In ein paar Tagen mal eben konsequent sein und abnehmen - ja, funktioniert vermutlich sogar. Aber ich glaube, solche Bücher betreiben das Herumdoktern an Symptomen. Richtiges und dauerhaftes Abnehmen geht nicht ohne Einbeziehung der Persönlichkeit, der Psyche; ohne ein ernsthaftes Betrachten, weshalb man eigentlich so übermäßig isst und die Lust auf Bewegung verloren hat. Wer wirklich und dauerhaft schlank werden will, muss sich mit seinen Defiziten auseinandersetzen, mit dem Trost, den Essen bringt, mit dem Stress, den man zu kompensieren versucht. Das bleibt nicht ohne Kollateralschäden, in dem Sinne, dass man sich selbst verändert, womöglich verliert, anders und besser kennenlernt, Tränen und Tiefs durchläuft. Erst dann steht das Fundament, sich liebevoll und ohne Frust und ohne diese dauernde Anspannung und Fixierung anders zu ernähren, anders zu bewegen. - Ich bin also klar gegen solche "Ratgeber". Aus Fairness gebe ich eine hohe Punktzahl, um den Schnitt nicht zu vermiesen.
Zählt zu meinen Top Ten Lieblingsbüchern. Eine ungeheuer empathische und von innerer Spannung getragene Geschichte. Wir schauen dabei zu, wie Jane Illusionen und Wirklichkeit zusammen zu bringen versucht. Die "einfache" Jane wird mancher belächeln, und doch, wer kennt das nicht, dass er Hoffnungen und Sehnsüchte hat, bei denen schon der bloße Gedanke daran schmerzt. Ich habe in diesem kleinen Buch so viele Parallelen zu mir selbst und Aha-Momente gehabt, dass ich aus dem Staunen nicht mehr raus kam - das Staunen über diese überaus kluge und filigrane Beobachterin Joan Barfoot. By the way, was ist das für ein genialer Name für eine Autorin?
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