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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Lilofee
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 282 Bewertungen
Bewertung vom 19.04.2025
Lieber solo als allein
Hennig, Tessa

Lieber solo als allein


gut

Leonie hat gerade ihr Touristikstudium beendet und fiebert der Traumhochzeit mit Luca entgegen.
Gefeiert wird im Herzen Italiens, in Perugia, wo Lucas Eltern ein Hotel betreiben.
Leonies Oma Gabriele lässt sich den großen Tag ihrer Enkelin nicht entgehen
Ihre erste Reise nach dem Tod ihres Mannes. Das ist nicht leicht für sie.
Leonies Eltern, Katrin und Oliver, sind seit Jahren getrennt. Nun sitzen sie auf dem Weg zur Hochzeit im gleichen Flugzeug.
Alle hoffen auf eine harmonische Hochzeit. Doch dann beginnt nicht nur die Fassade des Hotels zu bröckeln.

Die Hauptfiguren überzeugen durch ihre unterschiedlichen Charakterzüge.
Die Figuren sind wunderbar beschrieben und man hat das Gefühl
direkt vor Ort zu sein.
Dieser Roman ist wie ein kleiner Italienurlaub.
Man taucht in ihn ein, wie in die Wellen des Meeres.
Der Schreibstil der Autorin ist warmherzig und mitreißend.
Viel Dolce Vita, Herzschmerz und Selbsterkenntnis.
Drei Frauen auf der Suche nach Liebe. Es gibt die üblichen
Hindernisse. Verwicklungen, Missverständnisse, Eifersucht.
Es macht Spaß, die drei eine kurze Zeit lang zu begleiten.
Im Mittelteil lässt das Gefühl leider etwas nach, es liest sich
zähflüssiger. Tessa Hennigs Humor blitzt nur selten vor.
Am Ende dann Happy End, das übliche halt.
Trotz allem ein schöner Roman über das Leben und die Familie.
Mit den schönen Landschaftsbeschreibungen die perfekte Urlaubslektüre.

Bewertung vom 15.04.2025
Ms Darling und ihre Nachbarn
Sampson, Freya

Ms Darling und ihre Nachbarn


sehr gut

Dorothy Darling, 77 Jahre alt und misstrauische Eigenbrötlerin,
lebt schon fast ihr halbes Leben in Shelley House im beschaulichen Chalcot.
Wachsam beobachtet sie das Treiben ihrer Nachbarn, unternimmt regelmäßige Kontrollgänge,
führt Buch über Fehltritte und schreibt Beschwerdebriefe.
Als die 25-jährige Kat, die nicht nur pinke Haare hat,
sondern auch noch ein schrottreifes Auto fährt, (illegalerweise!)
bei Dorothys Nachbarn Joseph zur Untermiete einzieht, wittert die alte Dame Ärger. Doch der kommt plötzlich von ganz anderer Seite:
Shelley House soll abgerissen und durch ein Gebäude mit Luxusapartments ersetzt werden. Joseph demonstriert vor dem Büro des Vermieters – und wird kurz darauf bewusstlos in seiner Wohnung aufgefunden. Was geht hier vor sich? Und wer kümmert sich jetzt um Josephs Hund? Kat und Dorothy müssen sich verbünden, um den Frieden wiederherzustellen und Shelley House zu retten.
Eine scheinbar unmögliche Allianz, denn ebenso wie Dorothy hält auch
Kat ihre Mitmenschen gern auf Abstand. Aber vielleicht lohnt es sich ja doch,
die eigenen Vorbehalte über Bord zu werfen?

