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Gluehsternchen
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Nahe Bremen

Bewertungen

Insgesamt 16 Bewertungen
12
Bewertung vom 19.12.2016
Benjamin Bayer
Giesinger, Helmut

Benjamin Bayer


ausgezeichnet

Auf dieses Buch war ich besonders gespannt und fing auch sofort an zu lesen. Ich habe mich zunächst schwer getan, mit einigen sprachlichen Begrifflichkeiten und in den Sprachfluss rein zu kommen, aber das legte sich nach einigen Seiten dann schnell und man kam gut in die Geschichte rein!

Inhaltlich geht es um Benjamin, der mit seiner Familie (Zwillingsbruder, älterer Bruder und kleine Schwester) in Österreich wohnt. Er ist ein sportlicher Jugendlicher, der viel mit seinen Freunden unterwegs ist - um so überraschter ist er, als er bei einem Skiunfall nicht tot ist, obwohl es deutlich knackt, sondern in einer Zwischenwelt landet und erst mal in völligem Chaos erfährt das er ein Wandler ist. Was immer das auch sein mag, denn Antworten bekommt er in diesem Moment keine. Seine Ausbildung wird auch aufgrund von seltsamen Umständen nicht wie normal absolviert und so wurschtelt er sich selbst durch die Welt. Er kommt wieder zurück und muß nun alles mögliche Herausfinden und verschiedene Prüfungen bestehen, von denen er auch nicht weiß, worum es geht :D.

Ein bißchen Licht ins Dunkel bringt ein Kistchen seines Großvaters und ein Brief. Und auch sein Hund Schnitzel, der plötzlich mit ihm spricht (bzw. er kann nun die Stimmen der Tiere verstehen) steht ihm mit viel Humor und Rat und Tat zur Seite!

Benjamin muß nun diverse Rätsel lösen, steht aber auch immer wieder Gegnern gegenüber, von denen er nicht wirklich etwas weiß.
Außer das sie die Seelen der Menschen haben wollen! Und er will die Chronik der Familie öffnen, kann aber die Siegel nicht öffnen!

Meine Meinung:
Ich kam zuerst nur schwer in den Erzählstrang hinein, weil es nicht so wirkte, als ob ein 14 jähriger erzählen würde. Damit habe ich mich sehr schwer getan. Die Geschichte war aber dann so spannend und auch anders, das ich weiter lesen mußte. Die Geschichte selbst ist vielschichtig und humorvoll geschrieben. Besonders Hund Schnitzel wächst einem sehr ans Herz und ist wirklich gut getroffen. Die gesamte Idee des Buches ist neuartig und anders, als die aktuellen Fantasyromane, die man so zu kaufen bekommt.
Am Ende des Buches bleiben viiiiele Fragen offen und man fiebert richtig auf den nächsten Band hin!
Das Cover ist mein einziger Minuspunkt. Ich finde leider noch immer, es sieht wie ein Ratgeber für Senioren aus :) Ich bin gespannt, wie die nächsten dazu passen und ob ich meine Meinung darüber noch revidieren werde.
Ansonsten ist es ein wirklich gelungener Auftakt zu einer spannenden Reihe!

Für mich eine unbedingte Leseempfehlung, durchaus auch für Jugendliche!

Bewertung vom 16.10.2016
Heute ist morgen schon gestern
Michalzik, Marco

Heute ist morgen schon gestern


sehr gut

Ich bin ein Fan von schönen Worten, kann ich sie selbst so selten schön formulieren.

Es ist eine christliche Poetryslam CD, die mit Musik von Pala Friesen unterlegt ist. Es ist ein umfangreiches Booklet dabei, das die komplette Texte enthält und mit einigen Bildern gestaltet ist.
Das Cover der CDHülle finde ich optisch nicht so den Knaller, ein bißchen wie eine Plakette und ein Banner. Nichts besonderes und auch nicht eye-catching, wenn man die CD im Laden liegen sieht, finde ich.

