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Benutzername: 
Katjuschka
Wohnort: 
Gießen

Bewertungen

Insgesamt 193 Bewertungen
Bewertung vom 03.06.2023
Das Kaufhaus - Zeit der Sehnsucht (MP3-Download)
Berg, Susanne von

Das Kaufhaus - Zeit der Sehnsucht (MP3-Download)


weniger gut

Es handelt sich hier um den ersten Teil einer Trilogie um die Entstehung einer der großen Kaufhausketten Deutschlands.
Die Warenhäuser von Leonhard Tietz wurden im Zuge der "Arisierung" enteignet und firmieren heute, sofern sie noch bestehen, unter "Galeria Kaufhof".
Auch die von seinem Bruder Oscar Tietz gegründeten Warenhäuser (Hertie) wurden enteignet und später von Karstadt aufgekauft.

Die Geschichte von Flora und Leonhard Tietz verläuft recht beschaulich.
Durch Zufall oder Fügung wird das junge Paar zu Ladenbesitzern und führt spannende Neuerungen ein, die heute selbstverständlich für ein Kaufhaus sind: Bodentiefe Schaufenster incl. Schaufensterpuppen, Festpreise, Barzahlung und Umtauschrecht!
Die verschiedenen Protagonist(inn)en der Handlung beschreiben gut den Alltag und das Leben der Menschen dieser Zeit.
Das Flora und Leonhard unverheiratet zusammenleben konnten, halte ich jedoch für eher unwahrscheinlich.
Die Handlung zieht sich ohne größere Höhepunkte ziemlich hin, sämtliche Hindernisse lösen sich in Wohlgefallen auf - es scheint immer irgendwelche helfende Kontakte oder glückliche Zufälle zu geben. Selbst anfänglich angedeutete Schwierigkeiten und Probleme durch Unsympathlinge wie Alfred Wagner oder Julius Holst übersteht das junge Unternehmerpaar.
Mit 480 Seiten als Taschenbuch oder 16 Stunden als Hörbuch ist die Geschichte sehr lang geraten - eine deutliche Straffung der Handlung und gleichzeitig ein wenig mehr Aufregung wären sicherlich hilfreich gewesen um etwas Spannung in die Geschichte zu bringen, so plätschert sie nur dahin.
Ob sich die Sprecherin dies auch gedacht hat? Sie betont jedenfalls sehr deutlich, was aber für meinen Geschmack eher kontraproduktiv ist.
Im Zuge des aktuellen Kaufhaus-Sterbens eine fast nostalgisch anmutende Geschichte über deren Anfänge, die leider zu glatt und am Ende auch mit deutlich zu viel "heile Weile" erzählt wird.
Teil 2 und 3 ohne mich!

Bewertung vom 01.06.2023
Das Licht im Rücken
Lüpkes, Sandra

Das Licht im Rücken


ausgezeichnet

In unmittelbarer Nähe zu Wetzlar geboren und aufgewachsen, war dieses Buch für mich ein absolutes Muss.
Erzählt wird ein großer Teil der frühen Geschichte der Firma Leitz und ihrer Gründerfamilie - und von der Entstehung der weltberühmten Leica!
Die Handlung ist gleichermaßen interessant und spannend, wird hier nicht nur die Entwicklung der Fotografie innerhalb der dunkelsten Zeit Deutschlands erzählt, sondern auch, wie eine bekannte und erfolgreiche Unternehmerfamilie in Deutschland sich dem braunen Terror entgegen gestellt hat.
Ernst Leitz (der zweite) war ein Sohn seiner Zeit, daher kam Tochter Elsie als seine Nachfolgerin nicht in Frage.
In einem Punkt aber waren sie sich einig: Den Nazis wird die Stirn geboten - auch wenn man sich selbst in Gefahr - und Opfer bringen muss.
Nicht nur jüdische Freunde und Mitarbeiter wurden unterstützt und geholfen. Das soziale Engagement innerhalb der Firma Leitz war schon zur damaligen Zeit außergewöhnlich!
Als Elsie verraten wird, kann auch ein Aufenthalt im Gefängnis - und die Gefahr ins KZ zu kommen - sie nicht brechen!
Ein nicht allgemein bekanntes Stück Zeitgeschichte wird hier gut recherchiert und lebendig geschildert!
Die bekannte Schauspielerin Claudia Michelsen liest mit angenehmer Stimme und in ruhigem Tempo.

