Es ist bekannt, „dass der Ozean keine von uns getrennte Einheit, sondern ein integraler Teil unserer Existenz ist.“ Daher ist es bewundernswert, dass sich so viele Menschen und Organisationen schon für den Schutz der Meere einsetzen. OCL ist eine davon. Und wer könnte von der Schönheit der Meere besser berichten als genau jene Menschen, denen diese blauen Tiefen so sehr am Herzen liegen?
In eindrucksvollen Bildern und Schilderungen haben die beiden Gründer von Ocean Culture Life (OCL), Matt Porteous und Tamsin Raine, eine Auswahl an Geschichten unterschiedlichster Autoren frisch aus dem ewigen Blau der Ozeane gesammelt, um uns jene wunderschönen Facetten der Meere zu zeigen, die es zu bewahren gilt und die nicht für jeden so einfach zugänglich sind.
So nimmt das Buch (geografisch nach den Ozeanen gegliedert) seine Leser mit auf eine Weltreise und taucht mit ihnen in eindrucksvolle Momente ein.
In jedem Buchabschnitt bereichert facettenreiches Wissen die Lektüre, wie Mia Stawinskis Schilderungen über die freundlichen Dugongs oder Marcus De La Hayes Eindrücke über die Korallenriffe des Roten Meers. Alle Autoren finden dabei die richtigen Worte, um auf Gefahren, aber auch auf die Hoffnung hinzuweisen. So ist hier zu lesen, wie seit über einem Jahrzehnt MARRS gemeinsam mit lokalen Gemeinschaften eine gemeinschaftsgetragene Methode für die Restaurierung beschädigter Korallenriffe voranbringt. Und so wurden schon 90.000 Riffsterne mit über 1.300.000 Korallenfragmenten an 40 Standorten verbaut.
Dazwischen erfährt der Leser immer wieder Verblüffendes, wie dass Blauhaie verspielt sind oder wie Tümmler und Thunfische sich den Menschen auch zunutze machen. Und alle Kurzgeschichten vermitteln dabei einen ganz individuellen und häufig bewegenden Eindruck.
Die begleitenden Aufnahmen sind dabei von hervorragender Qualität und zeigen so häufig den „passenden Moment“, dass man sich gut vorstellen kann, wie ausdauernd und geduldig die Fotografen nicht nur bei den Aufnahmen, sondern auch bei der Auswahl der Fotografien vorgegangen sind. Ob ein Seestern, der als Anhalter auf einer Karettschildkröte mitschwimmt, gigantische Blauwahlaufnahmen oder kleine wie farbenfrohe Meeresschnecken, die unglaublichen Fetzenfische oder eine Gruppe ruhender Weißspitzen-Riffhaie … Die stimmungsvollen Aufnahmen sind so gelungen, dass sie einen direkt in den Moment hineinziehen. Sei es die perfekte Fotografie eines „Sternenhais“ (Walhai) vor der schwarzen Tiefe, Riffmantas (die scheinbar direkt auf einen zuschwimmen), die putzige Aufnahme eines Zwerg-Seepferdchens oder die immer wieder beeindruckende Fluke (Schwanzflosse) eines Wals beim Abtauchen. Auf jeder Seite bezaubern die Meere auf eine andere Weise. So auch bei meiner Lieblingsaufnahme (auf S. 10). Ein schattenhafter Taucher läuft am Meeresgrund entlang und über ihn schwimmt friedlich ein Tigerhai dahin. – Einfach beeindruckend.
Was ich an diesem Buch wirklich schätze: Es legt häufig den Fokus auf die Dinge, die schon gut laufen und auf all die tollen Menschen und Projekte, welche die Meere unterstützen, was meiner Meinung nach einen unglaublich bestärkenden Effekt hat.
Fazit: Das Buch ist eine Hommage an die Ozeane der Welt und führt uns gekonnt vor Augen, für was sich der Schutz der Meere lohnt. Die beiden Autoren haben gut gewählte Geschichten und Bilder aus der Tiefe geholt und sie mit eindrucksvoller Intensität in ein Buch gepackt, um sie zu teilen. Und so reist der Leser einmal durch die Meere, in einem Bildband, in dem sich mahnende Worte mit hoffnungsvollen Stimmen zusammen zu einem vielseitigen Bild zusammenfügen.
