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BabsyZ
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Waiblingen

Bewertungen

Insgesamt 80 Bewertungen
Bewertung vom 13.07.2025
Geschke, Linus

Der Trailer / Donkerbloem Bd.1


ausgezeichnet

Camping-Platz des Grauens

Als die Hamburger Kommissarin Frieda Stahnke vom Dienst suspendiert wird, nutzt sie die Zeit um an einem True-Crime.-Podcast teilzunehmen. Es geht um das rätselhafte Verschwinden der Studentin Lisa, die auf einem Campingplatz in Belgien 14 Jahre zuvor zuletzt gesehen wurde. Frieda kannte das Mädchen und der Fall lässt sie nicht mehr los. Während sie versucht, mehr über die damaligen Hintergründe herauszufinden, trifft sie auf Wout Meertens, der in der verhängnisvollen Nacht ebenfalls im Camp Donkerbloem anwesend war. Je mehr die beiden der Wahrheit nahe kommen, um so mehr begeben sie sich selber in Gefahr.

Die Thriller von Linus Geschke haben es immer in sich. Und auch der Trailer ist alles andere als gewöhnlich: die Stimmung in Camp Donkerbloem wechselt zwischen malerisch und düster, die Personen sind allesamt äußerst vielschichtig und nicht einfach zu durchschauen und die Story selber führt uns tief in die Abgründe menschlicher Begierden. Das ist spannend von der ersten Seite bis zum unerwarteten Twist gegen Ende, dabei jederzeit authentisch und gut geschrieben. Ich freu mich schon auf die nächsten beiden Teile um Frieda, Wout und Wouts Freunde.

Mein Fazit: spannender Pageturner um menschliche Abgründe und einen Cold-Case, der es in sich hat.

Bewertung vom 06.06.2025
Hayes, Samantha

Eine von uns


sehr gut

Freundschaft, Lügen und Missbrauch

Gina führt ein gutes Leben, ist glücklich mit Matt, dem ehemaligen Mädchenschwarm der Schule, verheiratet und zwei wunderbare kleine Kinder. Als ihr Haus abbrennt, hat sie Glück im Unglück, denn ihre Freundin bietet ihr an, in ihrem Haus zu wohnen, bis ihr eigenes wieder bewohnbar ist. Doch dann steht plötzlich eine fremde Frau vor der Tür und stellt sich als Annies Haushälterin Mary vor. Gina hat direkt ein ungutes Gefühl und als Mary immer mehr in Ginas Leben eindringt und seltsame Dinge geschehen, ist sich Gina sicher, dass Mary einen Plan verfolgt. Und dass dieser Plan etwas mit dem spurlosen Verschwinden ihrer besten Freundin Sara vor Jahren zu tun hat. Die Lage spitzt sich immer mehr zu und Gina muss erkennen, dass die Wahrheit noch viel grausamer ist, als sie es sich jemals hätte vorstellen können.

Dieser Thriller hat es wirklich in sich: was zunächst wie eine Geschichte über Freundschaft und Familie beginnt, entwickelt sich zu einem unheimlichen Thriller um Missbrauch, Lügen und Betrug.
Das ist spannend geschrieben, mit Figuren, die zum großen Teil recht authentisch erscheinen. Dank Perspektivwechsel kann man sich gut in die Gedanken und Gefühle der Protagonisten hineinversetzen. Zeitsprünge erhöhen die Spannung und offenbaren erst nach und nach eine Geschichte, die einen berührt und schockiert. Die Atmosphäre des Hauses ist immer ein wenig düster und unheimlich und einige unvorhergesehene Wendungen sorgen für einen stetigen Anstieg des Spannungsbogen.

Mein Fazit: gelungener Thriller über Freundschaft und Missbrauch. Sehr lesenswert.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.05.2025
Clark, Julie

Die unsichtbare Hand


ausgezeichnet

Dunkle Familiengeheimnisse

Als die Ghostwriterin Olivia Dumont Taylor den Auftrag erhält, für den berühmt-berüchtigten Horror-Schriftsteller Vincent Taylor zu schreiben, bleibt ihr aus finanziellen Gründen keine andere Wahl. Seit Jahren hat sie keinen Kontakt mehr zu dem Mann, der ihr Vater ist und über den es Gerüchte gibt, er habe 1975 seinen beiden jüngeren Geschwister ermordet. So kehr Olivia in ihre Heimatstadt Ojai zurück und versucht, die Geheimnisse jenes verhängnisvollen Sommers aufzuklären.