Da Wetzlar von Kriegsschäden weitestgehend verschont wurde, kann man die Orte der Geschichte heute quasi originalgetreu besuchen.
Am Eisenmarkt ist an der Stelle, wo Oskar Barnack 1914 das erste Foto mit der Ur-Leica gemacht hat, zur Erinnerung ein spezieller Kanaldeckel eingelassen - das von ihm fotografierte Fachwerkhaus steht noch immer!
Wer sich für die Geschichte der Firma Leitz und/oder der Fotografie interessiert, dem sei der Leitz-Park in Wetzlar ans Herz gelegt.
Im dortigen Ernst Leitz Museum kann man u.a. in verschiedenen Ausstellungen oder dem virtuellen Archiv in die Geschichte der Fotografie eintauchen.
Kulinarisch versorgt wird man in "Oskar's Restaurant": Den stillen Erfinder der Kleinbildkamera Oskar Barnack würde es sicher freuen.

Bewertung vom 30.05.2023
Ein Sommer unter den Olivenbäumen (eBook, ePUB)
Claire, Sophie

Ein Sommer unter den Olivenbäumen (eBook, ePUB)


sehr gut

Titel, Cover und Klappentext sagen: Wohlfühl-Roman mit Happy-End-Garantie.
Und genau das bekommt man hier auch!
Lily trägt seit einem Brand sichtbare Narben im Gesicht und unsichtbare Wunden tief in sich vergraben.
Nach dem Tod des Vaters hat sie sich abgekapselt von ihrer Heimat und ihrem früheren Leben, bereist die Welt und beweist allen - vor allem sich selbst - dass sie niemanden braucht.
Aber Olivier lässt, seit ihm klar geworden ist, dass er für Lily mehr als freundschaftliche Gefühle hat, nicht locker darin sie zu umwerben.
Von Anfang an ist klar, dass Lily und Olivier - nach Überwindung verschiedener Hindernisse - am Ende ein Paar sein werden!
Die zwei sind so unterschiedlich wie Feuer und Wasser, haben komplett unterschiedliche Lebensentwürfe und tanzen daher die ganze Zeit umeinander herum.
Das Ende war wie erwartet, aber zum Glück nicht allzu kitschig.
Eben ein typischer Chick-Lit, wie es ab und an mal sein darf. Perfekt für den Sommer.

Bewertung vom 22.05.2023
Wenn Worte töten / Hawthorne ermittelt Bd.3 (MP3-CD)
Horowitz, Anthony

Wenn Worte töten / Hawthorne ermittelt Bd.3 (MP3-CD)


sehr gut

Der Autor Anthony Horowitz macht sich in dieser außergewöhnlichen Geschichte selbst zu einer Figur in einem klassischen Whodunit.
Gemeinsam macht er sich auf Alderney mit dem fiktiven Ex-Polizisten Daniel Hawthorne auf die Suche nach einem Mörder.
Dabei ermitteln die beiden im Stile von Sherlock Holmes und Dr. Watson und ich hatte bei dem leicht arrogant-schnöseligen Hawthorne und dem immer ein wenig langsameren Horowitz tatsächlich ein klein wenig Benedict Cumberbatch und Martin Freeman vor Augen.
Die Story selbst ist gut und spannend aufgebaut und mit genug Verdächtigen und Fährten gespickt, sodass man hervorragend miträtseln kann.
Wegen sehr vieler Protagonist(inn)en habe ich mir aber tatsächlich zwischenzeitlich Notizen gemacht um nicht durcheinander zu kommen.
Die finale Lösung hatte ich so nicht erwartet - sie war aber in sich komplett stimmig.
Für Fans von Sherlock Holmes und Hercule Poirot eine sehr gute Wahl.
Den ersten Teil der Reihe kannte ich nicht, Andeutungen zum Vorgänger sind minimal und stören absolut nicht.

