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atti79

Bewertungen

Insgesamt 18 Bewertungen
12
Bewertung vom 26.08.2022
Als das Böse kam
Menger, Ivar Leon

Als das Böse kam


gut

Oberflächlicher Thriller aus zu naiver Sicht, ganz okay zum Runterlesen

Das Buch hat mich vom Cover her so angesprochen, dass mir sofort klar war: Das muss ich haben! Entsprechend groß waren die Erwartungen. Leider muss ich sagen, dass der Inhalt diesen leider nicht entsprechen konnte.

Es fängt mit der Erzählsicht an, die ich erst mal ungewöhnlich finde. Das Äußere des Buchs verspricht doch sehr gezielt eine bestimmte Art von Thriller. Persönlich mag ich Überraschungen und lasse mich auch gern in eine neue Richtung mitnehmen. Hier allerdings tritt der Thriller für mein Gefühl zu sehr in den Hintergrund und durch die junge Erzählerin bekommt das Ganze oft einen sehr naiven Anstrich. Das liest sich oft wie ein Jugendroman. Der Eindruck verfestigt sich umso mehr, da all die Thriller-Elemente komplett an der Oberfläche bleiben. Das ist durch die eingeschränkte Sichtweise bedingt, sorgt aber eben für diese absolut kindliche Atmosphäre.

Dieses Grundsetting sorgt zumindest bei mir dafür, dass ich den eigentlichen Thriller zu keiner Zeit wirklich ernstnehmen konnte. Dazu habe ich auch eine gewisse Erwartungshaltung, was Twists angeht. Leider bleibt das Buch hier in meinen Augen komplett ohne Überraschungen. Vielmehr wird absolut geradeaus runtererzählt bis zum schnell abgehakten Ende.

Ich möchte aber hier noch positiv festhalten, dass das Buch sicherlich auch unterhaltsam ist, wenn man zwischendurch ohne viel Aufwand kurz was schmökern möchte. Strengt nicht an, fällt nicht auf, für nebenher ganz okay. Allerdings würde ich mich im Nachhinein doch eher für ein anderes Buch entscheiden. Ich empfinde die ganze Aufmachung durch den Verlag als Mogelpackung. Für 14- bis 16-jährige sicherlich spannend, für Leser von richtigen Thrillern eher weniger.

Bewertung vom 17.08.2022
Der Geruch von Wut
Clima, Gabriele

Der Geruch von Wut


ausgezeichnet

Ein absolutes Lesehighlight

Mich hat das Cover mit der lantent bedrohlichen Stimmung sehr angesprochen. „Der Geruch von Wut“ fängt genau das ein: Diese innere Zerrissenheit nach einem Schicksalsschlag, wenn man hilflos zurückbleibt und überhaupt nicht gefestigt ist in seinem Leben. Genau das trifft auf den Jugendlichen (Anti)Helden der Geschichte zu. Ich konnte sehr gut mitfühlen und auch die falschen Entscheidungen nachvollziehen. Trotzdem ist es keine entspannte Lektüre, wenn man im Grunde ständig diesen jungen Menschen von seinem fehlgeleiteten Weg runterbringen möchte.
Besonders ist hier die knappe und sehr eindringliche Sprache hervorzuheben, was besonders in Kombination mit den sehr kurzen Kapiteln wie ein Sog wirkt, der einen beim Lesen in die Welt des Jugendlichen zieht. Mich hat das Buch definitiv gleich von Anfang an gepackt und nicht mehr losgelassen. Es ist schon eine Weile her, dass ich zuletzt ein Buch in einem Rutsch durchgelesenhabe.
Ich kann das Buch trotz des ernsten Themas nur empfehlen. Ich denke, dass es sehr gut zu lesen ist und sich eben auch hervorragend als Schullektüre für Jugendliche eignen würde. Obwohl unsere Gesellschaft eigentlich in Sachen Rassismus inzwischen deutlich aufmerksamer geworden ist, bleibt das Problem dennoch weiterhin bestehen und niemand kann sich wirklich davon freisprechen, nicht in gewissen Situationen eben doch zumindest im Kopf eine falsche Richtung einzuschlagen.
Also für mich ein absolutes Lesehighlight.

