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CoraM
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Erkrath

Bewertungen

Insgesamt 160 Bewertungen
Bewertung vom 10.11.2025
Wolf, Isabelle

BUNT - Lifestyle in Farbe


ausgezeichnet

Bei meinem letzten Besuch in der Düsseldorfer Zentralbibliothek fiel mir beim Stöbern ein wahrhaft „buntes Buch“ in die Hände. Der gleichnamige Titel stammt von Isabelle Wolf. Die Lektüre entführt in die Welt der Farben. Den damit verbundenen Bedeutungen und Assoziationen. Die Autorin taucht mit dem Farbpinsel tief in die gesamte Farbpalette.

Beeindruckend sind vor allem die zahlreichen Abwandlungen der Ausgangsfarben. Diese werden in der „Liga der außergewöhnlichen Farbcharaktere“ zusammengefasst. Hier treffen wir beispielsweise auf Unwetterviolett, Frittenblau oder Chartreuse (ein spitzes gelbgrün).

Gelernt habe ich unter anderem, dass die Farbe der Kaffeetasse nachweislich den Geschmack des Kaffees beeinflusst. Besonders die Farben orange bis braunorange zaubern ein cremiges sowie Karamell- und Nussaroma-Geschmackserlebnis auf die Zunge.

Das Buch macht auf jeden Fall gute Laune und vertreibt den Novemberblues.

Bewertung vom 10.11.2025
McFadden, Freida

Die Kollegin - Wer hat sie so sehr gehasst, dass sie sterben musste?


ausgezeichnet

In diesem Thriller traut man besser keinem über den Weg.

Ich liebe die Thriller von Freida McFadden. Wie sie die Leserinnen und Leser geschickt durch den Plot und in die Irre führt. Die Twists, die man meint zu erkennen und doch in eine andere Richtung laufen. Hier stellen sich die Fragen: Ist die von Schildkröten besessene Dawn tatsächlich Opfer eines Verbrechens geworden? Wird ihre Kollegin Natalie sie finden? Welche Rolle spielt Natalies Freund Caleb? Und was hat es mit den E-Mails an Mia auf sich?

Die Kapitel springen zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Meist mit offenem Ende. Werden ergänzt durch E-Mail-Passagen. Das erzeugt einen enormen Sog, dem man sich nicht entziehen kann. Ich habe regelrecht mitgefiebert, wer von den beiden Damen das wahre Opfer ist.

Meine Vermutung wurde widerlegt. So stelle ich mir einen guten Thriller vor. Knackig, mit undurchsichtigen Protagonisten und Twists, mit denen man nicht gerechnet hat. „Die Kollegin“ hat mich absolut überzeugt.

Bewertung vom 10.11.2025
Middleton, Lia

Confession Room


ausgezeichnet

Würdest du deine Beichte in einem digitalen Forum ablegen?
Hättest du keine Bedenken, dass diese irgendwann gegen dich verwendet wird?

Protagonistin Emilia fühlt sich für den Mord an ihrer Schwester verantwortlich. Sie ist von diesem Gedanken regelrecht zerfressen. Süchtig nach dem Portal „Confession Room“, in dem anonyme User Geständnisse verschiedenster Art ablegen. Untreue ist hier das harmloseste. Der Post über zwei angekündigte Morde hält ab sofort London und die Leserschaft in Atem. Und es bleibt nicht bei dem einen.

Die Autorin wechselt geschickt zwischen den Kapiteln über das aktuelle Geschehen und dem im Confession Room hin und her. Diese sind wie ein Tagebuch aufgebaut. Dabei liegt sie ein flottes Tempo vor. Wählt knackige Worte, kurze Sätze und raffinierte Twists. Sie spielt mit Faszination und Abscheu. Es geht um Selbstjustiz und Gerechtigkeit, Schuld und Gewissen. Den Einblick in menschliche Abgründe.

In mir blieb der Gedanke zurück: „Wie weit würde ich gehen, um mein eigenes Leben zu retten?“

Einer der besten Thriller, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Begebt euch in den Beichtraum - ich will nicht zu viel verraten.

