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wirtestenalles2.0
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NRW

Bewertungen

Insgesamt 58 Bewertungen
Bewertung vom 08.02.2024
The Fort
Korman, Gordon

The Fort


sehr gut

Wahre Freundschaft
Fünf Jungen verbindet ein Geheimnis, nach einem Unwetter finden sie im Wald einen alten Bunker, der ihr Geheimversteck wird. Sie erleben dort die Vergangenheit: Schallplatten, Videofilme und vieles mehr, was ihnen zuerst fremd vorkommt. Da jeder von ihnen seine Probleme hat, wissen sie den Rückzugsort sehr zu schätzen. Doch es gibt auch Neider, die unbedingt hinter das gut gehütete Geheimnis kommen möchten. Am Ende fliegt alles auf, doch die Jungen sind um wichtige Erfahrungen und Erkenntnisse reicher.
Gordon Korman hat es geschafft, ein Buch über wahre Freundschaft zu schreiben. Fünf Personen, die unterschiedlicher nicht sein können, bilden eine Gruppe, in der einer für den anderen einsteht. Egal, ob es um Liebe oder häusliche Gewalt geht. Er schafft Bilder der Jugendlichen, die einem unmittelbar real erscheinen.
Das Cover zeigt den Eingang zum Geheimversteck im Wald und weckt somit ungemein Neugierde.
Die Kapitel werden abwechselnd von den Jungen erzählt, so erleben wir Situationen aus verschiedenen Perspektiven. Zudem zeigt jeder in seinen Kapiteln ein Stück seiner Persönlichkeit. Einmal angefangen habe ich das Buch innerhalb von eineinhalb Tagen verschlungen und kann nur sagen, dass es ein großartiges Leseerlebnis war.

Bewertung vom 26.01.2024
Mayfair House
Hay, Alex

Mayfair House


weniger gut

Coup des Jahrhunderts
Der größte Coup des Jahrhunderts sollte es werden – hatten sie gesagt. Alles bis ins Detail geplant – hatten sie gesagt, dabei noch das gesellschaftliche Element, wovon von alle monatelang oder sogar jahrelang sprechen würden – hatten sie gesagt…
Für mich war Mayfair House bisher der abstoßendste Roman, den ich in diesem Jahr gelesen habe, das Jahr ist noch jung, es waren aber schon sieben Bücher. Vierhundert Seiten Langeweile. Es gelang mir nicht, auch nur zu einer der vielen Personen eine tiefere Beziehung aufzubauen. Vielmehr zog sich die Zeit bis zum Coup in detaillierter Form dahin, wer es mag. Ich kann mich so genauen Beschreibungen absolut nichts anfangen. Zudem gelingt es dem Autor nicht, die Zeit sichtlich darzustellen. Ein paar abgedroschene Floskeln und sonst nicht, somit für mich auch absolut kein historischer Bezug.
Wenig verstehen kann ich, dass der Roman in den USA und in Großbritannien so hoch gelobt wurde. Natürlich sind die Geschmäcker verschieden, aber die genannten Bezugspunkte sehe ich in diesem Werk nicht.
Das Cover zeigt eine kitschige, goldene Teetasse, auf der ein Dienstmädchen thront. Es ist passend zum Inhalt.
Insgesamt hat mich das Buch wenig bis gar nicht angesprochen. Schade, die Ankündigungen waren so vielversprechend.

Bewertung vom 03.01.2024
Essex Dogs
Jones, Dan

Essex Dogs


ausgezeichnet

Söldner im hundertjährigen Krieg

König Edward III. von England ist verärgert. Er möchte das Reich, was ihm widerrechtlich abgenommen wurde zurück. So zieht er mit einem Trupp Soldaten in den Krieg gegen Frankreich. Die Essex Dogs sind eine Gruppe, die den König im Kampf unterstützen möchten.
In diesem Roman gelingt Dan Jones die Vereinung von Realität und Fiktion. Man muss weder alle historischen Fakten kennen noch ein Experte in Kriegsführung sein, durch seine leichte Schreibweise zieht Jones einen in seinen Bann. Einmal begonnen, fällt es einem schwer, das Buch aus der Hand zu legen.
Das Cover zeigt den britischen Löwen, das Wappentier des englischen Königshauses, in dessen Farben. Es unterstreicht den historischen Charakter in seiner Gesamtheit.
Jones, der sich auf historische Literatur spezialisiert hat, hat in mehreren Anläufen ein hervorragendes Buch erschaffen. Anfangs noch etwas schleppend möchte man später unbedingt wissen, wie der Feldzug weitergeht.
Es ist sehr interessant, die zehn verschiedenen Persönlichkeiten kennenzulernen und mit ihnen auf die Reise zu gehen. Natürlich gibt es Höhen und Tiefen. Das Ende ist auch so, dass wir gespannt auf den zweiten Teil warten. Einblick in die Geschichte Englands und Frankreichs auf eine besondere Art.
Eine Empfehlung – mir hat das Buch sehr gefallen.

