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Benutzername: 
Thomas
Wohnort: 
Eschwege

Bewertungen

Bewertung vom 28.03.2018
Griechenland: E4 Peloponnes
Roost, Rolf

Griechenland: E4 Peloponnes


schlecht

Es ist schon hilfreich, so einen Reiseführer mit wichtigen Telefonnummern, Hotelempfehlungen, Hinweisen auf die Deutsche Botschaft usw. zu haben.
Auch die Beschreibung des Weges war eher hilfreich als irreführend, wenn sie auch leider auf manche Abschnitte völlig überholt ist. Es sind Abschnitte verlegt und neu angelegt, von denen der Autor noch gar nichts wußte. Da helfen auch ein paar Updates nicht viel weiter.

Ein Wort zu den Griechen, die der Autor als nach wie vor offen, freunldich und den Deutschen gegenüber nicht abweisend beschreibt.
Sie sind großenteils verbittert. Abwehr- und Verdrängungsmechanismen führen dazu, dass sie so tun, als wären sie wichtig und würden unverzichtbare Leistungen erbringen, obwohl sie faul und hinterlistig sind.
Wir kommen in ein Kafeneieon. Kaum eine Regung, unseren Gruß zu erwidern und wenn, nur widerwillig und kurz angebunden.
Geschäftstüchtigkeit und Betrug liegen nahe beieinander. Wir bekommen den Honig zum Sonderpreis, da wir 3 kg als Mitbringsel kaufen. Nur mischt der Verkäufer im Gemüseladen in Tripolis unter die 3 mit 7,50 ausgezeichneten Gläser 3 identische, die nur 4,70 Euro kosten. So ein linker Vogel.
In vielen Dörfern sind die Läden nicht nur in der Siesta geschlossen - aber hinter den Läden hört man Bewegungen. Da wird man beobachtet. Aber eine offene Begegnung wird vermieden.
Die Landstraßen sind gesäumt von Müll. Und das, obwohl in jedem Ort große, übrigens meist leere Müllcontainer stehen. Zu faul oder zu blöde, den Müll in den Container zu werfen. Man bekommt den Eindruck, die Griechen hassen nicht nur die Deutschen. Sie hassen ihr Land.
Der Wanderweg geht am Anfang nahe an einer Straße vorbei durch einen Naturpark. Wir lesen dort, dass Zelten verboten ist. Aber die Müllberge türmen sich meterhoch.
Überalterung auf dem Land, Landflucht der Jungen, keine Arbeitschancen, keine Altersversorgung - das ist die Realität, die den Griechen in der Pampa zu schaffen macht. Dann ein paar Reiche, die es vielleicht gerne sauber hätten. Die sperren ihre Türen und Läden zu, zäunen ihr Grundstück mit hohen Stacheten und Stacheldraht ein und zeigen einem die kalte Schulter. Gasthäuser werden aufgegeben, sind überteuert, die Gastgeber unfreundlich, krankhaft darauf erpicht, dass der Gast nicht zu viel Energie verbraucht, zu viel Wasser verwendet oder vielleicht den Schlafsack zum Auslüften auf das Bett legt. Kommentar: Der Schalfsack der im Schlamm gelegen hat, darf nicht zum Auslüften auf das frische (d. h. auf die Tagesdecke, die alle 48 Monate gewaschen wird, wenn überhaupt) Bett gelegt werden.

Wir sind beim Lesen dieses Buches einem Menschen mit einer rosaroten Brille aufgesessen. Er hat keine Ahnung von Land und Leuten. Das war unsere letzte Reise nach Griechenland. Fazit für uns: Das Land ist bezaubernd schön, wo es für Menschen am schwierigsten ist hinzukommen, also möglichst weit in der Pampa und möglichst weit oben. Aber man ist leider auf Menschen angewiesen, zumal wenn man abwettern muss oder wenn man etwas zum Essen oder zum Einkaufen sucht. Und darum werden wir auf unserer nächsten Reise lieber eine Gegend aussuchen, wo Deutsche willkommen sind und wo man sein Land liebt, auch wenn die Preise nicht so günstig sind wie in der ehmaligen Wiege unserer Kultur.

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