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Sina
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Bremen

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Insgesamt 73 Bewertungen
Bewertung vom 24.06.2025
Neudert, Cee

tiptoi® Bildergeschichten über den Umgang mit Gefühlen - Amélie Amie und die Sache mit der Vielfalt


ausgezeichnet

Toleranz und Empathie kindgerecht vermittelt

Das interaktive Kinderbuch „Amélie Amie - und die Sache mit der Vielfalt“ geschrieben von Cee Neudert, ist empfohlen für Kinder im Alter von 4 bis 7 Jahren. Das Buch ist im Ravensburger Verlag erschienen und Teil der tiptoi-Reihe. Man benötigt somit also einen separat erhältlichen Stift, um alle Features des Buches entdecken zu können.

Das Cover zeigt drei optisch sehr unterschiedliche Kinder vor einem farbenprächtigen Hintergrund, wirkt freundlich und einladend.

Der Inhalt ist in 8 Kapitel unterteilt, wobei es jedoch kein Inhaltsverzeichnis oder Ähnliches gibt. Man startet also direkt rein in die erste Geschichte.

Am Anfang machen die zwei Freund*innen Amélie und Lucky Bekanntschaft mit dem neuen Jungen in der Nachbarschaft: Ben.
Vor Begeisterung darüber, dass endlich Ferien sind, ziehen sie zu dritt los und beschließen einen geheimnisvollen alten Schuppen zu erkunden. Dieser ist mit allerlei Gerümpel gefüllt, bringt die Kinder jedoch schnell auf eine Idee: der gemeinsame Hof der Bewohner soll belebt werden! Also fangen sie an zu pinseln, lassen Blumen sprießen, bauen ein Baumhaus samt Aufzug und dekorieren dies zu einem Platz des Zusammenkommens.

Auf dem Weg durch dieses spannende Abenteuer treffen sie die unterschiedlichsten Menschen und lernen eine ganze Menge über das Thema Vielfalt und wie unterschiedlich sich diese darstellen kann.

Ein tolles Buch mit einer wichtigen Botschaft! Hier lernen die Kleinen kindgerecht anhand von Alltagssituationen den Umgang mit Gegühlen, Respekt, Toleranz und Empathie.

Bewertung vom 17.06.2025
Dave, Raksha

Auf den Spuren unserer Vorfahren


ausgezeichnet

Geschichte mal anders!

“Auf den Spuren unserer Vorfahren” geschrieben von Archäologin Raksha Dave und illustriert von Kimberlie Clinthorne-Wong ist ein Sachbuch für Kinder ab 7 Jahren.

Das Buch beeindruckt direkt auf den ersten Blick durch die hochwertige Qualität und die farbenfrohe Optik. Wie viele Kinderbücher ist es im Großformat gehalten, was den 14 großzügig illustrierten Doppelseiten zugute kommt.
Das Glossar am Ende ist eine tolle Ergänzung und hilfreich, wenn die Kleinen ein Wort genauer erklärt haben möchten.

Das Buch vermittelt in klar verständlich formulierter und kindgerechter Sprache viele spannende Einblicke in die Leben von Menschen der verschiedensten Kulturen.
Auf der ersten Doppelseite wird Ort und Zeit angegeben und das Zusammenleben des jeweiligen Volkes erläutert. Auf der zweiten Doppelseite folgen dann die archäologischen Fundstücke, die Aufschluss über die entsprechenden Fakten geben konnten.

Überrascht hat mich, welche große Rolle Themen wie beispielsweise Nachhaltigkeit und Gleichberechtigung bereits in der Vergangenheit große Wellen geschlagen haben und wie feinfühlig die Autorin diese Themen für Kinder zugänglich beschreibt.

Die Illustrationen bilden ein weiteres Highlight des Buches. Die liebevoll gestalteten Szenen wirken freundlich und einladend, sodass man das Buch auch gerne in die Hand nimmt, um einfach nur hindurch zu blättern. Die Farbvielfalt ist gut abgestimmt und hauchen den Seiten richtig Leben ein.

