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mecop

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Insgesamt 143 Bewertungen
Bewertung vom 24.08.2025
Pfister, Marcus

Der Regenbogenfisch in Gefahr


ausgezeichnet

Kindgerechte Erzählung zu einem wichtigen Thema

"Der Regenbogenfisch in Gefahr" ist der zehnte Band um den beliebten Fisch aus der Feder von Marcus Pfister. Wie die Vorgänger ist auch dieses Buch wieder mit einer tollen Geschichte und schönen Bildern ausgestattet.

Wieder der Titel schon verrät, ist der Regenbogenfisch ist diesem Band einer Gefahr in Form eines Fischernetzes ausgesetzt. Was es mit dem Netz auf sich hat und welche Folgen dieses für marine Ökosysteme hat, wird in diesem Band kindgerecht vermittelt. Ich denke, dass auch viele Erwachsene hier noch einiges dazulernen können und zum Nachdenken angeregt werden.
Weiterhin zeigt die Geschichte auch, wie wichtig Zusammenhalt innerhalb einer (Meeres-)Gemeinschaft ist und was alles geschafft werden kann, wenn alle zusammenarbeiten.

Das Buch ist ab vier Jahren eingestuft und sehr gut zum Vorlesen geeignet. Die Sprache des Buches ist so gewählt, dass auch kleinere Kinder der Handlung in Kombination mit den schönen Illustrationen folgen können.

Ich selbst habe das Buch meiner siebenjährigen Nichte gegeben, da sie ein Riesenfan des Regenbogenfisches ist. Sie hat das Buch binnen eines Tages durchgelesen, was bei ihr nicht bei jedem Buch mit einer Seitenzahl unter 50 der Fall ist. Insgesamt können wir beide das Buch rundum empfehlen und freuen uns auf das nächste Abenteuer des kleinen, schimmernden Fisches.

Bewertung vom 17.08.2025
Georg, Miriam

Die Verlorene


ausgezeichnet

Berührende Reise in die Vergangenheit

Von Miriam Georg hatte ich bisher noch keinen Roman gelesen. Da ich das Thema familiäre Spurensuche aber sehr spannend finde, wollte ich unbedingt "Die Verlorene" lesen. Im Roman begibt sich Laura im Jahr 2019 auf die Spuren ihrer Großmutter Änne nach Schlesien in Polen, um das Leben ihrer Oma vor deren Flucht nach Hessen nachvollziehen zu können und Antworten auf ungestellte Fragen zu bekommen. Miriam Georg hat dabei Teile ihrer eigenen Familiengeschichte als Grundlage der fiktionalen Erzählung genutzt. Dies, finde ich, verleiht dem Roman einen besonderen Touch.

Der Roman ist ein wunderbares literarisches Werk, dass auch unangenehme Themen nicht ausblendet. So musste ich, obwohl sich das Buch sehr flüssig lesen lässt, regelmäßig Pausen einlegen, um das Gelesene sacken zu lassen und zu reflektieren. Miriam Georg schafft es sehr gut, innere Zerrissenheit und widerstrebende Gefühle erlebbar bzw. erlesbar zu machen. Ich konnte mich daher in alle Protagonisten und Protagonisten beim Lesen gut einfühlen, auch wenn ich manche Entscheidungen nicht vollständig nachvollziehen konnte.

Insgesamt ist "Die Verlorene" ein sehr gelungener Roman, der mich nicht selten innehalten und auch nach 512 gelesenen Seiten nicht losließ. Von meiner Seite eine absolute Leseempfehlung für alle, die nachdenklich stimmende Romane mögen.

Bewertung vom 18.07.2025
Pötzsch, Oliver

Der Totengräber und die Pratermorde / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.4


ausgezeichnet

Historischer Krimi vor toller Kulisse

„Der Totengräber und die Pratermorde“ ist der vierte Teil aus der Totengräber-Reihe von Oliver Pötzsch. Das Cover ist, wie stets bei dieser Reihe, wieder äußerst gelungen und fängt die Stimmung des Krimis sehr gut ein, finde ich.

Der Autor hat es mal wieder geschafft, auf mehr als 500 Seiten keine Langeweile bei mir aufkommen zu lassen. Zudem hat er einen Schreibstil, der ein flüssiges Lesen erlaubt und dennoch die Spannung aufrechterhält. Gespickt ist das Buch mit einigen lokaltypischen Begriffen des sogenannten Wiener Schmähs, was dem Roman die gewisse Würze gibt. Mir erschlossen sich die Begriffe aus dem Kontext. Für alle Fälle ist aber am Ende des Buchs auch ein Glossar mit „Übersetzungen“ der Dialektwörter zu finden.

