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Lilofee
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Berlin

Bewertungen

Insgesamt 301 Bewertungen
Bewertung vom 25.08.2025
Maaß, Laura

Was du siehst


sehr gut

Eine kleine, große Welt, so farbenfroh sie nur sein kann
so ist dieser wunderschöne Roman.
Die Autorin hat eine wunderbare Art zu schreiben.
Mal kraftvoll und intensiv, aber auch wieder sehr einfühlsam und zart
beschreibt sie die vielen Farben des Glücks, und was passieren kann, wenn das Warten endlich ein Ende hat.
Die feine und klare Sprache erzeugt einen Ton, der unter die Haut geht.
Ein wunderbarer Roman, einfühlsam und intensiv, aber auch voller Energie.
Melancholisch, bewegend, aber nie kitschig.

Laura Maaß schafft es problemlos, ein schwieriges Thema
auf fast schon poetische Art wiederzugeben.
Die Charaktere sind so echt und intensiv, dass man sich mit ihnen sehr
verbunden fühlt.
Der Leser lernt eine Welt kennen, die ihm sonst eher verschlossen bleibt.
So ist das Leben, und deshalb finde ich dieses Buch einfach wunderbar.
Für mich ein Lesehighlight von einer Autorin, die man sich merken sollte.

Bewertung vom 18.08.2025
Georg, Miriam

Die Verlorene


ausgezeichnet

Lauras Großmutter Änne hat so oft von den goldenen
Sommern in Schlesien gesprochen. Nur nie von den Menschen
die dort mit ihr gelebt haben.
Als Änne unerwartet stirbt, scheint es für Laura nur noch
offene Fragen zu geben.
Deshalb entschließt sich Laura, kurzentschlossen nach Polen
auf den ehemaligen Gutshof zu fahren. In der Hoffnung
vielleicht doch noch Antworten zu finden.
Laura hat Glück, der alte Hof existiert noch.
Allerdings kommen Dinge ans Licht, die sehr schwerwiegend
und tiefgreifend sind.

Eine sehr lebendige und auch spannende Geschichte, die den Leser
in eine längst vergangene Zeit entführt.
Diese Geschichte um eine Familie und ihr Schicksal ist sehr
einfühlsam und auch sehr spannend erzählt. Das Leben in Schlesien
und die Folgen des Zweiten Weltkrieges.
Wie die Stimmung kippt, antideutsch wird.
Überhaupt, was es bedeutet, aus seinem Leben gerissen zu werden.
Die Hauptcharaktere Änne und Luise sind wunderbar gewählt.
Ihre Verwandlungen zu starken, mutigen und selbstlosen jungen Frauen
auf der nun alle Hoffnungen liegen.
Die Autorin beherrscht die Kunst, die Familie in die historischen
Ereignisse dieser Zeit einzubinden. Dazu tragen ihre genausten
Recherchen und auch ihr wunderbarer Schreibstil bei.
Außerdem erhält dieser Roman sehr viel Lokalkolorit.
Die Orte sind sehr anschaulich und bildhaft beschrieben.
Überhaupt wird alles sehr detailliert dargestellt.
Fazit:
In zwei Zeitzonen gegliedert, liest es sich leicht und fließend.
Eine sehr einfühlsame und sensible Zeitreise durch die Geschichte Schlesiens
wird hier wunderbar vermittelt. Das Kopfkino läuft auf Hochtouren.
Unprätentiös und lebensnah erzählt, sodass es nie rührselig oder kitschig wird.
Ein sehr gelungenes Buch, das zeigt, was eine Vertreibung aus der Heimat wirklich bedeutet, sich bis auf die Nachkommen auswirkt.
So macht Geschichte Spaß.
Habe ich doch einiges erfahren, was ich bis heute nicht wusste.

