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Bookohlic01
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Bewertungen

Insgesamt 107 Bewertungen
Bewertung vom 11.05.2025
My Idea of No. 14
Sommer, Alicia

My Idea of No. 14


sehr gut

My Idea of No. 14 ist eine gefühlvolle Sports Romance mit Footballfokus, die mich mit ihrer besonderen Atmosphäre, viel Herz und zwei außergewöhnlichen Hauptfiguren überrascht und berührt hat. Im Zentrum steht Leah Herst, die als Tochter eines berühmten NFL-Coaches nicht nur mit hohen Erwartungen, sondern auch mit Vorurteilen kämpft. Sie träumt davon, die erste weibliche Headcoach in der Liga zu werden – ein Weg voller Hindernisse, Selbstzweifel und altem Ballast.

Sam Ashton ist als „Mr. Irrelevant“ – der letzte Pick des Drafts – der Außenseiter, dem niemand viel zutraut. Doch Leah erkennt als Erste sein Talent. Ihre Verbindung beginnt mit einem Knistern, entwickelt sich aber zu weit mehr: gegenseitige Unterstützung, Vertrauen und ein echtes Band. Sam hat ein schweres Familienerbe zu tragen, kämpft mit Verlust und Unsicherheiten, aber genau diese leisen Töne machen ihn so liebenswert. Sein loyaler, sanfter Charakter hat mich schnell für ihn eingenommen.

Was mir besonders gefallen hat, ist, dass die Liebesgeschichte nicht überladen wirkt. Sie entwickelt sich schlüssig, oft mit kleinen Gesten statt großer Dramen. Auch wenn manche Szenen etwas zu sehr dem Zufall geschuldet schienen und das Tempo in der Beziehung manchmal schneller war, als es mir lieb war, hat mich die emotionale Tiefe überzeugt.

Alicia Sommers Schreibstil ist modern, einfühlsam und sehr bildlich. Auch als jemand mit wenig Football-Vorkenntnissen konnte ich gut folgen. Die Autorin schafft es, Spannung und Spielverständnis greifbar zu machen, ohne zu überfordern. Besonders schön fand ich, dass es nicht nur um Sport und Liebe geht, sondern auch um Selbstwert, Mut, Familienkonflikte und die Frage, wie sehr man für einen Traum kämpfen will – selbst wenn alle dagegen sind.

My Idea of No. 14 ist eine klare Empfehlung für alle, die Sports Romance mögen – mit echtem Spielflair, einem starken weiblichen Lead und einer Liebesgeschichte, die berührt, ohne kitschig zu werden.

Bewertung vom 11.05.2025
Heartless Hunter / Der rote Nachtfalter Bd.1
Ciccarelli, Kristen

Heartless Hunter / Der rote Nachtfalter Bd.1


ausgezeichnet

Heartless Hunter – Der rote Nachtfalter ist ein eindrucksvoller Auftakt einer düsteren Fantasy-Dilogie, die mit emotionaler Tiefe, vielschichtigen Figuren und einem atmosphärischen Weltenbau überzeugt. Im Mittelpunkt steht Rune, eine junge Hexe, die sich aus Überlebensgründen dem Regime unterordnet und ihre eigene Großmutter verrät – ein Verrat, der sie zwar rettet, aber innerlich zerreißt. Nach außen gilt sie als Heldin der Republik, doch in Wahrheit führt sie ein gefährliches Doppelleben: Als „Roter Nachtfalter“ hilft sie anderen Hexen zur Flucht. Dabei gerät sie ins Visier des gefürchteten Hexenjägers Gideon Sharpe, den sie zu verführen versucht – ein riskanter Schachzug, bei dem sich bald die Grenzen zwischen Wahrheit und Täuschung, zwischen Hass und Anziehung auflösen.

