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Julz
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Hildesheim

Bewertungen

Insgesamt 54 Bewertungen
Bewertung vom 10.11.2025
Reddy, Swapna

Reggie Rabbit und der große Karottenraub


ausgezeichnet

Swapna Reddys „Reggie Rabbit und der große Karottenraub“ ist ein fesselndes Kinderbuch, das die jungen Leser mit auf ein lustiges und spannendes Abenteuer nimmt. Die Geschichte dreht sich um Reggie, einen neugierigen Hasen, der sich wünscht, wie sein großes Vorbild, der schlaue Fuchs, der beste Detektiv der Welt zu werden. Das inspiriert auch Kinder, ihren eigenen Mut und ihre Neugier zu entdecken.

Die Handlung entfaltet sich, als plötzlich eine große Menge Karotten verschwindet. Dieser mysteriöse Vorfall bietet Reggie die perfekte Gelegenheit, seine detektivischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Mit viel Witz und einer Prise Spannung begibt sich der kleine Hase auf die Suche nach den verschwundenen Karotten und macht dabei einige amüsante Entdeckungen. Reddys einfache Sprache macht es Kindern leicht, die Geschichte selbstständig zu lesen, wobei die humorvollen Dialoge und einfallsreichen Wendungen das Interesse bis zur letzten Seite fesseln.

Besonders hervorzuheben sind die lebendigen und einladenden Illustrationen, die den Text perfekt ergänzen. Die bunten Bilder ziehen die jungen Leser förmlich in die Geschichte hinein und regen die Fantasie an. Sie animieren dazu, weiterzulesen und die Abenteuer von Reggie und seinen Freunden mitzuerleben.

Bewertung vom 10.11.2025
Schäfer, Stephan

Jetzt gerade ist alles gut


ausgezeichnet

In einer Welt, die oft von Hektik und Stress geprägt ist, bietet Stephan Schäfer mit seinem Roman „Jetzt gerade ist alles gut“ eine willkommene Auszeit für die Seele. Mit einem liebevollen Blick auf die kleinen, stillen Momente des Lebens gelingt es ihm, dem Leser vor Augen zu führen, dass das große Glück oft in den unscheinbaren Augenblicken verborgen liegen kann.

Schäfer erzählt die Geschichte von einem Protagonisten, der aufgrund eines kleinen Schnitts an einer Sepsis erkrankt und eine zweite Chance erhält: er lernt innezuhalten und die Schönheit des Hier und Jetzt zu entdecken. Ob es ein guter Espresso am Morgen ist oder eine Nachricht seiner Kinder ist - diese kleinen Erlebnisse, die oft in der Schnelligkeit des Lebens übersehen werden, rücken bei Schäfer ins Zentrum.

Der Schreibstil von Schäfer ist angenehm leicht und einladend, was dazu beiträgt, dass man beim Lesen das Gefühl hat, einen alten Freund zu treffen. Seine Sprache ist liebevoll und skizziert mit wenigen Worten die Atmosphäre, die jeder Moment transportieren kann. Es wird deutlich, dass er ein feines Gespür für die leisen Töne des Lebens hat und diese eindrucksvoll zum Ausdruck bringt. Schäfer ermutigt uns, die kleinen Freuden zu feiern und dankbar für die einfachen Dinge zu sein. Der Roman wird sicherlich viele Leser ansprechen, die auf der Suche nach Inspiration und einem neuen Blickwinkel auf ihr eigenes Leben sind. Es ist ein wunderbares Buch, das dazu anregt, das eigene Glück neu zu definieren und die kleinen Wunder des Alltags zu würdigen!

