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bookfox

Bewertungen

Insgesamt 65 Bewertungen
Bewertung vom 25.05.2025
Surborg, Lisanne

Nachtlügen


sehr gut

Als jemand, der sehr farbenfroh und fantasievoll träumt, sprechen mich Bücher über Träume immer besonders an. Hier bei Nachtlügen stehen allerdings die Albträume im Mittelpunkt, denn sie werden von Wesen wie Isra in Menschen ausgelöst, damit sie im Austausch einen normalen Traum von uns bekommen, den sie zum Überleben brauchen.
Das Worldbuilding hat mich am Anfang erst mal etwas überfordert, denn es sind sehr viele mysteriöse Elemente in den ersten Kapiteln des Buches, die angedeutet werden. Allerdings muss ich dem Buch zugute halten, dass am Ende alles sehr logisch aufgeklärt wird.
Nach 1/3 hatte es mich dann endgültig gepackt und ich konnte es kaum weglegen. Isra ist eine faszinierende Hauptperson und die anderen Charaktere sind vielschichtig ausgearbeitet. Zwischenzeitlich weiß man nicht, wem man trauen soll. Durch die "Intermezzos", die kleinen Zwischenkapitel, erfährt der Leser mehr über das Handeln der Nachtalbe, wie das "Ernten" von Träumen funktioniert oder wie auch einzelne Untergruppen über bestimmte Vorgehensweisen denken. Das alles sind exzellente Worldbuilding-Elemente und machen dieses urban fantasy Buch so richtig greifbar. Wer weiß? Vielleicht habe ich einen sehr netten Nachtalb, der für mich zuständig ist, da ich so gut wie nie Albträume habe.

Außerdem möchte ich positiv hervorheben, dass es scheinbar ein Standalone Fantasy Buch ist und das gibt es meiner Meinung nach viel zu selten! Das Buch lebt vom Spannungsbogen, der am Ende rund abgeschlossen wird und braucht keine künstlichen Cliffhanger, die mich zu Buch 2 zwingen. Nichtsdestotrotz würde ich jederzeit wieder in die Welt der Albe und der Organisation REM eintauchen und noch mehr davon lesen! Aber das Buch kann auch gerne so abgeschlossen sein.

Bewertung vom 25.05.2025
Groh, Kyra

Breakups and Butterflies


gut

Die Handlung des Buches ist ganz nett, aber teilweise auch etwas vorhersehbar. Was hier wohl als "Überraschung" gedacht ist, habe ich schon bei der ersten Erwähnung aufgedeckt und fand es dann fast schon zu offensichtlich. Aber scheinbar ist das bei dem Genre der tragischen Liebesgeschichten zu viel, wirkliche Überraschungen einzubauen.
Die Geschichte hat sich flüssig gelesen, wenn ich auch fand, dass viele Charaktere doch geradezu überspitzt dargestellt waren. So wird plötzlich einfach ein Lama gekauft - was vermutlich mal nicht so einfach ist, wie es hier dargestellt wird. Ich habe absolut nichts gegen Diversität in Büchern, habe hier aber eher das Gefühl, dass möglichst viel "Besonderes" in jeden Charakter gepresst werden musste, um skurrile Situationen entstehen zu lassen. Andererseits waren mir gerade diese Charaktere am sympathischsten, weil sie wirklich mit ihre Haltung sehr klar waren.

Die Selbstfindung, die die Hauptperson durchmacht, finde ich aber richtig gut gestaltet und auch, wie die anderen Charaktere ihr dabei helfen bzw. ihr Selbstbild durch Fremdeinwirkung verändern, war faszinierend zu sehen.

Warum es allerdings jetzt eine Sonderausgabe gibt, ist mir schleierhaft. Ich habe das Original nicht gelesen, aber eine Freundin von mir schon. Große Unterschiede konnten wir nicht feststellen und ich hätte jetzt auch nicht sagen können, welches Kapitel das "Bonus-Kapitel" ist.
Die Annotationen waren fast schon unnötig. Es waren lediglich mal einzelne Sätze unterstrichen und die Autorin hat handschriftliche (oder von der Schriftart her zumindest so wirkende) Kommentare dazu geschrieben, die aber eher Gedankenfetzen waren, die für mich jetzt die Handlung nicht verstärkt haben oder unterstützend wirkten. Eher so, als bräuchte man einen Grund, das Buch nun mit neuem Cover UND neuem Titel (sehr irritierend) nochmal neu auflegen.