Bewertung vom 01.01.2025
Ware, Ruth

One Perfect Couple


ausgezeichnet

Tiefgründiger als jeder Ozean

Wie oft habe ich mir die Frage gestellt, wie gut kenne ich meinen Partner, meine Freunde und Mitmenschen? Diese wird hier als zentrales Thema feinsinnig behandelt.

Lyla weckt als weiblicher Nerd Sympathien. Nico hingegen ist der typische Hottie. Ein sehr konträres Paar. Beim Lesen kommt der Gedanke auf: Kann das wirklich Liebe sein? Sie haben unterschiedliche Werte und Vorstellungen. Lyla wirkt erwachsen, hadert mit ihren Ängsten und Zukunftsplänen. Nico lebt in den Tag hinein und träumt von einer großen Schauspielkarriere. Aus einer gewissen Verzweiflung heraus, stimmt Lyla dem Abenteuer Inselerlebnis zu. Dort treffen sie auf vier weitere Paare, die ebenfalls nicht unterschiedlicher sein könnten.

Alle zehn Charaktere haben ihre Besonderheit. Diese zeigt sich spätestens beim Kampf ums Überleben. Es geht um Liebe, Rache, Hass, Macht, Schuld, Neid, Wut, Reue und Frauenpower. Überaus vielschichtig - ähnlich einem Spinnennetz fein gewoben und immer größere Kreise ziehend. Eingestreute Verwirrungen sorgen für Nachdenklichkeit. Die Autorin lässt dem Lesenden Zeit, ins Geschehen einzutauchen, zieht das Tempo geschickt an, wodurch ein ungeheurer Sog entsteht.

Ein starker Plot, der auf der großen Kinoleinwand mit Sicherheit großen Anklang finden würde.

Fazit: Dieses Buch ist mehr als ein Thriller. Der Blick in die menschliche Seele, ihr Facettenreichtum, ihre Verletzlichkeit und ihre Abgründe. Schon lange haben mich die letzten zwei Buchseiten nicht mehr so berührt wie diese.

Bewertung vom 16.05.2022
Bailey, Kristen

Wo kann ich bitte meinen Mann zurückgeben?


weniger gut

Datingpannen in der Mehrzahl sucht man hier vergeblich

Roman Wo kann ich bitte meinen Mann zurückgeben? von Kristen Bailey erschienen am 29.04.2022 im Bastei Lübbe Verlag, gelesen als Taschenbuch mit 432 Seiten

Der Prolog und das erste Kapitel haben meine Leseerwartung sehr hoch geschraubt. Der lockere sowie humorvolle Schreibstil gepaart mit Emmas eingerosteten Flirterfahrungen trafen bei mir ins Schwarze. Die Datingpanne mit dem weinerlichen Phil macht Lust auf mehr. Aber: Der starke Auftakt fällt mit gleicher Intensität genauso wieder ab. Der Plot verliert sich plötzlich in Klischees, die so unglaubwürdig sind, dass man den Eindruck gewinnt, ein Wechsel ins Märchengenre hätte stattgefunden. Den Charakteren fehlt aufgrund der Oberflächlichkeit gänzlich die Tiefe. Emma nervt mit ihrem mangelnden Selbstbewusstsein und peinlichen Zugeständnissen. Mir drängte sich die Frage auf, wie man als erwachsene Frau und Mutter so naiv und masochistisch sein kann. Auch ihre jüngere Schwester Lucy kann die ein oder andere Szene mit ihren „schmutzigen“ Gedanken nicht aufwerten. Meist ist sie einfach nur peinlich. Der Zusammenhalt der fünf Schwestern ist zunächst sehr stimmig, doch wird dieser mit einer Banalität zunichte gemacht.

Meine persönlichen Highlights sind die kurzen Auftritte von Emmas Töchtern Iris (die Emma liebevoll Kartöffelchen nennt – ein weiterer Pluspunkt) und Violet. Kindermund tut einfach Wahrheit kund. Ein stummes Zwiegespräch zwischen einem Baby und Emmas künftigem Lover. Vor allem jedoch Emmas kleiner Patient Lewis, der eine ganz eigene Art des Umgangs mit seiner Krankheit und der Trennung seiner Eltern hat.