Der Schreibstil von Kristen Ciccarelli ist atmosphärisch, bildhaft und gleichzeitig emotional zugänglich. Trotz der Erzählweise in der dritten Person spürt man die innere Zerrissenheit und Stärke der Protagonistin hautnah. Die Dynamik zwischen Rune und Gideon ist intensiv und entwickelt sich mit Bedacht – ganz im Stil eines gelungenen Enemies-to-Lovers-Tropes. Besonders stark gelingt der Autorin, beide Figuren nicht in Schwarz-Weiß-Schemata zu pressen. Gideons Hintergrund, seine Traumata und Beweggründe verleihen seiner Rolle als Hexenjäger eine verstörend nachvollziehbare Tiefe. Auch die Nebenfiguren, allen voran Alex – Gideons Bruder und Runes Verbündeter – sind liebevoll ausgearbeitet und tragen zur emotionalen Komplexität der Geschichte bei.

Neben der überzeugenden Figurenzeichnung beeindruckt das düstere Setting, das eine beklemmende, aber faszinierende Atmosphäre schafft. Das Magiesystem ist schlüssig und glaubwürdig in die Welt eingebettet, in der politische Intrigen und gesellschaftliche Repression einen ständigen Spannungsbogen aufrechterhalten. Dabei schreckt die Autorin nicht vor grausamen Details zurück – etwa wenn Hexen öffentlich zur Abschreckung gefoltert werden –, was die Gefahrenlage für Rune umso greifbarer macht.

Heartless Hunter überzeugt mich als mitreißende Mischung aus Romantasy, Rebellion, Intrigen und emotionaler Zerrissenheit. Der zweite Band kann mir gar nicht schnell genug kommen!

Bewertung vom 10.05.2025
Blutrote Tinte / Liga Lexis Bd.2
Enders, Mo

Blutrote Tinte / Liga Lexis Bd.2


sehr gut

Mit Blutrote Tinte liefert Anika Beer eine atmosphärisch dichte und fantasievolle Fortsetzung ihrer Buchwelt-Saga. Die Handlung setzt nahtlos an die Ereignisse von Band 1 an: Ein Mord erschüttert die Lexis, Bookford Manor steht unter Schock, und Annie gerät immer tiefer in die Geheimnisse um die Interlineas – der mysteriösen Welt zwischen den Zeilen.

Annie bleibt als Protagonistin stark und mutig, wenn auch manchmal impulsiv. Ihr Wissensdrang und ihre Entschlossenheit treiben die Geschichte voran, auch wenn sie dabei nicht immer auf die Erwachsenen hören will. Besonders gelungen ist ihre Entwicklung, die auch durch die spannungsgeladene Suche nach ihrer Mutter an Tiefe gewinnt. Die Beziehung zu ihren Freunden – besonders Fritz und Mac – wirkt authentisch und berührend, während Caspian in diesem Band eine ambivalentere Rolle spielt, aber durch eigene Kapitel endlich mehr Profil erhält.

Die Welt der Literatur, Buchfiguren und -orte ist erneut faszinierend umgesetzt. Die düstere Grundstimmung und die zunehmende Bedrohung für die Buch- wie auch die Menschenwelt sorgen für durchgehende Spannung. Dass es dabei auch zu Opfern kommt, macht den zweiten Band emotional komplexer und ernsthafter.

Obwohl es im Mittelteil Längen gibt, überzeugt Blutrote Tinte mit seiner Detailverliebtheit, der kreativen Welt und starken Charakterbeziehungen. Die Verweise auf bekannte Literaturfiguren und die Idee der Interlineas sind ein Highlight für Buchliebhaber wie mich. Die dramatischen Entwicklungen gegen Ende machen neugierig auf den Abschluss der Trilogie.

Fazit:
Ein starker Mittelband, der die Weichen für ein episches Finale stellt – düsterer, emotionaler und voller literarischer Magie. Empfehlenswert für alle, die Geschichten über Bücher lieben und sich gerne in fantastische Welten zwischen den Seiten entführen lassen.

Bewertung vom 10.05.2025
Florida Falcons - Play me naughty (eBook, ePUB)
Tenero, Kari

Florida Falcons - Play me naughty (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Play Me Naughty ist der vierte Band der Florida Falcons-Reihe, und als begeisterte Leserin der vorherigen Teile hatte ich entsprechend hohe Erwartungen – die zum Glück nicht enttäuscht wurden. Im Gegenteil: Liv und Davis haben sich mit ihrer stillen, aber intensiven Geschichte direkt in mein Herz geschlichen und sich einen ganz besonderen Platz in der Reihe gesichert.

