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Julz
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Hildesheim

Bewertungen

Insgesamt 69 Bewertungen
Bewertung vom 28.12.2025
Hunter, Erin

Warrior Cats - Die Prophezeiungen beginnen


ausgezeichnet

Die Graphic Novel „Warrior Cats - Die Prophezeiungen beginnen“ von Erin Hunter bringt die ikonischen Charaktere und deren Geschichten auf beeindruckende Weise zum Leben und entführt die Leser in ein spannendes Abenteuer.
Zu Beginn der Erzählung werden die verschiedenen Clans – der Donner-Clan, der Wind-Clan, der Fluss-Clan und der Schatten-Clan – vorgestellt, und man wird sofort in die komplexe Welt dieser katzenhaften Krieger hineingezogen.
Im Mittelpunkt steht Sammy, ein Hauskätzchen, dessen Schicksal es ist, zum mutigsten Krieger des Donner-Clans zu werden. Georgina, die aus ihrer gewohnten Welt herausgerissen wird, entwickelt sich ebenfalls im Verlauf der Geschichte vom unsicheren Stubentiger zu einer furchtlosen Heldin. Diese Transformation ist nicht nur spannend, sondern auch inspirierend und zeigt, dass wahre Tapferkeit oft dort zu finden ist, wo man sie am wenigsten erwartet.

Die Umsetzung der Graphic Novel ist sehr gut gelungen. Die Illustrationen sind mit leuchtenden Farben und detailreichen Zeichnungen gestaltet, die den Leser sofort in die lebendige Umgebung der Katzenreiche eintauchen lassen. Jeder Strich vermittelt die Dynamik und Intensität der Kämpfe. Die visuellen Elemente der Graphic Novel unterstützen die Erzählung perfekt, indem sie Emotionen und Bewegungen so eindringlich darstellen, dass man das Gefühl hat, selbst Teil der Abenteuer zu sein.

Erin Hunter hat eine packende Geschichte geschaffen, die nicht nur Fans der Buchreihe begeistert, sondern auch neue Leser anzieht. Vor allem ist das Buch jedem zu empfehlen, der eine fantasievolle Geschichte erleben möchte, in der Mut und Freundschaft im Mittelpunkt stehen.

Bewertung vom 28.12.2025
Korn, Carmen

In den Scherben das Licht


ausgezeichnet

Carmen Korns neuer Roman "In den Scherben das Licht" spielt in Hamburg des Jahres 1946, eine Stadt, die im Schatten des Krieges liegt und deren Trümmer sowohl physisch als auch emotional eine tiefe Einsamkeit hinterlassen haben. Im Fokus der Geschichte stehen Gert und Gisela, zwei junge Erwachsene, die trotz des Verlusts ihrer Familien in der rauen Nachkriegszeit nach einer neuen Perspektive auf das Leben suchen.

Die Erzählung beginnt in einem düsteren Winter, in dem die Kälte nicht nur von der Witterung, sondern auch von der Einsamkeit der Protagonisten ausgeht. Als Gert und Gisela sich im Keller eines besetzten Hauses treffen, das der ehemaligen Schauspielerin Friede Wahrlich gehört, entfaltet sich langsam die Hoffnung auf Gemeinschaft und Zusammenhalt. Korns feinsinnige Sprache bringt die innere Zerrissenheit der Charaktere eindrucksvoll zur Geltung. Sie kämpft mit der Trauer um ihre Verluste, doch zugleich entdecken sie die Kraft der zwischenmenschlichen Beziehungen.

Was das Buch besonders macht, ist die Art und Weise, wie die Autorin die Themen von Liebe und Zusammenhalt inmitten von Leid und Verlust verarbeitet. Die Küche von Friede Wahrlich wird zum Symbol der Solidarität, in der Lachen und Tränen gleichsam ihren Platz haben. Hier wird deutlich, dass selbst in den dunkelsten Zeiten Trost und Hoffnung durch die Gemeinschaft entstehen können. Korn schafft es, den Leser trotz der schweren Thematik immer wieder aufzuhellen, indem sie zeigt, dass die Liebe – sei es freundschaftliche oder romantische – eine Kraft ist, die alles überstehen kann.

Bewertung vom 28.12.2025
Céspedes, Alba de

Was vor uns liegt


ausgezeichnet

Alba de Céspedes’ Roman „Was vor uns liegt“ spielt im Rom der 1930er-Jahre und lässt uns in die inneren Welten junger Frauen blicken, die nach Freiheit hungern. Im Grimaldi-Konvikt, einem strengen katholischen Internat, leben acht Studentinnen, deren Alltag von Regeln, Ritualen und der ständigen Kontrolle der Nonnen geprägt ist. Doch hinter dieser Fassade der Ordnung brodelt eine stetig wachsende Sehnsucht nach Selbstbestimmung, nach einem Leben jenseits der vorgezeichneten Bahnen von Ehe und Familie.
De Céspedes gelingt es, diese Sehnsucht nicht nur zu schildern, sondern spürbar zu machen.

