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miissbuch

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Insgesamt 3 Bewertungen
Bewertung vom 01.11.2016
Im Wald / Oliver von Bodenstein Bd.8
Neuhaus, Nele

Im Wald / Oliver von Bodenstein Bd.8


ausgezeichnet

Dies ist mein erster Taunus-Krimi rund um Oliver von Bodenstein und Pia Sander, den ich im Rahmen der Lesechallenge Oktober bei Lovelybooks gewonnen habe. Das Cover finde ich total schaurig schön. Es passt nicht nur super zum Titel, sondern auch super zum Inhalt des Buches. Der Fuchs, der das einzige farbige Element ist, das nicht zu blau oder grau zählt, sticht total heraus und lässt das ganze, meiner Meinung nach, noch schauriger wirken. Auch der Klappentext lässt viel Spannung erwarten. Und diese Erwartung wird Gott sei Dank nicht enttäuscht. Mit Oliver von Bodenstein und Pia Sander hat Neuhaus zwei sympathische Ermittler und ein super Team entwickelt. Natürlich besteht das Team schon seit dem ersten Buch an, aber das kann ich noch nicht beurteilen. Ich finde beide Figuren wirklich gut gelungen. Vielleicht gerade durch die Verbindungen zu Bodensteins Kindheit ist er mir im Buch präsenter gewesen. Besonders gelungen finde ich im Allgemeinen aber das ganze Polizisten-Team. Hier wird deutlich, dass Alleingänge und alleinige Ermittlungen einzelnen Polizisten gar nicht zu leisten sind. Ich finde das ganze Team harmoniert total gut zusammen und jede/r für sich kann im Team mit seinen Vorzügen etwas zu den Ermittlungen beitragen. Für mich war besonders das Personenverzeichnis zu Beginn des Buches hilfreich, da unzählige Figuren schon in den ersten Seiten des Buches eingeführt wurden. Das war für mich im Laufe des Buches aber auch eines der wenigen negativen Aspekte. Denn ich fand die Personenzahl und die Verstrickung unter den Personen total schwer zu verfolgen und nachzuvollziehen, wer mit wem verheiratet, geschieden, verwandt oder verschwägert ist/war.
Nachdem ich meine Begeisterung ja nun schon zum Ausdruck gebracht habe, möchte ich aber auch noch etwas zur Geschichte sagen. Auf einem Campingplatz explodiert ein Wohnwagen, darin wird eine Leiche gefunden, die zunächst nicht identifiziert werden kann. Wenig später wird eine Frau im Hospiz ermordet. Nachdem die Polizei auf dem Campingplatz erst von Brandstiftung ausgegangen ist, wird schnell klar, dass ein Mörde das kleine Dorf in Ausruhe hält. Für Bodenstein ist die Ermittlung besonders schwer, denn viele der Dorfbewohner waren frühere Grundschulfreunde von ihm und auch generell kennt Bodenstein jeden der Verdächtigen, Bewohner und Zeugen persönlich – für mich fast etwas unrealistisch. Als dann auch noch der Verdacht im Raum steht, dass die aktuelle Mordserien mit einem vermissten Kind von vor 42 Jahren zusammenhängt, ist Bodenstein persönlich involviert. Denn das Kind war damals sein bester Freund. Sander unterstützt ihren Kollegen wo es geht, denn diese Ermittlung wird vorerst die letzte gemeinsame sein. Bodenstein verlässt das K11 für ein Sabbatjahr. Ich finde Neuhaus schreibt wirklich toll. Die Schreibstil ist sehr gut zu lesen und verständlich geschrieben. Die Kapitel waren meiner Meinung nach etwas sehr lang. Jeder Tag war ein Kapitel und an einem Tag Ermittlung kann nunmal viel passieren. Zwar gab es innerhalb des Kapitels immer Mal wieder einzelne Abschnitte, aber dennoch fand ich es teils sehr unübersichtlich. Mir hat besonders gut gefallen, dass die Geschichte Kapitel von anderen Personen enthielt. Die nach und nach in das Geschehen eingebaut wurden oder wichtig wurden. Mir hat das Buch persönlich total super gefallen, die Personen und Verstrickungen waren mir aber doch etwas unübersichtlich. Die Charaktere waren super gestaltet und ich bin total gespannt, auf die vorherigen, aber genauso auch auf die nächsten Bücher. Für mich hat dieses Buch, trotz zu langer Kapitel 5 Sterne verdient