Bewertung vom 10.11.2025
Bjergfeldt, Annette

Mr. Saitos reisendes Kino


ausgezeichnet

Annette Bjergfeldts Roman "Mr. Saitos reisendes Kino" entführt uns in eine fantasievolle Welt, die gleichermaßen bezaubernd wie bewegend ist. Im Mittelpunkt der Geschichte steht die kleine Lita, ein Mädchen voller Sehnsucht nach der Liebe und Aufmerksamkeit ihrer Mutter, Fabiola. Diese ist nicht nur eine schöne Frau mit einer Leidenschaft für Tango und extravagante Schuhe, sondern auch die Quelle von Litas inneren Konflikten.
Schon auf den ersten Seiten wird deutlich, wie liebevoll die Charaktere von der Autorin gestaltet sind. Lita, mit ihrem unschuldigen Wunsch nach Nähe, weckt sofort Mitgefühl und Sympathie bei uns Lesern.

Die flüssige Schreibweise von Bjergfeldt trägt dazu bei, dass die Geschichte mühelos lesbar ist. Der Leser wird in eine Welt voller wundersamer Momente gezogen, die oft an Magie grenzt. So erinnert die Erzählweise gelegentlich an den Stil des berühmten kolumbianischen Autors Gabriel García Márquez, dessen Werke ebenfalls von einem Hauch des Übernatürlichen durchzogen sind. Diese mystischen Elemente schaffen eine faszinierende Atmosphäre, die das Lesen zu einem Erlebnis macht.

Trotz der Vielzahl an Seiten verliert das Buch nie an Spannung oder Interesse. Bjergfeldt versteht es, die Leser bei der Stange zu halten. Jede Wendung in der Handlung, sei es eine unerwartete Begegnung oder ein magischer Moment, zieht den Leser tiefer in Litas Abenteuer hinein. Man möchte unbedingt wissen, wie sich die Beziehung zwischen Mutter und Tochter entwickeln wird und ob Lita letztendlich die Aufmerksamkeit erhält, die sie so sehr ersehnt.

Der Roman lädt dazu ein, an Litas wundersamer Reise teilzuhaben, sie in ihrer Freundschaft zu der taubstummen Oona zu begleiten und über die Grenzen der Realität hinauszugehen. Annette Bjergfeldt gelingt es, eine tiefgründige und zugleich unterhaltsame Geschichte zu erzählen, die noch lange nach dem Lesen im Gedächtnis bleibt. Ein sehr empfehlenswerter Roman, der in Dänemark nicht grundlos ein Bestseller ist.

Bewertung vom 10.11.2025
Spit, Lize

Autobiografie meines Körpers


sehr gut

In ihrem neuen Werk „Autobiografie meines Körpers“ nimmt uns Lize Spit mit auf eine zutiefst emotionale Reise als ihre Mutter eine erschütternde Diagnose erhält: Speiseröhrenkrebs und Trennung der gemeinsamen Eltern.
Diese Mitteilung stellt nicht nur einen Wendepunkt im Leben der Erzählerin dar, sondern öffnet auch die Tür zu schmerzhaften Erinnerungen aus ihrer Kindheit, die auf den ersten Blick unscheinbar und gewöhnlich wirkt.
Doch hinter dieser Fassade verbirgt sich eine andere Realität: Lize und ihre Geschwister wachsen in einem Umfeld auf, das stark von der Alkoholkrankheit ihrer Mutter geprägt ist.
Spit zeigt die Leiden und Bedürfnisse ihrer Geschwister auf und schildert ebenso die eigenen, unterdrückten Gefühle. Während die Alkoholkrankheit ihrer Mutter eine unüberwindbare Mauer zwischen ihnen errichtet, wird hier deutlich, wie Kinder unter ihren Eltern leiden können, aber gleichzeitig abhängig von der Liebe und Aufmerksamkeit sind, die sie so verzweifelt suchen.
Die Gedanken der Erzählerin sind teilweise voller Frustration, da über Gefühle und Bedürfnisse innerhalb der Familie kaum gesprochen wurde.