Liv, erfolgreicher Popstar, steht kurz vor dem wohl größten Auftritt ihrer Karriere – der Halbzeitshow beim Super Bowl. Um sich auf das Event einzustimmen, besucht sie inkognito ein Spiel der Florida Falcons. Dort begegnet sie Davis, einem der Spieler, der genauso wenig auf Menschenmengen und Öffentlichkeit steht wie sie selbst. Was als zufälliges, unspektakuläres Gespräch beginnt, endet am nächsten Tag mit einem Foto in der Presse – und plötzlich gelten die beiden als das neue Traumpaar. Anstatt das Gerücht zu dementieren, beschließen Management und Verein, es für Werbezwecke auszuschlachten. Liv und Davis bleiben kaum andere Möglichkeiten – sie lassen sich auf eine Fake-Beziehung ein.

Was diese Geschichte für mich so besonders macht, ist, wie feinfühlig sie erzählt wird. Liv und Davis sind beide eher introvertierte, zurückhaltende Charaktere, die mit ihrer jeweiligen Vergangenheit zu kämpfen haben. Gerade, weil sie sich in ihrer Unsicherheit so ähnlich sind, dauert es, bis sie sich einander wirklich öffnen können – aber genau dieses langsame, leise Näherkommen hat mich total in seinen Bann gezogen.

Ich habe mich sehr gefreut, bekannte Gesichter aus den vorherigen Bänden wiederzutreffen, und finde es toll, wie die Autorin es schafft, jedem Band seine eigene Note zu geben. Play Me Naughty ist ruhiger als manche der Vorgänger, aber gerade das hat mir besonders gut gefallen. Es ist eine Liebesgeschichte, die unter die Haut geht – ehrlich, berührend und mit genau der richtigen Portion Herzklopfen.

Für mich ist dieser Band ein weiteres Highlight der Reihe. Wer die Florida Falcons bisher geliebt hat, wird mit Liv und Davis erneut voll auf seine Kosten kommen.

Bewertung vom 26.04.2025
Glow of the Everflame / Kindred´s Curse Saga Bd.2
Cole, Penn

Glow of the Everflame / Kindred´s Curse Saga Bd.2


ausgezeichnet

Glow of the Everflame von Penn Cole hat mich wieder völlig in seinen Bann gezogen. Schon mit Band 1 der Kindred’s Curse Saga war ich begeistert, doch dieser zweite Teil hat es tatsächlich geschafft, die Messlatte noch ein Stück höher zu legen. Ich bin vollkommen eingetaucht in die faszinierende und gefährliche Welt von Lumos, voller Descended, Mortals und undurchsichtiger Machtspiele.

Besonders gefreut habe ich mich über die kurze Zusammenfassung am Anfang, die den Einstieg unglaublich erleichtert hat. So konnte ich ohne Probleme wieder in die Geschichte finden und direkt an den fiesen Cliffhanger aus dem ersten Band anknüpfen.

Diem, unsere Protagonistin, entwickelt sich in diesem Band enorm weiter – auch wenn mich ihre ständigen Zweifel und das emotionale Hin und Her manchmal etwas frustriert haben. Trotzdem war ihre Zerrissenheit immer nachvollziehbar, denn sie steht zwischen zwei Welten und muss alles, was sie über sich selbst geglaubt hat, hinterfragen. Ihre Entwicklung ist authentisch und echt, auch wenn sie manchmal Umwege geht, bevor sie Entscheidungen trifft.

Luther hat sich endgültig in mein Herz geschlichen. Seine Loyalität, seine Selbstlosigkeit und die Last, die er seit seiner Kindheit trägt, haben mich tief berührt. Es tut weh zu sehen, wie wenig er seinen eigenen Wert erkennt – und umso mehr fiebert man mit ihm mit. Die Slow Burn Romance zwischen ihm und Diem ist einfach nur zum Niederknien. Selten habe ich so sehr gespürt, wie intensiv zwei Charaktere miteinander verbunden sind, auch wenn äußerlich noch so wenig passiert. Die Anziehung zwischen ihnen knistert auf jeder Seite.