Bewertung vom 10.05.2023
Goldkehlchen - Erinnerungen voller Lieder (eBook, ePUB)
Popescu, Adriana

Goldkehlchen - Erinnerungen voller Lieder (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Mit "Goldkehlchen" ist Adriana Popescu nach "Goldene Zeiten im Gepäck" erneut eine wunderschöne und zu Herzen gehende Geschichte gelungen.
Das Thema Demenz in einem Wohlfühl-Roman zu verpacken und dann auch noch so empathisch und gleichzeitig lustig zu erzählen, das ist einfach großartig!
Ist hier wirklich nur Toni die Hauptperson?
Oder sind es doch eher Bolle, der seine große Liebe Johanna nicht vergessen will, und sein bester Freund Robert?
Dorothea und Ulrich, ein Ehepaar, das an zwei Fronten kämpfen muss, sich aber an der Liebe festhält?
Profisänger Valentin, dessen Tochter im fernen Malmö lebt?
Oder die ruhige Sophia und ihr Enkel Alexander, der fast zu spät erkennt, was im Leben wirklich zählt?
Ganz ehrlich? Ich habe sie alle in mein Herz geschlossen!
An so einigen Stellen hatte ich Tränen in den Augen - egal ob vor Rührung, Freude, Traurigkeit - und immer war es mit einem Lächeln.
Den Gedanken gemeinsam Erinnerungen zu schaffen für die, die sich später noch erinnern können, fand ich wunderschön.
Den so werden die, deren Erinnerungen verschwinden, trotzdem immer bei ihnen bleiben.
Ein lebensbejahendes Buch voller Hoffnung, Freundschaft und Liebe.

Bewertung vom 04.05.2023
Die Couturière (eBook, ePUB)
Gabriel, Agnès

Die Couturière (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

1922: Nach ihrer Scheidung verlässt die gebürtige Römerin New York und kommt mit ihrer kleinen Tochter bei einer Freundin in Paris unter.
Ohne finanzielle Unterstützung und ohne erlernten Beruf arbeitet sie zuerst als Übersetzerin und private Reiseführerin für reiche Amerikanerinnen.
Dann aber macht sie ihr Zeichentalent und ihr Gespür für Mode zu einer weiteren Geldquelle.
Zuerst möbelt sie nur die Garderobe ihrer Freundinnen auf. Aber was sie entwickelt ist mutig, neu und fällt auf - und es wird nachgefragt!
Elsa engagiert jetzt Frauen, die ihre Ideen für interessante und bezahlbare Mode in Heimarbeit umsetzen und startet eine beispiellose Karriere.
Zuerst ist es "nur" sportive Mode für moderne, unabhängige Frauen, die nicht einengt.
Es folgen Tages- und Abendmode, später auch Parfum.
Ihrer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, denn Inspiration findet Elsa Schiaparelli überall!
Einzig die Kinderlähmung ihrer Tochter Gogo kann ihre Energie zeitweilig bremsen.
Schweren Herzens schickt sie Goga nach Lausanne in ein Internat, denn in der Schweiz verspricht ein Arzt ihr die Heilung ihrer Tochter.
Die Behandlung ist teuer. Elsa bleibt daher in Paris, baut ihre kleine Modefirma immer weiter aus und wird sogar zur größten Konkurrentin von Coco Chanel.
Ihr Freundeskreis in Paris umfasst mittlerweile viele Künstler, die sie weiter inspirieren.
So entwickelt Elsa das weltberühmte Hummer-Kleid nach einer Zeichnung ihres Freundes Salvator Dalí.
Zu Beginn des Krieges verlässt Elsa Schiaparelli Paris und geht 1940 zurück nach New York.

Elsa Schiaparelli war eine bemerkenswerte Frau und eine außergewöhnliche Modemacherin.
Mit ihrem surrealistischen und bunten Stil war sie ihrer Zeit weit voraus!
Für mich war sie u.a. die Wegbereiterin für Jean-Paul Gaultier und Vivienne Westwood.
Coco Chanel hat Mode als Handwerk definiert, Elsa Schiaparelli als Kunstform.
Leider war ihre Kunst nach Kriegsende nicht mehr gefragt und ihr Atelier musste 1952 schließen.
Der Modekonzern Tod's hat 2012 die Marke Schiaparelli wieder neu belebt und diese erobert erneut die Laufstege der Welt.
Agnès Gabriel erzählt kurzweilig den erfolgreichen beruflichen Aufstieg einer bemerkenswerten Designerin, die zu Unrecht für lange Zeit aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden war.

