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Benutzername: 
Lisa96
Wohnort: 
Augsburg

Bewertungen

Insgesamt 2 Bewertungen
Bewertung vom 14.03.2016
Missing Girl - Verschollen
Cooper, E.E.

Missing Girl - Verschollen


weniger gut

Kalah, Beth und Britney sind beste Freundinnen - unzertrennlich. Doch deren Beziehung ist kompliziert und am Abend vor Beths 18. Geburtstag kommt es wieder mal zu einem Streit zwischen den B's. Am nächsten Tag ist Beth dann spurlos verschwunden. Kalah, die starke Gefühle für Beth entwickelt hat, versucht verzweifelt hinter den Grund ihres Verschwindens zu kommen. Sie glaubt nicht daran, dass Beth einfach nur abgehauen ist, wie es ihr Britney immer wieder versichert. Bevor Kalah etwas herausfinden kann, ist auch Britney weg und alles sieht nach einem Selbstmord aus. Nun ist Kalah ganz allein und auf sich gestellt.

Das Buch ist sehr flüssig geschrieben, den Einstieg findet man sehr gut und man ist schnell drin in der Geschichte. Die Seiten sind sehr schnell gelesen Im Mittelpunkt steht nicht die verschwundene Schülerin sondern die Gedanken und Gefühle von Kalah. Deshalb verliert hier das Buch ein wenig an Spannung - einen Thriller würde ich dieses Buch nicht nennen. Auch war für mich das Buch sehr vorsehbar. Nichts hat mich wirklich überrascht. Das Ende ist zwar in sich geschlossen, lässt aber viele Fragen offen. Ich denke dieses Buch ist der Beginn eine Reihe, Fortsetzung wird folgen.

Die Hauptperson Kalah hat mich nach einer Weile richtig genervt. Am Anfang ist sie recht naiv. Verändert sich für ihre Freundinnen nur um ihnen zu gefallen. Das macht diese Freundschaft ziemlich oberflächlich. Auch ist sie nicht ehrlich zu ihrem freund. Warum macht sie nicht mit ihm Schluss, wenn sie Beth doch liebt? Auch habe ich zu Beth keinen Zugang gefunden. Auf mich wirkt sie ziemlich unzuverlässig und sprunghaft. Britney ist auch ein Typ Mensch, mit dem ich weniger was zu tun haben möchte. Sie ist zickig und läuft mal was anders, wie sie sich das vorstellt, ist das das Ende der Welt für sie. Insgesamt sind die Charaktere sehr Klischee beladen und oberflächlich.

Was mir richtig gut gefällt, ist das Cover. Es wirkt sehr schlicht und geheimnisvoll. Das hat mich sehr angezogen. Auch der klappentext war super sympathisch und hat zum Lesen eingeladen.

Insgesamt ein 0815 Jugendbuch - gut zu lesen, mehr aber nicht!

Bewertung vom 13.03.2016
Anna und der Schwalbenmann
Savit, Gavriel

Anna und der Schwalbenmann


gut

Dieses Buch - der Debütroman von Gavriel Savit- spielt zur Zeit des zweiten Weltkrieges in Krakau. Im Mittelpunkt steht die 7-jährige Anna. Diese spricht diverse Sprachen und hat bei ihrem Vater eine unbeschwerte Kindheit. Bis ihr Vater sie eines Tages bei einem Freund der Familie lässt und von den Deutschen mitgenommen wird. Er kehrt nie zurück. Der Freund der Familie kann Anna nicht bei sich behalten und schickt sie weg. Hier beginnt das Abenteuer von Anna.

Einsam und verzweifelt trifft sie auf einen fremden Mann - den Schwalbenmann. Von diesem Zeitpunkt an sind die beiden gemeinsam unterwegs. Sie wandern ohne sichtbares Ziel durch die Wälder Polens. Sie werden schnell zu einem eingeübten Team - der Schwalbenmann bringt Anna alles bei was sie in der Natur wissen muss und beschützt sie. Er wird zu ihrem Ersatzvater. Während ihrer Reise treffen sie schließlich auf Reb Hirschl, der sie den beiden anschließt. Zu dritt stehen sie viele gefahren durch und müssen die Schrecken des Krieges hautnah erleben. Doch eines Tages ändert sich alles und Anna muss sehr schnell erwachsen werden, um das Überleben sichern zu können.

Der Schwalbenmann bleibt für den Leser bis zum Ende ein Rätsel. Man weiß nicht wer er ist, woher er kommt, warum er Anna mitnimmt,.... Man weiß nichts. Es bleiben viele Fragen offen und es ist dem Leser seine eigene Interpretation überlassen. Eine Tages fragt Anna, warum sie denn so lange unterwegs sind und was sie denn suchen. Die Antwort darauf seitens des Schwalbenmanns ist, dass sie einen seltenen Vogel helfen und wenn andere diesen Vogel finden, zerstören sie diesen. Für mich ist Anna dieser Vogel.

Insgesamt bleiben sehr viele Fragen offen, eine Logik der Geschichte sollte man hier nicht erwarten. Auch sind viele Ereignisse in diesen Buch sehr unrealistisch - wie sollten die beiden Jahre lang in der wild is Leben ohne krank zu werden? Wo bekommen die beiden Klamotten her? Die Geschichte ist mit einem Märchen zu vergleichen.

Die Sprache ist sehr flüssig und teilweise sehr poetisch. Die Erzählung ist immer sannend und auch wenn das Thema nicht leicht ist, kann man es seht gut lesen.

Das erste 3/4 des Buches hat mir sehr gut gefallen. Danach knickt das Buch leider ein. Nach dem Treffen mit dem Krämer wird es leider sehr verworren. Die Geschehnisse werden sehr unrealistisch und vieles könnte ich einfach nicht nachvollziehen - mir haben mehr Erklärungen gefehlt. Das Ende hat mir gar nicht gefallen - was passiert danach? Wo kommt Anna an? Was wird aus dem Schwalbenmann?

Mein Fazit: ein gutes Buch, dass gegen Ende sehr nachlässt. Einem Erwachsenen jedoch zu empfehlen. Ob es für Jugendliche - es ist ein jugendbuch - zu empfehlen ist, wage ich zu bezweifeln. Gerade weil es am Ende so verwirrend wird.