Bewertung vom 25.05.2025
Dorne, Juli

Play of Hearts / The Hearts Duet Bd.1


ausgezeichnet

Woah! Das war mal wieder ein Fantasy-Buch, das ich gerne gelesen habe! Natürlich ist schon das Cover unfassbar schön und fesselnd, aber diesmal steckt auch wirklich eine mystisch-dunkle, fesselnde Geschichte darunter.

Schon von Anfang an hat mich das mysteriöse um Evie gepackt: Was hat sie für dunkel Fähigkeiten, wer ist der Junge im Spiegel, dem sie etwas verspricht und was hat ihre Familie zu verbergen?
Dann taucht noch Arthur im Wald auf und die ganze Sache kommt etwas ins Rollen!
Den Szenenwechsel in den Zirkus fand ich dann eher überraschend, da dies aktuell in vielen Büchern vorkommt, die ich lese ("Der Nachtzirkus" z.B. und "Caraval"), aber es war doch irgendwie passend.
Der Schreibstil war super fließend geschrieben, so dass ich das Buch am Liebsten in einem Rutsch durchgelesen hätte. Evie selbst fand ich manchmal doch zu naiv, aber zu ihrer Vorgeschichte hat das dennoch gepasst. Ich wusste, dass das Buch (leider) kein Standalone sein würde, sondern eine Dilogie, dennoch fand ich das Ende etwas unglücklich gewählt. Ich hatte nicht das Gefühl, dass in Band eins irgendetwas wirklich "erreicht" oder aufgedeckt wurde, sondern dass es lediglich ein großer Spannungsaufbau bis zu einem Cliffhanger war, der dann im zweiten Band wohl eine große Rolle spielen wird. Daher würde ich jedem empfehlen, der überlegt, das Buch zu lesen, damit noch ein bisschen zu warten, bis Band 2 rauskommt (nämlich schon im Oktober), denn dann liest es sich hoffentlich etwas angenehmer.
Ich habe Band 2 auf jeden Fall auf meine Wunschliste gesetzt und werde auch die Autorin weiter im Auge behalten!

Bewertung vom 25.05.2025
Kullmann, Katja

Stars


weniger gut

Ich muss zugeben, dass ich beim Lesen des Buches kurz davor war, nur einen Stern zu vergeben. Nachdem das Spannende, was im Klappentext schon angekündigt war, passiert ist, tat sich nämlich lange gar nichts mehr und ich habe mich regelrecht durchkämpfen müssen. In der Mitte des Buches nimmt die Handlung dann mehr Fahrt auf, aber der Schreibstil hat mich trotzdem eher gelangweilt und mit der Hauptperson wurde ich nicht ganz warm.

Interessiert hatte mich das Buch, weil es als "Hochstaplerinnenroman" angekündigt wurde und ich etwas erwartet hatte wie die Handlung von "Catch me if you can" nur eben mit Astrologie. Aber leider wird das Thema "Hochstapeln" nicht wirklich im Roman thematisiert. Natürlich war es interessant zu lesen, wie Carla mit ihren Horoskopen die Menschen manipuliert und sich nach und nach aber auch selbst manipuliert und beginnt, mehr und mehr daran zu glauben. Aber wo sind die Szenen, in denen sie droht aufzufliegen? In denen sie vielleicht auch mal darüber nachdenkt, ob und wie sie bestimmte Personen für sich gewinnen kann, weil sonst all die Hochstapelei auffällt? Dieser Aspekt fehlte mir total. So konnte ich weder mit ihr Mitfiebern und hoffen, dass sie "gewinnt" und die anderen überzeugt, Horoskope seien echt, noch war ich "gegen sie" und habe gehofft, dass der Schwindel auffliegt, denn alle Personen scheinen die Illusion geradezu aufzuessen und zu akzeptieren. Richtigen Gegenwind spürte ich nicht und genau hier wären die moralischen Grauzonen ja interessant geworden.
Wenig glaubhaft war für mich auch, welche positive mediale Reichweite sie erreicht hat, ohne wirklich etwas vorzuweisen. Es ist von Interviews und Podcasts die Rede, bei denen sie geglänzt hat und danach unzählige Follower und Kunden gewonnen hat. Das wäre doch jetzt interessant gewesen, eben diese Talkshows als Transkript zu lesen oder beim Podcast "dabei" zu sein und Carlas Gedanken und dann laut ausgesprochene Worte zu erfahren. Stattdessen sollen wir uns das wohl nur zusammenreimen.