Die acht Freundinnen sind mehr als nur Figuren eines historischen Romans: Jede von ihnen trägt ein eigenes Geheimnis, jede ringt mit Zweifeln, Hoffnungen oder Schuld. Gerade diese Vielschichtigkeit macht das Buch so lebendig. Die Autorin zeigt, wie unterschiedlich Emanzipation aussehen kann und wie zerbrechlich weibliche Solidari­tät manchmal ist, wenn gesellschaftlicher Druck und persönliche Ängste stärker werden.
Vor allem schreibt die Autorin in einer einfachen, aber fesselnden und bildhaften Sprache. Dadurch lässt sich der Roman nicht nur schnell lesen, sondern zieht den Leser sofort in die Geschichte hinein.

Bewertung vom 28.12.2025
Luka, Saskia

Lass uns noch bleiben


ausgezeichnet

Saskia Lukas Roman "Lass uns noch bleiben" ist eine berührende und zugleich fesselnde Erzählung über Verlust, Hoffnung und die Kraft der Freundschaft. Die Protagonistin Anna findet sich in einer existenziellen Krise wieder, als ihre beste Freundin spurlos verschwindet. In einem Berlin, das sowohl vertraut als auch chaotisch wirkt, zieht sich Anna in ihren kleinen Pflanzenladen zurück. Es ist ein Ort, der weit mehr als nur ein Geschäft ist. Hier bietet sie nicht nur Pflanzen für ihre Kunden an, sondern schafft auch einen Rückzugsort für sich selbst.

Die Beziehung zu ihrem Nachbarn, dem Antiquar, bringt eine herzliche Note in die Geschichte und bietet Anna die nötige Unterstützung in schweren Zeiten. Doch erst mit dem plötzlichen Auftauchen von Alex, dem lebensfrohen Fremden, beginnt sich Annas Leben in eine neue Richtung zu entwickeln. Gemeinsam brechen sie auf, um das Rätsel um ihre verschwundene Freundin zu lösen. Diese Suche wird nicht nur zur Reise nach außen, sondern auch zu einer tiefen inneren Entdeckung für Anna.

Bewertung vom 28.12.2025
Santos de Lima, Gabriella

Memories so Golden Like Us / Blue Eternity Bd.2


sehr gut

"Memories So Golden Like Us" ist ein spannender Roman, der den Leser auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitnimmt. Im Mittelpunkt steht die Künstlerin Blair, eine junge Frau, die alles verloren hat. Die Trauer und der Schmerz über den Verlust ihres Bruders führen sie in eine toxische Spirale, in der sie von einer Party zur nächsten torkelt, auf der Suche nach Vergessen und Ablenkung.
Die Begegnung mit Connor Rutherford, dem besten Freund ihres verstorbenen Bruders, bildet einen Wendepunkt in Blairs Leben. Connor ist nicht nur eine Verbindung zu ihrer Vergangenheit, sondern auch ein Symbol für die tiefen Wunden, die sie noch zu heilen hat. Seine langjährige Beziehung zu Blairs ehemaliger Freundin Elle schafft zusätzliche Komplikationen und emotionales Durcheinander. Gabriella Santos de Lima gelingt es, die inneren Konflikte und die verletzliche Psyche ihrer Protagonistin darzustellen.
Der Schreibstil ist angenehm und fließend, was das Lesen zu einem Vergnügen macht. Die Autorin versteht es, die Emotionen so zu transportieren, dass man als Leser regelrecht mit Blair mitfühlt. Man fiebert mit ihr, hofft auf eine Wendung zum Guten und möchte verstehen, wie sie aus ihrem emotionalen Tiefpunkt herausfindet.

Bewertung vom 28.12.2025
Samojlik, Tomasz;Wajrak, Adam

Detektiv Spatz und die gebrochene Feder


ausgezeichnet

In dem Kindercomic „Detektiv Spatz und die gebrochene Feder“ von Tomasz Samojlik und Adam Wajrak tauchen die kleinen Leser in eine spannende Welt voller mysteriöser Ereignisse und unterhaltsamer Charaktere ein. Die Geschichte beginnt in einer belebten Stadt, wo plötzlich alarmierende Berichte die Runde machen: Vögel fallen vom Himmel! Dies ist der Auftakt für ein aufregendes Abenteuer, das nicht nur junge Leser fesseln darf.

