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B. S.

Bewertungen

Insgesamt 187 Bewertungen
Bewertung vom 13.11.2025
Louck, Liane

Cyberdings wie vom anderen Stern


schlecht

Der Versuch lustig zu sein...

Leeloo ist Mitte 40 und verheiratet, doch ihr Mann will eine offene Ehe. Die Gründe hierfür? Bleiben im Dunkeln. Auch sonst bleiben ihr Mann bzw. ihre Ehe nahezu unerwähnt, wie auch ihr sonstiges Leben. Wer Leeloo als Person ist, wie ihr Charakter ist, was sie im Leben macht und was ihre Sorgen und Ängste sind, spielt im Roman nicht wirklich eine Rolle. Ja, ihr sarkastisches Gewissen meldet sich zu Wort, aber anstatt zu nerven und unglaubwürdig zu klingen, trägt es nicht dazu bei, Leeloo näher kennenzulernen.

Leeloos Online-Chat mit Gekko steht eindeutig im Vordergrund der Geschichte sowie ihr inhaltsleeres und wenig amüsantes Geplänkel. Mir nichts, dir nichts entwickelt Leeloo auch Gefühle für Gekko, auch wenn sie ihn noch nie gesehen hat und er meilenweit entfernt in Thailand lebt. Und dann fangen beide auch schon an mit dem Online-Gefummel und -Sex. Ach ja, astrologische Analysen dürfen natürlich auch nicht fehlen...

Wie man meinem sarkastischen Ton entnehmen kann, konnte "Cyberdings wie vom anderen Stern" mich überhaupt nicht überzeugen. Die Inhaltsangabe klang noch nach guter Unterhaltung und auch die ersten Seiten lassen sich schnell weglesen, doch schon schnell beginnt die inhaltliche Leere und das belanglose Online-Gechatte. Humor, eine glaubhafte Handlung und Personenentwicklung? Fehlanzeige! Überzogenes und krampfhaftes Versuchen, lustig zu sein, finden sich dagegen zuhauf.

"Cyberdings wie vom anderen Stern" wäre besser auf einem anderen Stern geblieben.

Bewertung vom 13.11.2025
Pflüger, Andreas

Kälter


sehr gut

Eiskalter Rachefeldzug, der einen in seinen Bann zieht

1989 kommt der Tod auf die Insel Amrum und Lucy wird von der Provinzpolizistin zur eiskalten Jägerin, die sie in ihrer Vergangenheit war.

"Kälter" von Andreas Pflüger ist ein Thriller, der es einem schwer macht, mit dem Lesen aufzuhören. Er ist vollgepumpt mit Spannung, Blut, Gewalt und packenden Wendungen. Nebenbei fällt auch noch die Mauer, also finden auch das ein oder andere gesellschaftliche, politische und vor allem geheimdienstliche (wahre) Ereignis Eingang in den fesselnden und eiskalt servierten Thriller.

Man ist nah am Geschehen und wird regelrecht in die packende Handlung gezogen. Der Autor lässt nichts anbrennen, er hält sich nicht mit Nebensächlichkeiten auf und rast regelrecht durch die Szenen, ähnlich einem Action-Film.
Zudem ist er intelligent konstruiert und erfordert Aufmerksamkeit seitens der Lesenden. Ein stimmungsvoll düsterer Thriller mit Niveau.

Auch sprachlich kann "Kälter" überzeugen.
Keine unnötigen Gefühlsduseleien oder unnötige Personen- und Szeneriebeschreibungen stören das Voranschreiten des Rachefeldzuges von Lucy Morgenroth. So nahezu emotionslos, abgebrüht und kompromisslos Lucy eben ist, so liest sich auch der Thriller. Dennoch schafft es der Autor, Nähe zur Protagonistin zu erzeugen, und man kann sich gut in sie hineinversetzen.

Einzig zum Beginn der Geschichte hatte der Thriller etwas Anlaufschwierigkeiten. Die Handlung brauchte etwas Zeit, bis sie an Fahrt aufnahm, und war etwas undurchsichtig. Aber mit jeder Seite nahm er an Geschwindigkeit zu und zog einen immer mehr in seinen Bann und den Rachestrudel von Lucy.

Für Fans von Andreas Pflüger und alle, die anspruchsvolle Thriller mit geschichtlichem Bezug mögen, die auch stilistisch überzeugen können!

Bewertung vom 13.11.2025
Science Busters

Aus! Die Wissenschaft vom Ende


sehr gut

Das Ende mit Humor gedacht

Gegenüber dem Anfang kommt das Ende häufig zu kurz, aber dass das Ende von Dingen, dem Leben, der Erde oder des Weltalls auch durchaus spannend und humorvoll sein kann, beweisen die Science Busters in "Aus! Die Wissenschaft vom Ende".

