Wenn zwei schottische Schauspieler Neuseeland bereisen, wird es sehr lustig
Sam Heughan und Graham McTavish sind zwei schottische Schauspieler, die sich am Set der Serie Outlander kennenlernten und zu guten Freunden wurden. Neben ihren Gemeinsamkeiten sind sie aber auch ziemlich unterschiedlich und der Adrenalinjunkie Sam nimmt Graham auf wilde Abenteuer mit, die dieser mit viel Fluchen und gelegentlicher Panik übersteht. Clanlands in Neuseeland zeigt die zweite Tour, die die beiden unternehmen. Die erste fand in Schottland statt. Beides wurde auch als Serie mit dem Namen „Men in kilts“ umgesetzt.
Vor dem Lesen von Clanlands in New York habe ich weder die Serie gesehen noch das erste Buch gelesen. Das macht aber nichts, weil es inhaltlich kaum zusammenhängt. Im Buch wechseln sich Sam und Graham mit der Erzählung der Ereignisse ab. Oft schildern sie nacheinander ihre Sicht derselben Situationen. In den Textabschnitten kommen immer mal wieder kleine Einwürfe des jeweils anderen Schauspielers vor. Ich habe super oft gelacht, weil die Dynamik der beiden so gut durchkam. Sie necken sich immer wieder gegenseitig. Darüber hinaus streuen sie immer wieder Anspielungen auf Outlander und Der Herr der Ringe ein.
Die Mutproben umfassen viele unterschiedliche Dinge. Sam und Graham besuchen unter anderem extreme Seilrutschen und Schaukeln, fliegen in einem Helikopter und tauchen in einem Haikäfig. Dabei bereisen sie viele Regionen Neuseelands.
Neben den persönlichen Schilderungen der Mutproben, bekommen wir auch Nacherzählungen wichtiger Ereignisse aus Neuseelands Geschichte. Damit konnte ich als Leser dieses vielfältige Land kennenlernen. Das hat mir sehr gut gefallen.
Insgesamt ist Clanlands in Neuseeland ein lustiges und leicht zu lesendes Buch. Ich werde mir auf jeden Fall auch die Serie ansehen und ich möchte auch das erste Buch noch lesen.
Eine abenteuerliche und tragische Geschichte um das Geheimnis eines Sommers in Sizilien
Im Herzen von Der dunkle Sommer steht das fiktive Geisterdorf Botigalli in Sizilien. Hier treffen wir verschiedene Personen. Tilda will ihre Vergangenheit hinter sich lassen und in einem alten Haus Ruhe Frieden und einen Neuanfang finden. Enzo will das Geheimnis von Botigalli aufdecken. Silvio will als letzter Überlebender seine Geschichte erzählen, aber auch seine letzten Jahre in Ruhe verleben. Und in der Vergangenheit treffen wir auf die junge Franka, die in der männerdominierten Gesellschaft der 80er erwachsen wird.
Im Laufe der Zeit lernen wir, wie die einzelnen Charaktere und ihre Erfahrungen zusammenhängen. Dabei tun sich tiefe Abgründe auf. Viele drehen sich um einen Sommer, der auch als dunkler Sommer bezeichnet wird.
Die Geschichte hat mich immer mehr in Beschlag genommen. Ich wollte schon nach kurzer Zeit alle Hintergründe von Botigalli aufdecken. Ich habe mit den Charakteren mitgelitten und mitgehofft. Tilda, Enzo, Silvio und Franka sind Figuren mit guten und negativen Eigenschaften. An der einen oder anderen Stelle habe ich einige Charaktere aber auch richtig gehasst. Sie treffen Entscheidungen, die einfach unverzeihlich sind.
Am Ende treffen sich die verschiedenen Erzählstränge. Auf dem Weg dahin wurde ich aber immer wieder überrascht. Nicht alles ist so, wie es am Anfang erscheint.
Der dunkle Sommer hat mich mit einem bittersüßen Ende zurückgelassen, das ich noch einige Zeit mit mir herumgetragen habe. Die Themen sind schwer, aber ich finde, es lohnt sich sehr. Als Leser sollte man aber mit Gewalt innerhalb der Geschichte umgehen könnte.
Lesenswerte Mischung aus Liebes- und Fantasyroman mit einem guten Schuss Philosophie
Das Buch der verlorenen Stunden hat mir einige schöne Lesestunden beschert. Ich habe eine Welt entdeckt, in der die Menschen im sogenannten Zeitraum die Erinnerungen und die Geschichtsschreibung beeinflussen können. Die junge Lisavet wird von ihrem Vater an diesen Ort gebracht, um ihr Leben zu retten. Anders als versprochen taucht er aber nicht auf, um sie wieder abzuholen.
