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GeSchwaetz

Bewertungen

Insgesamt 35 Bewertungen
Bewertung vom 18.05.2025
Der Kaiser der Freude
Vuong, Ocean

Der Kaiser der Freude


ausgezeichnet

Freud und Leid gehen Hand in Hand durch diesen Roman.

Amerika. 2009. Gladness, ein Name wie Hohn für das heruntergekommene Kaff in New England.
Der Roman beginnt mit Schilderungen dieses trostlosen Ortes und seiner Umgebung, die durch die sanfte und poetische Sprache Ocean Vuongs abgemildert werden, die wie selbstironische Notwehr klingen, ohne die das Leben dort nicht zu ertragen wäre.
Hai wurde 1989 in Vietnam geboren. 1991 flüchteten seine Mutter, Tante und Großmutter mit ihm in die USA.
Als er 19 Jahre alt ist, erzählt er seiner Mutter, er führe nach Boston, um dort Medizin zu studieren, geht aber ins „New Hope Recovery Center“, eine Entzugsklinik in Gladness. Aus der Klinik entlassen, geht er antriebslos durch die Gegend und quält sich mit der Frage, was er anfangen soll mit seinem Leben. Schließlich klettert er auf eine Eisenbahnbrücke. Als er dort auf der falschen Seite des Geländers steht, entdeckt Grazina ihn, eine ältere Frau, die ihm zuruft, er solle von dort herunterkommen. Zwischen den beiden entwickelt sich ganz langsam eine Freundschaft. Hai jobbt in einem Fast Food Restaurant, deren Mitarbeiter alle ihre Besonderheiten haben, wodurch sie Verständnis füreinander entwickeln, wenn manche ihrer Aktionen außerhalb der Arbeit auch noch so schräg sind. Es schafft eben nicht jeder Mensch den American Dream leben zu können. Sie alle im Buch sind sympathische Loser. Sie kommen von außen mit großer Verzweiflung und vager Hoffnung, schaffen es aber nicht mal bis in die Mitte der Gesellschaft.
Ocean Vuong vermittelt einem das Gefühl, man säße bei trübem, nasskaltem Wetter im Zentrum des Ortes Gladness an einer Bushaltestelle und könnte all seine Figuren beobachten und belauschen.
Ich empfand es sehr angenehm, dass die Hautfarben der beschriebenen Charaktere, ihre sexuellen Präferenzen u.a. nicht besonders herausgestellt wurden.
Obwohl der Autor sehr viele aktuelle und gesellschaftsrelevante Themen eingebracht hat, fügen sie sich schlüssig in die Handlungen ein.
Durch seinen feinen Humor bietet er einem immer wieder die Gelegenheit zum Durchatmen bei der all der Sadness in und um Gladness.
Ocean Vuong ist mit seiner Empathie, seiner sensiblen Sprache, seinen philosophischen Fragen und seinen genauen Beobachtungen der „kaputten“ Menschen in einer zerbröckelnden Gesellschaft ein inspirierender Roman gelungen, der so schnell nichts an Aktualität verlieren wird.
Mich hat er begeistert.

Bewertung vom 26.04.2025
Der Junge aus dem Meer
Carr, Garrett

Der Junge aus dem Meer


sehr gut

Das Fremde in uns

Garrett Carr erzählt in „Der Junge aus dem Meer“ von Zugehörigkeit und Entfremdung