Der Roman beginnt in gewohnter Manier mit einem durchaus blutigen Verbrechen. Der Ermittlungsort ist diesmal der Wiener Prater des ausgehenden 19. Jahrhunderts mit seinen Buden und Schaustellern, über die ich beim Lesen einiges erfahre (das Nachwort des Autors lohnt ebenfalls; nicht nur in dieser Hinsicht). Es gibt nicht wenige Verwicklungen, sodass ich bis zum Schluss gerätselt habe, ob und wie dieser Roman wohl endet. Die Figuren sind für mich wie immer sehr authentisch und ihre Beweggründe und Missgeschicke im Zwischenmenschlichen sehr gut nachvollziehbar. Somit war das Lesen dieses Romans erneut ein wunderbar spannender und unterhaltsamer Zeitvertreib!

Den Roman empfehle ich allen Fans von historischen Krimis und von Oliver Pötzsch natürlich. Weiterhin lohnt es sich, sofern noch nicht geschehen, bei dieser tollen Reihe mit den ersten Bänden zu starten, um den Überblick zu behalten. Band 4 lässt sich zwar auch ohne Vorkenntnisse aus den vorherigen Büchern lesen, aber für manche private Themen empfehle ich dennoch die gesamte Reihe von Beginn an.

Bewertung vom 08.07.2025
Baumeister, Jens

Andor Junior, Bücherhelden 1. Klasse, Die geheime Botschaft


ausgezeichnet

Unterhaltsame und kurzweilige Abenteuergeschichte für Erstklässler

"Die geheime Botschaft" aus der Reihe "Andor Junior Bücherhelden 1. Klasse" ist ein hervorragendes Buch für junge Leserinnen und Leser. Es ist übersichtlich gestaltet, enthält viele Illustrationen und eine spannende Geschichte. Der Text ist groß und zwischen den Zeilen ist ausreichend Abstand, sodass Leseanfängerinnen und -anfänger keine Probleme beim Lesen bekommen.

Meine siebenjährige Nichte war mit dem Buch samt Rätseln und Verständnisfragen innerhalb eines Tages komplett durch und hellauf begeistert. Selten habe ich sie nach dem Lesen eines Buches dermaßen entzückt erlebt. In ihrem Fall kam die Begeisterung durch die Kombination aus Rätseln/Fragen und der kurzen, spannenden Geschichte. Bei anderen Büchern, die natürlich auch länger sind, verliert sie schon mal die Geduld/Lust. Daher ist das Buch, meiner Meinung nach, auch gut für Leserinnen und Leser geeignet, die sich noch nicht an dickere Bücher herantrauen.

Insgesamt ein sehr gutes Buch für Erstleserinnen und -leser, die aufregende Geschichten mögen und auch gerne das ein oder andere Rätsel lösen.

Bewertung vom 22.06.2025
Skybäck, Frida

Eisenblume / Fredrika Storm Bd.2


sehr gut

Cold Case-Krimi mit ein paar Längen

"Eisenblume" von Frida Skybäck hat für einen skandinavischen Krimi ein recht klassisches Cover und beginnt auch richtig spannend. Es gibt einen Mordfall, der weit zurückliegt und dementsprechend als Cold Case nicht so einfach aufzuklären ist. Die Leiche wurde außerdem in einer ehemaligen, nun verlassen, psychiatrischen Anstalt gefunden, was dem Fall besondere Brisanz gibt. Die Autorin hat zudem ein Vorwort mit Hintergrundinformationen geliefert, sodass meine Neugierde geweckt war.

Ich habe den ersten Band der Reihe nicht gelesen. Das war aber kein Problem, da genug Informationen im zweiten Band hierüber erwähnt wurden, um der Handlung folgen zu können.

Der Krimi entwickelte sich zu Beginn spannend, flachte aber meiner Meinung nach im Mittelteil doch etwas ab, obwohl die kurzen Kapitel und der gute Schreibstil ein schnelles Lesen ermöglichten. Dennoch war mir das Hervorheben der Unterschiede zwischen den beiden ermittelnden Personen, Frederika Storm und Henry Calment, an manchen Stellen ein wenig zu viel. Ich bin der Meinung, das hätte man nicht so breittreten müssen. So ging mir ein wenig die Spannung verloren, auch wenn das Ende mit einigen guten Wendungen zu überraschen wusste.