Ein absolut fantastisches Buch für die ganze Familie, bei dem sowohl Jung als auch Alt noch viel lernen können und eine große Leseempfehlung!

Bewertung vom 17.06.2025
Noort, Tamar

Der Schlaf der Anderen


gut

Den eigenen Rhythmus finden

Janis ist Nachtwache im Schlaflabor, wo sie Sina kennenlernt, die nicht abschalten kann und nächtelang wachliegt.
Innerhalb einer Nacht merken die zwei schnell, dass sie sich miteinander verbunden fühlen und es entsteht eine zarte Freundschaft, welche jedoch bald darauf wieder zu zerbrechen droht.

Die zwei Hauptfiguren könnten kaum unterschiedlicher sein und gleichzeitig spiegeln sie sich perfekt in ihren jeweiligen Lebensrealitäten.
Festgefahren in ihrem Alltag und geprägt von Einsamkeit sehnen sich beide Frauen nach einer tieferen Verbindung und werden dabei immer wieder mit Entscheidungen aus der Vergangenheit konfrontiert.

Das Konzept und der Erzählstil fühlen sich etwas eigenwillig an und erzeugten bei mir das Gefühl, das Gelesene erstmal verarbeiten zu müssen, um auch die Botschaften zwischen den Zeilen zu verinnerlichen. Durch die kurzen Kapitel ist es dennoch sehr gut lesbar und erzeugt einen Sog, dem man sich nur schwer entziehen kann.

Es werden viele Themen angeschnitten, darunter beispielsweise das Rollenbild einer Frau/Mutter, unbezahlte Care Arbeit und Hustle Culture oder wie wir unsere Leben nach gesellschaftlichen Normen richten, ohne dabei auf die eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu hören.
Auch die belastende Arbeit von medizinischen Pflegekräften wird hier kurz thematisiert.
Im Großen und Ganzen werden jedoch für meinen Geschmack zu viele Themen angerissen. Bei einigen hätte ich mir eine tiefere Auseinandersetzung gewünscht und auch kein Problem damit gehabt, wenn das Buch dadurch länger gewesen wäre.
Mitunter fehlte mir der rote Faden, zudem wirkten einige der Handlungen etwas absurd oder gar überflüssig.

Trotz der kleinen Kritikpunkte habe ich das Buch gern gelesen und würde auch weitere Werke der Autorin lesen.

Bewertung vom 17.06.2025
Clarke, Lucy

The Surf House


sehr gut

Trügerische Idylle

„The Surf House“ war mein erstes Buch der Autorin. Da ich mich im Thriller-Genre nicht so gut auskenne, sagte mir der Name Lucy Clarke nicht viel. Schnell habe ich jedoch erfahren, dass ihre Bücher unter den Kennern sehr beliebt sind. Mich persönlich konnte das sommerliche Cover mit Urlaubsfeeling direkt überzeugen.

Bei einem Shooting wird ihr alles zu viel und Bea fasst kurzerhand den Entschluss, ihren Modeljob an den Nagel zu hängen. Während sie ziellos durch die Gassen von Marokko läuft, wird sie von zwei Männern überfallen. Eine junge Frau eilt ihr zu Hilfe, doch die Situation gerät völlig außer Kontrolle.

Die Handlung erleben wir hauptsächlich durch Bea, wird jedoch zeitweise auch aus anderen Perspektiven und in unterschiedlichen Zeitsträngen erzählt. Dieses Stilmittel sorgt im Buch direkt für eine Spannungskurve. Während die Geschehnisse nach dem turbulenten Auftakt etwas vor sich hin plätscherten, wird mit dem Perspektivwechsel wieder etwas mehr an Fahrt aufgenommen.

Wahrscheinlich ist es meiner Vorliebe für True Crime Podcasts geschuldet aber ich hatte von Anfang an eine vage Vermutung in welche Richtung sich die Geschichte entwickelt und dies bestätigte sich dann schlussendlich auch. Nichtsdestotrotz hat mir das Buch sehr gut gefallen. Das Setting wurde wunderbar vermittelt und man hatte als Leser*in das Gefühl gerade selbst am Strand von Marokko zu stehen, umgeben von Palmen zu sein und die Wellen rauschen zu hören.
Klare Empfehlung für alle, die einem seichten Thriller mit sommerlichen Vibes und Urlaubsfeeling suchen!