Auch die Nebencharaktere sind wunderbar ausgearbeitet. Besonders Taran mit seinem Humor, Eleanor mit ihrer Stärke und Sanftheit, aber auch neue Figuren wie Alixe bringen frischen Wind in die Geschichte. Dagegen konnten Henri und Aemonn mich erneut nicht überzeugen – und ehrlich gesagt wäre es keine große Tragödie, wenn sie einfach verschwinden würden.

Penn Coles Schreibstil ist weiterhin unglaublich atmosphärisch, fesselnd und bildhaft. Die düstere Stimmung, die gefährlichen Intrigen und die emotionalen Konflikte werden so lebendig erzählt, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen, obwohl das Printexemplar beeindruckende 867 Seiten hat – ein Detail, das mich beim Lesen völlig vergessen ließ.

Thematisch bleibt die Geschichte tiefgründig: Es geht um Selbstakzeptanz, um Vorurteile und die Erkenntnis, dass Gut und Böse nicht immer klar voneinander zu trennen sind. Besonders gefallen hat mir, wie komplex die politischen und moralischen Fragen dargestellt werden, ohne je zu belehrend zu wirken.

Und dann dieses Ende! So viele Ereignisse, Enthüllungen und neue Fragen auf einmal – ich habe das Buch mit offenem Mund beendet. Der Cliffhanger ist brutal, aber gleichzeitig auch ein Zeichen dafür, wie meisterhaft Penn Cole Spannung aufbaut.

Für mich ist Glow of the Everflame eine der stärksten Fortsetzungen, die ich je gelesen habe. Die Mischung aus Intrigen, Romantik, starken Charakterentwicklungen und einer so dichten Atmosphäre macht diese Reihe zu einem absoluten Highlight. Ich kann es kaum erwarten, endlich Band 3 in Händen zu halten – auch wenn das Warten bis Januar 2026 sich jetzt schon wie eine Ewigkeit anfühlt.

Ganz klare Leseempfehlung für alle Fantasy-Fans, die Geschichten mit Herz, Tiefe und Spannung lieben!

Bewertung vom 13.04.2025
A City of Flames
Vasquez, Rina

A City of Flames


sehr gut

Rina Vasquez gelingt mit A City of Flames ein vielversprechender Auftakt ihrer Romantasy-Reihe, der Leser*innen in eine düstere, magische Welt voller Drachen, Intrigen und gefährlicher Wahrheiten entführt. Im Zentrum steht die junge Nara, die seit dem gewaltsamen Tod ihres Vaters von einem Drachen von Rachegedanken getrieben ist. Als ihr Dorf Jahre später erneut von einem Feuerdrachen angegriffen wird, sieht sie ihre Chance gekommen – doch die Begegnung mit dem vermeintlichen Feind verläuft völlig anders als erwartet. Statt eines Kampfes entsteht eine seltsame Faszination. Kurz darauf wird Nara in den Orden der Venatoren aufgenommen, einer Eliteeinheit, die magische Wesen jagt. Dort beginnt ihre Ausbildung, doch bald schon wird deutlich, dass in dieser Welt nicht alles so schwarz-weiß ist, wie sie immer dachte. Zwischen Wahrheit und Lüge, Pflicht und Gefühl muss sie ihren eigenen Weg finden – und das ausgerechnet an der Seite des Wesens, das sie eigentlich vernichten wollte.

Die Geschichte punktet mit einem spannenden Einstieg, der sofort fesselt, sowie mit überraschenden Wendungen, die bis zum Ende für Nervenkitzel sorgen. Besonders gelungen ist der langsame Aufbau der Beziehung zwischen Nara und Darius, dem charismatischen Drachenwandler, der mit seiner frechen Art nicht nur Nara, sondern auch mich schnell für sich gewonnen hat. Der Enemies-to-Lovers-Trope wird hier in Form eines feinfühligen Slowburns umgesetzt, was der Story Raum gibt, sich zu entwickeln – ohne übertriebene Romantik, aber mit viel knisternder Spannung.