Meiner Meinung nach ein insgesamt durchaus interessanter Krimi, der aber noch etwas mehr Potenzial gehabt hätte. Empfehlenswert für Krimifans, die es auch mal etwas weniger hektisch mögen.

Bewertung vom 09.06.2025
Williamson, S. F.

Die Sprache der Drachen


sehr gut

Fantasievoll und spannend

"Die Sprache der Drachen" von S. F. Williamson ist ein wunderschön gestaltetes Buch (Cover und Farbschnitt). Doch auch der Inhalt braucht sie hinter dem schönen Äußeren nicht zu verstecken.

Das Setting der Geschichte ist ein klassenbasiertes Regime im Jahr 1923 in London, in dem sowohl Menschen als auch Drachen leben. Also eine interessante Mischung aus Realismus und Fantasie. Das hat mich persönlich beim Lesen sehr angesprochen. Der Fantasyroman liest sich insgesamt sehr flüssig, ohne dass mir irgendwo Längen aufgefallen wären. In die Hauptfiguren konnte ich mich einfühlen und deren Beweggründe gut nachvollziehen. Die Geschichte weist zudem eine Art moralische Lektion auf, was mich wiederum sehr angesprochen hat.

Insgesamt ein schöner Fantasyroman, den ich allen ans Herz legen kann, die ein Setting in der "realen" Welt kombiniert mit Fantasieelementen mögen. Wer einen Fantasyroman sucht, der in einer komplett erdachten Welt spielt, sollte zu einem anderen Werk greifen.

Bewertung vom 01.06.2025
Engel, Henrike

Die Lichter über St. Pauli / Elbnächte Bd.1


ausgezeichnet

Spannender, historischer Roman

"Elbnächte. Die Lichter über St. Pauli" von Henrike Engel ist wieder ein historischer Roman, der (wie der Titel schon sagt) in Hamburg spielt. Ich habe bereits die Romanreihe um die Hafenärztin von dieser Autorin gelesen (der ebenso in Hamburg spielt) und dementsprechend war ich auf ihr neues Werk gespannt.

Wie bei der Hafenärztin ist das Cover wieder sehr eindrucksvoll und macht Lust auf den Roman. Die Autorin hat es wieder einmal geschafft, das Hamburg der 1910er Jahre vor meinen Augen entstehen zu lesen. Dazu liest sich der Roman sehr flüssig und hat neben alten Bekannten aus der Hafenärztin-Reihe zwei tolle, weibliche Hauptfiguren zu bieten. Ella und Louise könnten unterschiedlicher nicht sein und doch finden sie zueinander und meistern gemeinsam nicht wenige Herausforderungen. Mir gefiel dabei besonders, dass bei ihnen unterschiedliche Charaktere und Herangehensweisen aufeinander treffen, sodass es immer interessant bleibt, was denn demnächst passieren wird. Dies macht den Reiz dieses Romans für mich aus. Ich freue mich schon auf den im Herbst erscheinenden zweiten Teil der "Elbnächte".

Insgesamt kann ich diesen unterhaltsamen, historischen Roman allen ans Herz legen, die gerne mal in die jüngere Vergangenheit abtauchen möchten und zugleich von starken Frauenfiguren begeistert sind.

Bewertung vom 04.05.2025

Schauplätze der Weltliteratur


sehr gut

Tolle Idee, wenn auch ausbaufähig

"Schauplätze der Weltliteratur" ist ein interessantes Sachbuch, das durch seine tollen Illustrationen besticht und Lust auf das Entdecken literarischer Örtlichkeiten macht. Auch wenn der Herausgeber, John Sutherland, keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, lädt er die Lesenden doch dazu ein, literarische Werke aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.

Das Buch ist unterteilt in die vier Kapitel "Romantische Aussichten", "Kartierung der Moderne", "Nachkriegspanoramen" und "Zeitgenössische Schauplätze". Diese Unterleitung finde ich sehr gut gelungen und ich konnte das ein oder andere Werk entdecken, das ich noch gar nicht kannte und jetzt lesen möchte. Als Anregung für Literatur, die man selbst nicht so auf dem Schirm hatte, ist das Sachbuch auf jeden Fall sehr gut geeignet. Deshalb finde ich es ganz gut, dass die Auswahl nicht nur auf weltbekannte Klassiker fiel (wie etwa "Berlin Alexanderplatz" oder "Wem die Stunde schlägt"), sondern auch auf ein paar weniger bekannte Werke.