Bewertung vom 17.06.2025
Miler, Zdenek;Nettingsmeier, Simone

Der kleine Maulwurf als Maler


sehr gut

Nostalgie

Den kleinen Maulwurf, geschaffen von Zdeněk Miler, kennen sicherlich noch viele aus ihrer eigenen Kindheit. Umso schöner zu sehen, dass der Carlsen Verlag mit „Der kleine Maulwurf als Maler“ eine Neuauflage des beliebten Klassikers geschaffen hat.
Da für das Buch die originalen Illustrationen verwendet wurden, sind diese teils leider etwas unscharf. Auch könnte ich mir vorstellen, dass auf Kinder, die keinen Bezug zu der Sendung von früher haben, die Zeichnungen nicht so ansprechend wirken. Zwar gefällt es mir auf persönlicher Ebene, dass diese nicht modernisiert wurden, dennoch könnte es bei den Kids ein Nachteil sein.

In der Geschichte wird der niedliche kleine Maulwurf vom listigen Fuchs verfolgt. Durch Zufall stößt er bei seiner Flucht auf mehrere Farbeimer und somit auf seine Rettung. Er versteckt sich in einem noch vollen Eimer Farbe und verschlägt den Fuchs, welcher glaubt ein Gespenst gesehen zu haben, in die Flucht.
Die kleine Maus, die das ganze Spektakel mit angesehen hat, ist hellauf begeistert von der Farbe und möchte selbst auch angemalt werden. Nach und nach trudeln mehr Waldbewohner ein und bepinseln sich gegenseitig mit der bunten Farbe wilde Muster auf die Körper. Doch damit nicht genug, auch die Pflanzen und alles, was ihnen in die Quere kommt, bekommt ein paar Farbtupfer verpasst. Mit dieser Aktion jagen sie dem Fuchs einen riesigen Schrecken ein. Um sich von dem Gesehenen zu erholen, beschließt dieser erstmal Urlaub zu machen.

Auf amüsante Art und Weise wird hier eine Geschichte über Mut, Selbstvertrauen und Zusammenhalt erzählt.
Von mir eine klare Empfehlung!

Bewertung vom 09.06.2025
Zeid, Jean

Gaming - Eine Pixel-Zeitreise


sehr gut

Auf ins Land der Pixel!

Bei „Gaming – eine Pixel-Zeitreise“ handelt es sich um ein Comic-Sachbuch aus dem Carlsen Verlag, geschrieben von Jean Zeid und illustriert von Émilie Rouge. Hier überzeugen die ansprechende Optik und die hochwertige Haptik sofort: das Buch ist schwer, mit einem stabilen Karton-Einband und aus qualitativem Papier gefertigt.

Der Inhalt ist in 12 Kapitel unterteilt, die verschiedene „Epochen“ im Zeitalter des Gamings darstellen.
Angefangen bei Atari über Sega bis hin zu Nintendo begeben sich die Lesenden auf eine Zeitreise durch die turbulente Welt der Konsolen- und Spieleentwicklung.
Man sollte hierbei im Hinterkopf behalten, dass es sich wirklich um ein als Comic getarntes Sachbuch handelt. Mich persönlich hat das erste Drittel des Buches eher gelangweilt, da es sehr ausführlich, in langen Textpassagen die technischen Entwicklungen der Branche im Laufe der Jahrzehnte beschreibt und mir viele der großen Namen auch gar kein Begriff waren. Für Gen X oder „alte“ Millenials, die sich schon früh für das Thema interessiert haben, mag das anders sein.
Darüber hinaus bietet es aber auch viele spannende, teils skurrile Fakten und Insiderwissen, über die man Schmunzeln oder auch den Kopf schütteln kann.