Bewertung vom 10.08.2025
Simon, Teresa

Die Holunderschwestern


ausgezeichnet

Ich bin ein großer Fan von Teresa Simon. Ihre Romane sind eine
Garantie für sehr gute Unterhaltung. In diesem Roman wird
das Leben ihrer Großmutter mit eingebunden. Das wirklich Spannende
Leben dieser Frau in der Zwischenkriegszeit 1918–1938 auch
"Die zerrissenen Jahre" ( Philipp Blom), genannt. Das gelingt ihr
vortrefflich, was nicht nur an der wunderbaren Schreibweise liegt,
sondern auch an ihren genausten Recherchen.
Dieses Porträt einer Frau auf der Suche nach sich selbst
und dem Sinn des Lebens ist eine Hommage an die Weiblichkeit.
Wunderbar realistisch sowie tiefgründig nehmen wir am Leben der Fanny teil.
Mit vielen kleinen Alltäglichkeiten und großen Emotionen.
Die Figuren sind bis in die Nebenrollen stark gezeichnet, haben ein sehr starkes
Präsens. Sie lassen einen nicht so schnell wieder los.
In zwei Zeitzonen gegliedert, liest es sich leicht und fließend.
Eine sehr einfühlsame und sensible Zeitreise durch die Geschichte Münchens wird hier wunderbar vermittelt. Das Kopfkino läuft auf Hochtouren.

Die Kulinarik kommt auch nicht zu kurz. Am Ende des Buches befinden sich
Fannys leckere Rezepte zum Nachkochen.
Ein Lesehighlight, das man nicht aus der Hand legen mag.

Bewertung vom 28.07.2025
Völler, Eva

Der Sommer am Ende der Welt


gut

Hanna, Journalistin, reist mit ihrer Tochter nach Borkum. Sie plant einen Artikel über die furchtbaren Erlebnisse ehemaliger Verschickungskinder. Die mussten in den 1960er Jahren auf der Insel traumatische Erfahrungen machen.
Ihre Mutter war auch eines dieser Kinder.
Beim Versuch, die ganze Wahrheit herauszufinden, gerät Hanna in einen Strudel voller Lügen und Zerstörung.

Der neue Roman von Eva Völler ist sehr tiefgreifend und persönlich.
Ihre Familie ist involviert in diese belastenden Kindheitserinnerungen.
In dieses Trauma statt Erholung. Zahlreichen Kindern wurden die Kinderkuren zum Trauma, sie wurden psychisch oder physisch misshandelt. Dieses dunkle Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte wird in eine fiktive Geschichte eingebettet.
Das gelingt der Autorin sehr gut.
Authentisch und bildhaft werden die Ereignisse geschildert.
Immer mit einer gewissen Spannung im Text.
Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm zu lesen.
Die Charaktere und ihre Entwicklungen sind wunderbar beschrieben.
Man kann sich sehr gut mit ihnen identifizieren.
Das Misstrauen, die Umstände, die Verzweiflung und der unbedingte Wille sind sehr gekonnt in Szene gesetzt.
Hier wird Zeitgeschichte aus Sicht einer Familie gut vermittelt.
Man merkt, dass die Autorin sehr gut recherchiert hat.

Bewertung vom 24.07.2025
Gerstberger, Beatrix

Die Hummerfrauen


sehr gut

Ann, 72, ist die älteste Hummerfischerin in Stone Harbor. Sie wohnt mit Mr. Darcy, einem blauen Hummer, in einem großen Haus am Meer. Julie, 54, fand nach einem schweren Unfall erst auf ihrem Fischerboot zurück ins Leben. Mina, 28, zieht es nach einem tragischen Verlust zurück nach Maine. Dort begegnet sie Sam wieder. Sam, der damals in den Ferien nicht von ihrer Seite wich. Der raue Alltag der Hummerfischerinnen wird zum Schauplatz über die Liebe und Kraft weiblicher Gemeinschaft. Es geht um die Frage, ob die Vergangenheit unsere Gegenwart bestimmt. Die Höhen und Tiefen werden hier wunderbar widergespiegelt mit sehr realen und sympathischen Figuren. Die Charaktere und ihre Entwicklungen sind wunderbar beschrieben, man kann sich sehr gut mit ihnen identifizieren. Die Schreibweise ist fließend und voller Wärme und Humor. Kleine und große Katastrophen werden bewältigt. Es ist kein leichter Roman, aber so ist das Leben. Das wird hier unverfälscht wiedergegeben. Es sind nicht nur die Alltäglichkeiten, die dieses Buch lesenswert machen. Fazit: Man kann der Vergangenheit nicht entfliehen, aber man kann versuchen, mit ihr zu leben und das Beste daraus machen. Die Autorin hat hier ein fesselndes und auch ungewöhnliches Buch geschrieben. Dieser Roman macht Mut und beschert schöne Lesestunden.