Trotz der vielen positiven Aspekte gibt es aber auch ein paar Schwächen. Besonders im Worldbuilding bleibt die Geschichte stellenweise zu oberflächlich. Einige Hintergründe zur magischen Welt, den Venatoren oder den magischen Regeln bleiben unklar oder werden nur am Rande erklärt. Das ist schade, da das Potenzial der Welt groß ist, aber noch nicht voll ausgeschöpft wird. Auch bei den Gefühlen – sei es in platonischen oder romantischen Beziehungen – fehlt manchmal die Tiefe. Zwar wird beschrieben, was Nara fühlt, doch die Emotionen bleiben gelegentlich schwer greifbar. Hinzu kommt, dass in spannungsgeladenen Szenen das Tempo durch erklärende Dialoge unterbrochen wird, was die Dynamik etwas ausbremst.

Trotz dieser Kritikpunkte liest sich das Buch flüssig und unterhaltsam. Der Schreibstil ist angenehm leicht, die Atmosphäre dicht, und die Figuren – allen voran Nara mit ihrem großen Herzen und inneren Zwiespalt – wachsen einem schnell ans Herz. Auch wenn nicht alles perfekt ausgearbeitet ist, gelingt es der Autorin, mit Drachen, Geheimnissen und einer verbotenen Liebe eine fesselnde Geschichte zu erzählen, die neugierig auf die Fortsetzung macht.

A City of Flames ist damit genau das Richtige für alle, die nach „Fourth Wing“ weiterhin Lust auf Drachen, Magie und düstere Romantik haben. Wer sich gerne in komplexe Welten verliert, in denen nicht immer alles ist, wie es scheint, wird hier definitiv auf seine Kosten kommen.

Bewertung vom 11.04.2025
Shattered Palace / Kingsbay Secrets Bd.2
Ocker, Kim Nina

Shattered Palace / Kingsbay Secrets Bd.2


ausgezeichnet

Shattered Palace setzt direkt a das dramatische Ende von Tainted Dreams an und führt uns zurück in die gefährliche Welt der Reichen, Mächtigen – und derer, die zwischen den Fronten stehen. Charlotte „Charlie“ Blossom hat den Anschlag knapp überlebt, doch statt zur Ruhe zu kommen, zieht sie sich noch tiefer in das Netz aus Intrigen, Geheimnissen und unausgesprochenen Wahrheiten hinein.

Die Geschichte lebt besonders von ihrer Spannung, der unterschwelligen Bedrohung und der andauernden Frage: Wer ist Freund, wer ist Feind? Kim Nina Ocker versteht es auch in diesem Band, mit Andeutungen zu spielen, falsche Fährten zu legen und Charlie an der Realität zweifeln zu lassen. Die Beziehung zwischen Charlie und Roméo bekommt deutlich mehr Raum, was vielen gefallen dürfte (wie z.B. mir ;) )– die Chemie zwischen den beiden ist intensiv, knistert, und Roméo zeigt sich komplexer und nahbarer als noch im ersten Band.

Gideon hingegen verliert zunehmend an Sympathie. Sein Verhalten ist häufig grenzüberschreitend, herrisch und besitzergreifend – ein Kontrast, der Charlie, irritiert und herausfordert. Ob seine Rolle nur schwarz oder weiß ist, bleibt weiter unklar, was wiederum die Neugier auf Band 3 steigert.

Inhaltlich wirkt dieser Teil stellenweise wie ein klassischer Zwischenband: Es gibt Enthüllungen, neue Verwicklungen und emotionale Konflikte – doch vieles bleibt noch im Schatten. Die Handlung bewegt sich gefühlt mehr in Vorbereitung auf das große Finale, als dass sie selbst Höhepunkte setzt. Die Kapitel aus verschiedenen Perspektiven (Charlotte, Roméo und Gideon) lockern die Erzählweise auf und geben wertvolle Einblicke, auch wenn die ganz großen Enthüllungen noch ausstehen.

