Benutzer
Benutzername: 
mecop

Bewertungen

Insgesamt 150 Bewertungen
Bewertung vom 08.11.2025
Åslund, Sandra

Dann ruhest auch du / Maya Topelius Bd.3


ausgezeichnet

Gelungener Krimi mit gut umgesetztem Thema

"Dann ruhest auch du" von Sandra Åslund ist der dritte und letzte Band der Reihe um die deutsch-schwedische Ermittlerin Maya Topelius. Ich habe Band 1 der Reihe gelesen, Band 2 aber ausgelassen, da mich die Thematik des zweiten Buchs nicht gereizt hatte. Der dritte Band ist für mich ein rundum gelungener Krimi.

Der Krimi ist sehr gut geschrieben, lässt sich flüssig lesen und hält die Spannung von Anfang bis Ende aufrecht. Besonders gelungen finde ich, dass stets, wenn die Spannung zu verschwinden drohte, wieder ein neuer interessanter Aspekt auftauchte, der mich an die Lektüre fesselte.

Das Ermittlerteam ist außerdem sehr sympathisch und harmoniert sehr gut. Weiterhin nehmen die privaten Verwicklungen weder zu viel noch zu wenig Raum ein.

Der Krimi behandelt zudem ein aktuelles Thema: Rechtsextremismus. Die Thematik wird für meinen Geschmack sehr gut in die Geschichte eingeflochten. Die Autorin verzichtet dabei auf plakative Darstellungen, sondern beleuchtet Aspekte, die zeigen, welch schleichende Bedrohung Extremismus für eine Gesellschaft sein kann.

Für mich ein rundum gelungener Krimi, der jeden Krimiliebhaber erfreuen dürfte.

Bewertung vom 02.11.2025
Ahern, Cecelia

Ein Herz aus Papier und Sternen


ausgezeichnet

Emanzipation durch Erkenntnis

"Ein Herz aus Papier und Sternen" von Cecelia Ahern ist ein berührender Roman, in dessen Zentrum die Emanzipation einer jungen Frau steht.

Pip hatte zwar stets große Träume, aber außer die damit verbundenen Emotionen in Origami-Kunstwerken abzubilden, lebt sie diese nie aus. Der Roman behandelt Pips Leben und damit die problematische Situation, in der sie jahrelang gefangen ist und aus der sie scheinbar auch nicht ausbrechen möchte. Stück für Stück lernt sie dann aber doch, sich selbst zu behaupten. Dies ist für mich die große Stärke des Romans: eine Frau, die buchstäblich ihren Horizont erweitert und sich ihrer selbst ermächtigt.

Insgesamt ein sehr guter, berührender Roman, der neben den Themen Unmündigkeit und Emanzipation auch der Problematik Umweltzerstörung und -verschmutzung Raum gibt, ohne dass die Geschichte überladen wird. Ein Roman, den ich nicht nur Fans von Cecelia Ahern ans Herz legen kann, sondern allen, die ein Buch lesen möchten, das Mut macht, das eigene Leben in die Hand zu nehmen.

Bewertung vom 19.10.2025
Gelfuso, Hayley

Das Buch der verlorenen Stunden


gut

Toller Ansatz, der mich nicht überzeugen konnte

"Das Buch der verlorenen Stunden" ist der Debütroman von Hayley Gelfuso. Die Autorin versucht, in dem Roman die Themen Zeit, Raum, menschliche Verbindungen sowie die Bedeutung von Erinnerung und zeitgeschichtlichen Ereignissen miteinander zu verweben. Ich schreibe bewusst "versucht", weil mich das Buch nicht so ganz überzeugen konnte.

Der Ansatz der Geschichte ist gut und macht neugierig auf die weitere Handlung. Der Roman lässt sich zudem flüssig lesen, was das Vorankommen im Geschehen leicht ermöglicht. Die beiden Hauptfiguren, Lisavet und Amelia, sind interessante Figuren, bei denen mir persönlich aber etwas die Tiefe gefehlt hat. Dementsprechend konnte ich mich nicht besonders gut in die beiden jungen Frauen hineinversetzen.

