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bookfox

Bewertungen

Insgesamt 24 Bewertungen
Bewertung vom 21.04.2024
Die Spiele
Schmidt, Stephan

Die Spiele


gut

Inhaltlich fand ich dieses Buch sehr interessant, vor allem, da verschiedene politische Themen miteinander kombiniert wurden, von denen ich mal mehr, mal weniger Vorwissen hatte. Die ganze Historie der "Madgermanes" war mir unbekannt, ist aber ein super spannendes Thema und natürlich interessant, dass das in Deutschland wohl nicht so bekannt ist bzw in Schulen im Rahmen der "Wende" (zumindest bei mir) nie thematisiert wurde.
Mehrere Zeitebenen und Handlungsstränge führen hier zusammen und nach und nach erschließt sich mehr und mehr, was zum Mord des IOC-Mitglieds führte.


Warum ich dem Buch dennoch nur 3 Sterne gebe? Dies hat drei Gründe.
-> Es dauert sehr lang, bis das Buch "Fahrt" aufnimmt. Bis zur Hälfte hatte ich das Gefühl, dass einfach sehr oft das gleiche entdeckt oder erzählt wird, nur eben aus verschiedenen Perspektiven. Natürlich ist es im Nachhinein oft wichtig, was in den Rückblicken etc gesagt wird, aber während des Lesens hatte ich oft den Gedanken, dass ich jetzt gerne etwas neues zu dem Fall erfahren würde

-> Die "Spiele" standen irgendwie nicht so sehr im Mittelpunkt, wie ich es von Titel und Klappentext erwartet hätte. Ja, ein IOC Mitglied wurde ermordet, aber so richtig mit den Olympischen Spielen hatte das ganze ja dann gar nichts zu tun. Ich hatte da irgendwie ein bisschen mehr erwartet

-> Reale Personen haben für mich das Buch irgendwie absurderweise fiktiver erscheinen lassen. Es kommen bekannte deutsche Politiker vor, die tatsächlich namentlich auch erwähnt werden, so z.B. die deutsche Bundeskanzlerin. Auch wenn der Name "Angela" nur einmal fällt, weiß man doch, dass SIE es sein soll. Das soll dem Buch wohl ein bisschen mehr Realität verleihen, sorgt bei mir aber eher dafür, dass ich jedes Mal dachte, dass es ja nun alles Erfindung ist. Mich hätte es tatsächlich weniger gestört, wenn einfach eine fiktive Kanzlerin und zwei fiktive Minister erfunden worden wären.
Da bin ich vielleicht ein bisschen speziell.

Wer also politisch interessiert ist und das nicht so störend findet, dem wird dieses Buch sicherlich gefallen. Am Ende war es dann wirklich spannend und vor allem die Verwicklungen zwischen den einzelnen Strängen war dann interessant.

Bewertung vom 17.04.2024
Du! - Wer du bist und wie sich dein Körper verändert
Greener, Rachel

Du! - Wer du bist und wie sich dein Körper verändert


ausgezeichnet

Aufklärung ist so ein wichtiges Thema, gerade um auch sexuellem Missbrauch vorzubeugen. Daher fand ich dieses Buch wirklich toll gemacht. Teilweise war es mir zu bunt und der Text zu verteilt auf der Seite, aber ich glaube, dass das Kinder auch eher anspricht. Und selbst manch Erwachsener kann sicherlich noch was lernen.
Diversität wird als etwas ganz natürliches auch erwähnt und kindgerecht beschrieben.
Toll ist auch, dass einfach die Fachbegriffe für alles verwendet werden und gar nicht versucht wird, hier in einer kindlichen Sprache zu bleiben. Das ist mir immer ein Anliegen, denn nur wenn etwas eindeutig benannt werden kann, können Kinder sich auch jedem anderen gegenüber eindeutig ausdrücken und Fragen oder Sorgen kommunizieren.
Die Texte werden durch die Bilder unterstützt, die zwar keine Fotos sind, aber dennoch realistisch genug gezeichnet sind und nichts verstecken.