Freya Sampson hat mit einer Leichtigkeit und einer
wunderschönen Ausdrucksweise einen ganz bezaubernden Roman geschrieben.
Höhen und Tiefen werden hier wunderbar widergespiegelt, mit sehr realen und sympathischen Figuren.
Kleine und große Katastrophen werden bewältigt. Vergangenes wird aufgearbeitet.
Das alles wird so wunderbar auf das Papier gebracht.
Die Hauptcharaktere versprühen einen Charme, dem man sich nicht mehr entziehen kann und möchte.
Scharfsinnig und zärtlich, humorvoll und einfühlsam:
Jeder Satz der Autorin trifft ins Herz.
Warmherzig und voller Poesie wird von großen und kleinen Wahrheiten des Lebens erzählt.
Auch im Alter ist es möglich, noch mal einen Neuanfang zu wagen.
Trotz aller Hindernisse, die sich in den Weg stellen.
Alt heißt nicht, dass nun alles Schöne im Leben vorbei sein muss.
Man muss sich nur trauen.
Es sind nicht nur die Alltäglichkeiten, die dieses Buch lesenswert machen.
Vor allem geht es um die Frage: Wie wollen wir leben?
Dieser Roman macht Mut und beschert schöne Lesestunden.
Einfach zauberhaft!
Eine unbedingte Leseempfehlung.

Bewertung vom 09.04.2025
Die Garnett Girls
Moore, Georgina

Die Garnett Girls


weniger gut

Die Schwestern leben im Schatten der stürmischen Liebesbeziehung ihrer Mutter Margo und ihres Vaters Richard,
deren Ehe leider in einer Scheidung endete. Sein Alkoholkonsum und ihre Streitereien führten dazu,
dass Richard die Familie verließ, um sich seiner geheimen anderen Familie anzuschließen.
Keines der Mädchen hat seinen Vater seit diesem Tag je wiedergesehen.

Angekündigt als ein süchtig machendes Familiendrama vor atemberaubender Kulisse der Isle of Wight
war ich sehr neugierig auf diesen Roman. Bedauerlicherweise werde ich mit diesem Buch nicht warm.
Zeitweilig ist es sehr langatmig und nicht einfach, diese komplizierten und verqueren Gedanken zu verfolgen.
Georgina Moore verliert sich immer wieder in Nebensächlichkeiten. Das alles bremst den Lesefluss gewaltig
Die Konsequenz ist, man verliert den Faden und die Lust, weiterzulesen.
Die Autorin wollte die Veränderungen und Entwicklungen der Charaktere beschreiben.
Das ist ihr auch zeitweise gelungen.
Es sind einige gute Ansätze vorhanden, aber im Großen und Ganzen ist es eine Geschichte, die den Leser
nicht in den Bann zieht. Dazu kommen die Charaktere. Sie sind zwar gut gezeichnet, aber man kann sich
nur schwer mit ihnen identifizieren. Menschen, verwoben und verstrickt in ihren Problemen und Sorgen,
scheinen sie manchmal nicht alltagstauglich.
Sie bleiben fremd, es ist schwer sie zu verstehen, sich in sie hineinzuversetzen.
Dieser Roman lässt sich wahrlich schwer in eine Schublade stecken.
Ein recht ungewöhnlicher Roman, der zeigt, was eine Familie alles aushalten muss bzw. kann.

Bewertung vom 27.03.2025
Das Schweigen der Kegelrobben / Thies Detlefsen Bd.13
Koch, Krischan

Das Schweigen der Kegelrobben / Thies Detlefsen Bd.13


sehr gut

Dieses mal verschlägt es die Fredenbüller nach Amrum. Kommissarin Nicole Stappenbek
will sich nach langer Zeit mit der ehemaligen Allergiker-Jugendgruppe treffen.
27 Jahre ist eine lange Zeit. Da ist man doch neugierig, wie die anderen ihr Leben
gestaltet haben, was aus ihnen so geworden ist.
Aber es kommt, wie es kommt. Einer erscheint überhaupt nicht und am nächsten Tag
gibt es einen Toten. Natürlich eilt Thies Detlefsen sofort nach Amrum. Nicole hat
ja Urlaub. Es wird ihm nicht leicht gemacht. Da gibt es ja auch noch die Kegelrobben.
Das gefährlichste Tier der Nordsee. Harte Arbeit erwartet Thies . Allerdings
kommt einiges anders als gedacht.

