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supergirl26

Bewertungen

Insgesamt 11 Bewertungen
12
Bewertung vom 10.10.2022
Carrie Soto is Back
Reid, Taylor Jenkins

Carrie Soto is Back


ausgezeichnet

Schon Taylor Jenkins Reids Buch "Die sieben Männer der Evelyn Hugo" hat mich komplett überzeugen können. Reid porträtiert auch bei "Carrie Soto is back" die grandiose Lebensgeschichte einer Powerfrau der besonderen Art. Ihr Schreibstil ist auch bei diesem Werk unverändert überzeugend: mitreißend, anrührend und an den richtigen Stellen gefühlvoll. Der unbändige Ehrgeiz, den Hugo als Schauspielerin an den Tag legt, bringt Soto auf ganz einige Art und Weise für Tennis, dem ihrem Leben gewidmeten Sport, an den Tag. Besonders interessant und gut dargestellt empfand ich die Umstände in Carries Kindheit, welche in ihr das Bedürfnis geprägt haben, stets den ultimativen Erfolg anzustreben. Die Art und Weise, wie Carrie Ihren Karriereweg bestritten hat, sowie ob dies eine gesunde Lebensweise ist, lässt sich bestimmt lang und breit diskutieren. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass die Darstellung dem tatsächlichen jahre-, wenn nicht jahrzehntelangem Training für eine Profikarriere sehr nahe kommt. Zusammenfassend möchte ich also herausstellen, dass insbesondere die Entwicklung der Figur Carrie Soto mich mehr als überzeugt hat. Einfach Lesegenuss vom Feinsten! Daher möchte ich das Buch allen Leser*innen, die eine Geschichte mit starker und realistischer Figurenentwicklung lesen und sich dabei zugleich gut amüsieren möchten, nur wärmstens ans Herz legen.

Bewertung vom 11.07.2021
Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?
Green, John

Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?


sehr gut

Und dein Leben im Anthropozän?

John Green ist bekannt für seine unglaublich emotionalen und uns Leser bewegenden Jugendromane wie „Eine für Alaska“ oder „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“. Doch bei seiner neusten Veröffentlichung „Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?“ handelt es sich um ein Sachbuch, in dem der Autor verschiedenste Themen, von Klimaanlagen über Dr. Pepper Diet bis hin zu Sonnenuntergängen zunächst jeweils ein kurzes Essay widmet und anschließend im 5-Sterne-Stil eine Bewertung vergibt.

Anfangs tat ich mich ein wenig schwer, mit jedem Kapitel zu einem grundlegend neuen Thema zu springen. Doch insbesondere das letzte Drittel konnte mich sehr von sich überzeugen, denn dort fand ich den für John Green so typischen Tiefgang wieder.

Insgesamt hat mich „Wie hat Ihnen das Anthropozän bisher gefallen?“ wirklich von sich überzeugen können und war ein Buch, welches ich über mehrere Wochen verteilt immer wieder gerne in die Hand genommen habe. Anschließend stellte ich mir sogar selbst die Frage: Was macht für mich eigentlich jetziges unserer Zeitalter aus?

Bewertung vom 15.03.2021
Rosarotes Glück
Sideropoulos, Susan

Rosarotes Glück


ausgezeichnet

Das Leben ist rosa!

Susan Sideropoulus: bekannt als Schauspielerin aus GZSZ, Moderatorin der Freitag Nacht News und Top of the Pops, Gewinnerin von Let's Dance im Jahre 2007...

Aber wie wir als Leser in ihrem Buch "Rosarotes Glück - Setz doch mal die rosarote Brille auf!" erfahren dürfen, ist Susan noch soviel mehr, als eine beruflich sehr erfolgreiche Frau.

Schon als Teenager im Zeltlager lernte sie ihren zukünftigen Ehemann kennen und berichtet offen und ehrlich über die Höhen und Tiefen einer langjährigen Beziehung. Daneben spielen Themen wie Familie, Freundschaft und das Elternsein eine große Rolle. Susan erzählt zwar hauptsächlich über ihr eigenes Lebenserfahrung und versucht, verschiedeneste Lebensweisheiten und Gedankenanstöße mit auf den Weg zu geben. Ich hatte jedoch keineswegs das Gefühl, dass sie sich mit dem erhobenen Zeigefinger präsentieren möchte und ihre Einstellung als einzig Richtige betrachtet. Vielmehr scheint sie uns das Mantra 'Tue es immer genau so, wie es sich für DICH richtig anfühlt' mithilfe von anschaulichen Anekdoten aus ihren Leben verdeutlichen zu wollen. Und genau das schafft sie meiner Meinung nach auch auf eine sehr angenehme und unterhaltsame Art und Weise.