Die gewählten Zeitebenen im Roman (neben dem zeitlosen Raum) sind mit 1938 und 1965 gut gewählt. Daraus lässt sich zeitgeschichtlich Vieles in die Geschichte mit einbauen. Mir waren die Bezüge auf die Zeitgeschichte irgendwann jedoch ein wenig zu viel. Ich hatte eher auf eine Fantasiewelt abseits der Realität gehofft (als Zuflucht vor allem Negativen) und bin dann doch eher mit einer moralischen Geschichte in den Händen dagesessen. Folglich hat das Buch leider nicht meine Erwartungen erfüllen können. Wer gerne einen Fantasyroman mit starken Bezügen zur Realität lesen möchte, dürfte bei Hayley Gelfuso gut aufgehoben sein. Mich konnte sie leider nicht als Fan gewinnen.

Bewertung vom 17.10.2025
Meyrick, Denzil

Der Tote im Kamin


ausgezeichnet

Britischer Cozy Crime vom Feinsten

"Der Tote im Kamin" von Denzil Meyrick ist ein rundum gelungener britischer Kriminalroman, der alles erfüllt, was ich von Cozy Crime erwarte. Ich kannte den Autor vor der Lektüre nicht und bin deshalb hellauf begeistert, ihn entdeckt zu haben.

Der Roman spielt in den 1950er Jahren in Yorkshire und bietet neben einer speziellen Hauptfigur nicht wenige spezielle Nebencharaktere, die dem Buch seinen besonderen Charme verleihen. Dazu kommt ein kniffeliger Kriminalfall, bei dem die Spannung bis zum Schluss gewahrt bleibt. Gepaart wird das Ganze mit einem angenehmen Schreibstil (bzw. dessen deutscher Übersetzung).

Insgesamt ein Buch, das ich allen Fans von Cozy Crime und/oder britischen Kriminalromanen, die mit einem Augenzwinkern daherkommen, empfehlen kann.

Bewertung vom 06.10.2025
Kaiser, Vea

Fabula Rasa oder Die Königin des Grand Hotels


sehr gut

Faszinierende Geschichte

"Fabula Rasa oder die Königin des Grand Hotels": Solch ein Titel musste mich neugierig machen und so entdeckte ich Vea Kaiser. Eine sehr talentierte Literatin aus Österreich, die mich die letzten Tage mit ihrem 556 Seiten starken Buch unterhielt.

Die Handlung des Romans dreht sich um Angelika Moser; eine Person, die mehr vom Leben will und es sich im Zweifel auch nimmt. Wie auf einer Achterbahn verläuft ihr Leben und so fühlte es sich auch an, dieses Buch zu lesen. Ständig neue Herausforderungen und Probleme, die erst mal gelöst werden müssen. Das Ganze unterhaltsam und flüssig erzählt. Angelikas Gedankenwelt wird hervorragend beschrieben und ich konnte ihre Entscheidungen meist nachvollziehen. Ein Lesevergnügen, das für mich nur im letzten Drittel etwas schwächelte; da waren mir ein paar Längen zu viel.

Insgesamt aber ein unterhaltsamer, spielerischer und leichter Roman für alle Freundinnen und Freunde des kurzweiligen Lesegenusses. Und Menschen, die Fan von Vea Kaiser werden möchten.

Bewertung vom 21.09.2025
Sten, Viveca

Lügennebel / Hanna Ahlander Bd.4


ausgezeichnet

Spannend und mit tiefen Einblicken in die menschliche Seele

"Lügennebel" ist erst das zweite Buch von Viveca Sten, das ich gelesen habe. Das liegt auch mit daran, dass mich "Tief im Schatten", der zweite Fall für Hanna Ahlander, nicht so recht überzeugen konnte. Bei "Lügennebel" fand ich die Leseprobe schon sehr gut. Nachdem ich mit der Lektüre durch bin, kann ich konstatieren: Der gesamte Krimi hat mich vollends überzeugt.