Die CD habe ich einige Male gehört, aber das Hören ist nicht meins.
Die Texte sind genial, gigantisch, tiefsinnig und wirklich toll! Ich habe sie oft wieder gelesen, um darüber nachzudenken, nachzusinnen...
Marco Michalzik spricht sehr schnell, herausfordernd und in meinen Ohren auch aggressiv und das machte es mir echt schwer eine objektive Meinung zu bilden, weil ich dadurch so eingefärbt war und weil ich darauf stark reagiere. Es wäre mir lieber gewesen, wenn er ein bißchen neutraler, an einigen Stellen gesprochen hätte.

Die einzelnen 13 Titel sind echt super, die Musik untermalt die einzelnen Texte gut und unterstützen die Atmosphäre, steigern die "Spannung" und lassen die Worte ein bißchen tanzen.
Die Texte gehen in die Tiefe, berühren, machen betroffen, behandeln Themen wie Einsamkeit, Gewalt, Zweifel, Glaube, Liebe, Vergänglichkeit, Flüchtlinge, Wegweiser - Gott, aber auch einfach das Leben an sich.
Ich kann mir gut vorstellen, das man einen einzelnen Titel einzeln für sich betrachtet an einem Tag / Abend /Gottesdienst pointiert einsetzen kann, als Highlight oder als Anlass darüber zu reden. Als geballte Wortgewalt ist die CD zu viel, um sie immer wieder am Stück zu hören. Man kann sich also gut einzelne Texte rausziehen, um sie zu nutzen, um ein Thema zu untermalen. Das kann ich mir wirklich gut vorstellen!

Herausheben sollte man wirklich die Wortschöpfereien... die Texte sind wirklich genial und man ist zwischendurch sehr geflasht von den Worten, die man gar nicht begreifen kann, sondern nur fühlen.
Man fühlt die Stimmung, läßt sich treiben, liest nach und sinnt dem hinterher. Da ist Marco Michalzik wirklich ein Stück Poesie gelungen, auch wenn ich ihm nicht gut zuhören konnte. Gelesen hab ich ihn gern!

Die CD ist durchaus auch für Nicht-Christen geeignet, da die Texte nicht ausschließlich christlich gefärbt sind, sondern allgemein gefasst gesellschaftskritisch, selbstzweifelnd und sinnsuchend sind.

LG Gluehsternchen

Bewertung vom 05.10.2016
Der Sehendmacher
Volke, Steve

Der Sehendmacher


sehr gut

" Der Sehendmacher" ist ein Buch, das aufwühlen will. Das unruhig machen will. Das einen mit der Nase darauf stoßen möchte, was man lieber nicht sehen will.

Steve Volke ist Direktor des deutschen Bereiches von Compassion, ein Kinderhilfswerk, das versucht Kinder aus Armut zu befreien.
Er selbst berichtet in den einzelnen Kapiteln im Wechsel über seine eigenen Erlebnisse /Erkenntnisse mit Armut, in dem er über Reisen und schlimmste Schicksale berichtet und auch seine Hilflosigkeit, wenn er nicht mal eins der Kinder retten kann, wenn Kinder zur Prostitution genötigt werden, wenn Frauen das sogar als Schutz erleben.... Verkehrte Welt für uns, die wir das so bedrückend erleben, wenn wir das lesen.
Nur was kann man tun?
Er mischt in vielen Bereichen Bibelzitate, Sinnsprüche und biblische Geschichten, um aufzuzeigen, wie Jesus handelt, als unser Vorbild - als Diener der Menschen.
Er regt dazu an, sich selbst auch zu erniedrigen, zu dienen und auch genau hinzuschauen.
Was sind die eigenen blinden Flecken?

Der Anfang des Buches ist flüssig und gut zu lesen und reizt sehr, durch die verschiedenen Definitionen vom Sehen, über Wahrnehmen, über Sehen ohne Augen... Das hat mir sehr gut gefallen, das konnte ich sehr gut für mich übertragen und habe viel nachgedacht beim Lesen.
Auch die weiteren Kapitel haben betroffen gemacht und auch immer wieder demütig werden lassen. Dafür, das wir unser Wasser einfach aufdrehen können, das wir Essen haben, mehr als wir brauchen, das wir eben nicht arm sind! Wir haben Frieden, wir haben ein Schulsystem, Gesundheitssystem....