Eine perfekte Lektüre für den hektischen Alltag, indem man leider viel zu oft vergisst, einfach mal wieder die rosa rote Brille aufzusetzen und etwas positiver zu denken!

Bewertung vom 19.02.2021
Das achte Kind
Grabovac, Alem

Das achte Kind


sehr gut

Die Erzählung beginnt mit den Erlebnissen der jungen Kroatin Smilja, die als Gastarbeiterin in einer Würzburger Schokoladenfabrik arbeitet. Dort lernt sie ihren zukünftigen Mann Emil und Vater ihres erstgeborenen Sohnes Alem kennen. Zum Unglück der jungen Familie rutscht Emil immer weiter in die Kleinkriminalität und Alkoholabhängigkeit ab, sodass Smilja letztendlich den Entschluss fasst, Alem vorerst übergangsweise in eine deutsche Pflegefamilie zu geben. Daher stammt wohl auch der Name des Romans, denn Alem ist in seiner Pflegefamilie Kind Nummer acht.
Im Laufe der Handlung verfolgen wir das Erwachsenwerden vom ihm - er wird somit im Übrigen nach dem ersten Drittel selbst zum erzählenden Protagonisten.

"Das achte Kind" ist definitiv kein Roman, der den Anspruch hat, seinen Lesern im eigentlichen Sinne "zu gefallen". Vielmehr erzählt er die schicksalshafte Lebensgeschichte des Autors Alem Grabovac sowie die Jugendzeit seiner Mutter.
Ich fühlte mich als Leserin teilweise schon fast erdrückt durch die Menge an traurigen Schickungen, die Alem schon als junges Kind durchleben musste. Man gewann das Gefühl, dass ihm eine eigentliche Kindheit nie vergönnt war. Auch geschichtliche Themen wie die Nachkriegszeit, das Leben junger Gastarbeiter in Deutschland sowie der bis heute existierende Fortbestand der NS-Ideologie und dem damit verbundene Alltagsrassismus sind wie nahtlos in die Erzählung eingebunden.

Insgesamt ist die Geschichte zwar relativ nüchtern und ohne große Emotionen erzählt, konnte mich aber trotzdem von sich überzeugen. Daher habe ich "Das achte Kind" innerhalb von nur wenigen Tagen gelesen und finde es durchaus weiterempfehlenswert.

Bewertung vom 20.12.2020
One Last Song / One-Last-Serie Bd.1
Böhm, Nicole

One Last Song / One-Last-Serie Bd.1


sehr gut

Eine New Adult - Liebeserklärung an die Musik!

Riley Maddock möchte ihrem Vater unter allen Umständen beweisen, dass sie es schaffen kann, in New York ganz allein ein selbstständiges Leben auf die Beine zu stellen. Bei diesem Vorhaben läuft sie ganz zufällig Julian Sloan, dem erfolgreichen Gitarristen der Newcomer Band 'Beyond Sanity', in die Arme. Gemeinsam mit Julian und Riley lernen wir als LeserInnen die aufregende und zugleich unglaublich anstrengende Welt der Reichen und Berühmten kennen. Die Beziehung der beiden wird dabei mehr als nur einmal auf eine harte Probe gestellt, denn in Julians Vergangenheit scheint es einige dunkle Geheimnisse zu geben.

"One Last Song" ist der Auftaktband der neuen New Adult Trilogie von Nicole Böhm. Das Buch hat mich insgesamt wirklich gut unterhalten, aber ich liebe ja generell die Thematik 'Musik' in Büchern sehr! Die Perspektive wechselt von Kapitel zu Kapitel von zu Riley und Julian, sodass durchgängig eine gute Abwechselung bestand. Riley ist eine sehr kämpferische Protagonistin, die mich mit ihrer Energie ansteckte und als Leserin gleichzeitig motivierte, an meinen Träumen festzuhalten. Bei Julian merkt man, dass er einfach ein Vollblutmusiker ist, aber auch einfach ein absoluter Herzensmensch, den man einfach nur gern haben kann. Also ein riesiges Lob für die beiden Protagonisten! Mein einziger Kritikpunkt ist, dass mir ein wenig die Individualität der Storyline fehlte. Stellenweise war diese nämlich doch relativ vorhersehbar... Alles in allem ist "One Last Song" meiner Meinung nach jedoch ein sehr gelungener New Adult Roman, mit dem man sich einige gemütliche und entspannte Lesestunden machen kann.