Trotz der schwerwiegenden Thematik zeichnet die Autorin ein differenziertes Bild ihrer Mutter. Obwohl Lize unter den Auswirkungen der Alkoholsucht leidet, bleibt die Darstellung ihrer Mutter im Kern ambivalent und menschlich. Dies macht das Buch besonders berührend, denn es zeigt, dass Kinder trotz Missständen in der Erziehung eine tiefe Sehnsucht nach elterlicher Liebe und Aufmerksamkeit empfinden.
Gleichzeitig eröffnet dies dem Leser einen Raum für Empathie, auch wenn es mir persönlich an Verständnis fehlt.
Dennoch erzählt Spit in ihrem Buch eine ehrliche und schmerzhafte Geschichte, die eine nachhaltige Wirkung hinterlässt und zum Nachdenken anregt. Durch ihre klare Sprache und die tiefen Einblicke in ihr Inneres, schafft sie einen bewegenden Resonanzraum, der lange nach dem Lesen nachhallt.

Bewertung vom 14.10.2025
Bischoff, Sash

Sweet Fury - Zärtlich ist die Rache


ausgezeichnet

In "Sweet Fury" von Sash Bischoff ist die Protagonistin Lila Crayne eine vielversprechende junge Schauspielerin, die sich in der Filmindustrie einen Namen gemacht hat. An der Seite ihres einflussreichen Verlobten, einem renommierten Regisseur, plant sie ihr bislang größtes Filmprojekt: eine moderne Adaption von F. Scott Fitzgeralds berühmtem Roman "Zärtlich ist die Nacht", aus der weiblichen Sicht erzählt.

Was zu Beginn wie ein Traum für Lila aussieht, verwandelt sich schnell in einen Albtraum voller innerer Konflikte. Die Handlung dreht sich um Themen wie Missbrauch und Macht – sowohl im persönlichen als auch im gesellschaftlichen Kontext. Um sich auf ihre Rolle vorzubereiten und ihrer eigenen traumatischen Vergangenheit ins Gesicht zu sehen, beginnt Lila eine Therapie bei Jonah, einem Therapeuten, dessen Expertise und Empathie sie dringend benötigt.

Bischoff gelingt es, den Leser sofort zu fesseln. Der Schreibstil ist flüssig und ansprechend, sodass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Man fiebert mit Lila mit, während sie sich den Schatten ihrer Vergangenheit stellt, und erlebt hautnah, wie sie versucht, ihre innere Stärke zu finden. Die detaillierte Charakterzeichnung gibt den Figuren Tiefe und lässt sie authentisch wirken. Lila, in all ihren Facetten, wird lebendig und nachvollziehbar, was es dem Leser erleichtert, sich in ihre Situation hineinzuversetzen.

Die Spannung wird durch unerwartete Wendungen aufrechterhalten, die die Geschichte zusätzlich bereichern. Eine besonders gelungene Überraschung sorgt dafür, dass der Leser stets auf der Hut bleibt.

"Sweet Fury" ist ein packender Thriller, der nicht nur die dunklen Seiten der Schauspielerei beleuchtet, sondern auch die inneren Kämpfe eines Menschen thematisiert, der versucht, seine Vergangenheit zu bewältigen.

Wie in einem Theaterstück gibt es auch hier einen unerwarteten, aber sehr dramatischen Höhepunkt, der einem Thriller gerecht wird. Die LeserInnen dürfen gespannt sein!

Bewertung vom 13.10.2025
Schreiber, Jasmin

Da, wo ich dich sehen kann


ausgezeichnet

In ihrem neuesten Roman „Da, wo ich dich sehen kann“ entführt uns Jasmin Schreiber in eine erschütternde und bewegende Geschichte, die von Verlust, Schmerz und der Suche nach Verständnis handelt.
Die neunjährige Maja steht im Zentrum des Geschehens, als sie ihre Mutter Emma tot in der Wohnung findet – das Ergebnis einer Gewalttat, begangen von ihrem eigenen Vater, Frank. Mit dieser schockierenden Eröffnung versetzt Schreiber den Leser sofort in einen emotionalen Strudel, der das gesamte Werk durchzieht.