Bewertung vom 28.03.2024
Zeilenflüstern / Sweet Lemon Agency Bd.1
Groh, Kyra

Zeilenflüstern / Sweet Lemon Agency Bd.1


gut

Vorab muss gesagt werden: Bücher dieses Genres gehören normalerweise nicht in mein Leserepertoire. Aber da meine beste Freundin auf den Geschmack gekommen ist und mir das Buch empfohlen hat, habe ich es natürlich gelesen.

An sich ist die Geschichte außerhalb der Liebesgeschichte sogar recht interessant: Eine Werbeagentur muss eine verstaubte alte Marke fesch und modern darstellen und Junior-Texterin/Trainee Klara hat plötzlich die zündende Idee. Was ein Zufall, dass der Sprecher der spicy Texte dann zufällig ihr geliebter Hörbuchsprecher ist und noch mehr Zufall, dass es zwischen den beiden dann direkt funkt.

Ich fand es aber wirklich gut, dass die Probleme dieser Beziehung nicht unter den Tisch gekehrt wurden. Denn schließlich hatte Klara schon lange ein (natürlich etwas verzerrtes) Bild von ihrem Traumtypen mit der tollen Erzählerstimme. Und auch ihm war das bewusst, was man durch die Perspektivwechsel und die inneren Monologe dann erfährt.

Das Buch hat humorvolle Seiten und auch ernste, denn Noel ist wirklich innerlich zerrissen und hat sowohl finanzielle als auch familiäre Probleme.

Ich weiß nicht, ob ich die Folgebücher auch noch lesen würde, die bereits jetzt angekündigt sind, und sich auf eine weitere Hauptfigur dieses Buches und eine bisher eher als Nebenfigur aufgetretene Person fokussieren. An sich hat mir der Erzählstil und auch die Balance zwischen Handlung und "nicht zu viel unnötig ausschweifend erzählten Sexszenen" gefallen, aber so sehr würden mich jetzt die anderen Charaktere nicht interessieren, dass ich lesen MUSS, wie es mit denen weitergeht. Zudem fand ich es etwas störend, dass es drei Stellen gab, an denen mir Logik bzw. Rechtschreibfehler (direkt am Anfang hat eine Figur plötzlich "rrr" im Namen, wo nur "rr" hingehört) aufgefallen sind - was vielleicht daran liegt, dass alle drei Bände scheinbar schon in kürzester Zeit geschrieben wurden und hintereinander weg veröffentlicht werden? Aber das ist nur eine Theorie.

Wer leicht spicy und romantische Literatur liebt, wird aber voll auf seine Kost kommen!

Bewertung vom 21.02.2024
Das Mörderarchiv
Perrin, Kristen

Das Mörderarchiv


sehr gut

Eine paranoide Tante, die man noch nie gesehen hat, die einen aber plötzlich im Testament erwähnen möchte. Allein das ist schon skurril genug und macht beim Lesen sehr neugierig. Wenn man dann noch die Vergangenheit der Tante erfährt, die seit der Jugend quasi "vorgesorgt" hat, weil sie überzeugt ist, dass die Weissagung zutreffen wird und sie ermordet werden wird, wird es fast schon tragisch-komisch. Ich konnte mir das wirklich gut vorstellen, dass sie alles dokumentiert und sowohl Polizei als auch Ärzte damit leicht wahnsinnig macht.

Die Handlung ist verbunden mit dem Verschwinden der besten Freundin der Tante zu Jugendzeiten. Davon erfährt man in einem Tagebuch, was ja immer ein sehr netter Plot ist, allerdings hat es mich hier irgendwie etwas gestört, dass die Protagonistin das Buch nur häppchenweise gelesen hat. Wenn ich so ein Buch bekommen würde UND den Mord an meiner Tante aufklären wollte, würde ich mich im Zimmer einschließen und das durchlesen. Es war auch nicht klar, warum sie immer wieder aufgehört hat zu lesen. Vielleicht hab ich es auch falsch interpretiert und nur wir als Leser haben häppchenweise die Ausschnitte bekommen, aber so kam es mir eigentlich nicht vor. Da das Tagebuch schon maßgeblich dazu beigetragen hat, die Dynamiken zwischen allen noch lebenden Personen und deren Verbindung zur Tante zu verstehen, wäre ein "Durchlesen" tatsächlich sinnvoller gewesen. Das hat mich an der Logik des Buches etwas zweifeln lassen.

