Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
summi686
Wohnort: 
K.

Bewertungen

Insgesamt 3 Bewertungen
Bewertung vom 29.08.2016
Elanus
Poznanski, Ursula

Elanus


gut

Das ist er also. Der neue Poznanski. Heiß ersehnt, lang entgegengefiebert. Und dann leider gar nicht mal so geil.

Schon auf den ersten Seiten wurde schnell klar, dass "Elanus" nicht die Gabe hat mich so zu fesseln wie es beispielsweise Erebos oder Layers konnte, und das wo ich doch großer bekennender Poznanski Fan bin.

Jona als Hauptcharakter war anfangs ein schwieriger, hochbegabter, sozial inkompatibler Junge. Doch dafür dass er so schrecklich hochbegabt ist, hat er in manchen Situationen einfach dumm gehandelt und sich auch danach noch seeeehr oft wie ein kleiner Junge verhalten. Zu seinem Verhalten und der Aufmachung in seiner Geschichte passt eher der Spruch "Hochmut kommt vor dem Fall", als die ständige Erwähnung dass er ja so hochbegabt war. Im Grunde hat das Thema Hochbegabung auch gar keinen Ausschlag für die Story gegeben, und war somit völlig fehl am Platz finde ich.

Auch die anderen Charaktere wie zum Beispiel Marlene wirkten sehr aufgesetzt. Sie waren nicht echt, man konnte nicht mit ihnen mitfühlen. Sie waren nur Figuren die auf die Handlung eingewirkt haben, aber man verschmolz nicht mit ihnen. Ich hatte direkt von Beginn an das Gefühl dass sie bewusst in eine Richtung gedrängt wurde, sich nach einem bestimmten Schema zu verhalten hat, um dem Leser zu verunsichern und etwas vorzuspielen was hinterher nicht reell ist. Allerdings war das wie gesagt so ungeschickt eingefädelt und so aufgesetzt dargestellt, dass es leider nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat.

Immer wieder hat die Autorin Situationen angerissen und aufgebaut, die sie nicht zu Ende gebracht hat im Laufe des Buches, was dazu führte das hinterher sehr viele Fragen offen bleiben mussten. Vielleicht waren diese nicht elementar und dessen Klärung hätte den Verlauf der Story nicht beeinflusst, aber ich finde dass man jede Tür die man öffnet auch wieder schließen muss, sonst bleibt der Leser - wie ich in diesem Fall - mit dem Gefühl zurück, dass das ganze irgendwie nicht rund ist.

Das Ende kam dann sehr rasant und wirkte ein wenig willkürlich. Ich hatte ständig die Frage "das soll es jetzt gewesen sein?" im Kopf.
Die Auflösung war irgendwie nicht wirklich eine Auflösung. Es wirkte auf mich als habe die Autorin die Story gut gefunden, dann aber nicht gewusst was sie ihr für einen Hintergrund geben soll.

Alles in allem ließ sich auch der neuste Poznanski gut und flüssig lesen, aber es war ein sehr kurzweiliges Buch mit sehr vielen Stolpersteinen und ungeklärten Fragen und einem nicht ganz so super umgesetzten Plot.

Ich vergebe 3 von 5 Schmetterlingen und finde dass man das Buch lesen KANN, aber nicht MUSS.

Bewertung vom 14.01.2016
Die Nacht schreibt uns neu
Atkins, Dani

Die Nacht schreibt uns neu


ausgezeichnet

Bereits „die Achse meiner Welt“ habe ich mit Begeisterung gelesen. Doch da war mir das Ende zu vorhersehbar, zu plump, zu „äähhh“. Ich gebe zu, dass ich bei diesem Buch hier Bedenken hatte, doch die waren vollkommen unbegründet. Ich war während des Lesens zwar angespannt und habe immer wieder gehofft, dass dieses Buch einen anderen Stil Auflössung beinhalten wird, konnte mich aber dennoch in den außerordentlich guten Lesefluss fallenlassen.
Frau Atkins weiß ihre Leser mit Witz, Charme und einer gehörigen Portion Spannung zu begeistern. Einmal angefangen, kann und will man gar nicht mehr aus der Geschichte aussteigen. Der Einstieg ins Geschehen mit einem dramatischen Ereignis ist ihr auch hier wieder absolut gelungen. Besonders schön fand ich, dass die Auflösung dieses Geschehens hier sogar fließend war und die Geschichte an einem Stück weiter ging.
Bis zum finalen Schluss konnte ich nicht vorherahnen wie die Geschichte ausgehen wird, für wen sie sich letztlich entscheidet und was sonst noch so passieren wird. Ich hatte viele Ideen, aber keine hat sich wirklich klar kristallisiert und letztlich ist es auch ganz und gar nicht so gekommen wie ich dachte. Und wenn ich 10 Seiten vor Ende dachte „Gott sei dank, endlich weißt du wie es ausgeht“ – da hat Frau Atkins sogar ganz am Ende auf die allerletzten Zeilen noch einen draufgesetzt um mich und andere Leser zu begeistern. Das ist die wahre Kunst des Schreibens, hier hat die Autorin absolut ins schwarze getroffen.
Endlich mal kein Jugendbuch, war dieses Buch trotzdem frisch und spritzig zu lesen, sprachlich genau richtig und nicht zu anspruchsvoll.
Die Orte des Geschehens waren knapp gehalten, was aber perfekt gewählt war, denn so hat die Autorin sich die Zeit nehmen können jeden Ort unterschwellig detailgetreu zu beschreiben, ohne den Leser zu langweilen.
Auch die Protagonisten sind einem unglaublich schnell ans Herz gewachsen. Besonders Jack und Amy habe ich zu lieben gelernt. Und einen verstorbenen Protagonisten, der nichtmal anwesend ist, dem Leser ins Herz zu katapultieren ist sicher nicht einfach.
Von mir bekommt „die Nacht schreibt uns Neu“ volle 5 Sterne und eine Leseempfehlung!