Bewertung vom 01.08.2016
Noah
Fitzek, Sebastian

Noah


gut

Ich finde es wahnsinnig schwer meine Meinung zu diesem Buch zu bilden und erst Recht diese niederzuschreiben. Ich habe einen Fitzek erwartet, wie er sonst so ist. Irgendetwas passiert, was eigentlich total verrückt ist und am Ende erfährt man, dass die Geschichte auf wahren Grundlagen beruhen kann. Die Geschichte ist spannend und man fliegt nur so durch die Seiten, weiß genau wer der Täter ist und erfährt am Ende, dass man daneben lag. Doch Noah ist anders. Es klingt gut das Buch: Ein Mann, der auf der Straße lebt, da er sein Gedächtnis verloren hat und versucht herauszufinden, wer er ist und woher er kommt. Alles in Zusammenhang mit dem großen Ganzen.
Doch irgendwie ist dieses Buch nicht so, wie man es von einem Fitzek erwartet. Die Geschichte erinnert mich etwas an Dan Browns Bücher, bei denen es sich auch häufig um Verschwörungstheorien dreht. Aber auch das wird dem Buch nicht gerecht. Denn eigentlich geht es um Noah, der sein Gedächtnis verloren hat und nun gemeinsam mit Oscar auf der Straße lebt. Er hat einige Fährigkeiten und Fertigkeiten von denen er zu Beginn des Buches noch nichts weiß und nichts kann ihn dazu bringen sich an seine Vergangenheit oder seine Identität zu erinnern. Außer ein Bild. Dieses Bild bringt ihn mit einer Reporterin aus den USA zusammen. Oscar erzählt etwas von Verschwörungtheorien und die gesamte Welt ist von der Manila-Grippe bedroht. Eine Frau und ihre beiden Kinder fliehen in den Phillipinen vor der Grippe. Und alles ist irgendwie verworren. Bei den ersten 100 Seiten habe ich wirklich überlegt, ob ich das Buch abbrechen soll. Ich habe die andere Bücher von Fitzek, die vor Noah erschienen sind, mit Begeisterung und Freude gelesen. Aber Noah ist anders. Neben seinen ungeahnten Tätigkeiten, Menschen umzubringen und zu fliehen stellt sich immer mehr die Grippe in den Vordergrund der Geschichte. Irgendwelche Theorien, die davon ausgehen, dass es zu viele Menschen auf der Erde gibt und diese eliminiert werden sollen. Noah begibt sich auf eine Reise, auf der er nicht nur seine Identität findet, sondern sehr viel mehr über die Missstände in Welt erfährt.
Ich finde die Grundidee des Buches gut, ich meine Amnesie ist ein interessantes Thema und auch die Rohstoffe der Welt und die Verschwendung ebendieser werden sehr gut dargestellt. Die Fakten sind wirklich gut recherchiert, doch irgendwie liest es sich nicht wie ein Freizeit-Buch, sondern vielmehr, wie ein ut geschriebenes Fachbuch. Durch die ständigen Orts-, Personen- und Perspektivwechsel wirkt die Geschichte verworren. Einige Fragen bleiben auch am Ende des Buches ungeklärt und ich weiß einfach nicht, was Fitzek mir mit diesem Buch sagen wollte. Ich glaube nicht, dass es seine Absicht war mich zum Zweifeln zu bringen, ob ich ein weiteres seiner Bücher lese. Ich glaube er wollte versuchen mir die Augen zu öffnen, dass die Menschen zu verschwenderisch sind, aber dies hätte man auch irgendwie ander bewerkstelligen können und Thriller Thriller sein lassen. Ich habe mich dazu entschlossen, diesem Buch 3 Sterne zu geben. Denn ich glaube die Intension Fitzeks war nicht einen super Thriller zu schreiben, sondern seine Meinung zu den Menschen zu verdeutlichen. Auch wenn er sich im Nachwort von den Ansichten der handelnden Personen distanziert. Die einzelnen Handlungen hätten jede für sich ein super Thriller werden können, aber so war es für mich ein Versuch, der nicht unbedingt erfolgreich war.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.07.2016
Night Falls. Du kannst dich nicht verstecken
Milchman, Jenny

