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Lilofee
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 306 Bewertungen
Bewertung vom 15.09.2025
Schieb, Roswitha

Die schönsten Seen in Brandenburg


sehr gut

Als Berlinerin interessiert mich das schöne Umland
natürlich sehr. Es gibt ja so viele Seen, da verliert
man leicht den Überblick für das Wesentliche.

In diesem Buch werden nicht nur die schönsten Seen genannt, sondern auch ihre Besonderheiten.
Jeder See hat ja seinen Ursprung und seine Geschichte.
Die Kapitel sind sehr liebevoll gestaltet.
Es gibt kompakte Anreisehinweise und jeweils
einen Kartenausschnitt als Überblick.
Dazu interessante Tipps über Kultur und Geschichte.
Zu Badestellen, Rad- und Wanderwegen zu nahegelegenen
Sehenswürdigkeiten.
Gespickt mit netten Anekdoten
Dazu wunderschöne Fotos mit viel Wissenswertem.

Fazit: Ein sehr aufschlussreiches Buch über das Brandenburger Seenland.
Handlich und informativ.

Auch für Berliner sehr interessant. Dank dieses Buches habe ich
mein Umland noch bisschen besser kennen und lieben gelernt.
Da ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Bewertung vom 14.09.2025
Onhwa, Lee

Kleine Wunder in der Mitternachtskonditorei


gut

Nehmen wir mal an, es gäbe eine Konditorei, die erst gegen Mitternacht
öffnet und in der ich ein bestimmtes Gebäck bekäme.
Ein Gebäck, mit dem ich, bevor ich endgültig ins Jenseits gehe, noch
einen meiner liebsten eine Freude machen kann.
Die junge Yeonhwa hat diese Chance. Sie erbt nach dem Tod ihrer
Großmutter eine kleine Konditorei. Das Testament besagt allerdings,
dass sie die Konditorei einen Monat lang führen muss. Pünktlich um 22 Uhr bis Mitternacht.
Yeonhwa ist gewillt, den letzten Wunsch ihrer geliebten Großmutter zu erfüllen,
und erlebt schon mit ihrem ersten Gast eine unglaubliche Reise. 
Eine märchenhafte und warmherzige Geschichte, die bezaubert.
Feinfühlig geschrieben, wird man in eine recht unbekannte Welt entführt.
Es geht um den Verlust eines geliebten Menschen, um Trost und Hoffnung.
Ein poetischer und sehr sensibler Roman über Trauerbewältigung.
Das macht die Autorin mit einem wunderbaren, leichten Schreibstil.
Mit sehr sensiblen Charakteren.
Melancholisch, bewegend, aber nie kitschig.
Das Buch ist innen wie außen wunderschön gestaltet
und enthält auch landestypische Rezepte.

Bewertung vom 12.09.2025
Blunck, Timo

Ein kleines Lied über das Sterben


sehr gut

Tom Mangold ist ziemlich weit unten in seinem Leben angekommen.
Ehemals ein gefeierter Mordermittler, fungiert er nun als Hundefänger.
Haust in einer Laubenkolonie und steht ständig auf Koks.
Erst als er einer wunderschönen Frau begegnet, ändert sich was in
seinem Leben. Denn die Frau umgibt ein Geheimnis, das ihn in
einen Sog aus brutalem Mord und zerstörerischer Leidenschaft zieht.

In meinen Augen ist das hier mehr als ein kleines Lied.
Ein ganzer Strauß an Liedern schallt einem entgegen.
Kaum angefangen zu lesen, ist man schon mittendrin im Geschehen.
Einfach reingeschmissen in die Welt der süßen Knef.
Einige Kapitel werden aus Sicht des Hundes namens Knef erzählt.
Das tut der Geschichte gut.
Denn die ist geprägt von purer Gewalt und Kannibalismus.
Auf der anderen Seite gibt es einen wunderbaren Wortwitz.
Skurril, temporeich und gespickt mit tollen Dialogen.
Man hat das Gefühl, dabei zu sein. Das Kopfkino läuft auf Hochtouren.
Die Spannung kommt auch nicht zu kurz.
Ein Krimi, wie ich ihn noch nie gelesen habe.
Mit einem sehr tiefen Blick in die Abgründe der Menschheit.
Also nichts für schwache Nerven.
Trotzdem ein großartiger Lesespaß.

