Das war eine tolle Geschichte und ich kann es kaum erwarten die Fortsetzung(en) zu lesen. Ja und das mit fast 50 Jahren. Ich fühle mich 25 Jahre zurück versetzt und träume davon, mir mal wieder am Release Day um Mitternacht vor der Buchhandlung die Beine in den Bauch zu stehen.
Felix Green ist ein absolut sympathischer Junge. Ich habe fünf Kinder und konnte viel von ihm nachvollziehen und verstehen. Natürlich ist es ein Pre Teen-Buch und handelt von Freundschaft und Zusammenhalt, aber Rachel Morrisroe hat eine tolle Welt erschaffen - nicht so weit entfernt von unserer und dennoch weit genug entfernt zum Wegträumen. Das Magiesystem bietet noch sehr viel Entwicklungspotential und auch die Handelnden haben noch genug Entwicklungsspielraum.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen und ist für Erwachsene nicht langweilig, aber eben auch geeignet für die Zielgruppe. Dieses Buch ist meine Jahresempfehlung für das Alter ab 10 Jahren.
Die Autorin entführt uns in den sri lankischen Bürgerkrieg der 1980er. Bisher wusste ich, dass es da mal einen gab und ungefähr wann, aber das war es dann auch. Ich habe während der Lektüre öfter gegoogelt und war freudig überrascht, dass die Autorin so nah an der Wahrheit schreibt.
Wie so oft bei ausländischer Prägung musste ich mich an die Namen und auch Kosenamen gewöhnen, was anfangs etwas die Zuordnung der Handelnden gehemmt hat. Mein Fehler - mea culpa. Der Schreibstil ist so eingängig, fast schon einfach und leicht, trotz der schweren Kost, die die Worte übermitteln, dass man zügig lesen kann. Auch wenn manchmal nicht viel passiert, war ich zu keinem Zeitpunkt gelangweilt. Ich wollte das Buch gar nicht aus der Hand legen und habe zum Ende sogar eine Nachtschicht eingelegt. Das Buch hat mich traurig zurück gelassen. Zum einen wegen der Geschichte, die es enthält, zum anderen weil es zu Ende war.
Es ist so viel Tragik und Schmerz zwischen den Buchdeckeln und dennoch so viel Kraft, Mut und Stärke. Sashi ist eine ganz besondere Protagonistin und ich habe sie so oft sehr bewundert. Sie hat mich überrascht - insbesondere bei der Szene, die dem Buch den Namen gab.
Ich gebe ehrlich zu, dass ich das Buch nie gekauft hätte und ich hätte so viel verpasst. Allein das Vorwort - keine ganze Seite lang - ist ein großes Stück Weltliteratur.
Ich gebe zu, dass ich anfangs einige Schwierigkeiten mit dem Lesen und Verstehen hatte, was nicht nur an den Namen lag. Mein Problem lag darin, dass ich lange das Gefühl hatte mitten in eine Geschichte geworfen worden zu sein und den Anfang verpasst zu haben. Die Protagonistin Li Susu hatte ich noch gar nicht kennengelernt und doch sollte ich direkt mit ihr fühlen und auch mit Ye Xiwu. Und ja, ich räume ein, dass ich einige viele Seiten lang Probleme mit den Namen hatte und nicht immer sicher war, wer nun was tat und was dieser jemand zuvor getan hatte. Doch irgendwann war ich drin in der Geschichte, in der Sprache und lernte die Handelnden auseinanderzuhalten. Ich lernte sie lieben und hassen, mit ihnen zu leiden, mich zu freuen und auch ihnen alles Schlechte ihrer Welt zu wünschen. In Tantai Jim habe ich mich sehr schnell verliebt.
So gewaltig verwirrend mein Einstieg war, so gewaltig wurde ich mit einer epischen Geschichte belohnt. Ich habe so tief in dieser Geschichte gelebt, dass ich einige Zeit brauchte, um danach wieder in meiner Realität anzukommen.
Nicht unerwähnt lassen möchte ich das wundervolle Cover und den entsprechenden Buchschnitt und das Glossar hat mir Freude gemacht und mich wertvoll unterstützt.
Fazit: Wer epische Fantasy erleben will, braucht anfangs etwas Durchhaltevermögen und wird episch belohnt.