Nicht ganz so gut gelungen finde ich die Beschreibungen der jeweiligen Örtlichkeiten in diesem Sachbuch. Es wird zwar auf die einzelnen Handlungsorte eingegangen; sie werden aber zumeist nur aus der Sicht der jeweiligen Autorin bzw. des jeweiligen Autors beschrieben. Dies ist meiner Meinung nach wichtig in einem solchen Nachschlagewerk, jedoch wäre es zusätzlich schön gewesen, weitere Hintergrundinformationen über die Orte zu erhalten.

Insgesamt ist "Schauplätze der Weltliteratur" dennoch ein interessantes Nachschlagewerk für alle, die sich zu Büchern inspirieren lassen oder den ein oder anderen Klassikern neu entdecken möchten.

Bewertung vom 27.04.2025
Suter, Martin

Wut und Liebe


ausgezeichnet

Wie Gefühle unser Handeln beeinflussen

"Wut und Liebe" von Martin Suter ist, wie stets bei diesem Autor, unterhaltsam und wendungsreich. Ich persönlich lese seine kurzweiligen Romane sehr gerne und bin immer wieder überrascht, wie viele Verästelungen eine Geschichte haben kann. Das Schöne bei Martin Suter ist dabei, dass seine Sprache nicht von diesen Verästelungen geprägt ist. Somit lassen sich die Romane flüssig lesen und der Unterhaltswert ist für mich dabei sehr hoch. Denn auch wenn sich die Romane flüssig lesen lassen, leider darunter nicht die Qualität der Texte oder der Handlung.

"Wut und Liebe" reiht sich also wieder nahtlos in die Reihe der Suter-Bücher ein. Eine Geschichte, die zeigt, wie Gefühle unser Handeln beeinflussen (auch wenn wir selbst zumeist davon ausgehen, rationale Entscheidungen zu treffen). Mir selbst ging es beim Lesen zuweilen so, dass ich Wut über Aussagen und Vorgehensweise mancher Personen empfand. Folglich hat es Suter geschafft, dass ich der Geschichte mit Haut und Haaren gefolgt bin. Die Spannung blieb dabei von Anfang bis Ende hoch, was natürlich nicht zuletzt an den bereits erwähnten Wendungen in der Geschichte liegt.

Insgesamt ein toller, unterhaltsamer und kurzweiliger Roman, den ich allen ans Herz legen kann, die gerne Suter und/oder spannende Unterhaltungsromane lesen.

Bewertung vom 23.03.2025
Schmidt, Dirk

Die Kurve


gut

Mischung aus Thriller und Sozialstudie

"Die Kurve" von Dirk Schmidt hatte mich wegen des schön gestalteten Covers (das aufgrund des erhabenen Titels auch schön in der Hand liegt) und des Klappentexts sehr angezogen. Die Leseprobe weckte großes Interesse am Fortgang der Geschichte bei mir. Meine Erwartungen wurden leider nicht bzw. nur teilweise erfüllt.

Der Thriller lässt sich aufgrund der guten Erzählweise des Autors und der vergleichsweise kurzen Kapitel flüssig lesen. Auch die Sprünge zwischen den einzelnen Protagonistinnen und Protagonisten von Kapitel zu Kapitel stellten beim Lesen kein Problem für mich dar. Inhaltlich konnte mich das Buch aber nicht überzeugen. Es kommen einerseits Elemente eines Thrillers vor; etwa, wenn für mich brutal geschilderte Sequenzen eingestreut werden. Andererseits folgen Abschnitte, die für mich eher einer Sozial- oder Milieustudie entsprungen sein könnten. So wurde ich insgesamt mit dem Buch nicht warm und konnte zu keiner Person, die darin vorkam, einen wirklichen Bezug herstellen. Das liegt aber vermutlich auch daran, dass ich mit falschen Erwartungen an die Lektüre (auch nach der Leseprobe) heranging.

Insgesamt ein für mich nicht wirklich überzeugender Thriller. Wer einen Thriller mit Sozialbezug mag, wird "Die Kurve" aber vermutlich ganz gut finden.