Der Krimi ist sehr gut geschrieben (respektive übersetzt) und schafft es, die Spannung bis zum Schluss aufrechtzuerhalten. Die Region wird gut beschrieben und ihre Atmosphäre perfekt wiedergegeben. Viveca Sten arbeitet die zwischenmenschlichen Beziehungen im Roman gut heraus, was dem Buch eine gewisse Tiefe verleiht und die schillernden Facetten des Lügens für meinen Geschmack sehr gut offenbart. Was ich ebenfalls gut fand, war, dass dem Privatleben der ermittelnden Personen nicht zu viel Raum eingeräumt wurde. Sowas stört mich zuweilen bei nicht wenigen Krimis, weil dann leicht der rote Faden verloren gehen kann. Bei "Lügennebel" war dies, meiner Meinung nach, nicht so.

Insgesamt ein wirklich guter skandinavischer Krimi, den ich allen ans Herz legen kann, die gerne (Kriminal-)Romane aus dem hohen Norden lesen.

Bewertung vom 11.09.2025
Keweritsch, Katja

Das Flüstern der Marsch


gut

Frauenschicksale im Laufe der Zeit

"Das Flüstern der Marsch" von Katja Keweritsch hat ein schönes Cover, das neben der Leseprobe bei mir große Erwartungen weckte. Nachdem ich den gesamten Roman gelesen habe, bin ich leider nicht mehr ganz so begeistert wie zu Beginn.

Aber immer der Reihe nach. Der Roman hat mehrere Erzählstränge, die erst am Ende ein stimmiges Bild ergeben. An sich mag ich solche Konstellationen, weil sie meine Neugier wecken und ich auf die Auflösung am Ende gespannt bin. Hier haben die einzelnen Protagonistinnen der Erzählstränge leider nicht dazu beigetragen, dass ich unbedingt weiterlesen wollte.
Mir fiel es beim Lesen schwer, mich in die Frauen hineinzufühlen, sodass stets eine gewisse Distanz zwischen mir und ihnen blieb. Alle Figuren blieben für mich, trotz teilweise harter Schicksale, blass. Das ist vor allem deshalb schade, da ernste Themen behandelt werden, die die Rolle der Frau unter anderem sowohl in den 1960er Jahren als auch heute betreffen. Ein ambitioniertes und lobenswertes Unterfangen, das sich bei mir leider nicht verfing.

Insgesamt ein für mich durchschnittlicher Roman, der meiner Meinung nach mehr Potenzial gehabt hätte.

Bewertung vom 24.08.2025
Pfister, Marcus

Der Regenbogenfisch in Gefahr


ausgezeichnet

Kindgerechte Erzählung zu einem wichtigen Thema

"Der Regenbogenfisch in Gefahr" ist der zehnte Band um den beliebten Fisch aus der Feder von Marcus Pfister. Wie die Vorgänger ist auch dieses Buch wieder mit einer tollen Geschichte und schönen Bildern ausgestattet.

Wieder der Titel schon verrät, ist der Regenbogenfisch ist diesem Band einer Gefahr in Form eines Fischernetzes ausgesetzt. Was es mit dem Netz auf sich hat und welche Folgen dieses für marine Ökosysteme hat, wird in diesem Band kindgerecht vermittelt. Ich denke, dass auch viele Erwachsene hier noch einiges dazulernen können und zum Nachdenken angeregt werden.
Weiterhin zeigt die Geschichte auch, wie wichtig Zusammenhalt innerhalb einer (Meeres-)Gemeinschaft ist und was alles geschafft werden kann, wenn alle zusammenarbeiten.

Das Buch ist ab vier Jahren eingestuft und sehr gut zum Vorlesen geeignet. Die Sprache des Buches ist so gewählt, dass auch kleinere Kinder der Handlung in Kombination mit den schönen Illustrationen folgen können.

Ich selbst habe das Buch meiner siebenjährigen Nichte gegeben, da sie ein Riesenfan des Regenbogenfisches ist. Sie hat das Buch binnen eines Tages durchgelesen, was bei ihr nicht bei jedem Buch mit einer Seitenzahl unter 50 der Fall ist. Insgesamt können wir beide das Buch rundum empfehlen und freuen uns auf das nächste Abenteuer des kleinen, schimmernden Fisches.