Der Protagonist, Detektiv Spatz, ist ein charismatischer und cleverer kleiner Vogel, der sich nicht scheut, auch im Großstadtdschungel nach dem Täter zu suchen. Der Comic begeistert durch seine dynamische Erzählweise und die vielen Wendungen, die stets den Spannungsbogen hochhalten. Die Illustrationen sind ein absolutes Highlight: Sie sind lebendig, detailliert und tragen entscheidend zur Atmosphäre der Geschichte bei. Jedes Bild lädt dazu ein, genauer hinzusehen und mehr über die Hintergründe zu erfahren.

Bewertung vom 28.12.2025
Feldmann, Regina

Einfach Weike - Nicht perfekt, aber genau richtig


sehr gut

Regina Feldmanns Kinderbuch "Einfach Weike - Nicht perfekt, aber genau richtig" erzählt die berührende Geschichte eines Mädchens, das nach einem unfreiwilligen Umzug von der Großstadt in ein ruhiges Dorf mit neuen Herausforderungen konfrontiert wird. Weike, die Protagonistin, hat anfangs nur einen Wunsch: so schnell wie möglich aus diesem scheinbar langweiligen Ort zu entkommen. Fühl sich aber auch hin und her gerissen und würde gerne endlich mal dazu gehören.
Die Erzählperspektive fängt die Gedanken und Gefühle der jungen Hauptfigur auf eine authentische Weise ein. Der Schreibstil ist kindgerecht, lebendig und leicht verständlich, was das Lesen für die Zielgruppe zu einem echten Vergnügen macht. Feldmann versteht es, die inneren Gedankengänge und den Wunsch nach Akzeptanz darzustellen, sodass sich Kinder in Weikes Emotionen wiederfinden können.
In den vielen kleinen Abenteuern, die Weike erlebt, zeigt sich, dass es oft die vermeintlichen Außenseiter sind, die das Herz einer Gemeinschaft bereichern. Die Autorin schafft durch ihre einfühlsame Darstellung ein Gefühl der Geborgenheit, das junge Leser ermutigt, ihre eigenen Unsicherheiten zu überwinden und die Schönheit der Unvollkommenheit zu erkennen. Ein wirklich tolles Buch!

Bewertung vom 28.12.2025
Milbourne, Anna

Dreh-das-Rad-Buch: Füttere dein Monster


ausgezeichnet

„Dreh-das-Rad-Buch: Füttere dein Monster“ von Anna Milbourne ist ein toll gestaltetes Kinderbuch, das mit seinem liebevollen Ansatz sofort ins Auge sticht. Bereits beim ersten Durchblättern fällt auf, wie ansprechend die Illustrationen umgesetzt sind. Jede Seite ist farbenfroh, klar strukturiert und voller kleiner Details, die Kinder zum Entdecken einladen. Die Bilder wirken freundlich, lebendig und schaffen genau jene Atmosphäre, die kleine Leserinnen und Leser motiviert, weiterzublättern und sich auf das nächste Abenteuer zu freuen.
Besonders gelungen sind die kurzen, humorvollen Texte, die perfekt auf die Aufmerksamkeitsspanne von Kleinkindern abgestimmt sind. Sie bringen die kleinen Zuhörer zum Kichern, regen ihre Fantasie an und bieten gleichzeitig einfache Anlässe, um über das Gelesene zu sprechen. Dadurch entsteht eine schöne Verbindung zwischen Vorlesen, Erzählen und gemeinsamem Beobachten.
Der interaktive Charakter des Buches – sei es durch kleine Mitmach-Ideen, Fragen an das Kind oder spielerische Anreize zum Entdecken – sorgt zusätzlich dafür, dass das Lesen zu einem aktiven Erlebnis wird. Genau diese Mischung macht das Buch ideal, um Kleinkinder an Bücher heranzuführen und ihre Freude an Geschichten zu wecken.

Bewertung vom 28.12.2025
Elfgren, Sara B.

Die Insel meiner Schwester


ausgezeichnet

Sara B. Elfgrens Roman "Die Insel meiner Schwester" ist ein gelungenes Porträt über die komplexen Beziehungen zwischen Halbschwestern, zwei Frauen, deren einst enge Bindung durch das Leben auseinandergerissen wurde. Die Protagonistinnen, Nia und Mirjam, wachsen dem Leser im Laufe der Geschichte ans Herz. Sie müssen sich mit ihren gemeinsamen Erinnerungen und den schmerzhaften Erfahrungen der Vergangenheit auseinandersetzen und werden dabei von den Lesern begleitet.