Zeid und Rouge führen die Lesenden als Protagonist*innen selbst durch die Welt des Gaming und geraten dabei aufgrund ihres Altersunterschieds und den sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten ab und zu aneinander, was die Story auflockert und Abwechslung bietet.
Der comicartige Zeichenstil ist für das Thema passend gewählt und auch die farblich fein auf die jeweilige Zeitepoche abgestimmten Illustrationen stellen ein liebevolles Detail dar.
Positiv hervorzuheben ist zudem der Index am Ende des Buches, mithilfe dessen man ganz einfach nochmal einzelne Begriffe nachschlagen kann.

Alles in allem ein originelles und liebevoll gestaltetes Buch für alle Gaming-Fans oder einfach Interessierte, die keine Lust haben, sich ellenlange trockene Texte durchzulesen aber dennoch etwas zur Entstehung und Entwicklung der Branche erfahren möchten.

Bewertung vom 09.06.2025
Kloeble, Christopher

Durch das Raue zu den Sternen


sehr gut

Zwischen Hoffnung und Wehmut

„Durch das Raue zu den Sternen“ von Christopher Kloeble war mein erster Roman des Autors und hat mich direkt positiv überrascht.

In der Geschichte begleiten wir die 13-jährige Arkadia Fink, auch genannt Moll, ein musikalisch hochbegabtes Mädchen, das alleine mit seinem Vater zusammenwohnt. Arkadias Mutter lehrte sie die Liebe zur Musik, doch seit diese weggegangen ist, wächst in Arkadia der Wunsch trotz ihres Geschlechts in einem Knabenchor zu singen. Für sie steht fest, dass sie auf die großen Bühnen der Welt gehört. Zudem ist sie fest davon überzeugt, dass ihre Mutter zurückkommen wird, sobald sie ihre Tochter auf einer solchen Bühne singen hört.
Bei der Verwirklichung ihres großen Traumes, hat Arkadia mit viel Widerstand zu kämpfen und dringt schließlich vor in eine Welt, in der nicht nur harte Arbeit und unerschöpflicher Fleiß eine große Rolle spielen, sondern auch Misogynie und Vorurteile.

Im Laufe der Geschichte durchlebt Arkadia eine Charakterentwicklung vom trotzig-rebellischen Teenager hin zu einem reflektierten willensstarken Mädchen.
Doch auch die Nebenfiguren sind authentisch dargestellt. Allem voran die Mutter, welche die Leser*innen nur durch Arkadias Gedanken und Erinnerungen oder durch die Aussagen anderer Figuren kennenlernen, hinterlässt einen starken Eindruck.

Ich persönlich habe zwar keinen großen Bezug zu klassischer Musik, dennoch konnte mich die feinfühlige Art, mit der Kloeble die bittersüße Geschichte um Arkadia erzählt vollends überzeugen. Die Themen Trauer und Verdrängung wurden am Ende so kraftvoll und ergreifend dargestellt, dass ich ein paar Tränen nicht zurückhalten konnte. Auch sein poetisch anmutender Schreibstil hat sehr gut zur Handlung gepasst und der Geschichte noch mehr Ausdruck verliehen.
Eine große Empfehlung, nicht nur, für diejenigen, die (klassische) Musik lieben, sondern auch auf der Suche nach einer seichten Geschichte mit viel Tiefgang sind.

Bewertung vom 26.05.2025
Peters, Amanda

Beeren pflücken


sehr gut

Verwobene Schicksale

In ihrem Roman „Beeren Pflücken“, nimmt uns die Autorin Amanda Peters mit auf eine 5 Jahrzehnte andauernde literarische Reise zwischen Nova Scotia und Maine. Aus den Perspektiven der zwei Hauptfiguren erfahren wir welches Schicksal ihre Familien miteinander verbindet und wie dieses Einfluss auf die Leben der Figuren in Gegenwart und Vergangenheit nimmt.