Heidi kommt voller Erwartungen nach Hause. Doch schon bei ihrer Ankunft zeigt sich, dass ihre Welt langsam aus den Fugen gerät. Nicht nur fehlt in ihrem Zimmer eine Wand, auch ihre familiäre Situation steht vor neuen Prüfungen. Doch all das verblasst neben der entstehenden Aufregung, als auf den Campingplatz ein Riesenrad einzieht. Als zudem der Betreiber bei ihnen Quartier bezieht und sich über die Hilfe von Heidi und ihren Freunden freuen würde (und zudem Freifahrtkarten verspricht) scheinen sich die Probleme aufzulösen. Doch Seltsames beginnt, sich zu ereignen. Eine merkwürdige Gewitterfront hält den kleinen Ort Hovenäset in Atem und hinter der notdürftig aufgespannten Plane in Heidis Zimmer geht Merkwürdiges vor. Und bald schon müssen Heidi und ihre Freunde um weit mehr kämpfen als um eine zusätzliche Wand. Denn wenn das Riesenrad sich dreht, brennen Babys.
Der Buchreihentitel „Gänsehaut in Hovenäset“ kommt nicht von ungefähr. Die Thriller-Autorin Kristina Ohlsson hat hier eine Horrorgeschichte zu Papier gebracht, welche sich für nervenstarke Junggrusler und Schauderliebhaber eignet. Der Erzählfluss ist gewohnt packend als auch flüssig und die Geschichte fügt sich gut in das Hovenäset-Setting ein. Ein gekonnter erster Band für die Spukgeschichtenreihe.
Das Buch widmet sich einem Thema, welches erstaunlich selten Angesprochen wird. Dabei kann man sich mit einer guten Mutter-Tochter-Beziehung das Leben erheblich erleichtern. Besonders dann, wenn man das Gefühl hat, dass etwas die Beziehung belastet. Und genau das möchte die Autorin vermitteln. Sie zeigt auf, wie eine bessere Verbindung entstehen kann, denn „es geht bei dieser Reise (...) um den Umgang mit Konflikten, Grenzen und Gefühlen sowie um die Frage nach Akzeptanz und persönlicher Klarheit“.
Doch wie bleibt man emotional stabil bei einer Person, welche die roten Knöpfe so gut kennt wie kaum jemand sonst?
Zunächst geht die Autorin darauf ein, was man eigentlich unter Tochterschaft versteht, welche Gefühle jeder Tochter zustehen und was die Ursachen für die häufigsten Konflikte sind. Auch veranschaulicht sie gekonnt, wie sich Belastungen in der Mutter-Tochter-Beziehung auswirken und liefert nur jene „Wissenshäppchen“, die zu einem besseren Verständnis notwendig sind (- ohne sich dabei in theoretischen Ausführungen zu verlieren).
Auch in den weiteren „Etappen“ bleibt das Buch praxisnah und lebensweltorientiert. Die Autorin räumt mit dem Rollenverständnis auf beiden Seiten auf und ermutigt über den eigenen Tochtermodus zu reflektieren. Sie schildert, woher die teilweise frustrierend Gefühle stammen und wie man sie regulieren kann.
Ein Abschnitt widmet sich zudem der schwer fassbaren Traurigkeit, welche viele Töchter empfinden und ein anderer veranschaulicht, dass Akzeptanz eine wichtige Stütze ist, ehe das Buch mit „Balance finden“ und „die Beziehung aktiv gestalten“ endet.
In diesem Buch wird gut verdeutlicht, warum mache Mutter-Tochter-Beziehungen so enorm energiezehrend sind und die Tochterschaft teilweise weit belastender ist, als drei Vollzeit-Jobs.
Nach jedem Kapitel finden sich Übungen, wie man das Gelernt umsetzten kann und einen „Fixstern“ zur Orientierung.
Tochtersein – man purzelt in die Rolle hinein und irgendwie funktioniert es ja immer. Doch wird die Beziehung zum Leidensdruck, findet man hier einen ersten Helfer. Das Buch spricht von einem Zustand, den man traurigerweise allzu oft als gegeben hingenommen hat. Auch ist es erschreckend, wie sehr patriarchale Strukturen selbst die Mutter-Tochter-Beziehung prägen und die Mütter diese ungewollt immer weiter tragen.