Im Jahr 1973 wird an der rauen Westküste Irlands, in Donegal – einem Ort, dessen Name einst „Festung der Fremden“ bedeutete –, ein neugeborenes Kind am Strand gefunden.
Ambrose Bonnar, einer der Fischer des Städtchens, und seine Frau Christine adoptieren den Jungen, den sie Brandan nennen. Sie haben bereits Declan, ihren zweijährigen, leiblichen Sohn.
Die Bewohner Donegals reagieren interessiert aber gelassen auf das Findelkind. Man mischt in die Konflikte anderer nicht ein. Das Meer bringt und nimmt, was es will.
Garrett Carr erzählt sehr einfühlsam in seinem Roman, wie sich das Leben und die Gewissheiten der Familie Bonnar und der Gemeinschaft der Bewohner Donegals, durch die Anwesenheit Brandans verändern, der immer ein Fremder bleiben wird.
Die Geschichte wird in einer eher ungewöhnlichen, auktorialen Wir-Form erzählt. Durch den wechselnden Tonfall des Erzählers fragt man sich, ob die Gemeinde spricht, oder die Wände des örtlichen Pubs die Geschichten weiterflüstern, die sie seit Jahrzehnten aufgesogen haben.
Ab und zu klingt ein feiner sarkastischer, schwarzer Humor durch.
Wie in diesem Zitat über eines der Fischerboote, über das lapidar bemerkt wird: „Ein unkartierter Felsen beendete das Arbeitsleben der ‚Ard Barra‘“.
Formal wählte der Autor eine fragmentarische Erzählweise. Die Kapitel sind durch Zeitsprünge voneinander getrennt, die in schnellen, beinahe nachrichtlichen Aufzählungen über Episoden aus dem Leben der Familie Bonnar und den Ereignissen in Donegal, angerissen werden. Einige Figuren geraten leider zur bloßen Staffage.
Zwischendurch tauchen hier und da etwas naiv klingende und kitschige Beschreibungen auf. Ein paar Formulierungen wie „Er tat wie ihm geheißen.“, waren mir zu altbacken. So sprach in den 1970er und 80er Jahren sehr wahrscheinlich längst niemand mehr.
Trotz dieser kleinen Schwächen bleibt „Der Junge aus dem Meer“ eine berührende Geschichte über Identität, Zugehörigkeit und die feinen Risse in familiären und gesellschaftlichen Gefügen, an die man sich gerne erinnern wird.

Bewertung vom 14.04.2025
Das ist Glück
Williams , Niall

Das ist Glück


ausgezeichnet

Was für ein Lese-Glück!

Noel Crowe erinnert sich an Ereignisse, die sechs Jahrzehnte zurück liegen. 1958 verbrachte er als 17 Jähriger den Sommer bei seinen Großeltern in Faha, einem kleinen Dorf an der irischen Süd-Westküste, in dem es ständig regnete. Als Christy, der im Auftrag der Regierung für die anstehende Elektrifizierung des Dorfes und der Gegend, in Faha ankommt und als Untermieter bei seinen Großeltern einzieht, wird einiges anders.
Technische Fortschritte und persönliche Rückschläge bestimmen unser aller Leben, durch die sich Gemeinschaften und Gesellschaften verändern.
So, wie Niall Williams den Regen und die Menschen im irischen Faha beschreibt, hat man gleich das Gefühl, dieses Flair spüren zu können.
In seinen wunderbar literarischen und wortgewandten Erzählstil, mit einem sehr humorvollem Unterton und einer sympathischen Selbstironie, habe ich mich sofort verliebt.
Die Beschreibungen des Wetters und des Himmels als Spiegelbild der Seele, metaphern sich durch den gesamten Roman, der in den letzten Kapiteln kleine sprachliche Schwächen, ein paar Wiederholungen und einige kitschige Umschreibungen zu viel bietet.
Insgesamt hat es Spaß gemacht, diesen Roman zu lesen. Ich hatte das Gefühl, auf viel mehr als 464 Seiten dabei gewesen zu sein, so dicht webte der Autor viele kleine Geschichten um den Haupterzählstrang und seine Figuren herum.
Das minimalistische Motiv auf dem Cover und der schlichte Titel erklären sich im Verlaufe des Romans. Mit einem passenderen Titel bekäme das Buch mehr Aufmerksamkeit, die es auch verdient hat.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.03.2025
Pearly Everlasting (eBook, ePUB)
Armstrong, Tammy

Pearly Everlasting (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Abenteuerliche Begegnungen in Kanada