Fazit: So sehr hatte ich mich auf die Lektüre gefreut und bin bitter enttäuscht. Schade, dass die Autorin das begonnene Tempo nicht beibehalten hat. Vor allem habe ich den im Klappentext angepriesenen Dating-Dschungel schmerzlich vermisst. Dem Plot fehlt absolut die nötige Würze und Realität.

Bewertung vom 08.09.2021
Cooper, Ellison

Totenschrein / Sayer Altair Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Göttinnen des Amduat

Thriller Totenschrein von Ellison Cooper erschienen am 02.08.2021 im ullstein Verlag, gelesen als E-Book 376 Seiten

Wer die Reihe um Sayer Altair kennt, weiß, dass es hier nicht zimperlich zugeht, sondern Schlag auf Schlag. Die Protagonistin muss stets körperlich und seelisch viel verkraften. So auch hier. Ellison Cooper schickt uns auf eine geschichtliche Reise ins alte Ägypten und wartet mit der ein oder anderen unvorhersehbaren Wendung auf. Hier stimmt die Waage zwischen Hintergrundwissen und Fiktion. Die Charaktere gewinnen immer mehr an Tiefe. Kurze knackige Kapitel und wechselnde Settings lassen den Leser das Buch schwer aus der Hand legen.

Fazit: Ein weiterer sehr temporeicher Thriller aus der Feder der Autorin, die sich bereits mit ihrem Debüt in mein Herz geschrieben hat. Wie immer bin ich auf den nächsten Teil gespannt und freue mich aufs nächste Jahr.

Bewertung vom 15.08.2021
McCreight, Kimberly

Eine perfekte Ehe


sehr gut

Mehr Schein als Sein

Thriller Eine perfekte Ehe von Kimberly McCreight erschienen am 03.05.2021 im Droemer Knaur Verlag, gelesen als Print 544 Seiten

Eins vorab: Unter einem Thriller verstehe ich etwas anderes. Hier handelt es sich um ein Drama mit juristischem Touch. Die ein- oder andere Denkweise der weiblichen Darstellerinnen kann man erschreckenderweise nicht nur nachvollziehen, sondern hat diese u.a. bei sich selbst schon einmal beobachtet.

Der Plot startet zügig und fesselnd. Abwechselnde Erzähler sowie Auszüge aus Vernehmungsprotokollen wechseln sich ab, machen die Geschichte dadurch spannender.. Geschickt lässt die Autorin diverse Twist einfließen, die den Leser auf die falsche Fährte locken. Erzählstil und Charaktere sind gut ausgearbeitet.

Fazit: Ein solider Roman, dem das Zeug zum absoluten Pageturner allerdings fehlt.

Bewertung vom 08.08.2021
Walsh, Rosie

Ein ganzes Leben lang


sehr gut

Alles basiert auf einer Lüge

Zu Beginn des ersten Teils nimmt mich der Schreibstil gefangen, vor allem wie Leo über Emma denkt und spricht. So liebevoll und besonders. Man spürt zwischen den Zeilen, wie sehr er sie liebt, was sie ihm bedeutet. Doch schließlich kommt er dahinter, dass sie etwas vor ihm verbirgt und er weiß nicht mehr, was und wem er glauben kann. Im zweiten Teil wird Emmas Vergangenheit aufgearbeitet. Der Leser erfährt vor Leo ihr wahres Geheimnis. Doch ist dem wirklich so? Denn im dritten Teil wartet die Autorin mit einem cleveren und überraschenden Twist auf, mit dem keiner gerechnet hat.

Der wunderschöne Epilog mit einer ergreifenden Kernaussage macht einige Längen in diesem Buch wett. Dennoch hätte ich mir etwas weniger Drama, dafür mehr Interaktion von den Protagonisten und eine knackigere Plotabwicklung gewünscht. Auch Emmas ständige Suche nach einer bestimmten Krabbenart rückte mir zu sehr in den Vordergrund.