Bewertung vom 15.10.2020
INFINITUM - Die Ewigkeit der Sterne
Paolini, Christopher

INFINITUM - Die Ewigkeit der Sterne


weniger gut

Als ich das Cover von "Infinitum - Die Ewigkeit der Sterne" zum ersten Mal gesehen habe, stand für mich sofort fest, dass ich diesen Sciencefiction-Roman lesen muss. Hinzu kam der für mich unglaublich prägnante Klappentext sowie die Tatsache, dass ich die Eragon-Reihe nicht gelesen, aber stets nur Gutes über den Schreibstil von Christopher Paolini gehört habe.

Und so tauchte ich voller Vorfreude in den über 900 Seiten starken Weltraum-Epos ein.

Leider wurde mir mehr als schnell bewusst, dass ich viele technische und wissenschaftliche Begriffe nicht kenne. Und da Science Fiction ein mir eher unbekanntes Genre ist, konnte ich mir diese auch leider kaum aus dem Zusammenhang erschließen. Positiv ist zu nennen, dass für diesen Kritikpunkt mitgedacht wurde und dem Buch ein über 30 Seiten starkes Glossar angefügt wurde. Einige Begriffe schlug ich zu Anfang tatsächlich auch nach, doch schnell fühlte ich mich dadurch so in meinem Lesefluss gestört, dass ich lieber die Unklarheiten in Kauf nahm.

Die Protagonistin Kira wurde mir trotz der vielen Seiten nie so wirklich sympathisch. Natürlich habe ich viele positive Charaktereigenschaften an ihr entdecken können, insbesondere die Fürsorge für ihre Mitmenschen, aber trotzdem bestand zwischen ihr und mir stets eine gewisse Distanz.

Ein weiterer Kritikpunkt sind für mich die vielen, kaum aussprechbaren Namen der Crew-Mitglieder der Raumschiffe. Natürlich passen Namen, die heute modern sind, nicht in ein weit in der Zukunft liegendes Setting, aber wenn schon das Glossar so umfangreich gehalten wird, hätte es auch nicht geschadet, noch eine Seite mit Hilfe zur Aussprache zu gestalten.

Ehrlicherweise habe ich oft überlegt, ob ich das Buch abbrechen soll. Irgendetwas hat mich jedoch davon abgehalten, wahrscheinlich war es mein Ehrgeiz, einem Buch eines für mich eher untypischen Genres doch eine Chance zu geben. Ich kann mir auch durchaus vorstellen, dass es Sciencefiction Fans gut gefallen könnte, denn Paolini hat mit "Infinitum" wirklich eine sehr gewaltige, für mich persönlich leider schon erschlagende, Welt erschaffen.

Trotz aller Kritikpunkte bin ich froh, den Roman gelesen zu haben. Da ja schon viel gemunkelt wird, ob er vielleicht bald verfilmt werden könnte, bin ich darauf sehr gespannt. Denn als Film kann ich mir diesen Epos deutlich besser vorstellen, als ein 900 Seiten langes Buch.

Bewertung vom 02.10.2020
Raum der Angst
Meller, Marc

Raum der Angst


gut

Sieben Menschen haben sich freiwillig für ein soziales Experiment eines Professors in einem Escape Room gemeldet. Doch nun sind genau diese Personen spurlos verschwunden und stellen die Polizei vor einen scheinbar unlösbaren Fall. Der Drahtzieher des perfiden Spiels nennt sich selbst Janus, nach dem römischen Gott der Ein- und Ausgänge. Er führt seine Teilnehmer durch eine Vielzahl perfekt inszenierter Räume und stellt dabei mehr als nur eine tödliche Falle. Denn zu Beginn denken die Spieler noch, dass sie Teamarbeit zum Ziel führen wird, doch nach und nach wird klar, dass nur einer gewinnen kann - denn der Rest muss sterben.