Auch der 13. Band dieser Reihe zeigt keinerlei Müdigkeitserscheinungen.
Ganz im Gegenteil. Dieses Mal wird es nicht nur spannend, sondern auch etwas gruselig.
Es wird gelogen, vertuscht und sogar gemordet, was das Zeug hält.
Mit wunderbarem trockenem Humor und voller Situationskomik geht es auf Mörderjagd.
Die Schreibweise ist wie eine frische Brise, erfrischend und mitreißend.
Dazu die einem schon sehr ans Herz gewachsenen Charaktere. Starke Persönlichkeiten
und wie immer gewitzt und sehr scharfsinnig.
Die Orte sind sehr anschaulich und bildhaft beschrieben.
Überhaupt wird alles sehr detailliert dargestellt.
Dieser Krimi erhält wie immer sehr viel Lokalkolorit.
Ich hatte ein tolles Kopfkino.
Auch wenn man die ersten Bände nicht gelesen hat, kommt man sehr gut in die Geschichte rein.
Dieser Krimi ist allerbeste Unterhaltung. Achtung Suchtgefahr.

Bewertung vom 23.03.2025
Halbinsel
Bilkau, Kristine

Halbinsel


sehr gut

Anna, Ende 40 lebt seit dem Zusammenbruch ihrer Tochter Linn, Mitte 20
wieder zusammen in ihrem Haus nahe der Nordsee.
Die beiden müssen sich neu ausrichten. Ihr Leben überdenken. Das ist nicht
so leicht. Aus einer Woche werden zwei, drei und dann Monate.
Die Charaktere sind sehr lebensecht und liebevoll gezeichnet.
Kristine Bilkau hat eine wunderbare Art zu schreiben.
Jeder Satz sitzt, ist ein Erlebnis mit einer sagenhaften Präsenz.
Sie zeigt, dass die Literatur auf wunderbare Art und Weise die Erfahrungen
des wirklichen Lebens widerspiegeln kann.
Das Zwischenmenschliche, die Zerbrechlichkeit und gleichzeitige Stärke beider
Generationen werden wunderbar dargestellt.
Die Autorin stellt uns die Frage, welche Faktoren beeinflussen
unsere Wahrnehmung?
Wie weit ist die Wahrnehmung von unserer Gefühlswelt abhängig?
Ein Roman, der nachdenklich macht, der aber auch die Stärken aufzeigt, die jeder
in sich trägt und die man nur freilassen muss.
Jeder ist für sein Leben und sein Glück selbst verantwortlich.
Ein wunderbarer Roman, einfühlsam und intensiv, aber auch voller Energie.
Jeder kann hier ein kleines Stück Hoffnung in sein eigenes Leben mitnehmen.
Nicht nur deshalb ist dieses Buch einfach schön.

Bewertung vom 19.03.2025
Der Duft von Kuchen und Meer
Barns, Anne

Der Duft von Kuchen und Meer


gut

Mit - Der Duft von Kuchen und Meer hat Anne Barns wieder einmal einen wunderschönen
Wohlfühlroman geschaffen.
Gefühlvoll und mitreißend ist dieser Roman und er erzeugt eine richtig schöne
Wohlfühlatmosphäre, die sich durch das ganze Buch zieht.
Dazu kommen noch die wunderbaren Landschaftsbeschreibungen.
Das gibt dem Leser das Gefühl direkt vor Ort zu sein.
Überhaupt hat die Autorin die wunderbare Gabe den Leser so richtig in den Roman einzubinden.
Dazu trägt auch die fließende Schreibweise bei.
Die Figuren sprühen vor Leben und Energie und zeigen die Stärke,
die in jedem einzelnen stecken kann. Die Mischung zwischen klugen Lebensweisheiten,
ernsten Themen und etwas Romantik macht dieses Buch so wohltuend.
Dem Charme dieses Buches kann man sich kaum entziehen.
Locker, leicht aber doch auch mit ernsteren Tönen.
Dazu kommen noch die wunderbaren Landschaftsbeschreibungen. Das gibt dem Leser das
Gefühl direkt vor Ort zu sein.
Am Schluss dann die wunderbaren und von mir erhofften Rezepte.
Eine schöne Sommerlektüre.