... und dann... dann kommt das Ende und bleibt so offen.
Das ist so schade, denn ich hatte sehr gehofft, das es wenigstens ein paar Ansätze gibt.
Wie z.b. Nachhaltig Einkaufen (immerhin, um Kinderarbeit zu verhindern), Regional einkaufen, etc... aber auch Spenden... aber wohin? Große Organisationen oder vor Ort an die eigene Gemeinde? Oder doch lieber vor Ort helfen, im kleinen...
Da hätte ich mich gern an die Hand nehmen lassen und auch ein Stück führen.
Ansonsten ein Buch, das wirklich ein Augenöffner sein kann, für die eigenen blinden Flecke, wenn man den Mut hat hinzuschauen und sich vielleicht auch ein Stück verändern lassen möchte!

Bewertung vom 04.10.2016
Flawed - Wie perfekt willst du sein? / Perfekt Bd.1
Ahern, Cecelia

Flawed - Wie perfekt willst du sein? / Perfekt Bd.1


ausgezeichnet

Das perfekte System - ohne Fehler?

Am Anfang lernen wir Celestine und ihre Familie kennen, eine perfekte Familie. Die Mutter stimmt die Kleidung aufeinander an (alle in Pastelltönen) und die Kinder sind alle gut erzogen und angepasst. Die Hauptperson ist mit dem Sohn des obersten Richters der Gilde befreundet und treue Anhängerin seiner „Sache“. Er straft Menschen, die moralisch oder ethisch falsche Entscheidungen getroffen haben, Fehler begangen haben…. Oder vielleicht ist es doch anders und er handelt willkürlich?
Celestine gerät als Spielball mitten in die Fronten des bestehenden Systems und der Gemeinschaft der Fehlerhaften, die, wie sie selbst erst erkennt, eher heimlich operiert… Aber immer deutlicher wird, wie absurd dieses ganze System ist und sie versucht auszubrechen.
Das Buch ist unheimlich spannend geschrieben! Cecilia Ahern gelingt es wunderbar Spannung aufzubauen, so dass man mit dem Lesen nicht aufhören konnte.
Die einzelnen Charaktere sind gut beschrieben und vor Richter Crevas hat man wirklich Angst. Das ist ein ganz gruseliger Mensch… wenn er überhaupt einer ist. Einige Darsteller bleiben leider im Hintergrund, leider hier vor allem die interessant scheinenden, die mit Ecken und Kanten (Juniper und Carrick z.B.). Celestine selbst ist ein sehr impulsiv handelnder Mensch scheint mir. Bzw. liest es sich ein bißchen so, als ob Cecilia Ahern sich nicht wirklich entscheiden konnte, WIE genau Celestine sein soll. Wirkt sie am Anfang noch sehr Systemtreu, wechselt sie dann schnell die Seiten, ist sprunghaft, wenig logisch, was man eigentlich immer wieder gesagt bekommt, das sie das wäre. Das hat mich beim Lesen auch ziemlich genervt, weil man immer wieder dachte, hey, denk mal ein bißchen nach! Auch wirkt sie sehr abgebrüht, dafür, dass sie so starke Verletzungen zugefügt bekommt. Da hätte man ein bißchen mehr dran arbeiten können. Ich erhoffe mir für den nächsten Teil mehr Tiefgang! Gut gefallen hat mir der Wandel einiger Personen (Mutter, Pia Wang… ) und auch der Großvater ist prima gestaltet.
Bisher kannten wir von Cecilia Ahern eher Liebesromane oder Dramen. Eher die klassischen Frauenromane. Hier ist ihr ein gutes Stück All-Age-Roman gelungen, den man durchaus auch als Jugendlicher lesen kann. Es gibt einige gewaltvolle Szenen, die viel mit Machtausübung zu tun haben, aber vermutlich nicht so brutal, wie in anderen Büchern. Es wird wenig detailliert an den Stellen beschrieben, aber es spielt sich dann viel im eigenen Kopf ab. Andere Szenen sind sehr intensiv und emotional und reißen einen förmlich mit.
Dieses ganze System, das auf so einem seltsamen Konstrukt basiert, das man Fehler bestraft, statt sie willkommen zu heißen, um aus ihnen zu lernen, ist so verrückt, aber spiegelt ja doch auch ein Teil unseres eigenen Gesellschaftssystems wieder. Vor allem des Schulsystems! Da werden nur die Fehler betrachtet und wenig die Stärken. Insgesamt ein wirklich spannendes Buch, das definitiv neugierig macht auf Band 2!!!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.09.2016
Die Gedankenmusik
Brandl, Matthias