Die Erzählweise des Romans ist besonders hervorzuheben. Schreiber schafft es, die Geschichte aus mehreren Perspektiven zu beleuchten. Neben Majas Sichtweise erfährt der Leser auch von Liv, der besten Freundin Emmas, und den Eltern von Emma, die selbst mit ihren eigenen Schuldgefühlen zu kämpfen haben. Diese unterschiedlichen Blickwinkel ermöglichen ein tiefes Eintauchen in die komplexe Thematik der häuslichen Gewalt und der damit verbundenen Loyalitäten und Traumas. Die Figuren sind eindrucksvoll skizziert; ihre Emotionen wirken realistisch und nachvollziehbar.

Ein zentrales Anliegen des Buches ist die Sensibilisierung für das Thema Femizid. Schreiber lässt uns nicht unberührt. Sie fordert uns auf, hinzuschauen und die oft verborgenen Strukturen von Gewalt und Missbrauch zu erkennen. Die Traurigkeit, die sich durch die Zeilen zieht, bleibt beim Lesen nicht unbemerkt. Es ist schwer, sich der melancholischen Stimmung des Buches zu entziehen, und dennoch wird man dazu angeregt, über die Themen nachzudenken, die es behandelt.

Der Schreibstil von Jasmin Schreiber ist flüssig und einfühlsam. Sie hat das Talent, die Leser mit ihren Worten zu fesseln und sie durch die Gefühle der Protagonisten zu führen. Ihre Fähigkeit, in kurzen, prägnanten Sätzen große Emotionen zu transportieren, verleiht dem Text eine besondere Intensität.
Der Roman unterhält den Leser nicht nur, sondern regt auch zum Nachdenken an. Jasmin Schreiber hat mit diesem Buch ein wichtiges und relevantes Thema angesprochen und gibt den Lesern die Möglichkeit, Empathie zu entwickeln und Hinschauen zu lernen.

Bewertung vom 13.10.2025
Henn, Carsten Sebastian

Sonnenaufgang Nr. 5


ausgezeichnet

"Sonnenaufgang Nr. 5" von Carsten Henn ist ein warmherziges und berührendes Buch, das uns in die Lebenswelten von Stella und Jonas entführt, zwei Protagonisten, die auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein könnten. Stella, eine ehemalige Schauspielerin, wählt unterbewusst den jungen, unerfahrenen Jonas als Autobiograf für ihre bewegte Lebensgeschichte aus. Die Begegnung dieser beiden Figuren ist nicht nur der Beginn einer Zusammenarbeit, sondern auch der Schlüssel zu ihrer gegenseitigen Heilung.

Henn gelingt es, wie gewohnt, die komplexen Emotionen der Charaktere einzufangen. Sowohl Stella als auch Jonas kämpfen mit Verlusten, die tief in ihrer Seele verwurzelt sind, obwohl diese teilweise Jahrzehnte zurückliegen. Die Art, wie der Autor die Trauer und die damit verbundenen Erinnerungen thematisiert, ist äußerst sensibel und einfühlsam. Henn schafft es, die Leser in die Gedanken und Gefühle seiner Figuren hineinzuziehen, ohne dabei ins Melodramatische abzudriften.

Die Sprache des Romans ist einfach und der Text lässt sich flüssig lesen.
Des weiteren versteht es Henn, schmerzhafte Themen anzusprechen, ohne den Leser mit negativen Gefühlen zu erdrücken. Vielmehr vermittelt er eine Botschaft der Hoffnung und des Lichtblicks.
Vor allem das Thema des Verlustes wird hier bemerkenswert behandelt: Henn zeigt, dass das Aufarbeiten von Schmerz keine lineare Reise ist, sondern ein Prozess voller Rückschläge und Fortschritte. Diese Authentizität macht die Charaktere greifbar und nahbar. Man kann sich in ihren Kämpfen wiedererkennen und wird zum Nachdenken angeregt, wie Verluste auch das eigene Leben prägen und neue Perspektiven schaffen können.
Insgesamt ist Carsten Henns neuer Roman ein sehr gelungenes Buch, das sowohl zur Reflexion als auch zur Hoffnung einlädt. Der Autor zeigt, dass selbst in den dunkelsten Momenten die Möglichkeit auf einen Neuanfang besteht.