Wenn man darüber hinweg sieht, ergibt sich eine verworrene Geschichte mit vielschichtigen Motiven, lang gehüteten Geheimnissen und interessanten Beziehungen zwischen den verschiedenen Personen der Handlung. Man rätselt als Leser mit und kommt am Ende doch nicht ganz drauf, wie es nun eigentlich war.

Das Buch war sehr angenehm zu lesen, hat einen schönen britischen Flair durch das kleine gemütliche Dorf in dem die Tante lebte und spannende, vielschichtige und auch weniger vielschichtige (aber dadurch auch interessante) Charaktere. Wer Kriminalromane mag und mal ein bisschen was skurriles dazu möchte, wird das Buch gerne lesen!

Bewertung vom 06.01.2024
Zero Days
Ware, Ruth

Zero Days


ausgezeichnet

Schon auf den ersten Seiten war ich komplett gepackt. Meinetwegen würde ich auch ein Buch lesen, in dem es nur um die "Pentester" geht, nämlich Leute, die IT Lücken im Auftrag von Firmen überprüfen, so dass diese dann im Anschluss ihre Probleme verbessern können. Auf legalem Wege illegale Sachen zu machen mit gutem Zweck quasi. Die Spannung war direkt hoch, als wir unsere Protagonistin bei einem Auftrag begleiten.

Doch dann geht es erst richtig los, denn nun ist alles plötzlich sehr real, denn ihr Mann ist ermordet worden und sie ist (unschuldige) Hauptverdächtige im Fall. Wem kann sie noch trauen? Diese Hilflosigkeit ist sehr gut beschrieben und auch, wie sie ihre Talente und Ressourcen zu ihrem Vorteil nutzen kann. So beginnt ein nervenaufreibender Verfolgungs-Thriller mit diversen Twists und Turns - von denen ich einige vorhersehbar fand und andere durchaus überraschend waren.

Für mich war es ein absoluter Pageturner, den ich direkt meinen lesebegeisterten Freunden empfehlen werde! Von der Autorin hatte ich bisher noch nichts gelesen, werde aber auf jeden Fall mal die Augen offen halten!

Bewertung vom 06.01.2024
Mord auf hoher See / Miss Merkel Bd.3
Safier, David

Mord auf hoher See / Miss Merkel Bd.3


ausgezeichnet

Von der Miss Merkel-Reihe habe ich bisher nur Band 2 gelesen und fand diesen herrlich amüsant. Auch von diesem, dritten, Teil war ich positiv angetan. Ich musste wirklich mehrmals laut lachen, besonders bei den "Fettnäpfchen", in denen Göttergatte Achim so oft stolpert oder bei seinem neu entdeckten Englisch-Künsten.

Angela ermittelt dieses Mal auf einem Kreuzfahrtschiff, was zwar sofort die "Verdächtigen" auf einen kleinen Kreis beschränkt, aber eben auch nicht viel Kulissenwandel zulässt. Dennoch fand ich es gelungen beschrieben, auch wenn ich mir Frau Merkel in diesem "öffentlicheren" Rahmen nicht so gut vorstellen konnte, wie in ihrem kleinen, beschaulichen Heimatort, wo der letzte Roman spielte.
Auch ihr Hin und Her mit der Polizei kam mir diesmal etwas zu kurz. Dafür waren andere bekannte Personen wieder dabei und haben für nette Neben-Plots gesorgt.

Am Ende war es mir dann ein bisschen zu verwickelt bzw. es gab zu viele mögliche Motive und das Mitraten war nicht ganz so möglich. Ich würde dennoch jedes weitere Miss Merkel Buch lesen, denn die Lust ist mir auf keinen Fall daran vergangen und die amüsanten Seitenhiebe in die Politik sind einfach so skurril und witzig.