Im Sommer 1962 verschwindet die 4-jährige Ruthie, jüngste Tochter einer Mi’kmaq Familie aus Nova Scotia, welche die Saison über in Maine auf einem Blaubeerfeld arbeitet. Von der Polizei können sie keine Hilfe erwarten und so begibt sich die Familie alleine jeden Tag auf die kräftezehrende Suche nach der kleinen Ruthie, jedoch ohne Erfolg.
Die Trauer, welche mit dem großen Verlust einhergeht, versucht jedes Familienmitglied anders zu bewältigen. Während die Mutter die Hoffnung nie ganz aufgeben kann und fest daran glaubt, dass ihre Tochter noch am Leben ist und irgendwann zu ihnen zurückkehren wird, möchte die ältere Schwester Mae lieber mit der Vergangenheit abschließen. Joe, der zum Zeitpunkt des Verschwindens 6 Jahre alt war und der letzte, der seine kleine Schwester gesehen hat, kann nur schwer mit dieser Verantwortung umgehen und entwickelt seine ganz eigenen Bewältigungsstrategien.

Norma wächst als Einzelkind einer überfürsorglichen Mutter und einem emotional distanzierten Vater in Maine auf. Sie führt ein abgeschiedenes Leben und ihre einzigen richtigen Bezugspersonen sind ihre Tante June und deren Freundin Alice. Seit sie ca. 5 Jahre alt ist, wird sie von widerkehrenden Alpträumen geplagt, die viele Fragen in ihr aufkommen lassen. Könnten ihre Träume vielleicht in Wahrheit Erinnerungen sein? Und wieso fühlt sie so eine tiefgreifende innere Leere in sich? Bei ihrer Mutter stößt Norma auf Widerstand, doch sie scheint schon früh zu ahnen, dass die Dinge anders sind, als man ihr weismachen möchte.

„Beeren Pflücken“ ist eine unfassbar bewegende Geschichte, die sich mit Themen wie der persönlichen, sowie kulturellen Identität, Familie, Trauma, Trauer, Verlust und Hoffnung befasst.
Der wunderschöne Schreibstil und die Sprachgewandtheit Peters‘ machen das Lesen zu einem einzigartigen Erlebnis. Die Vorhersehbarkeit der Handlung ist von Anfang an gegeben und es geht in der Geschichte weniger um ein zu lüftendes Mysterium, als viel mehr um die Schicksale und dessen Auswirkung auf die einzelnen Figuren.

Bewertung vom 26.05.2025
Kullmann, Katja

Stars


gut

Auf Sinnsuche mit den Sternen

Mit „Stars“ hat die Sachbuch-Autorin Katja Kullmann ihr Roman-Debüt erschaffen.

In der Geschichte begleiten wir Carla Mittmann, eine Endvierzigerin, die alleine in ihrer kleinen Altbauwohnung lebt. Nachdem sie ihr Philosophiestudium unfreiwillig a den Nagel hängen musste, sitzt sie ihre Zeit in der Serviceabteilung eines Möbelhauses ab. Um ihren Kontostand etwas aufzubessern betreibt sie nebenher noch eine Website, auf welcher sie ihre astrologischen Beratungsdienste als „Cosmic Charly“ anbietet und das, wobei sie selbst gar nicht daran glaubt.
Als eines Tages plötzlich ein Stein durch ihr Fenster fliegt und Carla daraufhin nicht nur ein Paket mit 10.000 Dollar, sondern auch noch eine rätselhafte Botschaft vorfindet, gerät etwas ins Rollen, was Carlas Welt komplett auf den Kopf stellt…
Mit der finanziellen Absicherung im Rücken traut sie sich endlich, ihren Teilzeitjob zu kündigen und sich das Leben aufzubauen, welches sie sich nicht zu erträumen wagte.

Die Leser*innen begleiten Carla Schritt für Schritt bei ihrer Wandlung von der genügsamen und unsicheren Frau zur geschätzten „Godmother of Astro-Wisdom“.
Obwohl Carla schon älter ist, wirkt sie jünger und es wird das Gefühl eines Coming-of-Age-Romans vermittelt, was mir gut gefallen hat. Es macht Mut und zeigt, dass man sein Leben auch im fortgeschrittenen Alter noch einmal umkrempeln kann, wenn man an sich und seine Ziele glaubt. Wie das Ende des Romans letztendlich zeigt, haben keine „kosmischen Zufälle“ Carla an ihr Ziel gebracht, sondern ihr neu gewonnenes Selbstbewusstsein und ihr positives und aufgeschlossenes Mindset. Sie hat lediglich einen kleinen Anstupser von außen gebraucht.