Die Geschichte um Kaspar Hauser fasziniert mich seit meiner Kindheit. Seit ca. 20 Jahren lebe ich in Nürnberg und hier ist er wenig präsent, aber mir hat es sehr gefallen, dass ich die Wege der Protagonistin so gut nachvollziehen konnte - das war schon besonders. Greta ist absolut liebenswert und so auch ihr Vater. Die Nebenfiguren blieben ziemlich blass und ohne Tiefe. Das Ende hier war eher überraschend - ich hatte tatsächlich gehofft, dass Davide Morosinotto hier der Theorie folgt, dass Kaspar Hauser sich selbst verletzt hat, um weiter im Gespräch zu bleiben und dass er sich beim letzten Mal einfach ungeschickt angestellt hat. Das tatsächliche Ende des Romans finde ich für die Zielgruppe viel zu brutal und belastend. Das ist eines der Bücher, die nicht in unserer Kinderbibliothek verbleiben. Durchgehend wunderbar waren die Illustrationen. Von Greta und ihrem Vater würde ich tatsächlich gerne mehr lesen.
Das Cover hat mich schon bei der Vorankündigung des Verlags angesprungen. Es ist einfach wunderschön. Absolutes Goodie ist die Buchgestaltung, wenn man den Umschlag abmacht.
In der Story geht es um Arthie, ein Waisenkind, das vor einigen Jahren Jin das Leben gerettet hat. Gemeinsam bauen sie das Teehaus auf und betreiben es mit einer Crew ähnlich verlorener Kinder. Nachts wird das Teehaus zu einem Bluthaus, damit die in der Stadt lebenden Vampire gesittet ihren Durst stillen können. Doch dann kommt es zu einer ungewöhnlichen Mission und Vampire verschwinden.
Während alle anderen Figuren ziemlich schnell Tiefe bekommen haben, fehlt diese bei der Protagonistin sehr lange. Die Story hat Längen, aber ist insgesamt gut zu lesen. Zum Ende kommen einige unerwartete Wendungen und Geheimnisse ans Licht, doch bleiben noch genug Fragezeichen, um den zweiten Band lesen zu wollen.
Auch wenn ich wesentlich mehr erwartet habe, habe ich die Story um Arthie und Jin gerne gelesen. Für mich ist dies aber eindeutig ein Jugendbuch.
Das Cover hat mir sofort gefallen und einige Assoziationen zu bekannten Mangas hergestellt. Ganz witzig finde ich die Idee, den Kindern durch eine lustige Figur in der Ecke zu erklären, dass das Buch andersherum gelesen wird.
In der Geschichte geht es um Mut, Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt. Den angekündigten Umweltaspekt erfüllen hier die vermeintlich Bösen, indem sie Recycling betreiben. Corto möchte Drohnenpilotin werden und zwar eine erfolgreiche. Jedoch steht ihr nur die Lieferdrohne ihres Vaters zur Verfügung, die gelinde gesagt ihre besten Zeiten hinter sich hat. Doch Corto erhält aus unerwarteter Richtung Hilfe und schafft dann natürlich alles.
Grundsätzlich ist es mir sehr schwer gefallen, die Charaktere auseinanderzuhalten – irgendwie sehen sie alle gleich aus und/oder haben zu wenig einzigartige Merkmale. Auch finde ich die Darstellung zu klein – teilweise auch in der Schrift. Mein größter Kritikpunkt ist jedoch die Altersangabe. Für Sechsjährige und damit Leseanfänger ist die Art des Lesens nicht geeignet und meines Erachtens sogar kontraproduktiv im Lernprozess.
Die Geschichte hat mir gut gefallen und der Stil prinzipiell auch – wie gesagt: alles nur zu klein.
Keine starke Frau, leider nur eine blasphemische Hure
Cover gefällt mir total gut und wenn man in den Schreibstil gefunden hat, was relativ schnell geht, dann kann man flüssig lesen und in die Geschichte eintauchen.
Erwartet habe ich die Geschichte der Lilith im Rahmen der überlieferten Fakten im Kontext zur bekannten Bibelgeschichte unter Herausarbeitung ihrer Stärken bezogen auf den heutigen Feminismus. Bekommen habe ich die blasphemische Geschichte einer Hure. Wenn auch die Akte nicht en Detail beschrieben wurden, habe ich mich sehr geekelt und bin dazu übergegangen diese Stellen eher überfliegend zu lesen, was ja nicht lesen vorkam. Ich hatte tatsächlich gehofft, dass die Autorin es schafft dem Image der Lilith zu helfen, gilt sie doch als Dämon die sich jedem hingibt. Und das ist sie in diesem Buch leider auch geblieben. Auch wenn ich nicht tief in der Thematik drin bin, habe ich im Hinterkopf, dass es neben all diesen Hetzen auch wissenschaftlich-theologische Aspekte gibt, die Lilith als nicht bösartig oder gar dämonisch klassifizieren. Genau diese Art der Darstellung hatte ich mir gewünscht.