Bewertung vom 13.04.2023
Träume aus Eis (eBook, ePUB)
Winkler, Franziska

Träume aus Eis (eBook, ePUB)


gut

Die Geschichte um die Familie Pankofer und das Jopa-Eis ist nett zu lesen.
Auch wenn ich die Protagonistinnen mochte (Vater Josef nicht so), bin ich mit keinem von ihnen so richtig warm geworden, irgendwie war immer eine Distanz.
Es liegt vielleicht daran, dass zwischen den Kapiteln immer ein paar Tage vergehen und so kein Erzählfluss entstehen konnte, weil immer eine Lücke entstanden ist und so kein Möglichkeit war, Nähe aufzubauen.
Auch springt die Handlung für meinen Geschmack zu sehr zwischen den Personen hin und her, anstatt die einzelnen Erzählstränge zu vertiefen.
Verwirrend kommt hinzu, dass leider immer wieder Namen verwechselt werden.
Ein ganz übler Schnitzer ist die Familiengeschichte von Mutter Erna: Einmal stirbt ihre Schwester im Alter von 6 Jahren an einer Krankheit, ihre Brüder bleiben im Krieg, der Vater wird zum Alkoholiker - an anderer Stelle ist sie Einzelkind, ihre Mutter stirbt im Jahr nach ihrer Geburt, der Vater ist verschwunden und Erna muss ins Heim.
Wer alles hat denn da geschlafen?
In Summe: Nette Idee, zum lesen aber nur für zwischendurch.
Das Lektorat bitte zur Nachhilfe!

Bewertung vom 30.03.2023
Gone with the Wind - Eine Liebe in Hollywood und der größte Film aller Zeiten (eBook, ePUB)
Leonard, Charlotte

Gone with the Wind - Eine Liebe in Hollywood und der größte Film aller Zeiten (eBook, ePUB)


sehr gut

Die faszinierende Geschichte der Dreharbeiten von »Vom Winde verweht«

Der Titel des Buches ist insofern sehr gut gewählt, da tatsächlich die Entstehung des gleichnamigen Filmes im Fokus steht.
Ja, auch die Liebesgeschichte um Vivien Leigh und Laurence Olivier wird thematisiert, aber der gewählte Rahmen der Handlung umfasst größtenteils die langen und komplexen Vorbereitungen, sowie die langwierigen und stellenweise chaotischen Dreharbeiten mit mehr oder weniger schwierigen Drehbuchautoren, Regisseuren, Schauspieler(inne)n und einem egomanen Produzenten.
Sowohl für die Schauspielerin Vivien Leigh, als auch für den Produzenten David O. Selznick, ist der Film die Erfüllung eines Lebenstraumes und so wird hier vieles abwechselnd aus der Sicht dieser beiden Personen beschrieben.
Viele der geschilderten Geschehnisse sind allgemein bekannt, manche waren für mich jedoch neu.
Auch wenn ich beim lesen stellenweise das Gefühl hatte bei den Dreharbeiten zuzuschauen, blieb eine gewisse Distanz - auch zu den Protagonist(inn)en.
Trotzdem habe ich das Buch dank eines eingängigen Schreibstiles flott durchgelesen - nicht zuletzt weil man während der Lektüre die allseits bekannten Bilder von Scarlett O’Hara und Rhett Butler dabei immer vor Augen hat.


Anzumerken ist unbedingt, dass das Buch von Margaret Mitchell (nicht nur aus heutiger Sicht) zutiefst rassistisch ist.
Der Film nur unwesentlich weniger.
Der "alte Süden" wird glorifiziert, während das Sklavensystem als gegeben hingenommen wird, die Versklavten gar als glückliche Menschen gezeigt werden, die mit der Freiheit nur schwer zurechtkommen.
Schon bei Erscheinen des ersten und einzigen Buches der Autorin, wurde die darin enthaltene extreme Verharmlosung der Sklaverei, sowie die Verherrlichung des Ku-Klux-Klans, auf das schärfste verurteilt!
Und auch vor und während der Dreharbeiten gab es fortlaufend Proteste.
Ende der 1930er Jahre wäre es durchaus möglich gewesen, kritischer mit dem Stoff umzugehen!
Die Rassentrennung am Set wurde übrigens erst auf Forderung von Clark Gable während der Dreharbeiten eingestellt.
Zur Premiere in Atlanta hat sich David O. Selznick dem offenen Rassismus der Südstaaten aus finanziellem Kalkül unterworfen.
So waren u.a. die farbigen Darsteller(innen) nicht zugelassen, da es in einem Kino nur für Weiße statt fand.
Bei der Oscar-Verleihung durfte Hattie McDaniel (Darstellerin der Mammy), die den Preis für die beste weibliche Nebenrolle erhielt, nicht bei den durchgängig weißen Gästen im Saal sitzen.
"Gone with the wind" ist sicherlich eine große Geschichte, das Buch hätte in dieser Form aber - meiner Meinung nach - so nicht erscheinen dürfen.

