Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Dominic Granson
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 2 Bewertungen
Bewertung vom 04.01.2021
Fehltritt / Doggerland Bd.1
Adolfsson, Maria

Fehltritt / Doggerland Bd.1


weniger gut

Cover: Obwohl das Cover außer durch die Schrift des Titels gar nicht so sehr ins Auge sticht, hat es mich neugierig gemacht. Außerdem wollte ich unbedingt wissen, was hinter dem relativ geheimnisvollen Titel steckt. Die Ankündigung des Verlages klang außerdem sehr vielversprechend, weshalb ich das Buch unbedingt lesen wollte.

Story: Eigentlich verrät der Klappentext schon recht viel, sodass ich gar nicht viel mehr verraten möchte über die Geschichte, um nicht zu sehr zu spoilern. Karen Eiken Hornby übernimmt diesen schwierigen Fall, der eigentlich ihre große Karrierechance werden könnte, wenn da nicht ihre persönliche Verstrickung in den Fall wäre. Außerdem ist die Familie von Jounas Smeed, Karens Chef, mindestens genauso schwierig wie einflussreich im Ort, was die Ermittlung für Karen nicht gerade leichter macht. Dass dann noch ein zweiter Handlungsstrang dazu kommt, der in der Kindheit des Mordopfers spielt, könnte daraus ein wirklich spannendes Buch machen. Eigentlich… Denn im weiteren Verlauf der Handlung verfolgt der Leser viele Spuren, die Karen und ihr Team aufdecken und wird Zeuge der langwierigen Ermittlungen. Das ganze wurde für mich immer zäher und wurde leider auch nicht durch den zweiten Handlungsstrang aufgelockert. Für mich wurde die ganze Geschichte leider sehr langatmig, obwohl sie eigentlich viel Potential gehabt hätte…

Protagonisten: Das Positive an diesem Buch sind die gut gestalteten Protagonisten und die authentischen Dialoge. Jeder Charakter bekommt hier seine ganz persönliche Seite. Zu Beginn des Buches wird gerade Karen sehr ausführlich beschrieben. Dadurch hat man ein gutes Bild vor Augen, leider ergaben sich dadurch auch für mich wieder einige Längen beim Lesen. Karen ist dabei ein Charakter mit einigen Ecken und Kanten wie einige andere Charaktere im Buch auch. Interessant fand ich z.B. auch Sigrid die Tochter des Mordopfers, die leider lange Zeit nur eine sehr kleine Rolle spielt.

Stil: Neben den interessanten Charakteren bietet dieses Buch vor allem tolle Landschaftsbeschreibungen. Dadurch kam für mich fast etwas Urlaubsfeeling auf, wenn man mal nicht an den Mordfall denkt. Als ich mich etwas näher mit den Hintergründen beschäftigt habe, war ich dann fast etwas enttäuscht, als ich herausgefunden habe, dass die Doggerlands bereits vor mehr als 8000 Jahren im Meer versunken sind. Das war aber nicht der Grund warum das Buch trotzdem schnell seinen Reiz für mich verloren hat und ich es mehr als einmal zur Seite gelegt habe, bis ich es endlich zu Ende gelesen habe. Die Beschreibungen der Landschaft und der Charaktere wurden gefühlt immer ausführlicher und durch die Handlung, die nicht wirklich vorangekommen ist, verlor ich immer mehr das Interesse an dem Buch.

Fazit: Schade, Doggerland war ein Buch auf das ich mich sehr gefreut hatte, das aber leider nicht meine Erwartungen erfüllen konnte. Die Protagonisten und der Plot hatten durchaus Potential, dass die Autorin aber nicht ausschöpfen konnte. Dadurch ist mein Interesse an den weiteren Teilen der Reihe im Moment nicht sehr groß. Vielleicht versuche ich es aber irgendwann trotzdem nochmal mit dem zweiten Teil.

