Ihr Vater ist Sebastian Trevalian, reicher Besitzer und Geschäftsführer einer Privatbank.
Stück für Stück nähern sich die perfekt aufeinander abgestimmten Erzählstränge an und verflechten die Schicksale und Leben der Familien. Eine Erzählung voller Freude, Trauer, Intrigen, Tragödien, Romanzen, Hindernissen, Hoffnungen und Triumphe! Ein wunderbar gelungener Auftakt der Trilogie, der Lust auf die Folgebände macht. Der Autorin ist es meisterhaft gelungen, auf die zeitlichen und gesellschaftlichen Gegebenheiten einzugehen. Die liebevolle und detaillierte Beschreibung der Häuser, der Mode, der Etikette und der Menschen haben mich in die Zeit um 1880 zurückversetzt. Die einzelnen Charaktere sind gut ausgearbeitet, realistisch und vorstellbar gezeichnet. Durch den eingängigen flüssigen Schreibstil ist es eine Freude, den Roman Seite um Seite zu lesen. Eine absolute Empfehlung für Fans historischer Romane.
Nervenkitzel und Spannung pur
Chris Dominik ist ein Thriller-Autor aus Frankfurt am Main. Im Schatten der Skyline, zwischen Bankentürmen und Rotlicht, ermitteln seine Kommissare Marc Davids und Zoé Martin von der Sondereinheit AS9. In seinen Büchern vermischt er geschickt Realität und Fiktion, was die Geschichten düster und unvorhersehbar macht. In den Hochhausschluchten Frankfurts gibt es mehr als nur Verbrechen; es gibt Wahrheiten, die seine Charaktere an den Rand ihres Verstandes bringen.
Vor 20 Jahren: Jugendliche feiern ausgelassen das Ende ihrer Schulzeit. Doch in dieser Nacht geschieht ein unsagbar brutaler Mord, der das Leben eines jungen Mannes grundlegend verändert.
Heute: In Frankfurt herrschen die albanische Mafia und die Wölfe, zwei rivalisierende Gangs. Der bestialische Mord von Prostituierten aus beiden Lagern startet einen unerbittlichen Machtkampf. Frankfurt droht ins Chaos zu stürzen.
Ein Monster streift durch die Hochhausschluchten, verfolgt seine Beute unerbittlich, und es gibt kein Entkommen.
Ein harter Fall für Marc Davids und Zoé Martin, die in ihrem zweiten gemeinsamen Fall den Täter im Frankfurter Rotlichtmilieu suchen müssen.
Kriminalhauptkommissar Marc Davids, Leiter der AS9, Abteilung für Sonderermittlungen der Polizei Frankfurt, leidet unter Angst- und Panikattacken. Er nimmt Benzos, die er sich wie ein Junkie illegal beschaffen muss. Zielstrebig leitet er die Ermittlungen und verfolgt den Täter, unterstützt von seiner Partnerin Zoé Martin, ranghöchste Kommissarin der Abteilung nach ihm. Zoé ist nicht zu unterschätzen, sie ist mutig und unerschrocken, stellt sich ohne zu zögern jeder gefährlichen Situation.
Ayman Elmaleh, Mitglied der AS9, bekannt und respektiert im Frankfurter Milieu und bei Rechtsanwälten und Strafverteidigern ist in diesem Umfeld eine unschätzbare Hilfe.
Das Team der AS9 muss mit Kriminaloberkommissar Bernd Konstantin, Leitender Ermittler in der Abteilung für Bandenkriminalität im Milieu, zusammenarbeiten. Ein undurchsichtiger unangenehmer Zeitgenosse mit machohaftem Gebaren und ein wandelnder Widerspruch. Er schafft es, den sonst so gelassenen Marc Davids an den Rand des Wahnsinns zu treiben.
Ich war auf den zweiten Thriller von Chris Dominik gespannt und neugierig wie es mit den Ermittlern Marc Davids und Zoé Martin weitergeht.
Es beginnt mit einem 20 Jahre alten Mord und seiner Aufklärung durch DNA-Analyse. Ich war sofort gefesselt. Der Thriller ist unglaublich spannend geschrieben, ein absoluter Pageturner. Ich habe die Luft angehalten, mitgefiebert und in Gedanken mitermittelt. Doch die Spuren führen immer wieder in eine andere Richtung. Die eindeutig uneindeutigen Beweise lassen jede Spur im Sand zu verlaufen, bis das große Finale alle Fragen beantwortet und die Morde aufgeklärt werden können.
Die Zusammenhänge sind wunderbar ausgearbeitet und beschrieben, es wird Stück für Stück offensichtlich, wer in welchem Spiel mitspielt.
Überhaupt gefällt mir die Analogie zum Schachspiel sehr gut: Zug, Gegenzug, Bluff, unbekannte Anzahl der Spieler, wer spielt mit wem oder gegen wen – und kurz vor dem möglichen Gewinn dreht sich das Brett.
Die Beschreibung des Frankfurter Rotlichtmilieus ist lebendig, authentisch und sehr gut vorstellbar, der heiße stickige Sommer läßt mich die Bedrohung durch die Gangs, das Brodeln regelrecht spüren.
Der Thriller ist Spannung pur, die rasante Entwicklung weckt das Verlangen, bis zum Ende durchzulesen – und sich schon auf Band 3 zu freuen.
Für Thriller-Fans ein absolutes Muss!
Ein packender Roman über Schicksal, Sehnsucht, Mut, Selbstfindung und Hoffnung
Louise Pelt wurde 1982 in Hamburg geboren. Mit dem Kinderopernchor bereiste sie früh die Welt, studierte anschließend Anglistik und Germanistik und schrieb einige Jahre für Film und Theater. Sie lebt mit ihrer Familie zwischen Alster und Elbe. Die Anatomie der Einsamkeit ist ihr zweiter Roman.