Kurzweilig und mit viel Verve nähern sich die Science Busters in ihrem neusten Sachbuch dem Ende, mit besonderm Schwerpunkt auf Astronomie. Kenntnisse in diesem Wissenschaftsgebiet sind definitiv von Vorteil, aber auch nicht zwingend notwendig, denn anhand anschaulicher Beispiele und verständlicher Erklärungen werden auch komplizierte Sachverhalte (z. B. Relativitätstheorie, Heisenberg’sche Unschärferelation) einem nähergebracht.

Da es viele Bereiche in der Wissenschaft gibt, die enden oder auch nicht, werden unterschiedliche Themenbereiche beleuchtet, leider leidet darunter manchmal die Tiefe etwas. Hier und da hätte ich mir etwas mehr Informationen bzw. eine wissenschaftliche Auseinandersetzung gewünscht.

Bezug nehmen die Autorinnen und Autoren auch auf aktuelle politische und gesellschaftliche Entwicklungen und schaffen es so auch gekonnt darzustellen, wieso die Auseinandersetzung mit dem Ende von Bedeutung ist.

Unterhaltsame Wissenschaftsvermittlung, die zu fesseln weiß, findet sich in "Aus! Die Wissenschaft vom Ende". Es hätte gerne mehr davon sein können!

Bewertung vom 13.11.2025
Meyer, Kai

Das Antiquariat am alten Friedhof


sehr gut

Mit Schwächen, aber trotzdem lesenswert

Auch in "Das Antiquariat am alten Friedhof" entführt Kai Meyer den Leser wieder in das Graphische Viertel von Leipzig. Diesmal jedoch ist der Roman weniger fesselnd und überzeugend, als man es von den vorherigen Bänden der Reihe "Die Geheimnisse des Graphischen Viertels" gewohnt ist.

Im Mittelpunkt der lebendig erzählten Geschichte steht Felix, der 1930 gemeinsam mit seinen drei Freunden Eddie, Julius und Vadim den "Club Casaubon" in einem alten Leipziger Antiquariat gründet. Sie werden zu Bücherdieben, die es auf teure, okkulte Bücher abgesehen haben. Bald stößt Eddies Schwester Eva dazu, und aus Spaß wird schnell tödlicher Ernst.

Nach dem Ende des Krieges im Jahr 1945 lebt Felix auf einer griechischen Insel und arbeitet in einer Bibliothek für einen Amerikaner. Er wird mit seiner Vergangenheit konfrontiert, als ihn ein Auftrag zurück nach Leipzig schickt. Dort gerät er in die Ermittlungen um eine rätselhafte Mordserie, und totgeglaubte alte Bekannte tauchen wieder auf.

"Das Antiquariat am alten Friedhof" hat alle Elemente eines spannenden Romans: eine geheimnisvolle Handlung und Charaktere vor einem historischen Hintergrund, gepaart mit einem atmosphärischen und kurzweiligen Schreibstil. Doch im Gegensatz zu den Vorgängerbänden fügt sich diesmal nicht alles stimmig zusammen.

Die Handlung wirkt teils überfrachtet, was zulasten der Personenentwicklung und der inhaltlichen Tiefe geht. Abgesehen von Felix, aus dessen Sicht der Großteil der Geschichte zu verschiedenen Zeitpunkten erzählt wird, bleiben die handelnden Figuren blass. Besonders Eva wurde für mich nicht wirklich greifbar – und das hat nichts mit ihrer mysteriösen Rolle in der Geschichte zu tun. Die Beweggründe der wichtigsten Akteure und deren Innenleben finden kaum Eingang in die Erzählung und treten in den Hintergrund. Ein vielschichtiges Personenbild kann so nur schwer entstehen.

Ebenso leidet der Spannungsaufbau unter der Vielzahl an Handlungssträngen, die der Autor entspinnt. Zwar werden diese glaubwürdig miteinander verknüpft, jedoch ohne dabei tiefergehend behandelt zu werden.

Nichtsdestoweniger ist "Das Antiquariat am alten Friedhof" die gewohnt packende Unterhaltung von Kai Meyer. Historisch fundiert sowie sprachlich lebendig und stimmungsvoll erzählt, präsentiert sich der Roman. Er ist schwächer als die anderen Bände, aber für Fans der Reihe trotzdem eine lesenswerte Verbindung einer fantastischen Geschichte mit historischen Ereignissen.