Die Gedankenmusik


ausgezeichnet

Über die Macht der Liebe und der Musik in uns...

Ein Buch, das einen mit einem ganz besonderen Zauber gefangen nimmt. Ganz unaufgeregt und liebevoll erzählt, packt es und läßt einen nicht mehr los. Einmal angefangen muss man es bis zum Ende lesen.

Die Geschichte - oder auch dieses moderne Märchen - handelt von Maja, die ziemlich verzweifelt darüber ist, das ihre Eltern sich scheinbar nicht mehr lieben. In einem Urlaub lernt sie den Gaukler und Geschichtenerzähler Anton kennen und seine Art Kinder und Erwachsene beim Vorspielen und Erzählen zu verzaubern und ihnen dabei ein besonders gutes Gefühl zu geben.
Maja geht immer wieder zu seinen täglichen Auftritten und freundet sich mit dem schelmischen Mann an. Er hat immer wieder ein offenes Ohr für ihre Sorgen, bis eines Tages etwas unerwartetes passiert und Maja ihm Abends folgt... da beginnt das Abenteuer das Maja in eine andere Welt bringt... in die Welt der Gedanken, der Musik und auch der Liebe!

Liebevoll erzählt, schafft es Matthias Brandl mit ausgereiften Charakteren und toll geformten Bildern im Kopf eine Welt entstehen zu lassen, die so völlig fern ab von allem ist.
Die Idee, das unsere Gedanken von anderen "eingespielt" werden müssen, von unseren Gedankenspielern... das ist schon spannend, aber die Ebene dahinter, das es einen Gedankenschreiber gibt, der wiederum die Musik nur empfängt und aufschreibt... genial!
Zwischendurch gab es mal einen Knoten im Kopf, aber dann war alles wieder klar.
Sowohl die positiven als auch die negativen Situationen werden ganz authentisch beschrieben. Es gibt eine Phase in der Maja "versucht" wird von den dunklen Tönen, die ihr einreden wollen, das nur die Angst das wichtigste ist... das ist ein absolut hartes und kaltes Kapitel... das war richtig gespenstisch!
Um so schöner ist das Ende....

Ich habe mich sofort in diese Geschichte verliebt, weil sie so einen speziellen Charme hat und mich wenig vergleichbar ist, am ehesten mit Momo...
Besonders die authentischen und hinreißend echten Charaktere haben es mir angetan. Ich mochte am liebsten den Gedankenüberbringer. Der hatte das Herz am richtigen Fleck! Und auch Anton ist ein wirklich toller Kerl.
Die einzigartigen Ideen, wie der KOpfhörer mit dem man die Musik in den Menschen hören kann, machten das Buch zu einem echten Leseerlebnis. Danke dafür!
Auch meine 11jährige Tochter war hin und weg und hat die Geschichte noch vor mir gelesen :)
Wir beide lieben sie noch immer und ich werde sie mit Sicherheit gern verschenken!

LG Gluehsternchen

Bewertung vom 04.09.2016
Mein ungebügeltes Leben
Schramm, Conny

Mein ungebügeltes Leben


gut

Aufgewachsen in der DDR erzählt die Autorin Conny Schramm in vielen kleinen Episoden über ihr Leben von der Geburt bis zum Mauerfall.