Bewertung vom 24.07.2022
PAW Patrol: Die Fellfreunde retten den Tag

PAW Patrol: Die Fellfreunde retten den Tag


ausgezeichnet

Lesen lernen mit der Paw Patrol

Ich war anfangs ein bisschen skeptisch, ob ich meinen Neffen mit diesem Buch aus der Reserve locken kann. Er lernt nicht so gern, wenn es wirklich als lernen daherkommt. Aber natürlich ist er ein großer Fan der Paw Patrol. Und da liegt es natürlich nahe, dass es ein guter Ansporn ist, wenn man die Geschichten der Fellfreunde nicht mehr nur vorgetragen bekommen muss, sondern tatsächlich selbst lesen kann. Hierfür sind die Sätze kurz genug und der Text hält sich generell in Grenzen, sodass es nicht demotivierend wird. Zudem ist das Büchlein noch auf zwei Geschichten aufgeteilt, damit es nicht zu lang wird. Die Bilder kommen natürlich gut an und sind selbstverständlich doch erst mal die Hauptsache. Trotzdem kämpft sich der Kleine durchaus auch geduldig durch die Geschichte. Schmunzeln musste ich, dass auch die Oma als Lesebegleiterin involviert wird. Klar, die Kleinen kennen die Namen der Figuren natürlich, für die Oma ist es daher sehr nützlich, dass diese auch zuerst in Lautschrift vorgestellt werden, damit die englische Aussprache stimmt. Den Kindern muss man natürlich erklären, weshalb die englischen Namen so völlig anders geschrieben als ausgesprochen werden. Als Bonus gibt es dann noch ein Rätselspaß am Ende. Ich persönlich vermute, dass hier eine ganze Reihe noch folgen wird. Das wiederum beugt dem Umstand vor, dass Kinder rasend schnell auswendig lernen und dann nicht mehr lesen müssen. Mit Nachschub müssen sie sich dann immer wieder aufs Neue durch weitere Abenteuer kämpfen. Sehr gut!

Bewertung vom 28.06.2022
Yadriel und Julian. Cemetery Boys
Thomas, Aiden

Yadriel und Julian. Cemetery Boys


ausgezeichnet

Ein wundervoller Lesespaß mit Tiefgang

Mir ist ja gleich schon in der Leseprobe aufgefallen, wie gut sich die Seiten weglesen lassen. Ist ja auch ein Jugendbuch. Aber dass es wirklich so viel Spaß macht, damit habe ich nicht gerechnet. Vor allem hat es mich gefreut, dass hier ein Transjugendlicher die Hauptfigur. Yadriel kämpft damit, von seiner Familie als Junge anerkannt zu werden. Die Gefühle und Sorgen sind gekonnt mit in die Story eingewebt, absolut nachvollziehbar und authentisch. Genau so muss es sein! Und natürlich können sich nicht nur Jugendliche in einer ähnlichen Lage mit Yadriel identifizieren. Hier ist aber hervorzuheben, dass das Buch zu keiner Zeit schwermütig wird, sondern geradezu sprüht vor Leben. Ich habe nicht nur einmal schmunzeln müssen. Das liegt vor allem auch an den Schwung, den der Geist Julian in die Story bringt. Und das ist auch etwas, das ich sehr bewundernswert finde: Der Autor schafft es, das alles zu einem unwiderstehlichen Mix zusammenzufügen. Familie, Probleme, Selbstzweifel aber auch Stärke, Romantik und erste Liebe, Geschlechternormen und der gesellschaftliche Umgang, Fantasy, der Totenkult rund um den Día de Muertos. Was allerdings vielleicht den Lesefluss ein wenig hemmt, wenn man nicht so gut drüber hinweglesen kann, sind die doch recht zahlreichen spanischen Ausdrücke. Mich persönlich hat es nicht gestört, das meiste kann man sich gut erschließen.
Fazit: Unglaublich tolle, übernatürliche, emotionsgeladene und spannende Geschichte! Ich bin selten so schnell durch ein 400-Seiten-Buch durchgekommen. Ein wundervoller Lesespaß mit Tiefgang.