Der Plot entfaltet sich, als Nia Mirjam nach einem Jahr des Schweigens an den Ort ihrer Kindheit einlädt. Diese Einladung wird für Mirjam, die gerade eine schmerzhafte Trennung von Juan erlebt hat, zu einer Art Wendepunkt. Der Rückblick auf ihre Kindheit und die damit verbundenen Erinnerungen sind geschickt in die Erzählung eingeflochten, was dem Leser ermöglicht, die emotionale Tiefe und die Verwobenheit ihrer Geschichten nachzuvollziehen.

Elfgren gelingt es, durch einen flüssigen Schreibstil und lebendige Dialoge das Interesse des Lesers zu fesseln. Es ist besonders beeindruckend, wie die Autorin Erinnerungen und wörtliche Rede nutzt, um die Charaktere zum Leben zu erwecken. Trotz der oft düsteren Thematik – Verlust, Trauer und Enttäuschung – schimmert immer wieder ein Funke der Hoffnung durch. Diese duale Natur der Erzählung macht das Buch zu einer fordernden, aber auch bereichernden Lektüre.

Bewertung vom 28.12.2025
Ridzén, Lisa

Wenn die Kraniche nach Süden ziehen


ausgezeichnet

In dem Roman "Wenn die Kraniche nach Süden ziehen" von Lisa Ridzén geht es um den 89-jährigen Bo, der nicht mehr im Schlafzimmer seines Hauses schlafen möchte, seitdem seine an Demenz erkrankte Frau Fredrika in ein Pflegeheim gezogen ist.
Seiner Meinung nach ist ihm nur noch Sixten, sein treuer Hundefreund, geblieben, den ihm jedoch sein Sohn Hans wegnehmen möchte.

Bo richtet seine Erinnerungen und seine täglichen Gefühle direkt an Fredrika. Die Autorin verwendet hierfür das Personalpronomen Du und zeigt auf, wie wichtig Fredrika für Bo ist; so wichtig, dass er ihren getragenen Schal, der ihren Geruch trägt, in einem abschließbaren Glas aufbewahrt.
Ein zentrales Thema seiner Erinnerungen ist seine Beziehung zu seinem Vater, der ihm gegenüber kalt, distanziert und gewalttätig war. Ich denke, dass Bo aus diesem Grund versuchte, seinem Sohn Hans gegenüber liebevoller zu sein, aber durch die Erziehung des "Alten", wie er seinen Vater nennt, möchte ihm das nicht gelingen. Oft kommt Wut in seinen Gefühlen hoch, die er zu unterdrücken versucht. Die Beziehung zu Hans ist aufgrund seiner Beziehung zum Alten gestört: Bo weiß in seinem Inneren, dass er Hans liebevolle Worte sagen könnte, schafft es aber schließlich nie, sie auszusprechen.

Es ist sehr interessant und beeindruckend wie Ridzén aus der Perspektive eines 89-jährigen Mannes erzählen kann, sodass sich der Leser problemlos in seine Gefühls- und Gedankenwelt hineinversetzen kann.
In diesem Roman gibt es nicht so viel Handlung, aber die Autorin wechselt die Handlungen im Jetzt mit Erinnerungen der Vergangenheit und den Pflegebucheinträgen ab. Dadurch kommt Abwechslung in das Geschehen rein und der Leser gewinnt einen Eindruck, wie sich Bos Alltag abspielt.
Von Tag zu Tag verschlechtert sich Bos Zustand, er schafft immer weniger Dinge allein und muss sich auf die Besuche des Pflegepersonals einlassen, die ihm das Essen erwärmen, ihn waschen und sogar mit Sixten Gassi gehen. Als Hans den Hund in eine andere Familie weggibt, geht es mit Bo weiter bergab, er hört auf zu essen, um gegen seinen Sohn zu rebellieren, weil er es nicht in Worten schafft. Die einzige Freude in seinem ruhigen Leben, wird ihm weggenommen, Bo ist nicht nur traurig, sondern wütend.

Zu keiner Zeit habe ich beim Lesen den Eindruck gehabt, dass ich nicht mitkomme oder durch den Alltag und die Erinnerungsstränge verwirrt werde. Sprachlich wird man als Leser von Ridzén gut begleitet und sie schafft es, dass man sich in Bo hineinversetzt und die Dinge aus seiner Sicht sieht.
Es ist ein stiller Roman und er verändert tatsächlich die Sicht auf das Leben bzw. auf das Alter. Ein sehr empfehlenswertes Buch!