Bewertung vom 08.03.2025
Vor hundert Sommern
Fuchs, Katharina

Vor hundert Sommern


sehr gut

Der Roman wird in zwei Zeitsträngen erzählt.
Vor hundert Sommern, in den 1920ern und 30ern, erzählt Clara Brand ihr Leben, das stark geprägt ist von Courage, gesellschaftlichen Zwängen und den dramatischen Umbrüchen ihrer Zeit.
Die Folgen des verlorenen Ersten Weltkrieges sind in der jungen Weimarer Republik überall spürbar. Viele Menschen leben am Rand des Existenzminimums. Arbeitslosigkeit, Hunger und Elend lassen die Kriminalität drastisch steigen. Das erlebt auch Claras Familie.
Parallel dazu erlebt Lena in der Gegenwartsebene antisemitische Vorfälle an ihrer Hochschule, ohne zu ahnen, dass Judenhass und politische Strömungen in der Vergangenheit ihrer Familie eine verheerende Rolle gespielt haben.
Es geht um die Frage nach Schuld und Verantwortung. Diese beiden Themen sind nach wie vor hochaktuell.
Wir erfahren viel über die Vergangenheit von Clara und den Zukunftsängsten von Lena.

Die Charaktere sind sehr lebensecht, sodass man richtig in die Geschichte eintauchen kann.
Die Höhen und Tiefen werden hier wunderbar widergespiegelt, mit sehr realen und sympathischen Figuren.
Vergangenes wird aufgearbeitet. Das alles wird so wunderbar wiedergegeben. Leicht und locker geschrieben, mit vielen ernsten Tönen.
Clara schafft es, sich mit ihrer Vergangenheit auszusöhnen und Lena bekommt neuen Lebensmut.
Es ist kein leichtes Thema, aber so ist das Leben.
Das wird hier unverfälscht wieder gegeben.
Es sind nicht nur die Alltäglichkeiten, die dieses Buch lesenswert machen.
Dieser Roman macht Mut und beschert schöne Lesestunden.

Bewertung vom 07.03.2025
Ginsterburg
Frank, Arno

Ginsterburg


ausgezeichnet

Ginsterburg in den Jahren 1935, 1940 und 1945.
Die Geschichte einer ganz normalen Kleinstadt, mit ganz normalen Bürgern.

Aus den unterschiedlichsten Blinkwinkeln agieren die Charaktere,
zeigen, wie sie leben und sich langsam in die Verbrechen der Nazizeit verstricken.
Jeder versucht, sich irgendwie einzurichten.
Bis sie dann am Ende die Zerstörung ihrer Heimat erleben.
Da gibt es die Niesnutzer, die Mitläufer und natürlich die Opfer.
Das Buch ist eine Herausforderung, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.
Die unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten werden aufgezeigt. Wie sich die
Bürger mit der Zeit arrangieren, sich Positionieren.
Die Veränderungen jedes Einzelnen ergibt das Ganze.
Zu Beginn veränderte sich das Leben der Zivilbevölkerung zunächst nicht grundlegend.
Die Alltagsnormalität wurde aufrechterhalten.
Nach und nach wird diese aber durch die Kriegshandlungen aufgeweicht.
Schicksalsschläge und der Tod kommen immer näher.
Die Schreibweise ist sehr ausdrucksstark und der Zeit angemessen.
Mal sind es kurze Sätze, mal sind es endlos Sätze. Aber jeden Satz sitzt.
Eine sehr gut umgesetzte Mischung zwischen den Romanfiguren und den realen Menschen.
Die Charaktere sind gut gezeichnet und sehr lebensnah.
Nicht immer unbedingt sympathisch, aber sehr realistisch.
Ergänzt wird alles durch Briefe, Erlasse, Auszügen aus Zeitungen realer Personen.

Ein mehr als gelungener Roman.
Unbedingte Leseempfehlung!