Bewertung vom 27.06.2022
Mein Kompass durch die Wechseljahre
Fischer, Heide

Mein Kompass durch die Wechseljahre


ausgezeichnet

Eloquenter und absolut hilfreicher Ratgeber in verständnisvollem Ton

Das Cover ist für einen Ratgeber angemessen und eher schlicht gehalten. Wenn man das Buch dann aber in der Hand hält, fällt doch das durchdachte Gesamtdesign auf. Sehr schön, wie die das Sonnengelb vom Cover sich durch das gesamte Buch zieht. Und da muss ich ehrlich sagen, macht es bei der sachlichen Thematik durchaus mehr Lesefreude, wenn einem immer wieder eine Zeile Sonne entgegen strahlt.

Inhaltlich widmet sich die Autorin hervorragend allen Bereichen, mit denen man es während der Menopause zu tun bekommen kann. Hier gibt’s auch kein Tabu, sondern alles wird sachlich und vor allem einfühlsam angegangen. Dazu immer wertvolle Tipps. Nicht alles davon wird für jeden auch umsetzbar sein. Doch auf jeden Fall bekommt man ein reichhaltiges Angebot, um sich etwas rauszusuchen, das für einen passen könnte. Nicht wenige Sachen finde ich übrigens generell auch sehr interessant, unabhängig von den Wechseljahren. So fand ich zum Beispiel die kleine Gegenüberstellung von Säure- und Basen-bildenden Lebensmitteln sehr aufschlussreich. Dazu noch die Information, dass Stress und Säure zusammenhängen.

Also von helfenden Kräutern und Tees über natürliche Hormone bis hin zur Sexualität und Beckenbodentraining ist in diesem Buch wirklich alles Wissenswerte zur teils doch recht schwierigen Zeit der Wechseljahre zu finden. Mir gefällt besonders die Art, über den Text quasi eine helfende Hand gereicht zu bekommen. Alles in allem nicht nur ein sehr nützliches sondern auch schönes Buch, in das ich auf jeden Fall noch einige Male hineinschauen werde. Denn alles kann man beim ersten Durchgang ohnehin nicht aufnehmen.

Fazit: Eloquenter und absolut hilfreicher Ratgeber in verständnisvollem Ton

Bewertung vom 25.06.2022
99 Tomaten & eine Kartoffel
Chedru, Delphine

99 Tomaten & eine Kartoffel


sehr gut

Tolles Mitbringsel für Familienfeiern mit kleinen Makeln

Was neben dem farbenfrohen Wimmelbildcover als Erstes auffällt, ist wohl das eher ungewöhnliche Format des Buchs. Für kleine Kinder vielleicht etwas zu hoch und damit unübersichtlich, aber insgesamt schön groß. Hier ist auch bereits die Art der Suchbilder veranschaulicht. Aufgrund der Leseprobe wusste ich natürlich, was mich zwischen den Buchdeckeln erwartet. Allerdings haben mich zwischen dem nicht allzu stabilen Einband die dünnen Seiten überrascht. Für die Altersangabe „ab 4 Jahre“ hatte ich mich festerem Papier oder gar Karton gerechnet. Vom Umfang her, immerhin nur 36 Seiten, wäre das sicherlich machbar gewesen. Dafür ist das Buch aber auch für Erwachsene eine schöne Beschäftigung. Ich hatte es als Mitbringsel gedacht und dafür ist das Buch auf jeden Fall toll. Die Kinder sind mit Eifer dabei, es gibt auf den jeweiligen Suchseiten immer ein paar „Aufgaben“. Das Ganze ist sehr schön gestaltet. Als Manko würde ich den fehlenden Langzeitspaß sehen. Das Suchprinzip nutzt sich schon recht schnell ab. Dafür muss man bisweilen sehr genau hinschauen. Und wenn die Erwachsenen nicht so schnell sind oder sich vertun, ist das natürlich ein großer Spaß für die Kleinen. Also meiner Meinung nach wirklich etwas für ein Familientreffen und Unterhaltung am Kaffeetisch. Danach wird das Buch wahrscheinlich recht schnell im Regal landen, wenn es denn aufgrund der ungewöhnlichen Höhe hineinpasst. Ich würde es immer wieder mitbringen, ziehe aber aufgrund der kleinen Macken und Verbesserungsmöglichkeiten einen Stern ab.