Bewertung vom 11.10.2025
Sahin, Reyhan

Amazonenbrüste


sehr gut

Diagnose Brustkrebs - sehr persönlich und ehrlich erzählt

Reyhan Şahin wartet nicht lange, gleich im ersten Kapitel von "Amazonenbrüste" begleitet man sie dabei, wie sie die Verdachtsdiagnose auf Brustkrebs erhält, die sich dann auch bestätigt. Im Verlauf ihrer Krebsdiagnose und -therapie, nimmt sie einen dann mit zu den ärztlichen und psychotherapeutischen Behandlungen bzw. Gesprächen, man lernt weitere Brustkrebspatientinnen kennen, folgt ihre durch die Chemotherapie und weitere Behandlungen und ihre Zeit danach.

Das alles liest sich so, als wäre man direkt dabei. Sie nimmt hierbei kein Blatt vor den Mund und spricht auch einige gesellschaftskritische Themen in Bezug auf Frauen, Migration und den Umgang mit Krebs an, ohne jedoch wirklich in die Tiefe zu gehen.
Im Fokus stehen ihr Leben mit der Diagnose und die Krebsbehandlung im Vordergrund. Schonungslos ehrlich und offen erzählt sie von ihren Gedanken, Gefühlen, Ängsten sowie Sorgen und verleiht dem Buch so eine intime und sehr persönliche Note. Sie präsentiert sich zugleich stark, aber auch verletzlich und schafft es so durchaus hoffnungsvoll zu sein.

Der Schreibstil der Autorin ist flott, direkt und spiegelt ihre Persönlichkeit wider, was man mögen muss.

Insgesamt ist "Amazonenbrüste" von Rahin Şahin ein sehr persönliches und berührendes Buch über ihre Diagnose Brustkrebs und ihr Leben damit, das Mut macht.

Bewertung vom 02.10.2025
Dische, Irene

Prinzessin Alice


gut

Wahrheit und Fiktion schwer voneinander zu unterscheiden

"Prinzessin Alice" von Irene Dische rückt die Mutter von Prinz Philipp in den Vordergrund, und zwar, indem die Autorin Alice selber sprechen lässt.

Eine vollständige Biografie liegt somit nicht vor, nur bestimmte Lebensabschnitte werden ausführlicher von Alice beschrieben. So stehen besonders ihr Aufenthalt in einer Klinik in Deutschland und ihre Zeit danach in Griechenland im Vordergrund. Für ein besseres Verständnis sind deswegen Kenntnisse über die damalige Zeit und über Alice als Person sowie ihre Rolle in der adligen Welt sicherlich von Vorteil.

Es wird deutlich, dass Alice nicht dem gewohnten und erwünschten Bild einer Adligen entsprach. Sie war taubstumm, sehr religiös, und sie schien auch mit psychischen Problemen zu kämpfen. Wegen (angeblicher) Schizophrenie wurde sie dann in Deutschland in eine Klinik eingewiesen und mit Medikamenten ruhiggestellt. Hier war es auch schwer zu beurteilen, was wahr ist und was nicht. Nach ihrer Flucht nach Griechenland wird aber auch nicht alles besser für sie.

Keine Frage, die Schwiegermutter von Queen Elizabeth II. schien eine interessante und unangepasste Persönlichkeit gewesen zu sein, deren Leben erzählenswert ist. Auf den ca. 150 Seiten aber wurde sie für mich als Mensch nicht so richtig greifbar. Vieles blieb für mich nebulös und wenig greifbar. Auch fällt es schwer zwischen Wahrheit und Fiktion zu unterscheiden, da weitere Informationen, die auf Fakten beruhen, fehlen. Der eigenwillige Erzählstil macht es auch nicht wirklich einfacher. Er passt zwar vielleicht zu Alice, aber mich konnte er nicht überzeugen.

Immerhin ließ es sich schnell weglesen und interessante Einblicke in das Leben von Alice von Battenberg hat man durchaus bekommen können. Mehr aber auch nicht.

Bewertung vom 27.09.2025
Biedermann, Nelio

Lázár


sehr gut

Spritzig geschriebener Roman über den Verfall einer adligen ungarischen Familie

Eine fiktionale Familiengeschichte, die mehrere Generationen umfasst und deren Zeitraum vom Beginn des 20. Jahrhunderts an bis zur Mitte der 1950er-Jahre reicht, soll auf knapp 340 Seiten ihren Platz finden.
Kann das gelingen?
Und wie!
Der junge Nelio Biedermann zeigt, dass ein Familienroman kein Brocken sein muss, sondern dass man auf wenigen Seiten mittels eines präzisen und atmosphärischen Schreibstils den Ruin einer adligen ungarischen Familie darstellen kann.