Bewertung vom 17.08.2025
Georg, Miriam

Die Verlorene


ausgezeichnet

Berührende Reise in die Vergangenheit

Von Miriam Georg hatte ich bisher noch keinen Roman gelesen. Da ich das Thema familiäre Spurensuche aber sehr spannend finde, wollte ich unbedingt "Die Verlorene" lesen. Im Roman begibt sich Laura im Jahr 2019 auf die Spuren ihrer Großmutter Änne nach Schlesien in Polen, um das Leben ihrer Oma vor deren Flucht nach Hessen nachvollziehen zu können und Antworten auf ungestellte Fragen zu bekommen. Miriam Georg hat dabei Teile ihrer eigenen Familiengeschichte als Grundlage der fiktionalen Erzählung genutzt. Dies, finde ich, verleiht dem Roman einen besonderen Touch.

Der Roman ist ein wunderbares literarisches Werk, dass auch unangenehme Themen nicht ausblendet. So musste ich, obwohl sich das Buch sehr flüssig lesen lässt, regelmäßig Pausen einlegen, um das Gelesene sacken zu lassen und zu reflektieren. Miriam Georg schafft es sehr gut, innere Zerrissenheit und widerstrebende Gefühle erlebbar bzw. erlesbar zu machen. Ich konnte mich daher in alle Protagonisten und Protagonisten beim Lesen gut einfühlen, auch wenn ich manche Entscheidungen nicht vollständig nachvollziehen konnte.

Insgesamt ist "Die Verlorene" ein sehr gelungener Roman, der mich nicht selten innehalten und auch nach 512 gelesenen Seiten nicht losließ. Von meiner Seite eine absolute Leseempfehlung für alle, die nachdenklich stimmende Romane mögen.

Bewertung vom 18.07.2025
Pötzsch, Oliver

Der Totengräber und die Pratermorde / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.4


ausgezeichnet

Historischer Krimi vor toller Kulisse

„Der Totengräber und die Pratermorde“ ist der vierte Teil aus der Totengräber-Reihe von Oliver Pötzsch. Das Cover ist, wie stets bei dieser Reihe, wieder äußerst gelungen und fängt die Stimmung des Krimis sehr gut ein, finde ich.

Der Autor hat es mal wieder geschafft, auf mehr als 500 Seiten keine Langeweile bei mir aufkommen zu lassen. Zudem hat er einen Schreibstil, der ein flüssiges Lesen erlaubt und dennoch die Spannung aufrechterhält. Gespickt ist das Buch mit einigen lokaltypischen Begriffen des sogenannten Wiener Schmähs, was dem Roman die gewisse Würze gibt. Mir erschlossen sich die Begriffe aus dem Kontext. Für alle Fälle ist aber am Ende des Buchs auch ein Glossar mit „Übersetzungen“ der Dialektwörter zu finden.

Der Roman beginnt in gewohnter Manier mit einem durchaus blutigen Verbrechen. Der Ermittlungsort ist diesmal der Wiener Prater des ausgehenden 19. Jahrhunderts mit seinen Buden und Schaustellern, über die ich beim Lesen einiges erfahre (das Nachwort des Autors lohnt ebenfalls; nicht nur in dieser Hinsicht). Es gibt nicht wenige Verwicklungen, sodass ich bis zum Schluss gerätselt habe, ob und wie dieser Roman wohl endet. Die Figuren sind für mich wie immer sehr authentisch und ihre Beweggründe und Missgeschicke im Zwischenmenschlichen sehr gut nachvollziehbar. Somit war das Lesen dieses Romans erneut ein wunderbar spannender und unterhaltsamer Zeitvertreib!

Den Roman empfehle ich allen Fans von historischen Krimis und von Oliver Pötzsch natürlich. Weiterhin lohnt es sich, sofern noch nicht geschehen, bei dieser tollen Reihe mit den ersten Bänden zu starten, um den Überblick zu behalten. Band 4 lässt sich zwar auch ohne Vorkenntnisse aus den vorherigen Büchern lesen, aber für manche private Themen empfehle ich dennoch die gesamte Reihe von Beginn an.