Bewertung vom 22.05.2022
New York und der Rest der Welt
Lebowitz, Fran

New York und der Rest der Welt


ausgezeichnet

Gnadenlos sarkastisch-witzige Abrechnung

Ich muss zugeben, dass mir die Autorin bis dato nichts gesagt hat. Das hat sie jetzt aber mit ihrem sagenhaft scharfsinnig-witzigen Buch nachgeholt. Und wie! Jetzt weiß ich, dass Fran Lebowitz eine ganze Menge zu sagen hat. Und es macht unglaublich Spaß, ihr dabei „zuzuhören“, sprich, ihre Worte zu lesen.
Dazu muss ich sagen, dass ich durchaus gerne mal den Blick auf die Welt, Land und Leute durch andere Augen genieße. Dabei fallen nämlich oft Dinge auf, die einem selbst durchgehen oder die man eben völlig anders wahrnimmt. Spannend ist dabei für mich auch, wenn ich hier mal in eine ganz andere Sphäre eintauchen darf. Ich habe natürlich nichts mit dem Party- und Kulturleben von New Yorkern zu tun. Aber es hat schon seinen Grund, weshalb viele Unterhaltungsserien eben in Milieus spielen, denen der Großteil der Zuschauer eben nicht angehört.
Es macht definitiv Spaß, der Autorin bei ihren mitunter auch fast schon gnadenlosen Betrachtungen zu folgen. Dabei fällt aber auf, dass der Humor niemals zu kurz kommt und die Feder äußerst stilsicher zuschlägt. Sicherlich kommt die Erzählstimme und damit wohl auch Frau Lebowitz teilweise recht arrogant rüber. In meinen Augen gehört aber auch das zum Gesamtbild der Abrechnung. Bei vielen anderen Büchern, die humoristisch etwas aufs Korn nehmen, kann ich eine derartige Haltung nicht auf Dauer verzeihen und breche die Lektüre ab. Hier hat sich das zumindest für mich nicht als Stolperstein erwiesen, auch wenn ich als Leser nicht unbedingt immer auf der Seite der Autorin war oder diese unbedingt sympathisch fand. Womöglich liegt dieser Umstand daran, dass ich einer wohl in ihrem Bereich schon fast zur Ikone gewordenen Figur völlig abnehme, dass sie weiß, wovon sie spricht. Hilfreich ist aber auf jeden Fall, immer mal wieder eine Pause einzulegen zwischen den Essays.
Fazit: Für mich ein sehr spaßiger und kurzweiliger Lesetripp. Wer es sarkastisch mag, ist hier gut aufgehoben.

Bewertung vom 21.05.2022
Papyrus
Vallejo, Irene

Papyrus


ausgezeichnet

Uneitel und voller Begeisterung für die Welt der Bücher!

Ein Buch über Bücher? Weltgeschichte anhand des Mediums und großer Werke erfahren? Mich hat das schon damals an der Uni sehr fasziniert, wenn es auch große Unterschiede bei der Aufbereitung des Themas gab. Manche Autoren haben es verstanden, einen guten Überblick zu geben, aber man konnte sich wenig vorstellen, bei anderen ist man regelrecht in die damalige Welt eingetaucht. Umso mehr hat mich Papyrus interessiert und ich wurde nicht enttäuscht:
Der Autorin merkt man jederzeit ihre Begeisterung für die Welt der Bücher an. Ich habe mich tatsächlich an meine Studienzeit erinnert gefühlt, wenn mal eine Vorlesung eben nicht langweiliges Herunterrasseln von Fakten war, sondern der Dozent gebrannt hat und allein damit fesseln konnte. Exakt so ist es mit Papyrus! Und eben wie diese gleichfalls begeisterten und begeisternden Vorlesungen damals begleitet man hier die Autorin durch den einen oder anderen Exkurs. Manchmal mag man sich fragen, ob das noch zum Thema gehört, aber uninteressant wird es auf keiner einzigen Seite. Mich persönlich stört auch nicht, dass der Fokus eher auf der Antike liegt, eine Vorliebe der Autorin.
Ebenfalls ein Punkt, der mir während des Studiums immer wieder im Positiven wie im Negativen begegnet ist: Es gibt keinen Grund, extra kompliziert zu schreiben! So ist der Schreibstil im vorliegenden Buch wunderbar einfach gehalten, ohne dabei beliebig zu werden. Die Autorin schafft es somit, das Wissen unterhaltsam an den Leser zu bringen.
Fazit: Absolute Leseempfehlung für alle, die sich für das Thema interessieren oder auch nur neugierig sind, in die Welt des Buchs abzutauchen.

