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Anni1609

Bewertungen

Insgesamt 4 Bewertungen
Bewertung vom 27.06.2023
Der kleine Beuteldachs
Schröder, Sven Maria

Der kleine Beuteldachs


ausgezeichnet

Der kleine Beuteldachs möchte gemeinsam mit Papa Beuteldachs die Oma besuchen. Dafür haben sie Kuchen in ihren Beutel geladen und machen sich auf den Weg. Leider führt dieser durch den Wald, in dem der kleine Beuteldachs verschiedenste „wilde“ Tiere vermutet. Es wird ihm ein wenig mulmig und deshalb ist er auf die Hilfe von seinem Papa angewiesen.

„Der kleine Beuteldachs … ganz schön mutig“ von Sven Maria Schröder ist ein Buch über Mut und Überwinden von Ängsten und Vorurteilen.
Von Beginn an faszinieren die schönen Illustrationen, die kindgerecht und farbenfroh gehalten sind. Die Bilder laden zusätzlich zum Entdecken und selbstständigen Erweitern der Geschichte ein.
Die Längen der Texte sind sehr angemessen, so dass auch bereits Kinder ab 2 Jahren geduldig zuhören können. Einige Wörter sind durch größere Schrift, Großbuchstaben oder weiteren Gestaltungsmerkmalen hervorgehoben. Diese werden dann auch automatisch vom Vorleser betont, was sicher in der Absicht des Autors liegt.
Der Text ist in Reimform gehalten, so dass die Kinder bereits beim 2. oder 3. Vorlesen meist das letzte Wort des Reimes ergänzen können.
Die Geschichte ist spannend aufgebaut, produziert aber keine Ängste bei den Kindern. Vielmehr lädt sie Kinder zum Nachdenken ein, ob wirklich Alles so ist wie es zunächst scheint. Der kleine Beuteldachs traut sich und wächst über sich hinaus. Zum Ende hin wird er für seinen Mut belohnt.

„Der kleine Beuteldachs … ganz schön mutig“ von Sven Maria Schröder ist im Sauerländer Verlag als Hardcover erschienen. Das Buch besteht aus 32 Seiten und wirkt bereits auf den 1. Blick sehr hochwertig produziert und gestaltet. Die Illustrationen sind äußerst kindgerecht.

Mich und meine 2 ½ -jährige Tochter hat das Buch begeistert. Wir können es bereits auswendig. Besonders schön sind die jeweiligen Bilder, die auch zum Suchen einladen. Fast noch ein kleines Wimmelbuch dazu.

Bewertung vom 31.08.2022
ministeps: Wie klingt deine Welt?

ministeps: Wie klingt deine Welt?


gut

Mit dem neuen Buch „Wie klingt deine Welt? Ein erstes Geräusche-Buch“ aus der mini steps Serie von Ravensburger, sollen die Kleinsten ab 9 Monaten erste Geräusche den passenden Bildern zuordnen und nachahmen. Besonders ist hierbei, dass die Geräusche selbst erzeugt werden müssen, dieses Buch somit ohne jegliche Elektronik auskommt.

Auf den ersten Blick wirkt das Buch liebevoll gestaltet. Die einzelnen Bilder sind freundlich und farbenfroh. Mich stören allerdings auf einigen Seiten die Mimiken der Personen oder Tiere, die nicht ganz zu dem Geräusch passen wollen. Beispielsweise grinst das Kind über das ganze Gesicht, obwohl es scheinbar den Zeh in eiskaltes Wasser hält, da das Geräusch mit „Brrr“ angegeben ist.
Außerdem ist das Geräusch bei der schlafenden Oma mit „Pssst“ überhaupt nicht passend.

Im Großen und Ganzen ist es wirklich eine schöne Idee, allerdings gibt es noch ein paar Kleinigkeiten, die bei der nächsten Auflage verbessert werden könnten.

„Wie klingt deine Welt? Ein erstes Geräusche-Buch“ ist als stabiles Pappbuch im Ravensburger-Verlag erschienen und verfügt über 24 Seiten. Es wurde in bewährter Ravensburger Qualität produziert und kostet trotzdem nur 6,99 €.