Ich kann nun auf das folgende nicht weiter eingehen, ohne zu spoilern, aber es gibt zwei große "mysteriöse" Ereignisse in Carlas Leben, die es stark verändert haben und von denen man nicht weiß, wieso sie genau passiert sind. Wird das allerdings je aufgeklärt? Nein! Soll ich nun davon ausgehen, dass es eben "Schicksal" war und wirklich die Sterne ihr den Weg weisen wollten? Ich bin mir nicht sicher. Denn mir ist bis zum Schluss nicht klar, ob die Autorin nun selbst von Astrologie überzeugt ist und das mit dem Buch zum Ausdruck bringen möchte oder dagegen oder eher so eine Mischmaschhaltung hat. Fast denke ich, es ist letzteres und leider beeinflusst diese Haltung dann auch die Handlung, die keine Höhen und Tiefen hat.

Es sind dann im Endeffekt doch 2 Sterne geworden, weil das Buch mich immerhin nach dem Ende noch ein bisschen zum Nachdenken angeregt hat und in den letzten Kapitel durch die Handlung noch ein neuer Aspekt hinzugefügt wurde, der interessant war.

Letztendlich war ich aber beim Lesen eher frustriert, weil mir so viel fehlte.

Bewertung vom 17.05.2025
Smith, Sally

Der Tote in der Crown Row / Sir Gabriel Ward ermittelt Bd.1


gut

"Der Tote in der Crown Row" ist ein klassischer Ermittlungsroman ohne modernen Schnickschnack. Das ist auch mal wieder schön zu lesen. Auch gut fand ich, dass der Ermittler Gabriel Ward eigentlich gar nicht "vom Fach" ist, sondern einfach bestimmt wird und sich dann darauf einlassen muss.
Das ganze politische Geschehen im "Temple" in London war mir bisher unbekannt, ist aber sehr faszinierend. Dennoch muss man sich erst mal viel "hineindenken", auch wenn versucht wird, das alles zu erklären. Ich weiß nicht, ob das den Londonern evtl einfacher fällt, nachzuvollziehen.
Die Charaktere sind vielschichtig und der Fall verbindet sich mit einem zunächst trivial wirkenden Urheberrechtsstreit, den Ward nebenher noch betreuen muss. Dieser ist auch namensgebend für den Originaltitel "A Case of Mice and Murder", der mir persönlich viel besser gefällt, da es neugieriger auf den Inhalt macht, als das eher langweilige "Der Tote in der Crown Row".
Der Untertitel lässt vermuten, dass Gabriel Ward wohl noch öfter als Ermittler tätig sein wird und eine Reihe angedacht ist. Vermutlich würde ich Band 2 aus Interesse lesen, vor allem, weil mir dann die Charaktere und deren Eigenschaften schon geläufiger sind.
Dennoch war es für mich kein Pageturner und ich habe das Buch oft weggelegt, weil ich nicht super interessiert war. Zum Nebenbeilesen und für Krimi-Vielleser ist es aber sicherlich geeignet.

Bewertung vom 24.04.2025
Wesseling, Antonia

Silent Haze / Dark Venice Bd.2


weniger gut

Dieses Buch passt normalerweise nicht so in mein Genre, aber ich fand die Grundidee nicht schlecht und war nach Band 1 auch recht neugierig, wie es wohl weiter gehen würde mit dem Fall, in den Matteo und seine Freunde da verstrickt sind und wie es mit Merle weiter geht, die nun weiß, warum Matteo immer so seltsam war.

Was ich wirklich an dem Buch mochte, war die Auflösung rund um die Nacht, als Tino so verletzt wurde, dass er im Koma liegt. Allerdings passierte viel davon dann Schlag auf Schlag im letzten Drittel des Buches. Die Suche nach der mysteriösen Andrea, die in Band 1 noch so krass im Mittelpunkt stand, war ja so gut wie vergessen, was schade ist. Vielleicht hätte man das Treffen mit der Tochter von ihr mit in dieses Buch schieben können, so dass nicht plötzlich aus dem Nichts das Thema wieder auf kommt. Für mich selbst war das dann gar keine Überraschung, denn ich hatte die Auflösung schon nach dem zweiten Brief in Band 1 gelöst. Da habe ich wohl zu viel Weltwissen.

