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BK

Bewertungen

Insgesamt 255 Bewertungen
Bewertung vom 30.11.2025
Brickley, Holly

Deep Cuts


gut

Für Musikliebhaber: Das Cover des Buchs ist etwas besonderes und sticht einem ins Auge. Die abgedruckten Songtitel kommen im Buch vor.
Percy und Zoe lernen sich in einer Bar kennen, doch zunächst ist er noch mit Zoe zusammen. Doch die Liebe zur Musik verbindet die beiden von Beginn an.
Die Erzählung, aus Percys Sicht geschildert, spielt in den 2000er Jahren. Viele der besagten Songs kenne ich nicht, weshalb ich mit den Dialogen und Meinungen der beiden wenig anfangen kann. Auch mit Percys Verhalten und zwischenmenschlichen Aussagen konnte ich mich nicht identifizieren. Ich hatte mir die Geschichte etwas romantischer vorgestellt.
Es war unterhaltsam und auch wirklich interessant. Man merkt, dass die Autorin, wie auch der Übersetzer der im Vorwort zu Wort kommt, viel für Musik übrig hat. Ich mag Musik, aber mit Interpreten, Songtiteln und Musikbegriffen bin ich zu uninformiert für dieses Buch.

Bewertung vom 24.11.2025
Hennig, Markus

Waschbär Willi Wunderquatsch - Die Erfindung der Trompetenwurst und weitere verrückte Abenteuer


gut

Ausbaufähig
Wie der Titel des Buchs schon verrät geht es um den Waschbären Willi. Er wohnt zusammen mit Eule, Maulwurf und Fuchs (von der man nur das Ohr kennt weil sie ihre Ruhe will) in einem weitläufigen Park. Genauer gesagt in einem Stiefelkarton unter einer Bank. Seine liebste Freundin ist aber Eichhörnchen Alice, mit der er sich beispielsweise zu einem Frühstücksauflauf trifft, der etwas anders ist, als das was wir so essen.

Markus Hennig spielt als Autor gern mit Alliteration oder Wiederholungen. Manche Witze zogen bei mir mehr oder weniger. Besagter Auflauf der auch mal einen Gummistiefel oder eine Fahrradklingel enthält, stieß mir als Erwachsene insofern auf, dass die Tierwelt unseren Unrat wohl schon Lebensgrundlage hat und den Kindern dies mit diesem Buch als normal dargestellt wird.
Ein weiterer Minuspunkt ist die stellenweise Langatmigkeit: Das Aussuchen eines Gummistiefels oder Rücksprachen der Verkäuferinnen dauern ewig. Auch der Beginn einer Versammlung zieht sich über mehrere Seiten.
Richtig toll fand ich aber die Illustrationen, die gerne noch mehr hätten sein dürfen.

Bewertung vom 16.11.2025
Vego, Kristin

Spät am Tag (eBook, ePUB)


gut

Zu wenig
Die Ich-Erzählerin Joanne erzählt davon, dass sie einen Roman schreibt. In etlichen Episoden erzählt sie von ihrer Beziehung zu Mikael, bei dem sie zunächst nur als Untermieterin von der Hauptstadt aufs Land zog. Während die Autorin ständig von eng umschlungenen Nächten schreibt, vergleicht sich die Protagonistin tagsüber ständig mit seiner Ex-Frau, welche noch sehr präsent im Leben von Mikael ist. Das einerseits der gemeinsamen Tochter geschuldet sein mag, aber anderseits auch mehr bedeuten kann. Man wird es nicht erfahren.

Vielleicht habe ich das Buch einfach nicht verstanden, aber mir fehlte einfach der rote Faden und Handlung. Cover, Klappentext und Leseprobe fand ich super. Auf den Seiten danach tat ich mich schwer, bis es mir ab der Hälfte gar nicht mehr voran ging. Mir missfielen auch die Gedankensprünge. Ich wusste oft nicht, ob die Handlung in der Gegenwart oder Verlegenheit spielt. Gut, dass das Buch nicht dick war, aber trotzdem schade das zu sagen.