Der Beginn des Romans mutet noch etwas seltsam an. Da wird ein Junge geboren, der eine durchscheinende Haut zu haben scheint, und auch im Laufe des Handlungsverlaufs, kommen das ein oder andere mystische bzw. schaurige Element vor.

Was sich dann auf den weiteren Seiten abspielt, ist ein wilder Ritt, der so lebendig geschrieben ist, als säße man direkt am Tisch des Barons und Patriarchen Lajos.
Man folgt fesselnd, wie er und seine Familie zerfallen, vor dem historischen Hintergrund des 20. Jahrhunderts. Man erlebt gemeinsam mit ihnen den Zusammenbruch der österreichisch-ungarischen Monarchie, die Nazizeit und die Diktatur der Sowjets, als die Familie ihre Länder und Güter verliert. Die geschichtlichen Ereignisse und Entwicklungen stehen hierbei jedoch nicht im Vordergrund, sondern bilden eher den Rahmen der Erzählung ab.

Episodenhaft gestaltet sich auch die Erzählung über die Familie. Man verweilt nur bei manchen wichtigen Momenten. Die Familiengeschichte ist stark verdichtet, was dazu führt, dass man bei manchen Personen und Szenen nur kurz bleibt, manchmal leider etwas zu kurz.
Dass das nicht zum Schaden des Romans ist, liegt an der differenzierten Personenzeichnung und stimmungsvollen Landschaftsbeschreibung.

"Lázár" ist ein moderner Familienroman, auch wenn er nicht in der heutigen Zeit spielt. Er ist zeitlos geschrieben, atmosphärisch und nicht ohne Humor. Manchen Szenen oder Personen hätte gerne etwas weniger Verdichtung gutgetan, aber alles in allem ist dem Autor ein überzeugendes und vielversprechendes Erstlingswerk gelungen. Gerne mehr davon!

Bewertung vom 25.09.2025
Drvenkar, Zoran

Asa


sehr gut

Fesselnd und geheimnisvoll

"Asa" ist trotz seiner knapp 700 Seiten ein geheimnisvoller Thriller, der zu fesseln weiß.

Am besten ist es, ohne ziemlich großartige Kenntnisse über die anfangs nebulöse Handlung mit dem Thriller zu beginnen und so die Spannung aufrechtzuerhalten. Nur so viel sei gesagt: Im Mittelpunkt stehen die titelgebende Protagonistin Asa sowie die Familie Kolbert mit düsteren und tödlichen Traditionen.

Der Einstieg in die Geschichte ist rasant und ohne Gnade. Die unterschiedlichen Akteure halten sich nicht lange mit Nebensächlichkeiten auf, und man möchte auf ihrer Abschussliste stehen, wenn einem sein Leben lieb ist.

Erzählt aus unterschiedlichen Perspektiven und zu unterschiedlichen Zeitpunkten, folgt man in der Gegenwart vor allem Asa auf ihrem Rachefeldzug und in der Vergangenheit, beginnend am Anfang des 20. Jahrhunderts, der Familie Kolbert.
All das wird atmosphärisch und ausdrucksstark erzählt, sodass man von Beginn an gebannt, in eine Welt voller Gewalt, Freundschaften und tragischer Momente hineingezogen wird.
Nach und nach wird das Geheimnis um Asa und die Familie Kolbert gelüftet, um dann in einem packenden Finale zu enden.

Einzig im Mittelteil des Thrillers, verliert die Handlung etwas von ihrem anfänglichen Schwung. Das Interesse am Weitergang der Geschichte geht jedoch zu keinem Zeitpunkt verloren.
Zudem kommt man den Personen nie so richtig nah, was zwar ihre Mysteriösität erhöht und ihrem abgebrühten Charakter entspricht, aber für die ein oder andere Distanz zum Handlungsgeschehen sorgt.

Trotz der kleinen Schwächen, kann der neue Thriller von Zoran Drvenkar von Anfang bis Ende überzeugen.
Eine packend und stimmungsvoll erzählte Geschichte verbindet sich mit geheimnisvollen Charakteren in Asa und sorgt so für fesselnde Lesestunden mit Gänsehautmomenten.