Bewertung vom 12.02.2025
Die Schwestern von Krakau
Storks, Bettina

Die Schwestern von Krakau


ausgezeichnet

Édith ist sehr überrascht, als sie nach dem Tod ihres Vaters Simon erfährt, dass sie deutsch-polnische Wurzeln hat.
Der Vater von Simon war Jude und wurde 1942 in Paris Opfer einer großen Razzia.
Viele Fragen tun sich auf. Wie genau ist Simon in die Familie gekommen und was ist mit seiner Mutter Helene passiert? Édith fängt an zu recherchieren und findet eine Großkusine. Tatjana wohnt in Stuttgart und ist genauso überrascht
wie Édith. Gemeinsam versuchen die beiden Frauen Antworten zu finden. Ein jahrzehntelanges Schweigen zu durchbrechen. Die Reise führt bis nach Krakau. Dort lebte Tatjanas Großmutter Lilo. Eine zentrale Rolle spielt auch eine Apotheke. Nicht nur für Lilo sondern auch für den jüdischen Widerstand.

Eine fiktive Geschichte und historische Fakten, geschickt und spannend verbunden.
Natürlich trägt auch der wunderbare Schreibstil dazu bei, bzw.
auch die gut herausgearbeiteten Charaktere sowie die Geschichte selbst.
Konsequent wird zwischen Vergangenheit und Gegenwart gewechselt.
Wir bekommen einen tieferen Einblick in Lilos Leben, als in Tatjanas und Édiths.
Die beiden bleiben etwas blass, aber ich finde es gut so. Denn Lilos Leben gibt Antworten.

Ein sehr schönes Buch, sehr gut recherchiert und sehr lesenswert.
Dank der lebendigen Schreibweise hat man das Gefühl, ein Teil zu sein.
Man erlebt alle Höhen und Tiefen hautnah mit. Das Leben und Leiden der Menschen wird
realistisch wiedergegeben. Die Geschehnisse sind sehr echt und packend beschrieben.
Reale historische Quellen werden in diesem Roman mit einbezogen.
Die Mischung zwischen Dichtung und Wahrheit ist wunderbar gelungen.
Eine unbedingte Leseempfehlung!

Am Ende des Buches gibt es ein Register der historischen Figuren und
wichtige historische Ereignisse im Zusammenhang mit der Romanhandlung 1939-1946

Bewertung vom 03.02.2025
Von hier aus weiter
Pásztor, Susann

Von hier aus weiter


sehr gut

Marlene ist untröstlich, sogar wütend. Nach 30 Jahren Ehe ist ihr Ehemann gestorben.
Er war unheilbar krank. Sie kommt sich ziemlich verlassen vor in diesem großen
leeren Haus. Jegliche Hilfsangebote lehnt sie ab. Denkt sogar über Suizid nach.
Bis eines Tages ein unerwarteter Besucher vor der Tür steht. Nicht nur er bringt ihre
Pläne durcheinander.

Der Schreibstil ist wunderbar schnörkellos und sehr eindringlich in seiner Klarheit.
Unprätentiös und lebensnah erzählt, so das es nie rührselig oder kitschig wird.
Marlenes Trauer, ihre Wut und überhaupt ihre ganzen Emotionen geben einen ganz tiefen
Blick in ihr bisheriges Leben.
Die Tatsache, dass dieses Leben von einem Moment zum anderen ein ganz anderes sein kann,
wird hier sehr deutlich dargestellt.
Durch den Tod von Rolf verändern sich auch die anderen Leben.
Die Charaktere sind sehr lebensecht, sodass man richtig in die Geschichte eintauchen kann.
Die ganze Palette der Trauergefühle (Trauer, Wut, Angst, Aggressivität,. Schuldgefühle,
in ihrem widersprüchlich chaotischen Charakter brechen hervor.

Es sind die Alltäglichkeiten, die dieses Buch so liebenswert machen.
In ruhigen Worten wird hier die Chance zum Weiterleben beschrieben.
Die Figuren sind wunderbar charakterisiert und ihre Handlungen sind voller
Tragik und Lebenserfahrung.
Ein sehr berührender Roman über das Trauern und Abschiednehmen.
Einfühlsam, intensiv, aber auch voller Energie.