1918 wird Pearly Everlasting in einem Holzfällercamp, weit draußen in den kanadischen Wäldern, geboren. Auf dem Greenlaw Mountain in New Brunswick.
Die Familie ist bei den Holzfällern beliebt, der Vater ist der Camp-Koch, die Mutter versorgt die Verletzungen der Männer, die sie sich bei der schweren und gefährlichen Arbeit zuziehen.
Eines Tages im Winter finden die Männer einen neugeboren, verwaisten Bären in seinem Versteckt. Der Koch bringt es nicht übers Herz, das Tier dort draußen verhungern zu lassen. Er nimmt ihn mit in die Hütte der Familie und legt ihn zu Baby Pearly Everlasting. Pearly und der Bär Bruno werden unzertrennlich bleiben. Everlasting love.
16 Jahre später wird im Wald ein Mann tot aufgefunden. Man hält Bruno für den Täter, fängt ihn ein und bringt ihn weg. Pearly macht sich auf die Suche nach Bruno. Weil sie verschwunden ist, ohne jemanden einzuweihen, wird Ansell, einer der Männer, ihr folgen, um Pearly und Bruno zurück nach Hause zu bringen. Für beide beginnt eine abenteuerliche Reise durch die Wälder und Dörfer Kanadas.
Tammy Armstrongs Roman ist spannend, unterhaltsam, detailreich, angereichert mit kleinen mystischen und märchenhaften Elementen, ein wenig Coming of Age, etwas Roadtrip-Feeling, feministischen Anspielungen und vielen Figuren und deren Erlebnissen. Hier und da gibt es einen Fingerzeig auf den historischen Hintergrund, in dem sich die Geschehnisse abspielen.
Auch wenn mir manche Wendungen in den Geschichten von Pearly und Ansell während ihrer Touren etwas zu konstruiert sind, kann ich diesen Roman jedem empfehlen, der sich gerne von guten Geschichten unterhalten lassen will.

Bewertung vom 08.03.2025
Hase und ich
Dalton, Chloe

Hase und ich


ausgezeichnet

Ein sanftes und überzeugendes Plädoyer für den Tier- und Naturschutz.

Schon die liebevolle und ansprechende Buchgestaltung und Chloe Daltons literarischer Prolog mit stimmungsvollen Beschreibungen der Natur und des Wetters machen Lust darauf, dieses Buch zu lesen und nicht mehr aus der Hand legen zu wollen.
Während des Corona-Lockdowns zieht sich die politische Beraterin und Expertin für Außenpolitik, die es gewohnt ist beruflich sehr viel zu reisen, in ihr Haus auf dem Land zurück.
Während eines Spaziergangs findet sie einen, nur wenige Tage alten, Feldhasen. Da sie kein Muttertier entdecken kann, entschließt sie sich nach einigem Zögern und vielen Überlegungen, das Jungtier mit zu sich ins Haus zu nehmen, es aufziehen zu wollen, ohne es zu domestizieren, weil sie es später frei lassen will, wenn es stark genug dafür sein wird.
Durch das Betreuen und Versorgen dieses Wildtieres beobachtet sie viel intensiver die Natur und das Verhalten der Tiere und beschreibt, wie ihr Verständnis dafür gewachsen ist, wie alles miteinander zusammenhängt. Sie erzählt, wie der Mensch in die Lebensräume der Tiere eingreift, oft ohne es zu wissen, oder sich Gedanken darüber zu machen, und wie sich dadurch für die Tiere die Voraussetzungen verschlechtern, die sie zum Überleben brauchen.
Chloe Dalton ist mit der Beschreibung ihrer Erlebnisse und ihrer umfangreichen Recherche über Hasen ein sanftes und überzeugendes Plädoyer für den Tier- und Naturschutz gelungen.

Bewertung vom 25.09.2024
Ein anderes Leben
Peters, Caroline

Ein anderes Leben


sehr gut

Vom Versuch, rückblickend das Leben der Mutter zu verstehen.