Bewertung vom 07.09.2025
Horncastle, Mona

Peggy Guggenheim


ausgezeichnet

Dieses wunderbare Buch beschreibt das außergewöhnliche Leben der Marguerite (Peggy) Guggenheim. Erzählt wird in mehreren Abschnitten und umspannt ihr ganzes Leben.
Peggy hatte zwei große Leidenschaften. Kunst und Männer.
Das wird hier so wunderbar beschrieben. Wie Peggy allen Widerständen zum Trotz ihren Traum erfüllt.
Man spürt förmlich die Kraft, die Peggy ausstrahlt. Ihre Leidenschaft, ihren Willen, sich gegen eine Männerwelt und sogar auch gegen die eigene Familie zu behaupten. Der unbedingte Wille zur Unabhängigkeit und der Auffassung, dass Kunst für jeden da war und nicht nur für einen kleinen, abgeschlossenen Kunstzirkel.
Die Leidenschaft zur Kunst und die Anfänge ihrer Sammlerleidenschaft sind so mitreißend beschrieben. Alle Facetten ihrer komplexen Persönlichkeit, ihre vielen Talente, die als Sammlerin und Galeristin von zeitgenössischer Kunst Furore machte. Fernab aller Klischees vermittelt die Autorin überraschende und faszinierende Einblicke in Peggys Persönlichkeit und künstlerische Auffassung. Peggy tut auch viel Gutes. Viele Freunde werden von ihr monatlich finanziell unterstützt. Auch in schlechten Zeiten denkt sie ganz zuletzt an sich.
Durch ihre finanziellen Zuwendungen gelingt zahlreichen Künstlern die Flucht aus Europa.
Peggy Guggenheim war eine schillernde Frau, die sich um keine bestehenden Normen kümmerte. Ihr Interesse galt hauptsächlich der Person des Künstlers und seinem Kunstwerk. Aufgrund der Missachtung jeglicher Konventionen galt sie als Rebellin. Eine Biografie, spannend
Ein sehr gut recherchiertes und auch spannendes Buch über eine kämpferische und starke Frau, die ihren Weg gegangen ist.

Bewertung vom 02.09.2025
Lamberti, Frieda

Apfelzeit am Deich


gut

Sehr authentisch und bildhaft schildert die Autorin das Leben
von drei Generationen.
Der Leser wird richtig in die Geschichte hereingezogen.
Schon nach ein paar Zeilen wird man ein Teil dieser großen Familie.
Lebt und hofft mit ihnen. Möchte gar nicht mehr aufhören, zu lesen.
Ein mitreißender Roman, der eine Sogwirkung
erzeugt, die sich durch das ganze Buch zieht.
Die Mischung zwischen klugen Lebensweisheiten,
ernsten Themen und etwas Romantik machen dieses Buch wohltuend.
Dazu kommen noch die wunderbaren Landschaftsbeschreibungen.
Das gibt dem Leser das Gefühl, direkt vor Ort zu sein.
Überhaupt hat die Autorin die Gabe, den Leser so richtig in den Roman einzubinden.
Das liegt nicht nur an der fließenden Schreibweise.
Die Figuren sprühen vor Leben und Energie und zeigen die Stärke,
die in jedem Einzelnen stecken kann.
Ein schöner Ausflug ins Alte Land!

Bewertung vom 25.08.2025
Maaß, Laura

Was du siehst


sehr gut

Eine kleine, große Welt, so farbenfroh sie nur sein kann
so ist dieser wunderschöne Roman.
Die Autorin hat eine wunderbare Art zu schreiben.
Mal kraftvoll und intensiv, aber auch wieder sehr einfühlsam und zart
beschreibt sie die vielen Farben des Glücks, und was passieren kann, wenn das Warten endlich ein Ende hat.
Die feine und klare Sprache erzeugt einen Ton, der unter die Haut geht.
Ein wunderbarer Roman, einfühlsam und intensiv, aber auch voller Energie.
Melancholisch, bewegend, aber nie kitschig.