Die Journalistin Olive kämpft sowohl in ihrem Privatleben als auch im Beruf um Anerkennung und Beachtung. Sie fühlt sich unvollständig, unzulänglich und unsichtbar. Glück scheint für sie unerreichbar. Als sie von ihrer geliebten von einem Schlaganfall gezeichneten Großmutter Poppy einen Kompass als vorzeitiges Erbe erhält, ist sie zuerst enttäuscht, doch ein Zeitungsartikel weckt ihr Interesse. Sie entschließt sich, Nachforschungen zu dem Kompass und Poppys Leben anzustellen.
Zwanzig Jahre zuvor: Claire führt ein Leben auf der Überholspur. Sie ist eine erfolgreiche Anwältin und scheinbar in sich und ihrem Leben angekommen. Als ihre Schwester Iris, zu der sie viele Jahre keinen Kontakt mehr hatte, stirbt, gerät ihr Lebensgerüst ins Wanken. Sie flieht auf die kleine Insel, auf der Iris lange lebte und versucht, eine Verbindung zu ihrer Schwester herzustellen. Sie stößt auf unzählige Zeichnungen von Tieren, Landschaften und einem alten Kompass.
Die Erzählstränge werden Stück für Stück wie ein Puzzle zusammengesetzt. Der wunderbare, fesselnde und eindringliche Schreibstil geht ans Herz. Durch den Wechsel der Zeiten wird man weit in die Vergangenheit geführt, wobei nichts überzogen oder beschönigt wird.
Beide Frauen sind verschieden und doch auch wieder gleich. Sie leiden unter unerträglicher Einsamkeit und tragen an einer großen Schuld aus der Vergangenheit. Die Charaktere sind authentisch dargestellt, ihre Kämpfe mit sich selbst tragisch und sehr gut nachvollziehbar.
Die nicht ganz einfach zu durchschauenden Zusammenhänge der Geschichten habe ich bis zum unerwarteten Finale regelrecht verschlungen. Der Roman lädt ein, sich auf die Frauen einzulassen, mitzufühlen und zu hoffen. Man rätselt mit, sucht Verbindungen und verliert nie die Hoffnung auf die Zukunft. Keine leichte aber doch sehr empfehlenswerte Kost!
Nervenkitzel und Lesefieber garantiert
Katie Kento, 1993 in NRW geboren, schreibt seit ihrem neunten Lebensjahr fantasievolle Geschichten für junge Leser*innen. Nach ihrem Bachelor in Kulturwissenschaften mit den Schwerpunkten Literatur und Medien hat sie vor Kurzem ihren Master in Integrated Media abgeschlossen. Sie lebt und schreibt in Hamburg.
Die 17-jährige Robyn ist vom gegenüberliegenden Hotel Ambrosia wie besessen. Tag und Nacht beobachtet sie die Bewohner und Gäste und denkt sich Geschichten und Fantasienamen aus. Das Hotel ist ihr Lebensmittelpunkt, denn sie ist schwer an ME/CFS erkrankt, sitzt im Rollstuhl, und kann die Wohnung im sechsten Stock nicht verlassen.
Das Hotel war seit seiner Erbauung 1921 Schauplatz zahlreicher teilweise nicht aufgeklärter Verbrechen. Als Robyn eine Entführung aus einem der Zimmer beobachtet, erwacht ihre True-Crime-Passion. Sie erkennt die Entführte und weiß, sie muss ihr helfen. Doch wie soll sie das bewerkstelligen?
Der Zufall führt sie mit einem Jugendlichen -A.J.- von der Straße zusammen. Er muss für sie die Ermittlungen übernehmen. Robyn und ihr Partner in Crime A.J. ahnen nicht, welche unglaublichen Abenteuer und Schrecken auf sie warten.
Robyns Geschichte geht sofort ans Herz. Sie ist auf den Rollstuhl angewiesen, kämpft gegen ihre Krankheit, die Schwächen ihres Körpers und ihre Unbeweglichkeit. Voller Selbstzweifel, geplagt von Fieberschüben, schwankt sie zwischen Realität und Alpträumen. Trotzdem stellt sie sich tapfer und verbissen allen Herausforderungen.
Da sie früh ihre Eltern durch einen Unfall verloren hat, wird sie aufopferungsvoll von ihrer Großtante Nelly gepflegt. Sie kümmert sich Tag und Nacht, versorgt Robyn mit gesundem Essen, Massagen und Medikamenten. Um Robyn zumindest virtuell eine Reise zu ermöglichen, plant sie Themenabende.
A.J. ist ein liebenswerter, lebenslustiger Jugendlicher, aber auch ein undurchsichtiger Charakter. Robyn weiß fast nichts über ihn oder seine Vergangenheit. Trotzdem muss sie ihm vertrauen.
Der Thriller nimmt rasant Fahrt auf! Er ist hervorragend geschrieben, liest sich flüssig und fordert dazu auf, die Seiten schnell umzublättern. Der Leser hat keine Zeit, Luft zu holen.
Gegen Ende nimmt die Ermittlung von Robyn eine neue Wende. Ist ihr Leben so wie sie es kennt eine Farce? Die True Crime Fanatikerin wird selbst zur True Crime Story.
Besonders gelungen fand ich den Wechsel zwischen Erzählung und Chatverläufen. Ein sehr spannender packender Thriller, der nach einer Fortsetzung verlangt!
Der Titel spricht Bände: Hotel Ambrosia - Du. Entkommst. Nicht. Dem Lesefieber und der Spannung entkommt man wirklich nicht!
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