Bewertung vom 16.11.2025
Jo, Sophie

Red Flags


weniger gut

Unrealistisch
Poppy weiß seit ihrer Kindheit, dass ihr Ehemann einem Idealbild entsprechen muss. Und hält die Bedingungen auf einer Liste fest, das muss man sich erstmal vorstellen. Man muss nicht alles akzeptieren und jede Kröte schlucken, aber als selbstständige Frau eigenständig durchs Leben zu gehen darf auch eine Option sein.
Ihr Crush Cam lernt sie im Bus kennen, beide sind sich auf Anhieb sympathisch. So könnte man sich den restliche Verlauf des Buchs so vorstellen: Liste über Bord, Gefühle wichtiger als Kindheitsphantasien. Wäre da nicht die irrsinnige Idee des Jungen (der Poppys Liste über einen gemeinsamen Bekannten erhielt) ihre Wünsche komplett im Gegenteil zu erfüllen und ihr beim ersten Date zum Beispiel kein Getränk auszugeben oder zu Lügen, dass er Live-Musik hasse. Dieses Verhalten fand ich absolut kindisch.
Davon abgesehen störte mich, dass Poppy sich von ihren Freundinnen ohne erkennbaren Grund dazu zwingen lässt, sich krampfhaft am nächsten potentiellen Partner festzuklammern. Ich erlebte junge Menschen, die verzweifelter nach Liebe suchen als Enddreißiger mit Torschlusspanik.
Entsprechend enttäuscht und gelangweilt war ich von dem Titel. Verpassen tut man bei einer Nicht-Lektüre nicht viel, weil auch bei der groß gedruckten Schrift auf 300 Seiten wenig passiert.

Bewertung vom 01.11.2025
Pernlochner-Kügler, Christine

Der Club der kalten Hände


sehr gut

Coole Umsetzung
Nichts ist so sicher wie das Ende. So schön das Leben ist, gehört der Tod auch dazu.
Christine Pernlochner-Kügler und Valerie Tiefenbacher haben mit dem Club der kalten Hände einen Eisbrecher zu dem oft ausgeklammerten und ignorierten Thema Sterben geschaffen. An einigen Stellen mag es "drüber" wirken oder Manchem den Respekt vermissen, aber genau darum geht es. Kinder werden ebenso von Tod und Trauer überfallen wie wir Erwachsenen. Das zeigen die eindrücklichen Beispiele wie Krankheit, Unfall oder Kindersterblichkeit.
Neben etwas Quatsch sammelt das Werk auch interessante Fakten zur Arbeit eines Bestatters oder die unterschiedlichen Sichtweisen der Religionen auf das Leben nach dem Tod.
Ich bin überzeugt, dass das Buch zum einen die kindliche Neugier auf ein schwieriges Thema stillen kann, sowie Trost spenden. Die bunten Illustrationen lockern mit humorvollen Details zusätzlich auf.

Bewertung vom 29.10.2025
Bach, Tamara

Jakob und Jelena


ausgezeichnet

Berührendes Kinderbuch
Jakob und Jelena sind Klassenkameraden, allerdings erst seit kurzem. Nach dem Übertritt sind sie in einer neuen zusammengewürfelten Klasse. Beide gehören zur stilleren Fraktion ihrer Klasse, es gibt auch die typischen lauten Kinder, die auf andere herab blicken. Unsere beiden Protagonisten werden für ein Referat zusammengesteckt. Das Buch erzählt ihre langsam aufkeimende Freundschaft, gibt aber auch Einblick in die jeweilige Gefühlswelt von ihr bzw. ihm. Was sie zuhause beschäftigt, ihre Geheimnisse, dass Jakob z.B. den Schwimmunterricht schwänzt. Beide wohnen bei alleinerziehenden Eltern, die viel mit Arbeit beschäftigt sind, Geld und Zeit Mangelware ist, aber nicht die Liebe ihrer Eltern.
Tamara Bach erzählt die Geschichte zweier sehr ernsthafter Kinder, welche im echten Leben wahrscheinlich wenig gesehen werden. Sie gibt diesen Kindern eine Stimme. Die Szenen in der Bücherei haben mir als Bibliothekarin natürlich besonders gefallen.

Bewertung vom 29.10.2025
Weber, Judith

Sherlock Holmes & Dr. Watson. Die Jagd nach dem Geisterzug (Band 1)


gut

Chaotisch
Sherlock als schnüffelnder Hund und Watson als was? Als faules Schwein? Mag die Metapher und Analogie auf das jeweiligen Tier nicht gleich einleuchten, sind die Rätsel für die Leseschaft, die in jedem Kapitel versteckt sind, nicht allzu schwer.
Der erste Fall unserer Comicdetektive spielt in Crazy London, welches große Ähnlichkeit mit seinem realen und aus der Feder von Conan Doyle bekannten Vorbild hat. Ein Geisterzug quert die Szenerien, hinterlässt Nagellack spuren und lässt Dinge verschwinden. Diese sind nicht von besonderem Wert, weshalb Sherlock etwas größeres wittert.
Etwas wirr und gewöhnungsbedürftig waren der Aufbau der Comicszenen, die Sprechblasen waren für mich nicht immer in natürlicher Leserichtung. Die Papierseiten sind sehr dünn, was ich in meiner Rezension genauso wie den intensiven Farbgeruch nicht außer Acht lassen möchte.
Die Illustrationen waren sehr detailreich, man konnte bei genauer Betrachtung vieles entdecken.
Kommt natürlich nicht an das Original heran, aber für die Zielgruppe akzeptabel.