Christiane Yavuz hilft die emotionalen Verletzungen, Enttäuschungen und die Traurigkeit zu verstehen, spricht den Leserinnen nur allzu oft aus der Tochterseele und gibt Werkzeuge an die Hand, mit denen die Töchter sich das Leben erleichtern und die Beziehung zu ihren Müttern besser verstehen und gestalten können. Ein wirklich erhellender Ratgeber, welcher auf dem Weg zu mehr Klarheit, Konfliktsouveränität und emotionaler Reife unterstützt.
Das Monster-Geschwisterpaar Ella und Eddie vermitteln in diesem Einstiegsbuch gekonnt, warum Kinder manchmal das Bedürfnis haben, zu Monsterchen zu werden und wie sie gegen das eigene innere Chaos vorgehen können.
Auf den ersten Seiten widmet sich das Buch zunächst den Basisfragen wie: „Was ist ein Bedürfnis?“, „Wie erkennst du ein Bedürfnis?“ und „Wie erfüllst du ein Bedürfnis?“. Schrittweise werden kurz wie eindeutig die Phasen: Situation beobachten, Situation beschreiben, Gefühle mitteilen sowie Bedürfnisse und Wünsche mitteilen beleuchtet. Dann stellen Ella und Eddie auch schon die wichtigsten Bedürfnisse vor. Nacheinander findet der Leser immer eine Doppelseite zu den Themen: Essen+Trinken, Ruhe, Aktivität, Sicherheit, Ordnung, Liebe, Gemeinschaft, Freundschaft, Verständnis, Wertschätzung, Freude, Neugier, Ich-Sein und Sinn. Die Steigerung von den einfach erkennbaren zu den etwas schwerer fassbaren Bedürfnissen finde ich gelungen. Ebenso ist die Betrachtung der Bedürfnisse immer handlungsorientiert und gleich strukturiert. Jede Bedürfnisbetrachtung befasst sich mit den Fragen: „Warum braucht Ella das?“, „Woran kann Ella merken, dass ihr das fehlt?“, „Wie kannst du das Bedürfnis erfüllen?“ sowie einem „Frage dich...“-Abschnitt, der es den Kindern erleichtert, die eigenen Bedürfnisse besser zu erfassen.
Die beiden Monster Ella und Eddie begleiten dabei den jungen Leser durch anschauliche Beispiele, welche sich an für Kinder nachvollziehbare Situationen orientieren. Das Buch ist dabei durch Schriftart, Strukturierung und Sprache ein ideales Vorlesebuch, welches Eltern mit ihren Kindern gemeinsam entdecken können. Durch die liebevollen Illustrationen und die einfachen Bildtexte können sich Kinder zudem auch alleine mit dem Buch beschäftigen. Weiterhin gibt es zu diesem Buch unterstützendes Material wie ein Mitmach-Heft oder Impulskarten (ebenfalls mit Ella und Eddie). Für Gefühle selbst gibt es „Gefühle: Das große Bestimmungsbuch“.
Hier erhält der Leser ein gelungenes Buch über Bedürfnisse, welches den Kindern die Orientierung und Einschätzung der eigenen Bedürfnisse erleichtert und gleichzeitig dabei unterstützt, die eigene Wahrnehmung zu vertiefen.
Freundschaft gedeiht manchmal unter den merkwürdigsten Umständen. So auch in diesem Buch. Hier finden ein Eichhörnchen, ein Rabe und eine Glitzerblume zusammen und erleben gemeinsam einen freudigen Sommer. Sie helfen einander, teilen ihr Erleben und sind füreinander da. Und auch wenn jeder die Glitzerblume bewundert, so wissen sie doch, dass jeder einmalig ist. So teilen die Freunde ihre Einmaligkeit miteinander bis zum Herbst. Doch jedes Ende trägt einen neuen Anfang in sich, wenn man nur mit staunenden Augen durch die Welt geht.
Eine herrliche Geschichte über sehr unterschiedliche Freunde, die trotz aller Grenzen füreinander da sind. Das Buch kommt mit einem schönen Glitzerprint, der den Zauber der Freundschaft durch das ganze Buch trägt. Zudem werden so die liebevollen Illustrationen teilweise auch für die Fingerspitzen fühlbar gemacht. Ebenso stimmungsvoll ist das Lied „Glitzerglück“, welches man auf den letzten Seiten findet (sowie dem QR-Code zum Anhören).
Eine wirklich sanfte Kindergeschichte, welche hier im Rahmen der Kunstförderung des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport von der Landesregierung Niederösterreich unterstützt wird.
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