Bewertung vom 10.12.2023
Auden Hill University - How Far We Fall
Pauss, Julia

Auden Hill University - How Far We Fall


ausgezeichnet

Gehörst du wirklich hierher?

Ein Traum wird wahr, als Ivy die Zusage erhält, an der Auden Hill University studieren zu dürfen. Möglich macht es ihr ein Stipendium und schnell merkt sie, in was für eine Gesellschaft sie dort geraten ist. Die reichen Studenten schauen auf sie herab. Ivy trotz solchen Situationen mit Wissen und lässt sich nicht beeindrucken. Bis sie plötzlich mit Reed Jacobi in Kontakt kommt und so ganz andere Seiten der Universität kennenlernt.
Dieser Roman zeigt die Situation der unterschiedlichen Klassen an den amerikanischen Elite-Universitäten. Ivy, intelligent und durchsetzungsfähig, muss lernen, dass einige ihrer Kommilitonen einfach von Geburt aus besser dastehen. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich aber, dass die Elite sich nicht immer von ihrer besten Seite zeigt.
Das Cover ist schlicht gestaltet, es zeigt das Wappen der Universität, an der Seite rankt etwas Efeu. Ein weiteres Symbol lernt man in der Mitte des Buches kennen und verstehen.
Schnell findet der Leser Bezug zu den Hauptpersonen und da das Geschehen zeitlich nur vorangetrieben wird, fällt das Lesen nicht schwer. Vielmehr entwickelt sich ein Suchtfaktor, man möchte unbedingt wissen, wie die Geschichte endet.
Ivy ist eine großartige Persönlichkeit. Die ihr vorgehaltenen Schwächen sehe ich als solche nicht. Ihr starker Wille hat Vorbildcharakter. Das Buch vermittelt die Botschaft, eigene Ziele zu verfolgen, auch wenn es irgendwann aussichtslos scheint.
Das Buch ist unterhaltsam und bereitet vergnügte Lesestunden. Daher kann ich es empfehlen. Besonders gefallen haben mir die wissenschaftlichen Einschübe.

Bewertung vom 21.11.2023
Ein guter Plan ist die halbe Liebe
Schmölzl, Lydia

Ein guter Plan ist die halbe Liebe


sehr gut

Torschlusspanik gut gelöst

Für jedes Problem gibt es eine Lösung. Nur manchmal kommen die Dinge anders als gedacht. Roxy ist Single und wünscht sich ein Kind, einen Mann allerdings nicht. So entwirft sie den perfekten Plan, um am Ende doch alles anders geschehen zu lassen.
Ein Buch das aus der Seele der Frau spricht. Witzig geschrieben aber dennoch mit Botschaft. Lydia Schmölzl trifft den Punkt.
Roxy als Charakter wirkt von der ersten Seite wie die beste Freundin, sie ist es wohl auch, die auf dem Cover dargestellt ist. Eine junge Frau, die weiß, was sie möchte. Und so begleiten wir sie bei der Umsetzung ihrer Pläne. Dabei wird die ein oder andere kuriose Sache aufgedeckt, so wird der Leser dauerhaft unterhalten. Es gab keine Stelle im Buch, die nicht interessant war. Nicht, dass sie einem ihre Sichtweise aufdrängt – durch die Beschreibung der Personen empfindet der Leser schnell, wie die Protagonistin.
Obwohl die Handlung fiktiv ist, könnte das beschriebene Szenario in der Realität passieren. Oder ist vielleicht sogar bereits passiert.
Mit Roxana haben wir eine ungewöhnliche Frau vor uns, die uns ihr Abenteuer hautnah miterleben lässt.
Eine absolute Empfehlung – mir hat das Buch sehr gefallen.