Bei Beerdigungen geht es selten nur um denjenigen, dem zu Ehren sich trauernde Menschen zusammenfinden. Nach dem Tod ihres Vaters erinnert sich die jüngste Tochter auch an ihre, vor längerer Zeit verstorbene, Mutter, an ihre Schwestern und an andere Mitglieder der etwas unkonventionellen Familie.
Die Ich-Erzählerin schildert aus ihrer Rückschau, sprunghaft und meist anekdotisch, viele Verhaltensweisen, die sich innerhalb der meisten Familien ähnlich entwickelt haben werden. Das einzig Ungewöhnliche bei ihrer ist, dass Mutter Hannah drei Männer, die alle seit der gemeinsamen Studienzeit miteinander befreundet waren, nacheinander geheiratet hat, sie von jedem Mann eine Tochter bekam und dass alle auch später den Kontakt zueinander nie vollständig verloren haben.
Trotz des anderen Lebens, das Hannah führte, spürt man bei der Tochter, die auch von ihr verlassen wurde, ein Bemühen, das Verhalten ihrer Mutter aus deren Lebenslauf heraus verstehen zu wollen.
Caroline Peters erzählt in ihrem Roman über Hannah, einer Frau, die, wie alle Menschen, geprägt wurde von den Generationen und Lebensumständen vor ihr. Die sich aber von den Erwartungen anderer löste und versuchte, ein Leben zu führen, indem sie ihren eigenen Interessen folgte.
Hier und da unnötig eingestreute Fremdworte passen nicht zum einfachen und unterhaltsamen Sprachstil der Autorin. Wie Fremdkörper unterbrechen sie den Rhythmus der Sätze und damit den Lesefluss.
Dennoch hat man mit diesem Buch eine gute Lesezeit.

Bewertung vom 13.09.2024
Die Gräfin
Nelles, Irma

Die Gräfin


ausgezeichnet

Ein wunderbar, literarisch, spannend und einfühlsam erzählter Roman über Menschlichkeit und Zivilcourage.

6 Tage im Sommer 1944.
2. Weltkrieg.
Nordfriesland.
Diana Henriette Adelaide Charlotte Gräfin von Reventlow-Criminil, die achtzigjährige „Hallig-Gräfin“, lebt seit 30 Jahren sehr zurückgezogen auf ihrem bescheiden Anwesen.
Eines Tages entdeckt sie, aufmerksam geworden durch das Verhalten ihres Hundes, dass vor der Hallig Südfall ein feindlicher Pilot der Royal Air Force während seines Aufklärungsfluges abgestürzt ist. Obwohl „Feindberührung“ strafbar ist, bergen sie und ihr Kutscher den verletzten Engländer und später auch sein Flugzeug. Menschen und Tieren in Not zu helfen, entspricht dem Charakter der Gräfin. Über sie und ihre Familie, aus der sie stammt, sickern nur nach und nach ein paar spärliche Informationen durch. Mehr sind auch nicht nötig.
Irma Nelles erzählt unterhaltsam und interessant. Durch amüsante und authentische Dialoge der norddeutschen Inselbewohner, teilweise auf Plattdeutsch, und viele Naturbeschreibungen, erschafft sie eine sehr lebendige Atmosphäre. Und sie versteht es, Spannung aufzubauen und beherrscht auch die Kunst des Weglassens. Ganz im Sinne der sympathischen Mentalität der Inselbewohner.
Dieser Roman ist sehr empfehlenswert.
- Irma Nelles starb am 24. Juli 2024 und erlebte die Veröffentlichung ihres Romans „Die Gräfin“ nicht mehr. -

Bewertung vom 07.09.2024
Sing, wilder Vogel, sing
O'Mahony, Jacqueline

Sing, wilder Vogel, sing


ausgezeichnet

Auf der Suche nach Freiheit -
Historischer Stoff mit Parallelen zur heutigen Zeit.
Mitte des 19. Jahrhunderts, Doolough in Irland. Armut, Hungersnot und andere furchtbare Ereignisse. Sehr viele Menschen sterben an den Folgen. Honora überlebt nur knapp. Die junge Frau schafft es, sich auf ein Schiff zu schmuggeln, mit dem sie nach Amerika fährt.
Immer wieder sagt sie sich, geh‘ weiter, immer weiter, bis du einen Ort findest, an dem du in Freiheit leben kannst.
Wäre „Sing, wilder Vogel, sing“ nicht vor dem Hintergrund der historischen Hungernsnot erzählt worden, um all die Menschen, die zu Opfern wurden, in Erinnerung zu behalten, könnte man dieses Buch auch als Abenteuerroman bezeichnen. Denn auch in Amerika wird es für Honora nicht einfach, menschenwürdige Lebensbedingungen zu finden.
Jacqueline O‘Mahony erzählt die Geschichte ihrer Protagonistin stellvertretend für so viele Menschen, die bis heute wegen Naturkatastrophen, Kriegen und Vertreibungen und Verfolgungen aus unterschiedlichen Gründen aus ihren Heimaten fliehen müssen.
Sprachlich gibt es ein paar Ungenauigkeiten und manche Begriffe und Formulierungen sind zu heutig und passen nicht zur Zeit der Handlung. Einiges wird wiederholt erwähnt und manche Abschnitte hätten kürzer erzählt werden können.
Insgesamt eine sehr interessante Geschichte. Ein Buch, das man sehr empfehlen kann und dem ich sehr viele Lesende wünsche.