Laura Maaß schafft es problemlos, ein schwieriges Thema
auf fast schon poetische Art wiederzugeben.
Die Charaktere sind so echt und intensiv, dass man sich mit ihnen sehr
verbunden fühlt.
Der Leser lernt eine Welt kennen, die ihm sonst eher verschlossen bleibt.
So ist das Leben, und deshalb finde ich dieses Buch einfach wunderbar.
Für mich ein Lesehighlight von einer Autorin, die man sich merken sollte.

Bewertung vom 18.08.2025
Georg, Miriam

Die Verlorene


ausgezeichnet

Lauras Großmutter Änne hat so oft von den goldenen
Sommern in Schlesien gesprochen. Nur nie von den Menschen
die dort mit ihr gelebt haben.
Als Änne unerwartet stirbt, scheint es für Laura nur noch
offene Fragen zu geben.
Deshalb entschließt sich Laura, kurzentschlossen nach Polen
auf den ehemaligen Gutshof zu fahren. In der Hoffnung
vielleicht doch noch Antworten zu finden.
Laura hat Glück, der alte Hof existiert noch.
Allerdings kommen Dinge ans Licht, die sehr schwerwiegend
und tiefgreifend sind.

Eine sehr lebendige und auch spannende Geschichte, die den Leser
in eine längst vergangene Zeit entführt.
Diese Geschichte um eine Familie und ihr Schicksal ist sehr
einfühlsam und auch sehr spannend erzählt. Das Leben in Schlesien
und die Folgen des Zweiten Weltkrieges.
Wie die Stimmung kippt, antideutsch wird.
Überhaupt, was es bedeutet, aus seinem Leben gerissen zu werden.
Die Hauptcharaktere Änne und Luise sind wunderbar gewählt.
Ihre Verwandlungen zu starken, mutigen und selbstlosen jungen Frauen
auf der nun alle Hoffnungen liegen.
Die Autorin beherrscht die Kunst, die Familie in die historischen
Ereignisse dieser Zeit einzubinden. Dazu tragen ihre genausten
Recherchen und auch ihr wunderbarer Schreibstil bei.
Außerdem erhält dieser Roman sehr viel Lokalkolorit.
Die Orte sind sehr anschaulich und bildhaft beschrieben.
Überhaupt wird alles sehr detailliert dargestellt.
Fazit:
In zwei Zeitzonen gegliedert, liest es sich leicht und fließend.
Eine sehr einfühlsame und sensible Zeitreise durch die Geschichte Schlesiens
wird hier wunderbar vermittelt. Das Kopfkino läuft auf Hochtouren.
Unprätentiös und lebensnah erzählt, sodass es nie rührselig oder kitschig wird.
Ein sehr gelungenes Buch, das zeigt, was eine Vertreibung aus der Heimat wirklich bedeutet, sich bis auf die Nachkommen auswirkt.
So macht Geschichte Spaß.
Habe ich doch einiges erfahren, was ich bis heute nicht wusste.

Bewertung vom 10.08.2025
Simon, Teresa

Die Holunderschwestern


ausgezeichnet

Ich bin ein großer Fan von Teresa Simon. Ihre Romane sind eine
Garantie für sehr gute Unterhaltung. In diesem Roman wird
das Leben ihrer Großmutter mit eingebunden. Das wirklich Spannende
Leben dieser Frau in der Zwischenkriegszeit 1918–1938 auch
"Die zerrissenen Jahre" ( Philipp Blom), genannt. Das gelingt ihr
vortrefflich, was nicht nur an der wunderbaren Schreibweise liegt,
sondern auch an ihren genausten Recherchen.
Dieses Porträt einer Frau auf der Suche nach sich selbst
und dem Sinn des Lebens ist eine Hommage an die Weiblichkeit.
Wunderbar realistisch sowie tiefgründig nehmen wir am Leben der Fanny teil.
Mit vielen kleinen Alltäglichkeiten und großen Emotionen.
Die Figuren sind bis in die Nebenrollen stark gezeichnet, haben ein sehr starkes
Präsens. Sie lassen einen nicht so schnell wieder los.
In zwei Zeitzonen gegliedert, liest es sich leicht und fließend.
Eine sehr einfühlsame und sensible Zeitreise durch die Geschichte Münchens wird hier wunderbar vermittelt. Das Kopfkino läuft auf Hochtouren.