Bewertung vom 10.12.2023
The Beautiful Fall - Die vollkommen irritierende Kettenreaktion der Liebe
Breakey, Hugh

The Beautiful Fall - Die vollkommen irritierende Kettenreaktion der Liebe


ausgezeichnet

Der Klappentext hatte mich schon überzeugt, denn ich mag jede Art von Buch, in der es um Gedächtnislücken oder Gedächtnisverlust geht, denn das sorgt automatisch für eine Spannung und eine ganz besondere Atmosphäre, da die Hauptperson den eigenen Gedanken nicht trauen kann.
Dennoch gibt es - gerade weil es so ein berühmtes Motiv in der Literatur ist - gelungene und weniger gelungene Geschichten zu diesem Thema.
Diese hier ist definitiv eine gelungene.

Auch wenn die Idee, dass jemand auf den Tag genau weiß, wann sein Gedächtnis quasi "auf Null" gesetzt wird, wohl eher medizinisch nicht so verbreitet ist, fand ich die Idee interessant und vom Autor auch gelungen umgesetzt: Was müsste man tun als Vorkehrungen, wenn man weiß, dass bald alles wieder von vorne anfängt? Geht man neue Beziehungen (egal ob romantischer oder rein platonischer Natur) überhaupt ein, wenn das zukünftige Ich dann alles wieder neu lernen muss? Was überhaupt ist das "Ich"? Bleibt man gleich oder ändert sich der Charakter nach jedem Verlust aufgrund von neuen Erfahrungen?

Wir Leser erleben mit Robbie gemeinsam auch nur eine der Phasen, was ich sehr gut fand. Wir wissen nicht, was zuvor passiert ist und wir werden nicht wirklich wissen, wie es weiter geht (man kann es natürlich ahnen). Aber darum geht es auch gar nicht in diesem Buch. Vielmehr geht es um zwischenmenschliche Beziehungen und - im weitesten Sinne - dann sogar um den freien Willen.
Das Buch hat einen Twist, den ich so nicht vorhergesehen habe und den ich hier natürlich auf gar keinen Fall verraten kann, aber als ich das gelesen habe, öffneten sich nochmal ganz neue Perspektiven und ich war immer mehr gefesselt.

Es lohnt sich also auf jeden Fall, diese außergewöhnliche Geschichte zu lesen!

Bewertung vom 02.12.2023
Mord im Christmas Express
Benedict, Alexandra

Mord im Christmas Express


ausgezeichnet

Da mich sowohl Buch als auch Film des "Mord im Orient-Express" immer schon fasziniert haben, war ich bei dem Buch hier anfangs skeptisch - kann man das einfach so kopieren?
Aber es ist keine Kopie, es ist eine originelle Geschichte mit ganz anderen Twists und vielen sehr wichtigen emotionalen und sozialen Problemen und Kritiken.
Das Drama, in einem Zug gestrandet zu sein und dazu auch noch an Weihnachten bietet genug Anhaltspunkte für tolle Szenen, interessante Charaktere und Verwicklungen. Dazu dann noch der Weihnachtsabend und der Stress, schnell nach Hause zu kommen, sowie eine Leiche einer Influencerin - das Drama ist perfekt.
Praktisch, dass eine Ermittlerin an Bord ist, die ein sehr komplexer, sympathischer und interessanter Charakter ist.
Tatsächlich war ich von Anfang an beim Lesen gefesselt und fand die Handlung so spannend, das ich das Buch kaum weglegen konnte. Ich hatte meine Verdächtigen, kam aber nicht ganz auf Motiv und die letztendliche Lösung, welche aber vollkommen logisch und verständlich war, als mal alle Infos zusammengesucht waren.
Es ist kein klassisches Weihnachtsbuch, aber thematisch hat es jetzt genau in den Dezember gepasst und mich gut kriminalistisch unterhalten.