Bewertung vom 22.07.2025
Caspian, Hanna

Schwestern des brennenden Himmels


sehr gut

Nachdem der Zweite Weltkrieg am 8. Mai 1945 offiziell beendet wurde,
eröffnen die Hauptalliierten die "Dreimächtekonferenz von Berlin"
im Schloss Cecilienhof in Potsdam bei Berlin.
Ann Miller ATS des britischen Heeres ist nicht die, die sie vorgibt.
Aber sie muss unbedingt in die von den Russen besetzte Stadt Potsdam.
Dort hofft sie, ihre Cousine Charly zu finden, an der sie einen bitteren
Verrat begangen hat. Ausgerechnet der amerikanische Soldat Jackson,
der gute Gründe hat, die Deutschen zu hassen, kann ihr dabei helfen.

Die sehr unschöne und anstrengende Zeit kurz nach Kriegsende wird wunderbar beschrieben.
Das Leiden der Menschen wird schonungslos wiedergegeben.
Die Geschehnisse sind sehr echt und packend beschrieben.
Hanna Caspian schafft es spielend, Historisches mit dem Erdachten zu verbinden.
Reale historische Quellen werden mit in diesen Roman einbezogen.
Sehr ernste Töne und Begebenheiten sind durchaus vorhanden, aber es gibt auch viel Positives.
Genau diese Mischung macht aus diesem Buch ein Leseerlebnis.
Dazu kommt die Schreibweise der Autorin, die voller Esprit und Leidenschaft ist.
Alles wird sehr anschaulich und bildhaft beschrieben.
Durch die wunderbare Schreibweise fällt es nicht schwer, sich zurechtzufinden.
Man hat das Gefühl, direkt vor Ort zu sein.
Auch die Charaktere sind wunderbar gezeichnet und lebensnah.
Die Mischung zwischen Dichtung und Wahrheit ist sehr gelungen.
Ein Stück deutscher Geschichte wird hier wunderbar vermittelt.

Bewertung vom 08.07.2025
Ehn, Yvonne

Sommer auf Kanelholmen (eBook, ePUB)


gut

Cornelia, Marketingexpertin, lebt in Stockholm und will eigentlich nur eines:
ganz in Ruhe leben. Das ist aber nicht so einfach, weder ein Familienstreit
noch ihre mobbenden Kollegen lassen sie in Ruhe.
Als sie eines Tages eine Nachricht aus der Vergangenheit erhält, kündigt Cornelia ihren Job und flüchtet aus ihrem alten Leben.
Durch Zufall landet sie auf der kleinen Schäreninsel Kanelholmen.
Schnell bemerkt sie, dass dort alles seinen eigenen Gang geht.

Das wunderschöne Cover verspricht sehr gute Unterhaltung.
Die Autorin hat die Gabe den Leser so richtig in den Roman einzubinden.
Schöne Ortsbeschreibungen der sehr idyllischen Schäreninsel runden
das Ganze ab.
Der Leser wird richtig in die Geschichte hereingezogen.
Schon nach ein paar Zeilen wird man Teil dieser Insel.
Möchte gar nicht mehr aufhören, zu lesen.
Cornelia lässt sich auf die Insel und deren Menschen ein.
Das verändert sie und so langsam entsteht sogar etwas wie eine innere
Zufriedenheit.
Die Charaktere sind alle sehr liebevoll gezeichnet und wachsen einem
schnell ans Herz.
Der Schreibstil der Autorin ist warmherzig.
Ein richtig schöner Wohlfühlroman.
Locker, leicht, aber doch auch mit ernsteren Tönen.

Bewertung vom 03.07.2025
Wood, Dany R.

Die eiskalte Strohwitwe von Sylt


sehr gut

Käthe übernimmt für eine erkrankte Bekannte, deren Job als
Haushälterin. Bei der Unternehmerfamilie Lindholm.
Als die junge Millionärsgattin Fernanda tot in den Dünen
aufgefunden wird, ermittelt Oma Käthe auf eigene Faust.
Lebensgefährte Hinnerk Hauptoberkommissar im Ruhestand
unterstützt sie dabei tatkräftig.
Zu Hause hängt aber etwas der Haussegen schief. Hinnerks
Schwester Ellen ist zu Besuch. Das sorgt für eine Menge
Zündstoff.
Kein Wunder, dass Käthe sich lieber bei den Lindholms
nützlich macht und dabei ein bisschen umhört.