Warum hat das Buch also bei mir nur 2 Sterne? Weil der Fokus des Buches gefühlt nur noch auf Sexszenen zwischen Matteo und Merle bestand. Es sind zwar nicht unendlich viele, aber die einzige Interaktion, die die beiden miteinander haben, besteht daraus. Ich war sehr dankbar, als dann ein anderer Buchcharakter genau das anspricht. Immerhin! So wird die toxische Beziehung, in die sich Merle hineinmanövriert hat, zumindest von der Autorin auch benannt und eingeordnet und dann ändert sich irgendwann zumindest ein bisschen was. Dennoch wars einfach ein bisschen zu fixiert, wie die beiden aufeinander sind und vor allem Merle, bei der ich mich teilweise dran erinnern musste, dass sie kein Teenie ist, sondern eine Studentin, wirkte für mich oft naiv und gutgläubig und im nächsten Moment dann wieder sehr vernünftig und zwei Seiten weiter dann wieder nicht.

Bewertung vom 05.04.2025
Clarke, Lucy

The Surf House


ausgezeichnet

Das Buch hat super spannend begonnen. Nachdem Bea beschlossen hat, ihre Model-Karriere hinter sich zu lassen, wird sie in Marokko überfallen und kann nur knapp mit Hilfe von einer Fremden entkommen kann. Wie praktisch, dass Marnie ihr direkt eine Unterkunft in ihrem Hotel Surf House anbietet. Doch beide müssen noch mit den Konsequenzen des Überfalls leben. Dazu kommt noch eine Geschichte in der Vergangenheit, bei der eine Frau im Surf House verschwand.

Die Story insgesamt ist gut durchdacht und wird logisch beendet. Leider hatte das Buch nach dem richtig rasanten Einstieg sehr viele Längen. Die mysteriöse und packende Atmosphäre hatte mich auf den ersten Seiten total im Griff, doch dann merkte ich, dass ich es immer leichter fand, das Buch wegzulegen. Es hätte wirklich ein Pageturner werden können, wenn noch ein bisschen mehr mit den Charakteren gespielt worden wäre. Stattdessen verbringen wir erst mal sehr lange Zeit damit, im Surf House surfen zu lernen und im Hotel mitzuarbeiten. Gleichzeitig erfährt man aus der Vergangenheitshandlung auch nicht wirklich etwas handfestes, sondern verbringt mit der Hauptperson dieser Handlung einfach eine schöne Zeit in Marokko.

Hier hätte man meiner Meinung nach noch mehr herausholen können. Nach etwa zwei Dritteln des Buches nimmt die Handlung dann aber wieder an Fahrt auf und das Ende fand ich sehr gelungen!

Bewertung vom 05.04.2025
Ibañez, Isabel

What the River knows (MP3-Download)


gut

Diese Buch verbindet Geschichte, Magie und Romanze. Leider kommt der Magie-Aspekt mir hier ein wenig zu kurz, sonst hätte das Buch noch höheres Potential haben können.

Zum Inhalt: Inez ist erschüttert, als sie in ihrer Heimat Argentinien hört, dass ihre Eltern in Ägypten, wo sie an archäologischen Ausgrabungen beteiligt waren, unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen sind. Sofort macht sie sie heimlich auf den Weg dorthin, um selbst herauszufinden, was geschehen ist.

So weit, so gut. Direkt am Anfang des Buches erfahren wir, dass es in diesem Buch nicht nur um normale Archäologie geht, sondern dass es Magie gibt, die wohl in Gegenstände eingeschlossen ist und die scheinbar alle Menschen nutzen können. So ganz wird es nie erklärt, oder es ist für mich im Hörbuch untergegangen. Inez hat von ihrem Vater einen Ring bekommen, der einer dieser magischen Gegenstände ist und nun ist sie dadurch in der Lage, weitere magische Gegenstände aufzuspüren. Leider wird über weite Strecken des Buches dann gar nichts mehr magisch. Vielmehr geht es um den verzweifelten Versuch von Inez, sich ihrem Onkel in Ägypten anzuschließen, der eher will, dass sie schnellstmöglich wieder abreißt. Natürlich lernen wir sehr schnell auch den Love Interest Whit kennen. Beide sind sich anfangs natürlich unsympathisch, aber mir war gleich klar, dass das sich noch entwickeln wird. Teilweise wirkte das aber für mich eher konstruiert.

Auch die Sprache des Buches und der Charaktere war etwas holprig. Vielleicht liegt es an der Übersetzung, vielleicht auch daran, dass es eben nicht in unserer Zeit spielt und daher alle sehr gestelzt miteinander umgehen. Jedoch waren dann teilweise wieder Formulierungen dabei, die für mich unpassend wirkten oder zu modern und frech.