Der erste Teil erzählt sehr ausführlich von ihrer Kindheit, von der Diskrepanz zwischen Gemeinde und Jungpionieren, und dem Nicht in der Partei sein der Eltern und dem Christsein im Alltag. Es gibt immer wieder Gedichte und Lieder, die zwischendrin augeschrieben sind. Für mich als so ganz ohne DDR Bezug Aufgewachsene ganz befremdlich, das Kinder sowas singen mußten.
Die ganze Ideologie ist teilweise so absurd, auch in den persönlichen Erzählungen, das einem sich die Nackenhaare hochstellen.
In den Erzählungen erleben wir dann wie die Autorin älter wird und sich auch immer wieder kritisch mit dem Sozialismus auseinandersetzt. Sie findet in all dem Zwiespalt zwischen Arbeitseinsätzen in Fabriken (ja Kinder haben dort sozusagen ausgeholfen als Berufsvorbereitung) und Dienst an der Waffe (den sie als Christ verweigert) auch eine andere Seite im Leben... die christliche Jugendgruppe in der sie dann auch ihren ersten Freund kennen und lieben lernt.
Dieser flieht später in den Westen und die Begegnung später ist sehr ernüchternd.
Schockiert hat mich beim lesen, das Christen bei der Berufs- und Ausbildungswahl extrem diskriminiert wurden. War man nicht in der Partei hatte man quasi keine Chance auf Studium oder bestimmte Ausbildungsberufe, egal wie gut die Noten waren (was wirklich verrückt ist!).
Der Schreibstil ist sehr schlicht und einfach, so wie wenn man eben einem anderen Menschen von seinem Leben erzählt. Für mich war der zweite Teil sehr viel schwächer vom Erzählstil. Es wird mehr gesprungen, als ob viel mehr im Kopf gewesen ist, als später dann auf dem Papier.
Einige Fragen bleiben am Ende auch ungeklärt, da wäre es nett gewesen, wenn das noch geschrieben worden wäre.
Insgesamt sehr kurzweilig und schnell zu lesen.
Sicher spannend für alle, die eine ähnliche Sozialisation in der Kindheit erlebt haben und sich dann wieder erinnern. Für mich war es ganz interessant, Dinge zu erfahren, die ich so sonst nicht gewußt hätte.

Bewertung vom 03.09.2016
Wenn du vergisst / Zoe Bd.1
Wagner, Heidrun

Wenn du vergisst / Zoe Bd.1


ausgezeichnet

Brutale Erinnerungen, geheimnisvolle Zeichnungen und eine ausgelöschte Identität?!

"Wenn du vergisst" ist der erste Band einer Trilogie... Wir(meine Tochter und ich) können die nächsten zwei Bände kaum erwarten.

Inhalt:

Ein Mädchen wacht auf und weiß weder wer sie ist, noch wo sie ist, noch was passiert ist. Sie ist verletzt und wird von einem jungen Mann ins Krankenhaus gebracht. Er ist ihr einziger Vertrauter in diesem Moment und läßt sie dann alleine. Ihre Suche nach ihrer Identität, das immerwiederkehren von Flashbacks, die mehr als gruselig sind, die nicht auszuhaltende Ungewissheit, was wohl passiert ist, und ihre Zeichnungen, die wie von alleine aus ihr herauskommen und immer mehr preisgeben von der Vergangenheit lassen die Story nie langweilig werden.

Meine Meinung:

Das Buch hatte ein irres Tempo drauf und war nie langweilig. Meine Freundin, die zu Besuch war und reinblätterte, schlug es zu und sagte.. puh ne das geht mir viel zu schnell! Mir war es genau richtig, so brauch ich Bücher. Meine Tochter ebenso, wir fressen sie einfach in dem Tempo und brauchen keine langweiligen Stellen :D
So konnten wir gut in den Tempo mithalten und nun ja, die Fragen am Ende sind natürlich viiiiiiiiiiiiiiiiel mehr als am Anfang.
Es waren auch die Kleinigkeiten, die es sehr persönlich und echt gemacht haben.

Insgesamt für mich rund um rund! Die Bilder/ Zeichnungen waren krass... teilweise sehr stark und viel, manchmal dezent. Ab und zu dachte ich, och da würde ich jetzt gern ausmalen, wenn es mal wieder so Muster gab. Total gut.
Sprachlich flüssig zu lesen gewesen, Story top... was will man mehr?!