Julie Clark hat einen fesselnden Roman geschrieben, der einen nicht mehr los lässt. Die Figuren sind alle sehr komplex und authentisch beschrieben, die Atmosphäre ist immer passend, die Vergangenheit durch genannte Musiktitel und Beschreibung sehr lebendig. Die Geschichte entwickelt sich anhand eines stetig steigenden Spannungsbogens und einiger unvorhergesehener Wendungen, bis zu einem unerwarteten Finale, dass einen nachdenklich und bestürzt zurücklässt.

Mein Fazit: spannender, psychologisch interessanter Roman, der viel zum Nachdenken bietet.

Bewertung vom 07.04.2025
Krems, David

Haus Waldesruh


sehr gut

Alte Freunde mit Geheimnissen

Anna, Lea, Ferdinand und Marco sind seit Schultagen Freunde. 15 Jahre sind seit dem Abitur vergangen, eine lange Zeit, in der sie sich nicht mehr gesehen hatten. Nun gibt es ein Treffen in einem einsam gelegenen Jagdhaus. Doch ein Freund fehlt: Max, der sich kurz nach der Matura umgebracht hat. So ist es kein Wunder, dass dieses Wiedersehen nicht nur Grund zur Freude ist. Alte Konflikte brechen erneut auf und gut gehütete Geheimnisse kommen ans Licht. Bis das Wochenende endgültig eskaliert.

Haus Waldesruh ist eine interessante Geschichte über Freundschaft, Trauer, Rachepläne, Geheimnisse und Machtmissbrauch. Das ist recht gut zu lesen, auch wenn die österreichischen Begriffe mich manchmal etwas ins Stocken brachten. Die Personen an sich sind recht überzeugend dargestellt, doch für meinen Geschmack hätte manches Thema mehr Tiefe vertragen. Auch der Schluss konnte mich nicht ganz überzeugen.

Mein Fazit: Gut erzählter Roman mit einer sehr interessanten Geschichte.

Bewertung vom 31.03.2025
Schroeder, Steffen

Der ewige Tanz


sehr gut

Tanz auf dem Vulkan

In einem Berliner Krankenhaus liegt Anita Berber 1928 im Sterben und erinnert sich an ihr kurzes, aufregendes Leben. Gerade einmal 29 Jahre alt ist sie geworden, die skandalträchtige ausgebildete Ballerina. Zu freizügig die Kostüme, zu eigenwillig der Tanzstil, zu wild ihr Leben. Und was für ein Leben das war: zwischen Drogen- und Alkohol-Exzessen, mit Männern und Frauen, immer unterwegs von Stadt zu Stadt, durch ganz Europa. Schauspielerin war sie auch, die Berber, hat u.a. mit Fritz Lang gearbeitet.

Diesen Tanz auf dem Vulkan, in einer politisch schweren Zeit beschreibt Steffen Schroeder in seinem Roman aus der Sicht der Tänzerin selber. Die ewige Getriebenheit der Künstlerin, die Sehnsucht nach der Liebe der Eltern, die Suche nach dem Verstanden-Werden der exzentrischen Künstlerin und ihrer Partner, das alles kann man gut nachfühlen. Das liest sich locker und leicht, auch wenn das Thema immer wieder sehr traurig und hart ist.

Mein Fazit: gelungene Roman-Biographie über eine außergewöhnliche Frau.