Auch im zweiten Band um Katharina Bohneberger genannt Käthe
geht es wieder rund.
Käthe bei den Ermittlungen zu begleiten, ist ein besonders
Vergnügen. Wie gewohnt nimmt sie kein Blatt vor den Mund.
Immer geradeheraus ist sie und nimmt keinerlei Rücksicht.
auf ihr Gegenüber. In ihrer eigenen, erfrischend-skurrilen Art schafft
Käthe alles und jeden.
Dazu kommt die Situationskomik, die einen immer wieder schmunzeln lässt.
Die lebendigen Ortsbeschreibungen und der gekonnte Spannungsbogen ergänzen sich perfekt.
Aber auch die anderen Charaktere sind wunderbar gezeichnet.
Durch den authentischen und atmosphärisch mitreißenden Erzählstil sorgt er
für ein originelles und sehr humorvolles Leseerlebnis.
Die Spannung kommt auch nicht zu kurz.
Ich habe mich mit diesem Buch sehr gut unterhalten
gefühlt und ein tolles Kopfkino gehabt.
Ein Krimi, der sich sehr gut liest, spannend ist und Spaß macht,
mit sehr viel Lokalkolorit und sehr unterhaltsamen Charakteren.

Bewertung vom 02.07.2025
Oswald, Susanne

Mörderisch verstrickt - Ein Strickclub ermittelt


weniger gut

Mette betreibt das Strickschick. Einen Wollladen in Lüttjekoog
an der Nordseeküste. Jede Woche treffen sich die 4 Freunde
Anne, Brunhilde und Gustavens bei Mette um zu stricken.
Die vier sind so etwas wie eine Familie. Jeder kann mit seinen
Problemen kommen, ist nicht allein.
Bis eines Tages die Pfarrerin Anne überfallen wird.

Das Cover ist sehr hübsch gestaltet und recht vielversprechend.
Die Schreibweise ist fließend und die Charaktere recht
ausdrucksstark. Die Freundschaft steht im Mittelpunkt.
Zusammenhalt in jeder Lebenslage, egal wie die Umstände sind.
So weit, so gut.
Dann der Strickclub. Das wird bis zum Gehtnichtmehr ausgedehnt.
Viele Seiten bestimmen Wolle und Nadeln.
Auch Strickanleitungen werden durchgekaut.
Von Crime keine Spur. Endlich dann ein Verbrechen. Lange erwartet
und man wird doch enttäuscht.
Langeweile macht sich breit. Kurz am Schluss die Aufklärung und Zack
sind wir wieder im gemütlichen Teil.
Alles in allem zu viel Cosy und Wohlfühlatmosphäre.
Wenig Crime und null Spannung.
Etwas mörderisch Verstricktes konnte ich nicht finden.
Schade.

Bewertung vom 23.06.2025
Dreyer, Tine

Morden in der Menopause mit dem richtigen Mindset


sehr gut

Liv 48, Ehefrau, Mutter, Küchenplanerin, hat es nicht leicht.
Sie ist in der Menopause, hat Hitzewallungen, schläft schlecht
nicht nur wegen des Hormonmangels, sondern auch wegen Schuldgefühlen.
Ihre erste Hitzewallung hat eine tödliche Kettenreaktion verursacht.
Ins Gefängnis gehen kommt aber auch nicht infrage.
Schließlich hat sie 3 pubertierende Kinder und einen Mann, um den
sie sich kümmern muss. Sie will unbedingt mit sich ins Reine kommen.
Leider ist das nicht so einfach, denn trotz aller Bemühungen führt alles zu weiteren Morden.
So ein Buch habe ich noch nie gelesen.
Obwohl ich den ersten Band nicht gelesen habe, bin ich sehr gut in das Buch gekommen.
Die Menopause mal aus einer anderen Sicht betrachtet.
Eine abstruse Handlung mit vielen Wahrheiten.
Witzig, skurril und voll schwarzem Humor.
Durch den atmosphärisch dichten und mitreißenden Erzählstil
entsteht ein wunderbares, sehr humorvolles Leseerlebnis, das einen
oft zum Schmunzeln bringt.
Das Kopfkino läuft auf Hochtouren.
Der Schreibstil ist nicht nur sarkastisch, ironisch und sehr detailliert.
Er ist auch pointiert, scharfsinnig und voller Herzlichkeit.
Dadurch wird alles sehr intensiv und besonders realistisch.
Ich habe mich mit diesem Buch sehr gut unterhalten gefühlt,
habe durch Liv viele Situationen erlebt und ein tolles Kopfkino gehabt.
Eine lockere und sehr unterhaltende Sommerlektüre.