Das Buch lebt von dem Zusammenspiel von Zeichnung und Geschichte. Von Spannungsaufbau und Stückchenweise Aufklärung. Wobei man von Aufklärung am Ende nicht sprechen kann, die Fragen die auftauchen, die Dinge, die ungeklärt bleiben, sind sooo heftig... der Cliffhänger so unglaublich stark und spannend gestaltet, das man das Buch zuklappt und denkt.. PUHHHHHH!

Man MUSS unbedingt weiter lesen, man ist gradezu süchtig danach, obwohl die Verwirrung im Kopf nicht nachläßt.

Ich habe noch nie ein Buch dieser Art gelesen. Es ist neu, frisch, anders und einfach spannend!!!

Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 27.08.2016
Sterne leuchten nachts
Härry, Thomas

Sterne leuchten nachts


sehr gut

Wenn es nur so einfach wäre...
..Gottes Wege zu verstehen. Das wünsche ich mir so oft. Zu wissen, welchen Sinn so vieles macht.... Was ist Gottes Plan für mich? Mein Leben? Warum "leide" ich?
Auf die Position welchen "Sinn" das Leiden vielleicht für uns haben kann, geht der Autor in diesem hübsch gestalteten Buch ein.

Inhalt:
Auf 125 Seiten sehen wir uns verschiedenen Positionen des Leidens oder der Funktionen des Leidens gegenüber. Thomas Härry betrachtet unterschiedliche Seiten, wie z.b. Was, wenn Gott NICHT eingreift oder was wir am Ende aus dem Leiden rausziehen können... was ist unser Gewinn?

Meine Meinung:
Das Thema beschäftigt mich persönlich schon recht lange, auch durch eine eigene Leidenszeit, gesundheitlich immer wieder angegriffen. Da stellt man sich mehr als einmal die Frage nach dem Leid und warum es nicht vorbei geht oder warum man nicht anders damit umgehen kann.
Das Buch beleuchtet sehr gut diese guten Momente, in denen Gebet hilft, wo man aufgefangen wird, aber auch den Moment, wo Beten einfach nicht hilft und man Gott nicht begreift. Denn auch das kann sein - aber wir dürfen klagen und zu Gott kommen mit unserer Klage! In einer inhaltlichen Steigerung kommen wir Schritt für Schritt dahin, was unser Leiden ist und was es uns vielleicht auch sagen will, wie es uns verändern will und kann!
Das wir letztendlich nicht begreifen werden, was Gott vorhat, manchmal vielleicht erahnen können, welches sein Ziel ist, aber wissen dürfen wir es nicht. Wir können es nur annehmen und mittragen! Und durch diese Erkennis können wir auch im Leid wachsen und uns verändern lassen.
Mich hat eine sehr heftige Leidenszeit sehr demütig werden lassen, ich kann nun wieder vieles mehr wertschätzen und ja, ich fühle mich verändert, auch wenn ich auf dieses Erlebnis gern verzichtet hätte. Vielleicht war es aber nötig, um Augenöffner zu sein!
In seinem kleinen Buch gibt Thomas Härry immer wieder kleine persönliche Geschichten von anderen Menschen zum Beispiel, die dann einen sehr gut nachvollziehen lassen, was er uns in dem Moment sagen will.
Sehr gut gefallen haben mir die Gebetsvorschläge am Ende und die Geschichten im Anhang! Die "Holland- Geschichte" kannte ich schon und finde sie sehr gut :)
Insgesamt finde ich das Buch einen guten Impuls immer wieder hinein zu schauen in das eigene Leiden und nachzuspüren, ob es das wert ist, sich "gehen" zu lassen oder ob man nicht doch dann wieder dahin geht damit, wo es hingehört, nämlich zu Gott.
Für mich ein Buch das man auch gut mal weiterschenken kann, wenn es einem lieben Menschen schlecht geht! Es hat ein kleines Lesebändchen und ist gut und verständlich geschrieben.

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