Ich werde dieses Buch niemandem empfehlen, nicht mal Menschen, denen Religion nichts bedeutet, denn im Kern war die Geschichte, um eine unterhaltende Geschichte zu sein, sprachlich viel zu umständlich dargestellt.
Ich habe Rosalind Franklin sofort in mein Herz geschlossen, hatte das Gefühl, sie sei meine Freundin. Und als Freundin habe ich sie begleitet – mich mit ihr gefreut und mit ihr gelitten. Die Autorin hat einen sehr einfühlsamen Stil ohne den hier so wichtigen wissenschaftlichen Aspekt zu vernachlässigen. Einzig die großen Zeitlücken haben mit etwas zu schaffen gemacht. Insbesondere der Wechsel von Paris nach London. Ich habe hier nochmal vor Augen geführt bekommen, welch Privileg es heute darstellt, dass Frauen und deren Wirken so viel mehr wertgeschätzt werden. Ich habe sehr darunter gelitten, dass Rosalind aller Dank und Ehren vorenthalten wurden.
Diese Hommage hat mir so gut gefallen, dass ich die anderen der Autorin unbedingt auch lesen werde. Sie hat eine ganz eigene Sicht auf Rosalind Franklin und ich habe die Lektüre sehr genossen.
Das Hauptthema in diesem Roman ist die Grundsatzfrage, die Theologen weltweit seit Jahrhunderten beschäftigt: wesensgleich oder wesensähnlich. Wie auch in der gesamten Historie geht diese Frage und die Suche nach der Antwort auf diese Frage über Leichen.
Adriana von Bronnen geht als Mönch verkleidet in ein Kloster an der Enns, in deren Bibliothek eine Schrift liegen soll, die den Beweis führt, der die Kirche in den Abgrund stürzen kann. Natürlich ist dieser Beweis kein Geheimnis und wird auf die eine oder andere Art beschützt und verteidigt.
Die Frage an sich ist sehr spannend, die Geschichte in diesem Buch eher mäßig. Der Protagonistin fehlt es an Tiefe, ich habe mich ihr zu keinem Zeitpunkt nahe gefühlt oder auch nur mitgefühlt. Ehrlich gesagt, war mir ihr Schicksal ziemlich egal. Dann so viele Klischees, die nicht neu bedient wurden. Der fanatische Verteidiger des Glaubens, eine Frau, die sich als Mann ausgibt, lüsterne Mönche und der Sittenverfall. Zudem war die Sprachführung nicht unterstützend eigentlich spannende, dramatische oder bedrohliche Situationen auch so fühlen zu lassen. Dem Autor ist es aber gut gelungen das Klosterleben und die Klosteranlage bildlich darzustellen – doch eine Dokumentation wollte ich eigentlich nicht lesen.
Nofretete war der Beginn meiner Obsession mit dem alten Ägypten. Da war ich ungefähr 9 Jahre alt. In den vergangenen Jahrzehnten habe ich mich viel mit dem Thema beschäftigt. Doch mehr mit den Archäologen und Ägyptologen statt mit den Mäzen. Die Sicht von James Simon wirft da noch mal ein anderes Licht auf die Ausgrabungen.
Leider fand ich die Erzählung sehr unemotional ohne Sachbuch zu sein und sehr wenig atmosphärisch. Mir hat die Begeisterung gefehlt, die Freude über einen so großartigen Fund. Zudem fiel mir die Einteilung der zeitlichen Abläufe total schwer. Eine der wenigen Tatsachen, die ich wirklich verstanden habe, nachvollziehen konnte und authentisch empfand war die Beziehung der Eheleute Simon. Zudem ist es der Autorin gut gelungen die Situation und auch das Selbstverständnis der Juden um die Jahrhundertwende herauszuarbeiten.
Insgesamt war die Lektüre sehr enttäuschend und langweilig- wie auch das Cover. Die fehlende Darstellung der Begeisterung der Handelnden wird dieser großartigen Darstellung der Nofretete nicht gerecht.
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