Bewertung vom 27.10.2023
Der Mentor
Diel, Svenja

Der Mentor


ausgezeichnet

Spannend bis zur letzten Seite

Eine Reihe von Frauenmorden hält die Heidelberger Polizei auf Trapp. Die Besonderheit: Alle Opfer werden mit römischen Zahlen gekennzeichnet. II fehlt beim großen Leichenfund, sie ist es, die durch Zufall überlebt hat und am Ende der Polizei wertvolle Hinweise liefert.
Selten hat mich ein Buch so schnell in den Bann gezogen. Svenja Diels Art zu schreiben ist wunderbar. Nach ein paar Seiten ist man mitten im Geschehen und es wirkt fast, als sei man Teil der Ermittlergruppe. Immer wieder werden neue spannende Aspekte aufgedeckt, sodass das Buch bis zur letzten Seite spannend bleibt.
Sprachlich könnte Diel Redewendungen abwechslungsreicher gestalten, so treten bei allen Personen, die die Fäuste ballen, ihre weißen Knöchel hervor. Insgesamt ist die Sprache lockerer Umgangston, sodass in einem Rutsch viele Seiten gelesen werden können.
Verknüpfungen unter den Charakteren sind in einem Fall etwas konstruiert, vermutlich gewollt, um spätere Anknüpfungspunkte zu erstellen.
Dem Leser sollte es nicht schwerfallen, für ihn sympathische Personen zu entdecken. Die historische Verknüpfung ist ein genialer Clou und lässt erst Unschuldige in den engeren Täterkreis geraten.
Das Buch hat mich am letzten Regenwochenende sehr gut unterhalten, ich kann es nur jedem empfehlen, der Thriller mag.

Bewertung vom 06.10.2023
Schatten über Colonia - Ermittlungen am Rand des Römischen Reichs
Melzener, Axel;Neviandt , Julia Nika

Schatten über Colonia - Ermittlungen am Rand des Römischen Reichs


sehr gut

Ab ins römische Köln

Anschläge in Colonia – die Bürger sind ratlos. Warum werden sie immer von den Germanen überfallen? Sind es wirklich die Germanen? Ein Anwalt und eine tapfere Römerin nehmen die Ermittlungen auf und stoßen auf kuriose Dinge in der Stadt. Ein Blick in Köln Vergangenheit, der rasanter nicht sein könnte.
Der Umschlag wirkt wenig ansprechend, zwei Personen in alten Gewändern, ob es sich dabei um die Hauptpersonen handelt – vermutlich. Im Hintergrund stehen ein paar Säulen. Die ersten Seiten wirken schleppen, doch dann nimmt die Geschichte immer mehr Fahrt auf und es wird und bleibt richtig spannend.
Schnell fiebert der Leser mit Quintus und Lucretia mit, man möchte ihnen förmlich bei ihren Ermittlungen helfen. Nebenbei erfährt der Leser eine Menge über römische Rechtsprechung und das Verhältnis von Römern und Germanen zur damaligen Zeit wird sehr anschaulich beschrieben.
Man durchschaut schnell die Personenkonstellation und entwickelt Sympathien und Antipathien für einzelne Charaktere. Der mehrfache Schauplatzwechsel bringt eine gewisse Dynamik in den Plot. Interessant sind dabei auch die alten Landkarten, so weiß der Leser stets, wo die Ermittler sich befinden.
Das Duo klärt am Ende, dass Lucretia Quintus weiterhin unterstützen darf, keine Selbstverständlichkeit für eine Frau zur damaligen Zeit. Wir als Leser hoffen so aber auf viele weitere Fälle der beiden sympathischen Ermittler.
Eine absolute Empfehlung – mir hat das Buch sehr gefallen.

9 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.09.2023
Der achte Kreis / Ishikli Caner Bd.1
Gravenbach, Philipp

Der achte Kreis / Ishikli Caner Bd.1


sehr gut

Spannend bis zur letzten Seite

Was ist nur in Rom los. Versuche an entführten Personen, Korruption und ganz miese Handlungen durch die katholische Kirche und deren Gefährten. Diese Konstellation verspricht Spannung pur.
Von außen wirkt das Buch eher unscheinbar, inhaltlich überzeugt Philipp Gravenbach extrem. Bis zur letzten Seite wird gefiebert, ob die Guten das Böse unterdrücken können. Selten habe ich ein Buch gelesen, deren Spannung sich so lange aufrecht hielt.
Man durchschaut schnell die Personenkonstellation und entwickelt Sympathien und Antipathien für die einzelnen Charaktere. Der mehrfache Schauplatzwechsel bringt eine gewisse Dynamik in den Plot.
Obwohl die Handlung fiktiv ist, könnte das beschriebene Szenario in der Realität passieren. So habe ich mehrere Pausen gebraucht, um immer mal wieder nachzudenken.
Mit Ishikli haben wir eine ungewöhnliche Frau vor uns, die uns ihr Abenteuer hautnah miterleben lässt.
Eine absolute Empfehlung – mir hat das Buch sehr gefallen.