Bewertung vom 29.07.2019
Edition Piepmatz: Wenn der Bauernhof erwacht
Grimm, Sandra

Edition Piepmatz: Wenn der Bauernhof erwacht


ausgezeichnet

Über dem Bauernhof geht die Sonne auf und weckt die Erde mit ihren wunderschönen, langen Strahlen. Der Hahn sieht es als seine ureigene Aufgabe an und schreitet den gesamten Hof ab und weckt dabei die verschiedenen Tiergruppen auf.

„Wenn der Bauernhof erwacht“ von Kathrin Wessel (Illustrationen) und Sandra Grimm (Text) ist ein Kleinkinder Bilderbuch aus Pappe. Im Mittelpunkt steht dabei der Hahn, der den Bauernhof am Morgen aufweckt und dem Betrachter somit nacheinander alle dort lebenden Tiergruppen vorstellt. Durch den Hahn spannt die Autorin einen roten Faden durch das gesamte Bilderbuch. Dem Kind wird von Seite zu Seite eine neue Tiergruppe vorgestellt mit den dazugehörigen Lebensräumen. Am Ende des Buches, auf der letzten Doppelseite, sieht das Kind dann einen gesamten Überblick über den Bauernhof mit allen dort lebenden Tieren. Dies stellt einen perfekten Abschluss dar und lässt das Buch und den Inhalt rund wirken.
Das Bilderbuch wurde sehr logisch aufgebaut von den Autorinnen. Auf jeder Seite befindet sich wie gesagt eine Tiergruppe, die vom Hahn begrüßt wird. Allerdings versteckt sich dabei auf der aktuellen Seite auch immer ein Vertreter der nächsten Tiergruppe, so dass der Übergang zu nächsten Seite hergestellt wird. Darüber hinaus stellt die Sonne auf jeder Seite ein zentrales Element dar. Die Sonnenstrahlen reichen stets tief in das Bild hinein, sind von der Farbe her aber nicht aufdringlich. Besonders schön finde ich, dass die durch die Sonne entstehenden Schatten reell und korrekt dargestellt sind. Somit werfen die verschieden Tiere, Gegenstände und Pflanzen die passenden Schatten.
Auf den 16 Seiten (mit Einband) des Bilderbuches ist für die Kinder sehr viel zu entdecken. Die Laute der verschiedenen Tiere sind in Sprechblasen angegeben. Geräusche, die die Tiere beispielsweise durch Bewegungen verursachen, sind direkt mit Worten neben dem jeweiligen Geräusch beschrieben, z.B. schubber, kratz, schmatz, platsch, schnüff. Die Farben des Buches sind wunderbar gewählt – sie sind nicht grell und übertrieben, sondern farbenfroh und sehr angenehm für das Auge des Betrachters. Sie wirken fast schon ein wenig „öko“, da sie sehr dezent sind. Hervorzuheben ist die fantasievolle Anordnung einzelner Schriftzüge. Der Verlauf der Schrift wird häufig Bewegungen der einzelnen Tiere angepasst oder passend im Bild angeordnet, z.B.: an Treppen schräg angebracht oder im Schweinetrog, „hüpfend“ bei springenden Lämmern, als Flugbahn bei Schwalben oder in Schlangenform bei laufenden Küken. Die Illustrationen sind insgesamt wunderschön gestaltet und wirken sehr liebevoll.

„Wenn der Bauernhof erwacht“ ist ein sehr gelungenes Bilderbuch für Kinder ab 2 Jahren. Es besteht aus 16 Seiten (inkl. Einband) und ist im Ravensburger Buchverlag erschienen. Das Papier für das Bilderbuch ist aus verantwortungsvollen Quellen gewonnen. Das Buch ist auch nicht in Hochglanz-Optik produziert, wie sonst üblich. Es wirkt deshalb von Beginn an dezent und ist auch haptisch ein Genuss. Auf der Rückseite ist der Strich-/Bar-Code in Vogelform angegeben und stellt damit eine Anspielung auf die „Edition Piepmatz“ dar, zu der dieses Buch auch gehört. In meinen Augen ist dieses Bilderbuch eine Art Wimmelbuch für Kleinkinder ab 2 Jahren. Sehr schön gelungenes Kleinkinderbuch, das ohne große Action auskommt und das Kind zum ausführlichen Betrachten einlädt.

Bewertung vom 20.01.2019
Fünf Tage im Mai
Hager, Elisabeth R.