Bewertung vom 19.10.2025
Hauff, Kristina

Schattengrünes Tal


gut

Absehbar
Lisa ist Mutter, Tocher, Ehefrau, berufstätig und Stimmtalent im örtlichen Gemeindechor. Die Tochter spielt für die Handlung eigentlich keine Rolle, Ehemann Simon war bis vor kurzem als Förster außerhalb seines Reviers, dem Schwarzwald, in Osteuropa unterwegs gewesen. Seither hadert er im stillen mit seinem „gewöhnlichen“ Leben. Als dann seine frühere Verflossene Daniela, mit der die Beziehung dramatisch endete, in dem kleinen Ort auftaucht, überschlagen sich die Ereignisse.
Nichtsahnend empfängt Lisa ihre Konkurrentin als Hotelgast, hilft ihr bei der Wohnungssuche und integriert sich im Dorfleben. Und ehe sie sich versieht, entspinnen sich Streit, Intrigen und Daniela verdrängt sie aus ihrem Leben. Danielas Lügen und Manipulation ziehen weite Kreise, was ich nicht ganz glauben konnte.
Weitere Handlungsstränge sind Lisas Beziehung zu ihrem Vater, zwischen ihm und seiner Lebensgefährtin, Lisas an Alzheimer erkrankten Mutter, das Erbe des Hotels, dem der Senior lange nicht mehr gewachsen ist, aber auf den verlorenen Sohn und Bruder von Lisa wartet.
Das Ende war für mich erwartbar und teilweise unrealistisch. Leider hatte ich nach dem letzten Buch von Kristina Hauff mehr erwartet, mag ihren Schreibstil aber nach wie vor.

Bewertung vom 08.10.2025
Leimbach, Thorsten;Jost, Beate

Kosmos SchlauFUX Roboter und KI


sehr gut

Abwechslungsreich
Roboter unterstützen schon seit geraumer Zeit die Fertigung in Betrieben oder nehmen uns Zuhause das Staubsaugen ab. Das Thema KI ist in aller Munde. Politik, Industrie und Forschung erwarten sich einen gehörigen Schub von ihr um die Lücke des Fachkräftemangels zu schließen. Doch birgt die Technik auch Risiken.
Der Kosmos Verlag kombiniert in der Schlaufux-Reihe den prägnanten Transport von Wissen und das Springen von Abschnitt zu Abschnitte aus den bekannten Exit-Spielen seiner Spielesparte.
Ein Inhaltsverzeichnis suchte ich deshalb vergeblich und auch nach Abschluss der Lektüre hatte ich den Eindruck etwas ausgelassen zu haben. Dies wären aber auch schon meine einzigen Mankos.
Die Themen die mit Infokästen, Bildern und Beispielen aufbereiten sind, beleuchten das titelgebende Thema von allen Seiten. Ein Buch das auch mich als Erwachsene etwas dazulernen ließ.

Bewertung vom 29.09.2025
Thor, Annika

Eine Insel im Meer


ausgezeichnet

Alterslos
Es ist das Jahr 1939 und die Schwestern Nelli und Steffi werden nach Schweden auf eine Schäreninsel verschickt. Sie kommen aus Wien, wo die Nazis bereits die Macht ergriffen haben, ihre Eltern bleiben dort und warten auf eine Ausreisegenehmigung nach Amerika. Bei dem geplanten halben Jahr Trennung der Familie wird es nicht bleiben.
Anfangs ist die Fremde in Form von Land und Menschen sowie die Sprachbarriere die größte Schwierigkeit. Nelli, die jüngere findet schnell Anschluss bei den Kindern der Familie, bei der sie untergebracht ist. Steffi ist als einzelne bei einem Ehepaar einquartiert.
Annika Thor erzählt die Geschichte aus der Perspektive der älteren Schwester sehr eindringlich. Neben den vielen neuen Eindrücken, der Sorge um die Eltern und das Vermissen dieser, sind die Mädchen auch froh wieder sorglos Kind sein zu dürfen und dem Terror entkommen zu sein.
Die in Sepia gehaltenen Illustrationen betonen, dass die Geschichte in der Vergangenheit liegt. In Zeiten von Krieg und Flucht, können Kinder mit Namensschildern wie auf dem Cover zu sehen, rasch wieder Realität werden.