Bewertung vom 23.09.2025
Sten, Viveca

Lügennebel / Hanna Ahlander Bd.4


sehr gut

Freunde mit Geheimnissen - fesselnder Krimi aus dem kalten Schweden

In "Lügennebel" von Viveva Sten folgt man Hanna und Daniel schon zum vierten Mal bei ihren polizeilichen Ermittlungen.
Diesmal müssen sie den Tod an einer jungen Studentin aufklären. Die junge Frau war gemeinsam mit fünf weiteren Studenten in Åre Ski fahren und übernachteten dort auch in einem Gästehaus. Neben der Frage, ob es ein Unfall oder Mord waren, steigen allmählich die Spannungen in der Gruppe. Die Freunde stehen sich gegenüber, da niemand erklären kann, was in dieser Unglücksnacht passiert ist. Und dann gibt es noch einen Brand...
Neben den Ermittlungen, spielt auch schon wie in den Vorgängerbänden auch das Privatleben von Hanna, Daniel und diesmal auch Anton, eine wichtige Rolle. Hanna ist hin- und hergerissen zwischen ihren Gefühlen für Daniel und ihrem neuen steinreichen Freund. Daniel versucht für seine Tochter ein besserer Vater zu sein und Antons Verheimlichen seiner Beziehung zu Carl, droht ihrer Liebe zueinander immer mehr Schaden zuzufügen.

Anfangs geht es noch etwas gemächlicher zu, man lernt zunächst Olivia, eine der Studenten kennen und mit ihr die fünf weiteren, sowie Fanny, die spätere Tote, kennen. Auch bei Hanna und Daniel steht das Privatleben zuerst im Vordergrund.
Als dann aber die Tote aufgefunden wird, nimmt die deutlich zu und lässt bis zum Ende nicht nach.

Dank des stimmungsvollen und lebendigen Schreibstils der Autorin, kann man sich gut in die Personen hineinversetzen und erhält so einen umfassenden und vielschichtigen Eindruck von ihnen als Mensch.

Neben des flüssigen Schreibstils sorgen auch die kurzen und aus unterschiedlichen Charakterperspektiven geschriebenen Kapitel dafür, dass es schwerfällt, mit dem Lesen aufzuhören. Die Konflikte und Spannungen in der Freundesgruppe, aber auch bei den Ermittlern, tragen ihren Teil dazu bei.
Die Autorin schafft es gut, die Balance zwischen Ermittlerarbeit und den privaten Nebenhandlungen der Figuren zu halten, sodass auch hier keine Langeweile aufkommt.

Einzig die Auflösung, wie die junge Frau gestorben ist und was hinter dem Brand steckt, konnten mich nicht so ganz überzeugen. Nach dem vorangegangenen Spannungsaufbau habe ich mir mehr erwartet.

Trotzdem ist auch "Lügennebel" ein gelungener und fesselnder Krimi und weiß, wie schon die vorherigen Bände zu überzeugen. Es macht einfach Spaß Hanna und Daniel, privat und als Ermittlerduo, zu folgen. Sie sind einem schon richtig vertraut. An ihren Gefühlen müssen sie aber noch arbeiten...

Gewohnt gute Krimispannung mit Kältekick aus der Feder von Viveca Sten!

Bewertung vom 05.09.2025
Schmid, Kornelia

Die Stimme im Licht (eBook, ePUB)


gut

Kurzweilige Steinzeit-Fantasy für ein jüngeres Publikum

Mit "Die Stimme in Licht" von Kornelia Schmid reist man in längst vergangene Zeiten, zwar nicht zu den Anfängen der Erde, aber immerhin in die Steinzeit.
Und genau, das weniger typische Setting für einen Fantasy-Roman hat anfangs mein Interesse an der Geschichte geweckt.
Leider konnte der Roman nicht all meinen Erwartungen gerecht werden.

Der Prolog schafft es zunächst, neugierig auf die Geschichte zu machen. Dazu trägt der bildreiche und atmosphärische Schreibstil der Autorin bei, der eine mystische Stimmung erzeugt.
Erzählt aus unterschiedlichen Perspektiven, darunter die von Merana, Fullo, Saso und Kela, gewinnt man ein Bild von der von der Autorin geschaffenen Welt und den unterschiedlichen Charakteren. Jedoch sorgen die Erzählperspektiven auch dafür, dass der Erzählfluss unterbrochen wird, was zu einem zu der ein oder anderen Länge führt und zum anderen der inhaltlichen Tiefe nicht immer zugutekommt.
Hinzu kommt, dass der Schreibstil zwar kurzweilig ist, manchmal jedoch etwas zu beschreibend.
Zudem ist der Roman eher an ein jüngeres Publikum gerichtet und verbleibt an der Oberfläche in Bezug auf Charakterisierung und innere Konflikte.

Für junge Fantasy-Leser/innen, die mal in eine andere Fantasy-Welt eintauchen, sicherlich interessant.