Bewertung vom 29.03.2023
Der nette Herr Heinlein und die Leichen im Keller (MP3-Download)
Ludwig, Stephan

Der nette Herr Heinlein und die Leichen im Keller (MP3-Download)


sehr gut

In einer Mischung aus Slapstick und schwarzem Humor begleitet man hier Herrn Heinlein, wie er von einer "unglücklichen" Situation in die nächste stolpert.
Eigentlich will Herr Heinlein nur seine Gäste mit immer neuen Gerichten erfreuen und sich um seinen dementen Vater und seinen autistischen Mitarbeiter kümmern.
Dabei ist er stets geradezu zen-artig ruhig und gelassen.
Selbst als der Hund seines Mieters sein Geschäft im Hausflur erledigt oder hohe Sanierungsskosten drohen.
War der Tod von Herrn Morlok noch einem tragischen Missgeschick geschuldet, hilft Herr Heinlein bei dem Tier doch ein klein wenig nach.
Weiteren "Unfälle mit Todesfolge" ergeben sich.... irgendwie.
Doch Herr Heinlein behält die Ruhe - der Kühlkammer sei Dank!
Sein Vater, sein Mitarbeiter, die nette Nachbarin - auch sein nigerianischen Patenkind - sind seine Familie, die es zu beschützen gilt.
Was soll aus ihnen werden, wenn Herr Heinlein ins Gefängnis müsste?
Findungsreich umschifft Herr Heinlein alle bedrohlichen Situationen, zeigt sich besorgt ob des Verschwindens verschiedener Personen und hilfsbereit gegenüber der Polizei.
Als Herr Heinlein plötzlich in "echte" Verbrechen involviert ist, zeigen sich bei ihm ganz neue Fähigkeiten und sein jahrelang recht beschaulich geführtes Leben bekommt eine ganz neue Richtung.

Die ziemlich skurrilen Geschehnisse bringen die Lsser(innen) und Hörer(innen) fast durchgehend zum schmunzeln und man fragt sich "Wie kommt der sympathische Herr Heinlein aus der Situation nur wieder heraus?"
Die Antwort passt zu der ganzen irren Handlung und ich bin sicher, auch zu dem letzten Problem findet Herr Heinlein eine Lösung.

Bewertung vom 19.03.2023
Zwischen den Zeilen / Die Repoterin Bd.1
Simon, Teresa

Zwischen den Zeilen / Die Repoterin Bd.1


sehr gut

Wieder einmal hat mich ein Buch von Teresa Simon von Beginn an in seinen Bann gezogen! Der Schreibstil der Autorin lässt mich regelmäßig in der Geschichte versinken und dann nicht mehr los.
Nicht nur die Protagonist(inn)en sind hier lebensecht beschrieben, auch die Atmosphäre der 1960er Jahre erwacht wunderbar zum Leben!
Mit einer Elterngeneration, die Krieg und Vertreibung ertragen musste, streben jetzt ganz besonders die jungen Menschen nach der neu erlangten Freiheit. Sie wollen die Welt nun friedlich erobern, ihre eigenen Pläne und Träume verwirklichen - und Spaß am Leben haben!
Auch Malou ist eine sympathische junge Frau ihrer Zeit, die selbstbewusst ihre Ziele verfolgt.
Dabei trifft sie als Gesellschaftskolumnistin u.a. auch auf einige Showgrößen (und Sternchen) der damaligen Zeit - was einen beim lesen sehr oft lächeln lässt.
In der Redaktion muss Malou sich aber gerade bei den Männern besonders beweisen und manch einer traut dem "jungen Fräulein" nicht viel mehr zu als einfache Schreibarbeit, zu kopieren oder den Kaffee zu kochen.
Zum Glück hat sie aber auch in der Zeitung Freunde und Unterstützer!
Malous Privatleben ist stellenweise turbulent, Freundin Roxy versucht sich auf einem neuen, rebellischen Weg, aber ob dieser der richtige ist, erscheint zunächst fraglich!
Es macht Spaß die zuerst brave Apotheker-Tochter Marie-Louise auf ihrer Reise in einer sich rasant entwickelnden Zeit, zu Malou, einer aufstrebenden Journalistin, zu begleiten.
Das letzte Kapitel gibt den Spekulationen zu einem Geheimnis um Malous Mutter neues Futter - die Antwort bekomme ich aber erst im August in Band 2 und ich freue mich schon darauf.