Zunächst möchte ich die Grundidee des Thrillers loben, also insbesondere das Setting einer Escape-Rooms. Jeder einzelne Raum wurde von Marc Meller unglaublich anschaulich und detailreich beschrieben. Mit jedem neuen Raum erfuhr ich als Leserin auch mehr über einen der Teilnehmer. Einen wirklichen Zugang konnte ich aber leider zu den Wenigsten finden, denn zumeist blieben die Persönlichkeiten sehr blass und auswechselbar.
Mit Janus hat der Autor jedoch einen sehr interessanten Gegenspieler erschaffen, dessen Absichten mir bis zum bitteren Ende verborgen blieben.
Auch an Grausamkeiten wurde im Thriller nicht gespart, sodass mir bei der ein oder anderen Szene ein leichter Schauer über den Rücken lief.
Weiterhin fand ich es super, dass die Kapitel relativ kurz gehalten waren, denn so verweilte man immer nur kurz in der jeweiligen Szene, bevor man wieder in die polizeilichen Ermittlungen abtauchte. Das sorgte dafür, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte, da ich nur so durch die Seiten flog.
Überrascht hat mich, als ich erfuhr, dass es sich bei "Raum der Angst" um den ersten Teil einer neun Reihe handelt. Vermutlich werde ich mir auch die folgenden Bände mal anschauen, denn insgesamt hat mich der Thriller mit seiner Grundidee sehr unterhalten!

Bewertung vom 05.08.2020
Und auf einmal diese Stille
Graff, Garrett M.

Und auf einmal diese Stille


ausgezeichnet

Meinen tiefsten Respekt vor dieser hervorragenden Recherchearbeit!

Schon in der Leseprobe wurde deutlich, dass es Garrett M. Graff bei "Und auf einmal diese Stille - Die Oral History des 11. September" nicht darum ging, die Fakten und Daten rund um die Ereignisse des 11. Septembers möglichst perfekt darzulegen. Vielmehr bietet er uns als LeserInnen ein beeindruckendes Gesamtbild voller Erinnerungen, Gedanken und Stimmen verschiedenster Menschen, die den schrecklichen Tag miterlebt haben. Nach eigener Aussage von dem Autor haben so über 500 Menschen direkt zur Entstehung des Buches beigetragen. Denn Garret M. Graff war es ein besonderes Anliegen, nicht selbst über die Ereignisse zu erzählen, sondern jeder einzelnen Person eine Stimme zu geben. Auf diese Art und Weise ist das Buch an vielen Stellen derart ergreifend, dass mir öfters nicht nur die Worte fehlten, sondern mir auch an der ein oder anderen besonders ergreifenden Stelle sogar Tränen in die Augen stiegen.Auch wenn mir meine Eltern und Großeltern schon oft davon erzählt haben, wie sie den 11. September erlebt haben, hat mir "Und auf einmal diese Stille" nochmal eine ganz andere Perspektive auf den Tag ermöglicht. Wie man sich denken kann, ist die Grundstimmung des Buches mehr als bedrückend und mir tat es wirklich gut, mit mir vertrauten Personen über das Gelesene zu sprechen.

Auch wenn die 500 Seiten auf den ersten Blick unglaublich viel wirken, finde ich die Länge absolut angemessen. Denn jede einzelne Stimme ist intensiv, beeindruckend und trägt zu der Vollkommenheit dieses unglaublichen Buches bei.

Ich würde sogar soweit gehen, dass "Und auf einmal diese Stille - Die Oral History des 11. September" meiner Meinung nach eine Pflichtlektüre in Schulen sein sollte, da meine Generation meiner eigenen Erfahrung nach viel zu wenig über diesen außergewöhnlichen Tag weiß.

Bewertung vom 30.06.2020
The Modern Break-Up
Chidiac, Daniel

The Modern Break-Up


gut

Trotz einiger Kritikpunkte eine gute Stärkung für Zwischendurch!

Amalia nimmt sich gemeinsam mit ihrer besten Freundin Zara eine Auszeit vom stressigen Berufsalltag. Gemeinsam verbringen die beiden einige Tage in New York und da Amalia sich vor kurzem von ihrem Freund getrennt hat, sind die beiden jungen Frauen natürlich auch auf Männerschau. Dabei treffen sie in einer Bar auf Nick und Jordan, mit denen sie ins Gespräch kommen. Doch statt gewöhnlichem Flirten entwickelt sich schon bald ein Gespräch über vergangene Beziehungen, Trennungsgründe und insbesondere was Mann und Frau eigentlich wirklich von einer Beziehung möchte.