„Stars“ ist für mich eines dieser Bücher, in welchem die Handlung selbst weniger im Fokus steht, als vielmehr die Botschaften zwischen den Zeilen. Welchen Einfluss hat der Glaube an Esoterik und Astrologie auf die Menschen, insbesondere in (persönlichen) Krisenzeiten? Wie wird dies für kommerzielle Zwecke (aus)genutzt?
Gewünscht hätte ich mir jedoch etwas mehr Tiefgang im Hinblick auf Carlas Vergangenheit. Gerne hätte ich mehr über die gebrochene Beziehung zu ihrer verstorbenen Mutter und ihrer Kindheit generell erfahren.
Auch die Frage, wo das Geld herkam, blieb schlussendlich offen.
Die Wendung am Ende kam überraschend und dennoch überzeugend. Wer eine leichte und kurzweilige Geschichte mit Humor und feiner Satire sucht, wird von „Stars“ nicht enttäuscht werden.

Bewertung vom 26.05.2025
Novak, Genevieve

No Hard Feelings


weniger gut

Den Platz im Leben finden

Penny ist 27 und könnte kaum unzufriedener sein. Sie führt eine Situationship mit ihrem Ex-Freund, den sie eigentlich zurückwill, der sie aber wiederum nur ausnutzt. Sie steckt fest in einem Job, der sie nicht erfüllt angeführt von einer tyrannischen Chefin, die nicht an ihre Fähigkeiten glaubt. Ihre Freundinnen sind in (fast) jeder Hinsicht erfolgreicher als sie und zunehmend genervt von Penny. Genauso, wie ich als Leserin…

Ich habe nicht erwartet, dass das Buch ein Highlight für mich wird, dennoch wurden meine Erwartungen noch untertroffen.
Die Hauptfigur versinkt von einer Situation zur nächsten tiefer im Selbstmitleid und Abhilfe verschafft ihr höchstens der Alkohol. Dieser spielt darüber hinaus ohnehin eine viel zu zentrale Rolle in der Geschichte und auch der Konsum dessen wird zu keinem Zeitpunkt kritisch hinterfragt oder reflektiert. Wobei die Therapiesitzungen, welche Penny im Verlauf des Buches in Anspruch nimmt, dafür hätten genutzt werden können.

Die Therapie an sich hingegen ist ein klarer Pluspunkt, dennoch hätten die Sitzungen etwas ausführlicher und tiefgründiger thematisiert werden können.

Zum Ende hin hellte sich die Grundstimmung des Buches nach und nach auf und natürlich gab es ein Happy End für Penny. Im Großen und Ganzen hat mir das Ende schon gefallen, auch wenn es sehr klischeehaft war. Dennoch hätte ich ein Ende mit Penny als Single auch gefeiert, da so leider wieder impliziert wurde, dass eine Frau nur mit einem Mann beziehungsweise in einer (gut laufenden) Beziehung glücklich sein kann. Dabei hätte es diesen Aspekt meiner Ansicht nach absolut nicht gebraucht, denn Penny hat schlussendlich gelernt, ihren eigenen Wert zu erkennen und dafür einzustehen.

Ich denke, dass ich die Handlung schnell wieder vergessen werde und mir persönlich hat die Geschichte auch keinen richtigen Mehrwert bieten können.
Prinzipiell würde das Buch Leser*innen in ihren frühen 20ern empfehlen. Jedoch ist da immer noch die Sache mit dem Alkohol und für einen Roman, der sich ganz klar an junge Frauen in einem Alter richtet, in welchem sie durchaus noch beeinflussbar sind, wird dieser meiner Meinung nach zu stark verherrlicht. Daher möchte ich nur eine bedingte Empfehlung aussprechen und ziehe bei meiner Bewertung einen Stern ab.