Bewertung vom 19.07.2018
Die Engelsmühle / Peter Hogart Bd.2
Gruber, Andreas

Die Engelsmühle / Peter Hogart Bd.2


gut

Story: Peter Hogart, ein freiberuflicher Versicherungsdetektiv soll in seinem zweiten Fall den Brand in der Wiener Gebietskrankenkasse für die Versicherung, für die er schon im ersten Teil („Die schwarze Dame“) ermittelt hat, aufklären. Bevor er aber wirklich aktiv werden kann bittet ihn sein Bruder Kurt um einen Gefallen. Der Chiropraktiker soll ein Video aus der Wohnung des pensionierten Neurochirurgen Ostrovsky vor der Polizei finden und geheim halten. Als die Polizei auf die Verbindung von Kurt zu Ostrovsky aufmerksam wird, wird der Fall für Peter Hogart persönlich. Gibt es eine Verbindung zwischen den beiden Fällen, was ist auf dem Videoband zu sehen, warum wollte Ostrovsky es vor den Behörden geheim halten und was hat der Fall mit der Engelsmühle aus dem Titel zu tun? Diese und weitere Rätsel könnt ihr nur lösen, wenn ihr das Buch lest.

Protagonisten: Mit das faszinierendste an der Reihe sind für mich die Protagonisten. Andreas Gruber entwickelt spannende Protagonisten mit ganz individuellen Eigenarten, die für den Leser sehr anschaulich wirken. Wer bereits den ersten Teil der Reihe „Die schwarze Dame“ gelesen hat kennt den einen oder anderen Charakterzug des Detektivs Peter Hogart, wie z.B. seine Vorliebe für alte Filme schon und entdeckt diese und auch Neue im zweiten Teil wieder. Auch die anderen Protagonisten wirken sehr authentisch und deren sehr gut ausgearbeitete Vergangenheit lässt sie beim Leser lebendig werden. Für mich waren Peter Hogart, sein Bruder Kurt und dessen Tochter, die Punkerin Tatjana, im Verlauf der zwei Bücher wie gute Bekannte, die der Leser besuchen darf. Allerdings fehlt mir in diesem Teil ein dauerhafter, guter Sidekick, wie es ihn in „die schwarze Dame“ so wunderbar gab. In diesem Buch unterstützen Peter Hogart sein Bruder, seine Nichte und andere Charaktere bei der Auflösung, sie spielen für mich aber keine so dauerhaft große Rolle wie der Sidekick im ersten Teil.

Stil: Ein spannender Sprachstil in dem Andreas Gruber an den richtigen Stellen Spannung erzeugt und den Leser fesselt. Der Autor hat ein gutes Gefühl für Orte und die Beschreibung von Umgebung und Situationen und lässt damit tolle Bilder im Kopf des Lesers entstehen. In diesem Teil erlebt der Leser Hogarts Heimatstadt Wien mit ihren düsteren Seiten und Ecken. Trotzdem gibt es in der Mitte des Buches auch etwas langatmige Passagen, in denen die Handlung etwas mehr Schwung verdient hätte. Eine Sache haben beide Teile der Reihe gemeinsam: Am Ende wartet auf den Leser ein actiongeladenes, spannendes Finale, dass absolut lesenswert ist und gerade in diesem Teil die eine oder andere Überraschung bei der Lösung des Falls bereit hält. Der einzige Wehrmutstropfen am Ende war, dass die eine oder andere Spur, die der Autor gelegt hat, nicht aufgelöst wurde.

Cover: Das Cover vermittelt eine gute atmosphärische Einstimmung auf das Buch und erzeugt Interesse an diesem Thriller. Der dunkle Raum lässt eine düstere Vorahnung auf die Handlung erahnen und das helle Fenster in der Mitte greift für mich das Thema des Titels interessant auf. Mir gefällt das Cover insgesamt sehr gut auf und es passt sehr gut zum Inhalt.

Fazit: Für mich ein gelungener zweiter Teil, der trotzdem die Erwartungen aus dem ersten Teil nicht ganz erfüllen konnte. Neben einem spannenden Nebencharakter, hätte ich mir an der einen oder anderen Stelle etwas mehr Spannung gewünscht. Deshalb bekommt „Die Engelsmühle“ von Andreas Gruber von mir 3 von 5 Sternen.