Fünf Tage im Mai


ausgezeichnet

Leonore, genannt Illy, hat ein ganz besonders inniges Verhältnis zu ihrem Ur-Großvater, Korbinian Hofer, genannt Tat´ka. Sie befinden sich Beide in unterschiedlichsten Abschnitten ihres Lebens, stellen aber stets eine große Stütze füreinander dar und profitieren stark voneinander. Ihre Seelenverwandtschaft ist das Fundament für die Herausforderungen die das Leben in unterschiedlichen Abständen an Beide stellt. Vor allem Illy findet in Tat´ka einen wichtigen Berater und sinnbildlich den „Fels in der Brandung“.

Elisabeth R. Hager ist mit „Fünf Tage im Mai“ ein wunderbarer Roman über eine außergewöhnliche Freundschaft zwischen einem jungen Mädchen und deren Ur-Großvater gelungen. Ihr Hauptaugenmerk richtet sie dabei auf das ausführliche Herausarbeiten der Gefühle der Protagonisten.
Der Leser verfolgt in diesem Roman das Heranwachsen von Illy vom Kind, das gerade die Kommunion empfängt, bis zur jungen Frau. Die Handlung spielt dabei jeweils an verschiedenen Tagen im Mai in unterschiedlichen Jahren. Die einzige Gemeinsamkeit der verschiedenen Tage ist hierbei, dass sich an ihnen stets besondere Vorkommnisse ereignen, die das Leben von Illy stark durcheinanderwirbeln.
Aufgrund der Ich-Erzählperspektive aus der Sicht von Illy, ist dem Leser ein besonders starkes „Abtauchen“ in den Roman möglich. Man hat sehr schnell das Gefühl, die Handlung selbst zu erleben und empfindet dadurch auch die starken verschiedenen Gefühle der Protagonistin in entsprechender Weise mit.
Besonders schön empfand ich den unaufgeregten Schreibstil der Autorin, der sehr flüssig lesbar ist. Da der Roman in Tirol spielt, wirkt es sehr authentisch, dass Elisabeth R. Hager häufig im Dialekt schreibt. Vor allem Tat´ka, dem Ur-Großvater, der auch der letzte Fassbinder Österreichs ist, legt sie entsprechende Worte in den Mund. Darüber hinaus beschreibt die Autorin von Beginn an die handelnden Personen sehr bildhaft, so dass der Leser sehr schnell das Gefühl hat, sie vor dem inneren Auge sehen zu können.
Der Roman ist fesselnd geschrieben, was sicher auch auf den überwiegenden Verzicht von Fremdwörtern zurückzuführen ist. Auch die Kapitellängen sind angenehm und innerhalb der Kapitel gibt es auch die Möglichkeit für Lese-Unterbrechungen, da Absätze enthalten sind.
„Fünf Tage im Mai“ von Elisabeth R. Hager ist im Klett-Cotta-Verlag erschienen. Der Roman besteht aus 221 Seiten und wird in sehr hochwertigem Hardcover verlegt. Das Cover auf dem Umschlag ist wunderschön passend und ansprechend mit angenehmen Farben gestaltet. Unter dem Umschlag wurde das Buch mit Holz-Optik versehen – ebenfalls passend zum Inhalt des Romans. Insgesamt ein sehr, sehr hochwertiges Buch und auch die einzelnen Seiten sind äußerst griffig und von fester Qualität. Weitere Extras sind nicht enthalten.

Auf den vorliegenden Roman habe ich mich sehr gefreut und wurde in keinerlei Hinsicht enttäuscht. Er hat mich sehr berührt beim Lesen und häufig an meine eigene Beziehung zu meinem Großvater erinnert. Beim Lesen des Buches hatte ich häufiger das Gefühl, dass der Roman zumindest gewisse autobiografische Anteile der Autorin enthalten muss. Die beschriebenen Gefühle wirkten so echt, dass sie eigentlich nicht erfunden sein können. Den Preis von 20 € empfinde ich als ein wenig zu überteuert für ein Buch mit entsprechend geringer Länge. Allerdings ist der Roman aber auch äußerst hochwertig gearbeitet – sowohl inhaltlich als auch optisch und haptisch. Von meiner Seite auf jeden Fall eine Kauf- und Leseempfehlung und ich hoffe sehr, in Zukunft mehr von der Autorin lesen zu können.