Bewertung vom 13.10.2025
Vom Baur, Adrian

Heavysaurus - Der Comic


gut

"Heavysaurus - Der Comic" ist nun als spannender Comic für Kinder erschienen. Die Geschichte dreht sich um die Charaktere der Heavysaurus-Band und begleitet junge Leser auf eine spannende Reise in ihre farbenfrohe Welt.
Die Bilder sind im typischen Comic-Stil gehalten. Für Erwachsene sind sie nicht so ansprechend umgesetzt, die Kinder finden sie dennoch toll.
Die Texte und Sprechblasen sind leicht verständlich und die einfache Sprache ermöglicht es den Kindern, das Buch eigenständig zu lesen, was ihnen ein Gefühl von Selbstständigkeit und Erfolg verleiht. Besonders geeignet sind die Texte für Kinder ab 8 Jahren.

Auch wenn man kein eingefleischter Heavysaurus-Fan ist, kann man sich von der spannenden Handlung und dem Humor mitreißen lassen. Die Abenteuer der Dinosaurier laden dazu ein, kreativ zu sein und die Fantasie der Kinder anzuregen.
Insgesamt ist der Comic eine gelungene Kombination aus Abenteuer, Spaß und kindgerechter Unterhaltung.

Bewertung vom 25.09.2025
Enders, Giulia

Organisch


ausgezeichnet

In ihrem Buch "Organisch" nimmt uns Giulia Enders mit auf eine faszinierende Entdeckungsreise durch unseren eigenen Körper. Der Titel selbst ist bereits ein Hinweis auf die Themen, die uns in den Seiten erwarten: Es geht um mehr als nur Anatomie; es geht darum, wie unser Körper unsere Perspektiven auf das Leben beeinflussen kann. Enders gelingt es, wissenschaftliche Themen auf anschauliche Weise zu vermitteln und damit einen Zugang zur Welt der Biologie zu schaffen, der sowohl informativ als auch unterhaltsam ist.
Ein herausragendes Merkmal von "Organisch" ist Enders' innovative Herangehensweise an das wissenschaftliche Schreiben. Sie hat es geschafft, einen Stil zu entwickeln, der komplexe Zusammenhänge verständlich macht.
Jedes Organ steht für eins ihrer Familienmitglieder, so werden die Eigenschaften und die Aufgaben des jeweiligen Organs bildhaft erklärt. Diese Metapher ist nicht nur kreativ, sondern macht die Informationen greifbar und einprägsam. Man kann sich leicht vorstellen, wie die Muskeln für die starke Mutter stehen, oder die Lunge sie an ihre Urgroßmutter erinnert – jede Figur bringt ihre eigenen Stärken und Schwächen mit sich.

Besonders hervorzuheben sind auch die Illustrationen von Jill Enders, der Schwester der Autorin. Sie ergänzen den Text auf sinnvolle Weise und verleihen dem Buch eine zusätzliche Dimension. Die Bilder fördern das Verständnis der oft komplexen Inhalte und laden dazu ein, sich intensiver mit der Funktionsweise des Körpers auseinanderzusetzen. Die Kombination aus Text und Bild bringt die Wissenschaft zum Leben und macht das Lesen zu einem visuellen Erlebnis.
Das Buch bietet zudem zahlreiche Anekdoten und persönliche Geschichten, die den Inhalt auflockern und die Lesenden dazu anregen, über ihren eigenen Körper und dessen Funktionen nachzudenken. Enders schafft es, mit einem ansprechenden Ton die Neugier der Leser zu wecken und sie dazu zu motivieren, sich selbst mit den Themen Gesundheit und Körperbewusstsein auseinanderzusetzen. Ihr Schreibstil ist so zugänglich, dass man manchmal vergisst, dass man gerade ein Sachbuch liest – stattdessen fühlt es sich an wie ein anregendes Gespräch mit einer freundlichen Expertin. Damit leistet Giulia Enders einen wichtigen Beitrag zur Popularisierung der Wissenschaft.