Inez als Charakter war mir auch einfach zu naiv. Ja, sie hat gelegentlich wirklich interessante Pläne gehabt und diese auch durchgezogen, was spannend zu hören war. Aber jedes Mal, wenn sie eine neue Information bekommt, glaubt sie diese sofort und hinterfragt rein gar nichts und ist dann am Ende überrascht, wenn doch noch mehr dahintersteckte oder jemand ihr absichtlich etwas falsches gesagt hat. Ihre Entscheidungen sind manchmal auch einfach nicht nachzuvollziehen. Wenn mir jemand, dem ich vertraue, sagt: Du darfst auf gar keinen Fall dies oder das tun und sie dann nur eine Szene später genau das tut, dann hilft es auch nicht, das ganze mit "Aber die Magie war zu stark" zu begründen, wenn diese Magie über weite Strecken des Buches gar nicht relevant war.
Manchmal waren auch die Motive von Inez nicht ganz klar. Kleines Beispiel mit minimalem Spoiler: Warum sollte es helfen, wenn sie zurück in die Heimat reist, nur, weil dort eine andere Person nun verschwunden ist? Mir war nicht bewusst, dass sie detektivisch so wichtig ist, dass das nun rechtfertigt, Hals über Kopf abzureisen. Daraus wird dann ein großes Drama veranstaltet, nur um wieder einen anderen Plot aufzumachen.

Immer wieder hatte ich beim Hören des Hörbuchs das Gefühl, ich hätte etwas verpasst oder es wurden Kapitel übersprungen. Anderen Rezensionen von Personen, die das Buch gelesen habe, entnehme ich aber, dass es kein technischer Fehler war, sondern dass die Handlung wirklich so geschrieben ist. Das war sehr irritierend zu hören, da ich immer wieder dachte, jetzt müsste doch ein Gespräch weitergehen, aber stattdessen fügte sich die Handlung an einem ganz anderen Ort wieder ein.
Von Logikfehlern wie "Wir drücken mal kurz alle Kombinationen von 6 Steinplatten" (das wären 720!) sehe ich mal großzügig ab - vielleicht habe ich es auch nicht richtig verstanden und es waren weniger Platten? Oft hatte ich wirklich das Gefühl, dem Leser fehlt eine Information.

Die ganze Grundgeschichte war super spannend. Ab zwei Dritteln des Buches, wenn man dann mal versteht, was wirklich hinter den Ausgrabungen in Ägypten steckt, konnte ich richtig mitfiebern und mir deswegen auch vorstellen, Teil 2 der Duologie noch zu lesen. Gerade am Ende nahm das Buch so richtig Fahrt auf, so dass ich mir fast gewünscht hätte, das erste Drittel wäre deutlich gekürzt worden und nun würde es noch etwas weiter gehen.

Bewertung vom 05.04.2025
Steven, Laura

Our Infinite Fates


ausgezeichnet

Endlich mal ein Fantasy-Standalone-Buch! Nicht alles muss eine Trilogie werden und das beweist dieses Buch grandios. Man kann es schaffen, auf ungefähr 400 Seiten eine komplexe und interessante Fantasy-Handlung zu erschaffen und diese auch zufriedenstellend abzuschließen! So was wünsche ich mir aktuell immer öfter!

Die Prämisse von "Our infinite fates" fand ich sehr spannend: Kurz vor ihrem 18. Geburtstag wird Evelyn von Arden umgebracht. Aber dies nicht nur einmal - sondern immer wieder. Denn direkt danach wird sie wiedergeboren. In einem anderen Land, in einer andere Gesellschaftsschicht, in ein anderes Geschlecht. Doch gleich bleibt: Knapp 18 Jahre später wird sie von einer Person umgebracht, sie selbst hat aber keine Ahnung, warum.

Das Buch ist intelligent aufgebaut. Die hauptsächliche Handlung findet im Jahr 2022 in Wales statt, kurz vor dem 18. Geburtstag von Evelyn. In diesem Leben hat sie eine totkranke Schwester, die nur eine Knochenmarkspende retten kann - doch diese wird erst nach dem totbringenden 18. Geburtstag stattfinden und deswegen ist es diesmal besonders wichtig, dass sie ihren eigenen Mord verhindern kann und schnellstmöglich herausfindet, in welche Person sich Arden in diesem Leben befindet.
Daneben ist die Geschichte gespickt mit älteren Leben der beiden, die aufzeigen, wie sich die Dynamik zwischen ihnen über die Jahre entwickelt hat und die das Mysterium nochmal mehr verstärken, da die Leser gleichzeitig mit Evelyn versuchen können, sich eine Lösung zurechtzupuzzlen.