Fazit: Ein Roman, der nachdenklich aber auch versöhnlich stimmt. Eine Geschichte, die an die einzige und wahre Liebe glauben lässt. Gerade in dieser Zeit eine Bereicherung für die Seele.

Ganz herzlich danke ich dem Verlag und Penguin Random House für die Zurverfügungstellung des Rezensionsexemplars.

Bewertung vom 12.07.2021
Rayne, Piper

Confessions of a Bad Boy / Baileys-Serie Bd.5


sehr gut

Mister Charming

Roman Confessions of a Bad Boy von Piper Rayne erschienen am 31.05.2021 im Forever Verlag, gelesen als Ebook 243 Seiten

Jedem Buch von Piper Rayne fiebere ich entgegen und werde nie enttäuscht. Band 5 um die Bailey Geschwister hat zwar ein paar Schwächen, besticht aber durch einen besonders charmanten und wandlungsfähigen männlichen Protagonisten. Denver hat mir mit seiner zunächst „scheinbar“ distanzierten und kühlen Art sehr gut gefallen. Im Laufe der Geschichte erfährt die Leserin den wahren Hintergrund seiner Reserviertheit. Wer nur ein bisschen empfänglich für diesen jugendlichen Schwerenöter ist, wird ihm, wie auch ich, hoffnungslos verfallen. Lässt er doch die Frauenherzen höher schlagen und das kleine Mädchen in uns wieder zur Romantikerin werden.

Chloe hingegen empfand ich ob ihres ständigen Haderns mit sich selbst und der Liebe etwas anstrengend. Auch ihre schnelle Fluchtbereitschaft ließ sie als nicht besonders reif und oberflächlich erscheinen.

Natürlich hat Oma Dori wieder ihre geschickten Finger im Spiel und ist wie selbstverständlich in Liebesdingen immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Sämtliche Baileys nebst ihren besseren Hälften haben ihren Auftritt und für Neugier auf den kommenden Teil ist gesorgt.

Alles in allem habe ich mich wieder gut unterhalten gefühlt und konnte für ein paar Stunden der Realität entfliehen. Genau so soll es sein.

Bewertung vom 28.03.2021
Rayne, Piper

Falling for my Brother's Best Friend / Baileys-Serie Bd.4


sehr gut

Wenn die Maske fällt

Roman Falling for my Brother‘s Best Friend von Piper Rayne erschienen am 01.03.2021 im Forever Verlag, gelesen als Ebook 289 Seiten

Savannah hat sich nach dem Tod der Eltern hinter einer Fassade aus Perfektion versteckt, um das Familienunternehmen führen und selbst funktionieren zu können. Dass jahrelang unterdrückte Gefühle irgendwann an die Oberfläche geraten und drohen überzuborden, ist nur eine Frage der Zeit. Wenn dann plötzlich der Richtige vor einem steht, spielt der Hormonhaushalt komplett verrückt und die bis dahin gewahrte Maske stürzt ein. Liam, der bereits als Teenie eine Schwäche für Savannah hatte, weiß, wie er sie aus der Reserve locken kann und startet ein Experiment mit ungeahnten Folgen.

Der Schreibstil ist gewohnt locker und unterhaltsam. Die Figuren sind liebenswert bis verschroben. Großmutter Dori spielt natürlich wieder kräftig Liebesamor und wartet mit der ein oder anderen Überraschung auf. Lediglich das abrupte Ende und die verknüpfte Überleitung zum nächsten Teil waren dieses Mal nicht so nach meinem Geschmack.

Fazit: Ein neuer Wohlfühlroman mit der richtigen Dosierung Humor und prickelnden Seiten aus der Feder von Piper Rayne. Es ist immer wieder schön mitzuerleben, wie die Geschwister Bailey einer nach dem anderen ihr passendes Gegenstück finden. Band 5 lässt ja zum Glück nicht lange auf sich warten.