Bewertung vom 14.08.2024
Als wir Schwäne waren
Karim Khani, Behzad

Als wir Schwäne waren


ausgezeichnet

Eine Familie auf der Suche nach Lebensräumen

Wow! Was für ein Text. Wunderbar einfühlsam, authentisch und teilweise poetisch erzählt.
Als der Junge 9 Jahre alt war, flohen seine Eltern mit ihm aus dem Iran nach Deutschland. Sie kamen im Ruhrgebiet an und lebten in einem ghettoisierten Stadtrandteil von Bochum.
Dieser Junge könnte irgendeiner sein, denn so viele haben ähnliches erlebt.
Als Erwachsener schreibt er dieses Buch für seinen Sohn, in dem er den Anfang seiner Geschichte erzählt. Er berichtet ungeschönt über die Lebensverhältnisse, in denen er aufgewachsen ist. Über die inneren und äußeren Konflikte, über die Schwierigkeit von Zugehörigkeit, über die Probleme mit dem Ankommen in einem fremden Land, in einer fremden Kultur. Er erklärt, wie sich aus dem Gefühl der Heimatlosigkeit und permanenter Ablehnung und Ausgrenzung, Wut entwickelt, die bleibt. Wie daraus Hass, Brutalität und Kriminalität werden können. Er hofft, dass sein Sohn diese Zusammenhänge versteht und nicht die Fehler seines Vaters wiederholt.
Dieser Roman ist ein erschütternder Bericht aus einem Milieu der vorprogrammierten Perspektivlosigkeit, in dem man unterzugehen droht, wenn man sich nicht mit viel Mut, Kraft und festem Willen und noch viel mehr, immer wieder neu ein paar Chancen auf ein „normales“ Leben erkämpfen kann.
Der Titel „Als wir Schwäne waren“ deutet vielleicht darauf hin, dass die Familie wie Zugvögel, sich einen neuen Lebensraum suchen musste, der Junge sich später von seinen Eltern trennte, sich ein eigenes „Nest“ baute und sesshaft werden wollte.
Diesem Buch kann man nur viele Leser wünschen.

Bewertung vom 23.04.2024
Nachspielzeiten
Vogelsang, Lucas

Nachspielzeiten


ausgezeichnet

This is a men's world in diesem Buch für Fans des Männerfußballs.

Wem aktuell die Lust am Fußball (aus Gründen) abhandengekommen ist, findet sie beim Lesen dieser unterhaltsamen und teilweise amüsanten „Nachspielzeiten“ vielleicht wieder. Rechtzeitig zur EM im Sommer diesen Jahres in Deutschland.
Lucas Vogelsang, ein Autor mit viel Sinn für wortspielerischen Humor, weckt mit seinem Buch viele Erinnerungen an einige Spieler, große Erfolge, einige Macken und alte Sünden, jedoch ohne Zeige-oder Stinkefinger.
An König Otto (Otto Rehagel, Rehakles und Ioannis Topalidis führten 2004 die Nationalmannschaft Griechenlands zum EM-Sieg).
An Kaiser Franz (Franz Beckenbauer, mit Pelé in New York).
An Paul Gascoigne (Gazza) und Vinnie Jones.
An „Icke“ Thomas Häßler, Mehmet Scholl, Jimmy Hartwig, Ailton, Eike Immel, Tim Wiese u.a.
Dieses sportliche Buch, eine bunte Mischung aus Fußball und Feingeist, Anekdoten, Boulevard-Medien-Berichten und Zwischenlandungen im Trash-TV, bietet viel Swing für Herz und Hirn, im stets rhythmischen Tempowechsel sehr kurzer und sehr langer Sätze. Ich hatte jedenfalls Spaß dabei.