Ein kleiner Wermutstropfen ist, dass Charlotte im Mittelteil manchmal schwer greifbar bleibt. Ihre Zerrissenheit wirkt nachvollziehbar, aber sie verliert an der Klarheit und Stärke, die sie zu Ende des ersten Band ausgezeichnet hat. Erst im späteren Verlauf findet sie wieder mehr zu sich.

Shattered Palace ist atmosphärisch, spannend und emotional – aber auch eindeutig ein Bindeglied zwischen Anfang und Finale. Wer Tainted Dreams mochte, wird hier definitiv weiterlesen wollen, auch wenn dieser Band etwas weniger Tempo und Auflösung bietet. Besonders die sich wandelnde Dynamik zwischen den Charakteren macht neugierig auf das, was noch kommt.

Bewertung vom 03.04.2025
A Kiss to End a Song / Die Sonnenfeuer-Ballade Bd.3
Dippel, Julia

A Kiss to End a Song / Die Sonnenfeuer-Ballade Bd.3


ausgezeichnet

Julia Dippel hat es wieder geschafft. A Kiss to End a Storm ist nicht nur ein würdiger Abschluss der Sonnenfeuer-Ballade, sondern ein wahres Meisterwerk, das mich von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen hat. Diese Geschichte ist so intensiv, so atemberaubend und so gefühlsgeladen, dass ich, nachdem ich die letzte Seite umgeblättert habe, gar nicht weiß, wohin mit all meinen Emotionen.

Nach den dramatischen Ereignissen in Band zwei setzt die Handlung drei Jahre später ein – und wir werden direkt in eine Welt voller Krieg, Verrat und Herzschmerz katapultiert. Sintha, gezeichnet von ihrer Vergangenheit, wird entdeckt und kann nicht länger weglaufen. Vor allem nicht, als sie erfährt, dass Arez dem Tod näher ist als dem Leben – und nur sie ihn retten kann. Doch ihre Rückkehr bleibt nicht ohne Konsequenzen, denn während sie und Arez sich in einem Netz aus Gefühlen, Schmerz und alten Wunden wiederfinden, spitzt sich der Kampf um das Schicksal der Welt unaufhaltsam zu.

Was dieses Buch so besonders macht, ist nicht nur die epische Handlung, sondern die unfassbare Intensität, mit der Julia Dippel ihre Charaktere zeichnet. Sintha und Arez sind zwei Seelen, die aneinander zerbrechen und sich doch gleichzeitig Halt geben. Ihre Dynamik ist voller Leidenschaft, Sehnsucht, Wut und Liebe – ein Wechselbad der Gefühle, das mich regelrecht durchgeschüttelt hat. Und dann sind da noch die Nebenfiguren, die so lebendig und vielschichtig sind, dass man jede ihrer Entscheidungen, jede ihrer Schmerzen mitfühlen kann.

Die Spannung? Atemberaubend. Die Dramatik? Unerträglich schön. Die Emotionen? Ein Orkan, der einen mitreißt und nicht mehr loslässt. Ich habe gebangt, geweint, gehofft und konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen. Julia Dippels Schreibstil ist wie immer fesselnd, bildgewaltig und voller Poesie – jede Seite hat sich wie ein bittersüßes Lied gelesen, das direkt ins Herz geht.

Fazit:
Dieses Buch ist ein Meisterwerk. Ein epischer Abschluss, der alles bietet, was das Herz begehrt – Liebe, Schmerz, Hoffnung, Magie und ein Finale, das noch lange nachhallt. Wer die ersten beiden Bände geliebt hat, wird von A Kiss to End a Storm völlig überwältigt sein. Ich kann es nicht anders sagen: Diese Geschichte hat sich in mein Herz gebrannt.