Daher erkundet sie den Zeitraum, der wie eine riesige Bibliothek aufgebaut ist. Im Laufe der Zeit entdeckt Lisavet, dass sie nicht der einzige Mensch an diesem Ort ist. Immer wieder tauchen andere Menschen auf und einige zerstören bestimmte Bücher und mit ihnen die bewahrten Erinnerungen. Unter diesen Personen ist auch Ernest, der für Lisavet zum wichtigsten Menschen wird.
Die Geschichte ist für mich eine unglaublich gute Mischung aus verschiedenen Elementen. Zum einen haben wir eine sehr schöne Liebesgeschichte, die aber auch viel Dramatik beinhaltet. Dann gibt es den fantastischen Aspekt, der auch Zeitreisen nicht außen vor lässt. Zusätzlich stellt der Roman die Frage, ob Menschen die Erinnerungen der ganzen Welt beeinflussen sollten. Dadurch erhält der Roman noch eine philosophische Komponente.
Ein gutes Buch braucht für mich auch immer überzeugende und vielschichtige Charaktere. Lisavet und Ernest sind das auf jeden Fall. Sie treffen gute und schlechte Entscheidungen, sie hinterfragen sich und fühlen mit dem ganzen Herzen. Die Beziehung der beiden ist echt und hat Höhen und Tiefen.
Obwohl es keine großen Plottwists gab, war die Geschichte doch immer spannend. Alles ist lebendig beschrieben, sodass ich direkt Bilder im Kopf hatte. Sie wurden zu einem emotional reichen Film in meinen Gedanken. Das beschreibt mein Lesegefühl am besten.
Ich kann Das Buch der verlorenen Stunden allen Menschen empfehlen, die eine vielschichtige Mischung verschiedener Themen mögen und sich gerne von einem Buch in eine andere Welt tragen lassen.
Das FBI-Team SCU (Strange Crime Unit) hat sich auf besonders seltsame Morde spezialisiert. Auch der aktuelle Fall gehört dazu. Vor Leuchttürmen werden tote Frauen gefunden. Das seltsame daran sind die Tätowierungen. Die Frauen haben überall auf dem Körper zu ihrem Namen passende Blumen. Der Agent Tiberius Granger wird von diesem Fall besonders getroffen. Er entdeckt Verbindungen zu seiner eigenen Vergangenheit und muss befürchten, dass Personen zu Schaden kommen könnten, die ihm nahestehen. Darüber hinaus kommt auch noch ein Hurrikan auf die Ermittler zu.
Das Setting der Geschichte hat direkt mein Interesse geweckt. Das Tätowieren der Namensblumen wirkt verrückt und ich wollte wissen, was sich dahinter verbirgt. Mir persönlich hat die Aufklärung am Ende auch sehr gut gefallen. Im Laufe der Geschichte entdeckte ich nach und nach immer mehr Einzelheiten, zum Fall und zu Tiberius Geschichte.
Der Aufbau des Buches hat die Spannung noch gesteigert. Zwischen den Szenen mit dem Ermittlerteam liegen immer wieder Szenen, die aus der Sichtweise des Mörders und vor allem aus der Sichtweise eines Gardengirls geschrieben sind. Jeder Abschnitt endet dabei mit einem kleinen Cliffhanger. Daher war es schwer, das Buch nach einem Kapitel zur Seite zu legen.
Die Sichtweise des Opfers ist teilweise schwer zu ertragen. Es wird sehr deutlich, was der Mörder den Frauen antut. Wer davon nichts lesen will, für den ist Garden Girls eher nichts.
In der Geschichte gibt es mehrere Plottwists. Einer davon hatte mich besonders überrascht. Es gab aber auch nur wenige Hinweise darauf. Allerdings ist Garden Girls auch eigentlich ein dritter Band einer Reihe. Auf Englisch gibt es noch zwei weitere Bände, die vor den Ereignissen um die tätowierten Frauen liegen. Ich vermute daher, dass es mit ein bisschen Vorwissen aus den ersten Bänden noch weitere Hinweise entdeckt werden könnten.
Leider wurde mein Leseerlebnis am Ende etwas getrübt. Die meisten Frauen können gerettet werden. Dies war aber nur mit einer Reihe von glücklichen Zufällen möglich, die Tiberius dann als göttliche Interventionen interpretiert. Vor diesen Erlebnissen hat er alle Religionen vehement abgelehnt. Dann entdeckt er aber seine Religiosität. Das hat auf mich unglaubwürdig gewirkt.
Insgesamt ist Garden Girls für mich aber ein solider Thriller, den ich gerne gelesen habe.
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