Bewertung vom 24.09.2025
Boyle, T. C.

No Way Home (deutschsprachige Ausgabe)


ausgezeichnet

T.C. Boyles neues Werk "No Way Home" ist ein packender Roman und handelt von der komplexen Beziehung dreier Protagonisten. Inmitten einer emotionalen Achterbahnfahrt erleben wir das Leben von Terry, einem aufstrebenden Facharzt, der nach dem Tod seiner Mutter in ihr ehemaliges Zuhause zurückkehrt, um sich sowohl um den zurückgelassenen Hund als auch um das Haus zu kümmern.
Dort trifft er auf Bethany, die in einer turbulenten Beziehung mit Jesse das Kapitel ihrer Vergangenheit hinter sich lassen möchte. Da Terry eine bessere Absicherung für ihre Zukunft bedeutet, bindet sie sich ihm regelrecht ans Bein: Sie bietet an, sich um den Hund und das Haus zu kümmern, Miete zu zahlen, für ihn zu kochen und sich um ihn zu sorgen.
Erst nach und nach kristallisiert sich heraus, dass Terry sich damit in eine Art Dreiecksbeziehung katapultiert hat. Diese Dreiecksbeziehung ist das zentrale Thema des Romans und zieht den Leser von der ersten bis zur letzten Seite in ihren Bann.

Boyle gelingt es, die inneren Konflikte und Emotionen seiner Charaktere lebendig darzustellen. Terry, der nach dem Verlust seiner Mutter verletzlich und gestresst wirkt, wird sofort von Bethany angezogen. Ihre Ausstrahlung und die scheinbare Zuneigung, die sie ihm entgegenbringt, bieten ihm ein Gefühl, das er zuvor nicht gekannt hat. Die Leser können sich leicht in Terrys Gedankenwelt hineinversetzen. Man fragt sich oft, warum er Bethany so viel durchgehen lässt, obwohl ihre Vergangenheit mit Jesse immer wieder Schatten auf ihre Beziehung wirft.
Das emotionale Auf und Ab der Gefühle wird insbesondere durch die wechselnde Perspektive der Erzählweise verstärkt.
Boyle erzählt die Geschichte abwechselnd aus Sicht von Terry, Bethany und Jesse, wodurch die verschiedenen Motivationen und Gefühle jedes Charakters greifbar werden: Man leidet mit Terry; man versteht Bethanys Zwiespältigkeit und man kann Jesses Frustration nachempfinden. Diese Vielschichtigkeit trägt dazu bei, dass die Charaktere trotz ihrer Fehler und Schwächen unglaublich authentisch wirken.
Dabei schafft es Boyle, eine anhaltende Spannung aufzubauen und den Leser konstant mit Fragen zurückzulassen: „Oh Gott, was wird als Nächstes passieren?“ Diese Ungewissheit macht "No Way Home" zu einem echten Pageturner. Die zwischenmenschlichen Beziehungen sind so spannend gestaltet, dass man sich kaum losreißen kann. Man möchte wissen, wie sich die Dreiecksbeziehung entwickeln wird und welche Entscheidungen Terry, Bethany und Jesse letztendlich treffen werden.
Vor allem, ob Terry aus diesem toxischen Dreieck wieder herauskommt. Letztendlich ist er mit der Beziehung zu Bethany irgendwo reingeraten, wohin er vor seinem kulturellen und familiären Hintergrund gar nicht reinpasst.