Bewertung vom 24.01.2025
Menz, Lars

Die Schanze (eBook, ePUB)


sehr gut

Im Schatten der Schanze

Ein kleines idyllisches Dorf irgendwo in Süddeutschland, überragt von einer Skisprungschanze. Hierher kehrt Ellen Roth aus Hamburg zurück, an den Ort, an dem sie ihre Kindheit und Jugend verbracht hat und den sie nie wieder betreten wollte. Und genau am Tag ihrer Rückkehr geschieht ein grausamer Mord: Johannes, der Sohn des Bürgermeisters, wird erhängt an der Skischanze gefunden. Ein Zufall? Denn Ellen wurde während der Abi-Party Opfer einer Vergewaltigung und einer der Täter war Johannes. Während Polizei und Ellen nach dem Täter suchen, geschieht ein weiterer Mord und die junge Ärztin muss sich den Dämonen ihrer Vergangenheit stellen.

Im Mittelpunkt des spannenden Thrillers steht ein traumatisiertes Opfer, das zwischen Rachegedanken und Selbstverleugnung hin- und hergerissen ist. Auch die anderen Bewohner des Dorfes, die seinerzeit die abscheuliche Tat aus unterschiedlichen Gründen vertuscht haben, kämpfen mit ihrem Gewissen und dem Wunsch, unbehelligt zu bleiben. Die Handlung kommt dabei eher geruhsam voran, liegt das Hauptaugenmerk des Autors doch auf dem Innenleben seiner Protagonisten. Das ist nicht immer spannend, aber fesselnd und interessant auf jeden Fall.

Mein Fazit: Fesselnder Thriller über Schuld und Traumata. Lesenswert.

Bewertung vom 12.01.2025
Ryder, Jess

Die Villa


ausgezeichnet

Junggesellinnenabschied des Grauens

Vier Freundinnen fliegen nach Marbella. Doch der Grund für ihre Reise ist nicht feucht-fröhliches Partyleben. Drei Jahre zuvor waren sie schon einmal auf der Insel um den Junggesellinnenabschied ihrer Freundin Aiofe zu begehen. Nach dem tragischen Ende, bei dem die Braut ermordet wurde, ist nichts mehr wie zuvor und vor allem Dani, die kaum noch Erinnerungen an den mörderischen Trip hat, will unbedingt herausfinden, was damals auf der Insel wirklich geschah. So beginnt ein Trip in die Vergangenheit, der die vier Frauen erneut in Gefahr bringt.

Dieser wirklich spannende Thriller besticht vor allem durch seine Perspektivwechsel. Passagen der Gegenwart wechseln sich immer wieder mit Erinnerungen an die Reise vor drei Jahren ab. Dazu werden die einzelnen Abschnitte im stetigen Wechsel aus der Sicht der Freundinnen erzählt. Auf diese Weise wird die Geschichte nach und nach enthüllt, man meint, den Mörder zu kennen, doch mit dem nächsten Puzzlestück sieht alles wieder ein wenig anders aus. Die Atmosphäre ist jederzeit stimmig, die Partyinsel Marbella, die wunderschöne Villa, das ist alles hervorragend beschrieben.

Mein Fazit: ein echter Pageturner. Klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 27.12.2024
Strobel, Arno

Stalker - Er will dein Leben.


sehr gut

Auf der Suche nach der eigenen Vergangenheit

Eric Sanders könnte kaum glücklicher sein: gerade erst wurde ein Tatort mit ihm in einer Hauptrolle ausgestrahlt und Publikum und Kritiker sind begeistert von dem aufstrebenden Schauspieler. Da taucht in den sozialen Medien ein Fake-Account unter seinem Namen auf und Eric wird von einem mysteriösen Mann verfolgt. Schließlich werden seine Frau und sein Sohn entführt und der mysteriöse Stalker fordert von Eric, er soll in aller Öffentlichkeit gestehen, er sei nicht Eric Sander und er hätte ein Kind getötet. Fieberhaft versucht Eric, seine Familie zu retten und gleichzeitig, seine eigenen Vergangenheit zu erforschen.

Wieder hat Arno Strobel einen spannenden Thriller um ein interessantes Thema abgeliefert.
Leider konnte mich dieses Buch nicht wirklich überzeugen, zu konstruiert und unglaubwürdig die Geschichte, kein Sympathieträger im gesamten Buch und einige Personen, die eingeführt wurden und dann nie wieder auftauchen, was zu offenen Enden und vielen Fragezeichen führt. Dabei ist das Thema wirklich gut gewählt und es gibt einige wirklich gute und nicht unbedingt vorhersehbare Wendungen. Das Ganze ist gewohnt gut geschrieben und bringt so gute Unterhaltung.