Zunächst habe ich gedacht, dass es sich bei 'The Modern Break-Up' um einen Roman handelt, in dem die einzelnen Charaktere über ihre bisherigen Erfahrungen in Sachen Liebe berichten. Doch das ist in diesem Fall nur die halbe Wahrheit. Vielmehr handelt es sich bei diesem Buch auch um eine Art Ratgeber, der mit meiner Meinung nach sehr gut formulierten Sätzen, die Leserschaft zu mehr Selbstliebe aufruft und daran erinnert, dass es okay und sogar wichtig ist, in einer Beziehung Ansprüche zu haben und diese unter keinen Umständen komplett für einen Partner aufzugeben. Daniel Chidiac erinnert immer wieder daran, dass Liebe sehr kompliziert sein kann, da jeder Mensch auf eine andere Art und Weise liebt.

Insgesamt habe ich mir aus 'The Modern Break Up' über 10 Zitate markiert und ich glaube, wenn ich mich schweren Herzens für eins entscheiden müsste, würde ich dieses hier wählen:

> Neulich hat meine Mom etwas zu mir gesagt, das ich toll fand. Sie sagte: "Du darfst nicht erwarten, dass Menschen, die sich selbst nicht lieben, dich so lieben, wie du sie liebst." Das ist wahr. Ich habe Liebe in mir selbst gefunden und weiß, wie ich mich jemandem ganz und gar hingebe, wenn ich mich dazu entschieden habe. Aber ich muss akzeptieren, dass nicht jeder Liebe so versteht wie ich. <
~ S. 67

Insgesamt muss ich sagen, dass mich das Buch nicht vollständig überzeugen konnte, weil es auf mich teilweise wie eine sehr lose und willkürliche Zusammenstellung von kurzen Episoden mit eigentlich wirklich guten Kalendersprüchen gewirkt hat. Trotzdem ließen sich die knapp 200 Seiten sehr flüssig an zwei Tagen weglesen. Und genau deswegen kann ich den Roman trotz kleiner Kritikpunkte mit gutem Gewissen als leichte Unterhaltung für zwischendurch weiterempfehlen!

Bewertung vom 17.06.2020
City of Girls
Gilbert, Elizabeth

City of Girls


ausgezeichnet

Kurz zum Inhalt:
Vivian zieht entgegen der Erwartungen ihrer Eltern mit 19 Jahren ins Theater ihrer Tante nach New York. Dort taucht sie in die schillernde Künstlerszene der 1940er ab und trifft auf die verschiedensten Menschen, die sie für ihr Leben langfristig prägen.

Zu meiner Meinung:
Ich liebe dieses Buch einfach und wünschte, ich könnte dafür Sorgen, dass es noch viel mehr Aufmerksamkeit bekommt. Tatsächlich habe ich das Gefühl, dass all meine folgenden Worte gar nicht ausdrücken können, wie gut mir dieser Roman von Elizabeth Gilbert gefallen hat. Für mich ist er wie ein wunderschönes Gedicht, eine unvergessliche Reise, ein beeindruckendes Musical, ein Song, der mir auch nach Jahren nicht aus dem Kopf geht und wie ein Film, den ich ausnahmslos allen meinen Freunden weiterempfehlen möchte.
Im ersten Abschnitt des Buches hatte ich andauernd das Gefühl, kopfüber in 'The Great Gatsby' geworfen zu werden. Ich verlor mich in der sich aufbauenden Atmosphäre so sehr, wie es nur wenige Bücher in meinem Leben zuvor geschafft haben. Vivian ist eine Protagonistin, bei der ich jede einzelne Emotion nachvollziehen konnte. Sie durchlebt im Verlauf der Geschichte einen unglaubliche Entwicklung, bleibt dabei aber immer eine nahbare und überzeugende Protagonistin, mit der ich mich gut identifizieren konnte. Doch nicht nur Vivian ist Grund für meine Faszination an diesem Roman. Die 1940er Jahre sowie die Rolle des zweiten Weltkrieges prägen natürlich die Handlung und den Verlauf der Geschichte ungemein.
Glückseeligskeitstaumel und Leid sind oft miteinander verknüpft und machen das Buch zu 'Einer Hymne auf die Freuden des Lebens' um es mit den Worten des Londoner Evening Standards auszudrücken. Für mich ist es insbesondere auch eine Hommage an das "Frau sein" und den Feminismus in früheren Zeiten.
Mit 'City of Girls' habe ich einige der wundervollsten Lesestunden meines Lebens verbringen dürfen und dafür möchte ich Elizabeth Gilbert von ganzem Herzen danken. Ich würde sogar soweit gehen, zu behaupten, aus diesem Buch etwas gelernt zu haben. Daher auf jeden Fall eine ganz große Leseempfehlung und mein absolutes Lesehighlight des Jahres.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

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