Bewertung vom 26.11.2023
Himmelfahrt
Binge, Nicholas

Himmelfahrt


ausgezeichnet

Als ich die Leseprobe gelesen hatte, dachte ich, in dem Buch würde es mehr darum gehen, wie der Protagonist der ersten paar Seiten versucht, herauszufinden, wie sein vor Jahren verschwundener und tot geglaubter Bruder plötzlich wieder aufgetaucht sein kann und was er erlebt haben muss, das ihn so erschüttert hat.
Letztendlich ist es von der Handlung her auch das, aber das Buch "veröffentlicht" eher die Briefe, die der Bruder auf seiner Expedition auf einem plötzlich aufgetauchten riesigen Berg verfasst und nur teilweise abgeschickt hat.
So war das ein sehr spannendes Erlebnis, da man quasi "mit dabei" war, aber trotzdem durch Fußnoten und Anmerkungen der "Verleger" der Briefe doch eine andere Lese-Ebene hatte.
Die Handlung an sich ist super spannend und auch nicht das, was ich erwartet hätte - ich war sehr positiv von der "Auflösung" überrascht, kann mir aber vorstellen, dass es vielleicht nicht jedem gefällt, der einen Thriller lesen wollte. Ich würde ein anderes Genre wählen, aber allein, dieses jetzt hier zu nennen, wäre meiner Meinung ein Spoiler und so würde ich jedem einfach empfehlen, das Buch zu lesen, wenn er/sie neugierig auf (scheinbar) unerklärliche naturwissenschaftliche Phänomene und auf Schilderungen der Grenzen der Menschlichkeit und des Verstandes ist.
Ich konnte das Buch teilweise nur schwer weglegen, auch wenn ich zugeben muss, dass gerade das große Finale dann etwas kompliziert zu verstehen war und man sich wirklich reindenken musste und offen sein musste, sein Gehirn etwas anzustrengen.

Bewertung vom 19.11.2023
Stunde um Stunde
Fox, Candice

Stunde um Stunde


sehr gut

Wenn ich dem ganzen Buch ein Motto/Thema geben müsste, würde es sein: "Wie weit würdest du aus Verzweiflung gehen?".
Fast jeder vorkommende Charakter hat das, was er/sie in dem Buch macht, aus Verzweiflung getan. Angefangen natürlich mit den beiden Hauptpersonen, Elsie und Ryan, die das forensische Labor in Beschlag nehmen und drei Geiseln halten. Eben dieses Labor hatte vor zwei Jahren ein wichtiges Beweismittel im Fall vom Verschwinden ihrer Tochter verloren hat. Sie sind aber überzeugt, dass sie nicht ertrunken ist - wie die Polizei ihnen schließlich sagte. Irgendwann wurde die Verzweiflung so groß, dass sie die Polizei nun dazu zwingen wollen, den Fall neu aufzurollen.
Deswegen drohen sie, regelmäßig wichtige DNA Proben von anderen ungelösten Fällen zu vernichten.

Auch die beiden anderen Hauptcharaktere, der erfahrene Undercover-Cop Charles und die frischgebackene Polizistin Lynette, handeln aus Verzweiflung: Charles darüber, dass von ihm gefundene Proben nun vernichtet werden könnten und Lynette, weil sie direkt an ihrem ersten Tag gefeuert wurde. Gemeinsam versuchen sie also, den alten Fall wieder aufzurollen, um sich zu retten bzw sich zu beweisen.

Diese Verzweiflung ist sehr spannend dargestellt und macht die Charaktere und auch das Buch sehr vielschichtig. Durch Handlungssprünge zwischen der Sicht der Geiseln, der Sicht der Polizei, die die Geiselnahme überwacht und Charles und Lynettes Suche nach Beweismitteln, hat das Buch eine starke Sogkraft und man möchte immer weiter lesen.

Manchmal muss ich aber sagen, fand ich es ein bisschen "zu einfach" gelöst, wie die beiden ermitteln bzw. zu Ergebnissen kommen. Ich weiß, dass Verwandte von mir, die bei der Polizei arbeiten, die Handlung mit den Worten "so würde es in echt nie klappen, bis die die Fotos/Unterlagen/Akten bekommen, vergehen Wochen" kommentieren würden. Aber das Buch ist ja auch kein True-Crime, sondern eine erfundene Geschichte, deswegen kann ich darüber dann hinwegsehen.

Ein bisschen Kritik habe ich an der Aufklärung des Falls, aber die kann ich hier so natürlich nicht anbringen, ohne zu spoilern. Zusammenfassend würde ich das Buch definitiv weiterempfehlen, es war ein absoluter Pageturner für mich und wurde auch einigermaßen schlüssig aufgelöst und besonders die Ermittlungsarbeit, wie auch die Sicht und Planung der Geiseln war spannend geschrieben.