Mein Fazit: spannender Thriller mit ein paar Schwächen.

Bewertung vom 27.11.2024
Benedict, Marie

Die Mitford Schwestern / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.6


ausgezeichnet

Im inneren Kreis der Faschisten

1932 in London. Während sich in Europa der Faschismus erhebt zerbricht die Familie Mitford fast an den wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen. Die Mitfords – britische Adelige und mit Winston Churchill verwandt – hatten 6 Töchter, eine exzentrischer als die andere. Vor allem vier dieser Töchter stehen im Mittelpunkt des Romans: die Kommunistin Jessica, Diana, Liebling der High Society, die für einen handfesten Skandal sorgte, als se sich von ihrem Mann scheiden ließ um die Gefährtin Oswald Mosleys, Gründer der faschistischen Partei BUF, zu werden, Unity, selber Faschistin und glühende Verehrerin Adolf Hitlers und Nancy, die älteste, eine erfolgreiche Schriftstellerin, die vor allem durch ihren ironischen Schreibstil bekannt wurde.

Gut recherchiert beschreibt die Autorin, wie Diana und Unity in den engen Kreis um Adolf Hitler eintauchen und die Familie durch die politischen Kontroversen immer mehr auseinander driftet. Die Personen sind allesamt authentisch beschrieben, auch wenn keine wirklich ein Sympathieträger ist.
Man erfährt viel über die damalige Zeit, die Zustände, die in Groß-Britannien geherrscht haben und über die Rolle der Frauen bei den Nazis. Gleichzeitig werden auch Fragen aufgeworfen: wann ist man nur ein Beobachter, wann Mittäter. Wie würden wir selber in dieser Situation reagieren. Und erschreckenderweise merkt man beim Lesen, dass wir heute gar nichts so weit von den damaligen Umständen entfernt sind.

Mein Fazit: sehr interessanter gut geschriebener Roman über eine düstere Zeit und faszinierende Frauen. Sehr lesenswert!

Bewertung vom 14.08.2024
Menger, Ivar Leon

Finster


ausgezeichnet

Ein Dorf voller skurriler Verdächtiger

1986 – welch ein Jahr. Während Gorbatschow das Abrüsten vorschlägt, Modern Talking und die Münchner Freiheit die Charts beherrschen und im April die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl die Welt erschüttert, verschwindet im kleinen Dörfchen Katzenbrunn im Odenwald mal wieder ein Junge von der Weinkerb. Der pensionierte Kommissar Stahl kehr daraufhin in das Dorf zurück, hat ihn doch der Fall des Greifers nie losgelassen. Und jetzt wittert er seine Chance, dieses Monster, das Jungen entführt endlich zu schnappen. In einem Dorf voller skurriler und suspekter Menschen gibt es für ihn nur einen Lichtblick: die reizende Gastwirtin Geli.

Eigentlich will ich gar nicht allzu viel über dieses Buch sagen, das muss man einfach selber lesen. Die Atmosphäre ist herrlich verstaubt, die 80er wieder zum Leben erwacht, das Dorf eigentlich fast schon tot, bis auf die psychiatrische Klinik und die Personen – ja, die Personen, die allesamt Geheimnisse haben und irgendwie verdächtig sind. Erzählt wird das kurzweilig und mit hohem Tempo dank sehr kurzer Kapitel, die immer aus der Sicht einer anderen Person erzählt werden. Die Spannung ist immer hoch, das Mitraten macht Spaß, an verdächtigen Gestalten mangelt es wahrlich nicht. Und es werden Erinnerungen wach, an die Zeit, in der ich selber als Teenager in einem Dorf gelebt und mit Vorliebe Brauner Bär geschleckt habe.

Mein Fazit: Richtig gute, spannende Unterhaltung. Klare Leseempfehlung.