Letztendlich war ich das ganze Buch (Hörbuch) hindurch sehr gespannt und habe in jedem beschriebenen Leben mitgefiebert. Besonders interessant war es auch, die beschriebenen Gesellschaftsschichten, Kulturen und historischen Verknüpfungen zu lesen. Das fand ich sehr passend und realistisch beschrieben. Natürlich kann ich hier nichts zur Auflösung sagen, aber sie hat mich tatsächlich überrascht, denn auch hier kamen nochmal Wendungen, die man nicht vorhersehen konnte. Meine Theorie, die ich zwischenzeitlich hatte, war jedenfalls komplett falsch, aber genau dieses Unvorhersehbare hatte in dem Buch trotzdem etwas sehr passendes.

Für mich war das Ende dann tatsächlich etwas zu kurz. Da hätte man noch etwas mehr draus machen können, um dem Buch dann wirklich den 5-Sterne-Status zu verpassen. Das Hörbuch war äußerst angenehm zu hören und die Sprecherin hat es geschafft, dem Charakter der Evelyn Tiefe zu verleihen, aber auch die anderen Rollen gut zu sprechen.
Ich werde in Zukunft die Augen offenhalten nach weiteren Fantasy-Büchern der Autorin!

Bewertung vom 14.03.2025
Dean, Will

Die Kammer


ausgezeichnet

Auch wenn ich fast schon genug habe von dem Plot "[Hier Zahl von 4-7 einfügen] Leute sind zusammen in [hier Ort einfügen von dem man nicht wegkommt] und es stirbt jemand - wer war es nur?", war ich bei diesem Buch nach der Leseprobe doch sehr neugierig und es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Hier ist die Zahl nun eine 6 und der Ort ist ganz und gar ungewöhnlich: eine eiserne Kammer innerhalb eines Schiffes mitten auf dem Meer, die nur dazu da ist, den Druck des Meeresbodens zu simulieren, damit die Sättigungstaucher*innen mehrere Tage lang ohne Probleme auf den Meeresboden tauchen können und beim schnellen Aufstieg nicht an der Taucherkrankheit sterben. Dann stirbt einer von ihnen unerwartet und keiner weiß wieso. Nur eines ist klar: Raus können sie nicht, denn dann sind sie ja sofort dem normalen Druck der Außenwelt ausgesetzt und würden sofort eines - sehr grausam beschriebenen - Todes sterben. Also muss auf jeden Fall gewartet werden, bis der Druck langsam wieder angeglichen wird. In diesen Stunden begleiten wir die Crew, bei der das Misstrauen immer weiter steigt. Doch Panik geht natürlich auch nicht, denn sie sind auf engstem Raum zusammen und so eine emotionale Krise könnte zu genauso schlimmen Reaktionen führen.
Das Buch kann man geradezu verschlingen, denn auch in den Passagen in denen wenig "Schlimmes" passiert, ist die Beklemmung des Ortes und die mitschwingende Panik und Angst, die sie aber nicht zulassen dürfen, deutlich zu spüren und hat sich auf mich als Leserin übertragen.

Ich muss zugeben, dass ich - obwohl das Buch den Vorgang des Sättigungstauchens recht anschaulich erklärt - relativ schnell pausiert habe und mir erst einige kurze Videos angeschaut habe, um mir in echt vorstellen zu können, wie das technisch abläuft und auch dort aussieht. Ich habe es mir nämlich nicht mal annähernd so eng vorgestellt, wie es wohl wirklich ist. Ein sehr spannendes Thema und geradezu gemacht für einen Thriller! Aus der Danksagung am Ende des Buches war nicht erkennbar, wie Will Dean gerade auf dieses Thema gekommen ist, aber es wirkte gut recherchiert und gespickt mit Geschichten von Ereignissen, die wirklich schaurig sind.

Während des Lesens versucht man selbst ja auch, mitzurätseln, wer aus welchen Motiven nun der Crew schaden könnte und am Ende gibt es eine einigermaßen zufriedenstellende Lösung. Mehr kann ich dazu nicht sagen, aber hier hätte ich mir noch eine Prise mehr Information gewünscht, was mich am Ende des Buches dann ein klein wenig enttäuscht hat.

Alles in Allem habe ich das Buch aber wirklich sehr gemocht und würde es sicherlich auch nochmal in ein paar Jahren lesen und das ist ein Merkmal, das ich heutzutage nicht jedem Buch gebe.