Bewertung vom 23.03.2025
The Serpent and the Wolf
Robinson, Rebecca

The Serpent and the Wolf


sehr gut

The Serpent and the Wolf hat mich recht schnell begeistert. Der Reihenauftakt kombiniert gekonnt Fake Marriage und Enemies-to-Lovers, was für eine richtig spannende Dynamik sorgt. Die anfängliche Feindschaft zwischen den Protagonisten hat sich langsam in ein tiefes, emotional aufgeladenes Band verwandelte.

Die Charaktere sind vielschichtig und authentisch gestaltet – man merkt schnell, dass hinter ihrer rauen Fassade komplexe Gefühle und Geheimnisse stecken.

Der Schreibstil ist flüssig und zieht einen mit in eine Welt voller Magie, Gefahren und hin und wieder leidenschaftlicher Momente. Obwohl manche Passagen etwas langatmig waren, haben die Emotionen das wieder wet gemacht.

Insgesamt ist The Serpent and the Wolf ein gelungener Auftakt, der mit seiner Mischung aus fake marriage und enemies-to-lovers alle Erwartungen an einen Romantic Fantasy Roman erfüllt. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der sich in eine Welt voller Spannung, Magie und leidenschaftlicher Liebesgeschichten entführen lassen möchte.

Bewertung vom 12.03.2025
The Stars are Dying / Nytefall Bd.1
Peñaranda, Chloe C.

The Stars are Dying / Nytefall Bd.1


gut

Als ich den Klappentext von The Stars Are Dying gelesen habe, war ich sofort begeistert. Eine düstere Fantasy-Welt voller Vampire, gefährliche Prüfungen und eine Protagonistin mit einer geheimnisvollen Vergangenheit – das klang nach genau der Art von Buch, die ich liebe. Und tatsächlich hatte die Geschichte einen vielversprechenden Start. Die ersten Kapitel waren spannend, das Setting atmosphärisch und Astraeas verlorene Erinnerungen haben mich neugierig gemacht.

Doch je weiter ich gelesen habe, desto chaotischer wurde die Handlung. Die tödlichen Prüfungen, die im Klappentext groß angekündigt wurden, spielten kaum eine Rolle und waren viel zu schnell abgehandelt. Stattdessen wurde immer wieder ein neuer Handlungsstrang aufgemacht, ohne dass die vorherigen richtig ausgearbeitet wurden. Dadurch wirkte die Geschichte gehetzt und unstrukturiert. Viele Szenen wurden nur oberflächlich beschrieben, und einige Entwicklungen waren für mich nicht wirklich nachvollziehbar.

Mit den Charakteren hatte ich ebenfalls meine Schwierigkeiten. Astraea hat mir am Anfang gut gefallen, aber irgendwann wurde sie mir zu naiv. Sie trifft oft unüberlegte Entscheidungen, vertraut den falschen Leuten und hinterfragt vieles einfach nicht. Besonders ihre Beziehung zu Nyte hat mich nicht überzeugt – das ewige Hin und Her war mehr anstrengend als spannend. Nyte selbst blieb für mich leider ziemlich blass. Ich konnte keine richtige Verbindung zu ihm aufbauen, und sein Verhalten war teilweise schwer nachzuvollziehen.

Die Nebencharaktere hätten der Geschichte mehr Tiefe geben können, aber stattdessen haben sie mich eher verwirrt. Manche sind plötzlich verschwunden, dann wieder aufgetaucht, ohne dass es wirklich Sinn ergeben hat. Auch das Worldbuilding hätte stärker ausgearbeitet werden können. Die Grundidee war super, aber vieles wurde nur angerissen und nicht konsequent weitergeführt.

Was ich dem Buch definitiv lassen muss: Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, und die Aufmachung des Buches ist einfach wunderschön. Das Cover, der Farbschnitt und die Illustrationen sind wirklich ein Highlight! Aber leider konnte der Inhalt für mich nicht mit der äußeren Schönheit mithalten.

Insgesamt hatte The Stars Are Dying einige tolle Ansätze, aber die Umsetzung konnte mich nicht ganz überzeugen. Wer Lust auf eine düstere Romantasy mit einer geheimnisvollen Atmosphäre hat und über einige Logikfehler hinwegsehen kann, könnte trotzdem Spaß an der Geschichte haben.