Die Kulinarik kommt auch nicht zu kurz. Am Ende des Buches befinden sich
Fannys leckere Rezepte zum Nachkochen.
Ein Lesehighlight, das man nicht aus der Hand legen mag.

Bewertung vom 28.07.2025
Völler, Eva

Der Sommer am Ende der Welt


gut

Hanna, Journalistin, reist mit ihrer Tochter nach Borkum. Sie plant einen Artikel über die furchtbaren Erlebnisse ehemaliger Verschickungskinder. Die mussten in den 1960er Jahren auf der Insel traumatische Erfahrungen machen.
Ihre Mutter war auch eines dieser Kinder.
Beim Versuch, die ganze Wahrheit herauszufinden, gerät Hanna in einen Strudel voller Lügen und Zerstörung.

Der neue Roman von Eva Völler ist sehr tiefgreifend und persönlich.
Ihre Familie ist involviert in diese belastenden Kindheitserinnerungen.
In dieses Trauma statt Erholung. Zahlreichen Kindern wurden die Kinderkuren zum Trauma, sie wurden psychisch oder physisch misshandelt. Dieses dunkle Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte wird in eine fiktive Geschichte eingebettet.
Das gelingt der Autorin sehr gut.
Authentisch und bildhaft werden die Ereignisse geschildert.
Immer mit einer gewissen Spannung im Text.
Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm zu lesen.
Die Charaktere und ihre Entwicklungen sind wunderbar beschrieben.
Man kann sich sehr gut mit ihnen identifizieren.
Das Misstrauen, die Umstände, die Verzweiflung und der unbedingte Wille sind sehr gekonnt in Szene gesetzt.
Hier wird Zeitgeschichte aus Sicht einer Familie gut vermittelt.
Man merkt, dass die Autorin sehr gut recherchiert hat.

Bewertung vom 24.07.2025
Gerstberger, Beatrix

Die Hummerfrauen


sehr gut

Ann, 72, ist die älteste Hummerfischerin in Stone Harbor. Sie wohnt mit Mr. Darcy, einem blauen Hummer, in einem großen Haus am Meer. Julie, 54, fand nach einem schweren Unfall erst auf ihrem Fischerboot zurück ins Leben. Mina, 28, zieht es nach einem tragischen Verlust zurück nach Maine. Dort begegnet sie Sam wieder. Sam, der damals in den Ferien nicht von ihrer Seite wich. Der raue Alltag der Hummerfischerinnen wird zum Schauplatz über die Liebe und Kraft weiblicher Gemeinschaft. Es geht um die Frage, ob die Vergangenheit unsere Gegenwart bestimmt. Die Höhen und Tiefen werden hier wunderbar widergespiegelt mit sehr realen und sympathischen Figuren. Die Charaktere und ihre Entwicklungen sind wunderbar beschrieben, man kann sich sehr gut mit ihnen identifizieren. Die Schreibweise ist fließend und voller Wärme und Humor. Kleine und große Katastrophen werden bewältigt. Es ist kein leichter Roman, aber so ist das Leben. Das wird hier unverfälscht wiedergegeben. Es sind nicht nur die Alltäglichkeiten, die dieses Buch lesenswert machen. Fazit: Man kann der Vergangenheit nicht entfliehen, aber man kann versuchen, mit ihr zu leben und das Beste daraus machen. Die Autorin hat hier ein fesselndes und auch ungewöhnliches Buch geschrieben. Dieser Roman macht Mut und beschert schöne Lesestunden.