Night Falls. Du kannst dich nicht verstecken


gut

Der Klappentext klingt spannend: Eine Frau wird mit Mann und Tochter in ihrem neuen Haus überfallen. Wegen des Wetters gibt es für die 2 Eindringlinge kein entkommen und auch für die Frau nicht, denn sie kennt einen der Männer. Für mich klingt das ganz klar nach einem spannenden Thriller, zwischen Hoffen und Bangen und dem Wunsch einen Ausweg zu finden. Außerdem, was soll man schon anderes erwarten, wenn das Buch als „aufregenster Thriller des Jahres“ betitelt wird?! Für mich war dieses Buch aber im Großen und Ganzen eher eine Enttäuschung und ich hoffe, das weitere Neuerscheinungen in diesem Jahr, diesen Thriller toppen werden. Die Geschichte ansich ist tatsächlich spannend, denn Sandy versucht gemeinsam mit ihrem Mann Ben und ihrer Tochter Ivy die Männer zu unterstützen und ihnen bei ihrer Flucht zu helfen. Schade finde ich, dass der Grund der Flucht und der Ausbruch aus dem Gefängnis nie klar beschrieben wird.
Das Buch wechselt zwischen 3/4 Perspektiven. Zum einen die von Sandra, die meiner Meinung nach, eine labile Frau ist, die alles versucht um ein perfektes Leben zu leben. Dann aus der Sicht von Nick, einem der Verbrecher, der gemeinsam mit seinem Zellenkumpel Harlan flieht. Des weiteren sind einige Kapitel aus der Sicht der 15-jährigen Ivy geschrieben, wobei ich hier finde, dass das Alter nicht zu den Sichtweisen passt. Und es gibt immer mal wieder Rückblenden in die 70er und 80er Jahre. Diese bilden für mich das Highlight der Geschichte und ich fand, das diese viel zu wenig vorkamen. Und dann ist da noch der Familienhund Mac, auch aus seiner Sicht sind Kapitel geschrieben. Wie diese sind kann ich nicht beurteilen, da ich diese nicht gelesen habe (Das ist ein Thriller und kein Tierroman!). Wie gesagt, die Rückblenden sind super spannend, doch geben sie meiner Meinung nach viel zu schnell das Geheimnis von Nick frei.
Der Einstieg in das Buch hat mir super gefallen. In den ersten 70 Seiten werden sowohl die Familie, als auch die Flucht von Nick und Harlan beschrieben. Der Beginn war super spannend und ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Doch dann kam der Einsturz. Die Geschichte wurde zäh und langatmig. Es ist nicht viel passiert und wenn etwas passiert ist, dann war das alles sehr vorhersehbar. Das Geheimnis wurde meiner Meinung nach, viel zu schnell gelüftet und hat dem Mittelteil des Buches das letzte bisschen Spannung geraubt. Zum Ende hin wurde das Buch dann wieder spannender, was nicht zuletzt an Ivy und Harlan lag – meine Lieblingsfiguren im Buch. Das Ende fand ich hingegen vollkommen daneben. Ich hatte das Gefühl, dass Milchman etwas ganz tolles schreiben wollte und das aber irgendwie nicht geschafft hat. Das Ende ist meiner Meinung nach unrealistisch und viel zu aprubt passiert.
Doch da ich ja immer ehrlich bin und die Geschichte so viel Potential hatte, dass nur leider nicht genutzt wurde und so am Ende noch viele Fragen offen geblieben sind, kann ich nur 3 Sterne vergeben.