Bewertung vom 03.06.2023
Für jede Liebe ein Problem
Kelly, Anita

Für jede Liebe ein Problem


gut

Geht Liebe durch den Magen?

Fernsehstudio in Los Angeles. Unterschiedlicher kommen die Teilnehmer der Kochshow nicht sein. Gruppenbildung und Verbündung gleiche bzw. ähnlicher Ansichten. London und Dahlia, beide auf dem Weg, ihr neues Ich zu finden. Dem Sender geht es nur um Quoten.
In diesem Roman zeigt Anita Kelly die Verschiedenheit von Menschen und wie sie sich neu finden. Alles in den Wettkampf einer Kochshow eingebettet. Ab Mitte des Buches werden die Passagen außerhalb des Studios umfangreicher. Wenn die Handlung auch nicht 100% überzeugt, öffnet Kelly dem Leser die Augen, die Mitmenschen genauer zu betrachten und offen auf „fremde“ Dinge zu reagieren.
Das Cover zeigt London und Dahlia, die sich tief in die Augen blicken – gelungene Darstellung der Verliebtheit. Man kann sich schnell mit den einzelnen Charakteren identifizieren, am Anfang fällt es durch selbstgewählte Pronomen etwas schwer, den Text flüssig zu lesen. Zudem werden einzelne Sequenzen unnötig in die Länge gezogen.
Es war mein erster Kontakt mit einer lgbtq-Lektüre und hätte mir mehr Erklärungen gewünscht. Es fiel schwer, sich in einigen Fällen in diese „fremde“ Welt hineinzudenken.
Leider erahnt man immer vorab den Ausgang einzelner Situationen, ein unerwarteter Augenblick fehlt völlig. Das Ende ist vorhersehbar.
Kann man lesen – muss man aber nicht.

Bewertung vom 30.04.2023
Der treue Spion / Offizier Gryszinski Bd.3
Seeburg, Uta

Der treue Spion / Offizier Gryszinski Bd.3


gut

Von anfänglicher Begeisterung hin zur Enttäuschung

Nie waren die Stimmungsschwankungen beim Lesen eines Buches so ausgeprägt wie bei diesem. Anfangs fand ich das Buch „Der treue Spion“ sehr charmant. Wörter wie Telephon, Crayon, usw. lassen einen in die Vergangenheit eintauchen. Auch der Wechsel zwischen den Handlungssträngen der beiden Gryszinski-Männer bietet Abwechselung.
Wir haben den Vater, der als Ermittler tätig ist und den Sohn, Soldan Weltkrieg. Zudem gibt es den einen ungelösten Fall, der die gesamte Familie beschäftigt.
Seeburg erzählt sehr detailgenau und so ziehen sich einzelne Handlungen länger als nötig. Besonders frustrierend war, dass nach weit über 200 Seiten die gesamte bis dahin gelesene Handlung auf einer dreiviertel Seite zusammengefasst wurde.
Zum Ende hin geht es dann im Vergleich zum Rest des Buches ruckzuck, als ob plötzliche Abgabe war. Aus den genannten Gründen hat mich der Kriminalroman nicht überzeugt. Dabei erschien sowohl das Thema als auch die Leseprobe sehr vielversprechend. Eigentlich schade, die Idee hätte wirklich ein Erfolg werden können.
Das Cover lässt uns auch in die Vergangenheit reisen. Der Herr mit Zylinder im dunklen Anzug und die Droschke auf dem Kopfsteinpflaster. Darauf der Titel in extrem auffälligen gelb.
Der Leser kann sich schnell in das Familienleben der Gryszinskis einfinden, auch wenn es immer wieder zu großen Treffen mit vielen Menschen kommt.
Wer detaillierte Beschreibungen mag, sollte sich an das Buch trauen, sonst eher Finger weg.