Bewertung vom 21.05.2022
Die Diplomatin
Fricke, Lucy

Die Diplomatin


ausgezeichnet

Sehr aufschlussreiche Lektüre mit fast schon erdrückendem Thema und einer Prise Humor

Mich hat vor allem das Thema Diplomatie interessiert. Natürlich darf man nicht vergessen, dass es sich hier um einen politischen Roman handelt, also die Unterhaltung eigentlich im Vordergrund steht. Unterhalten hab ich mich auf jeden Fall gefühlt, weil ich die Einblicke sehr interessant fand. Bislang hatte ich eher nur eine vage Vorstellung, was Diplomaten denn so zu tun haben. Und ja, man ahnt auch, dass es vor allem die Funktion als Aushängeschild ist. Übertragen auf die Wirklichkeit, was ja nun momentan auch brandaktuell ist, ergibt sich da beim Lesen durchaus ein recht beklemmendes Gefühl, wenn man sich vorstellt, dass die Diplomatie eben oft auch Machtlosigkeit ist und man im Angesicht von schwierigen Entwicklungen mehr oder weniger hilfloser Zuschauer bleibt.
Das alles kommt sehr gut rüber und macht auch neugierig, vielleicht etwas tiefer in das Thema einzudringen. Für einen Roman, der sich dank des flüssigen Schreibstils der Autorin sehr angenehm liest, ist das so aber genau richtig. Perfekt in meinen Augen ist hier der trockene Humor der Protagonistin gelungen, was eben auch den Unterhaltungswert steigert und dem teils doch schon erdrückenden Vorgängen, die man nicht zuletzt auch aus den Nachrichten kennt, die Härte nimmt.
Nichtsdestotrotz handelt es sich hier um ein kritisches, ernstes und in meinen Augen wirklich auch mutiges Buch, das mir rundum gefallen hat!

Bewertung vom 06.03.2022
Love in the Big City
Park, Sang Young

Love in the Big City


ausgezeichnet

Suche nach Liebe, Glück, Leben …

Anfangs hat mir das Cover nicht so gefallen, weil ich da etwas anderes erwartet habe. Aber das Buch in der Hand ist wirklich schön gestaltet und nach Lektüre empfinde ich alles als sehr stimmig.
Gleich zu Beginn fällt der irgendwie recht abgeklärte Ich-Erzähler mit seinem teils bissigen Humor auf. Das kam bei mir nicht immer sympathisch rüber, war aber dennoch in der Betrachtung der Welt unterhaltsam. Aufgefangen wird das spitze Mundwerk durch den weichen Kern unter der rauen Schale. Und das wiederum hat mich in den vier Episoden mit den sentimentalen Rückblenden ganz für das Buch eingenommen. So ist das vielleicht mit Love in the Big City: Da geht es oft etwas ruppiger zu, aber unter der Oberfläche sind sie dann doch zu finden, sie zärtlichen Gefühle. Und ja, das kommt teils turbulent und vielleicht auch ein bisschen naiv daher, jung und ungestüm, nicht immer ganz so nachvollziehbar, wenn man schon etwas reifer ist, aber auf jeden Fall spaßig, unterhaltsam und ja, auch berührend.
Ein schönes, witziges, ergreifendes Buch, das seinen Ich-Erzähler auf der Suche nach Glück, Liebe und sich selbst begleitet. Hat mir wirklich sehr gut gefallen!

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