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woerteraufpapier
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Oldenburg

Bewertungen

Insgesamt 17 Bewertungen
12
Bewertung vom 18.05.2025
Gestern waren wir unendlich / Death Duet Bd.1 (eBook, ePUB)
Gaida, Dominik

Gestern waren wir unendlich / Death Duet Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Gestern, heute, unendlich - ein bittersüßes Leseerlebnis

Schon das Cover von Gestern waren wir unendlich hat mich tief berührt. Mit seinen pastelligen Tönen, dem poetischen Motiv und der zarten Melancholie spiegelt es perfekt wider, was zwischen den Seiten verborgen liegt: eine fragile, gefühlvolle Geschichte mit Tiefe. Der wunderschöne Farbschnitt rundet das Gesamtbild ästhetisch ab – ein echter Blickfang mit viel Gefühl.
Doch Gestern waren wir unendlich ist mehr als nur ein schöner Einband: Es ist kein gewöhnlicher Liebesroman, sondern ein emotionales Ausnahmeerlebnis, das mit seiner stillen Intensität überzeugt. Dominik Gaidas Schreibstil hat mich sofort abgeholt – atmosphärisch, eindringlich und absolut authentisch. Seine Beobachtungen sind klug und feinfühlig, die Sprache poetisch ohne je gekünstelt zu wirken. Jede Zeile fühlt sich bedeutungsvoll an, jede Emotion nah und greifbar.
Besonders stark fand ich den subtilen Spannungsaufbau, der nicht durch äußere Dramatik, sondern durch innere Konflikte funktioniert. Die emotionale Fallhöhe ist spürbar, von Anfang an schwingt ein unterschwelliger Schmerz mit. Die Beziehung zwischen Henry und Louis wirkt real, brüchig, zärtlich – und eben nicht idealisiert. Auch die Erzählstruktur ist hervorragend umgesetzt: Die Verbindung zwischen der sich wiederholenden Gegenwart und der chronologisch aufgebauten Vergangenheit ist durchdacht und sorgt dafür, dass keine Längen entstehen.
Die Ich-Perspektive aus beiden Blickwinkeln – Louis’ und Henrys – hat mir gut gefallen, da ich mich dadurch besser in die Charaktere hineinfühlen konnte. Dennoch bin ich mit Henry bis zum Schluss nicht ganz warm geworden. Vielleicht, weil er mir an manchen Stellen zu schwer fassbar blieb – für mich ein kleiner Wermutstropfen in einer ansonsten sehr fein ausgearbeiteten Geschichte.
Die Liebe zwischen den beiden Protagonisten ist intensiv, leise und bewegend. Besonders ihre kleinen Gesten, ihre Nähe, ihre Dialoge haben mich als Leserin tief berührt. Die Themen Vertrauen, Mut und Ehrlichkeit wurden ganz natürlich in den Alltag der Figuren eingewoben – unaufdringlich, aber wirkungsvoll.
Und dann kam das Ende. Zunächst war ich mir nicht sicher, wie sehr mich die Geschichte wirklich berührt hatte – und plötzlich saß ich da, mit einem schweren Herzen und feuchten Augen. Das Buch hat mich im letzten Moment doch noch voll erwischt. Und doch: So schön der Abschluss emotional war, so sehr hätte ich mir etwas mehr Realitätsnähe gewünscht. Das Ende war mir persönlich eine Spur zu idealisiert – was der Wirkung jedoch kaum Abbruch tut.

abschließendes Fazit:
Gestern waren wir unendlich ist ein feinfühliger, atmosphärischer Roman über Liebe, Verlust und die Zerbrechlichkeit zwischenmenschlicher Nähe. Mit einem authentischen Schreibstil, emotionaler Tiefe und einer besonders gelungenen Struktur gelingt Dominik Gaida ein starker Auftakt des Duetts. Auch wenn es für mich nicht ganz zum Lesehighlight gereicht hat, bleibt es ein besonderes Buch, das nachwirkt – und das ich trotz kleiner Kritikpunkte gern empfehle.

Bewertung vom 04.05.2025
Küstenrauschen
Hansen, Marieke

Küstenrauschen


sehr gut

Lea beginnt von vorn

Marieke Hansen nimmt uns in ihrem Wohlfühlroman “Küstenrauschen” mit nach Ostfriesland auf die Krummhörn und lässt uns teilhaben am Leben der Tierärztin Lea Ostendorf, ihrer Familie, ihren Freunden und Arbeitskollegen.
Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich sehr gut lesen. Die Handlungen der Protagonistin sind stimmig und nachvollziehbar.
Das Cover des Buches ist schön gestaltet, bedient sich allerdings dem Klischee, wie man sich Ostfriesland vorstellt: Stand, an dem sich die Wellen brechen, herrlicher Sonnenuntergang und am Himmel kreischende Möwen.
Die Autorin hat mich von Anfang an abgeholt und ich bin ohne Probleme in die Geschichte eingestiegen. Auch alle Menschen, die Ostfriesland nicht kennen, erhalten durch ihre Beschreibungen einen guten Eindruck von Land und Leuten.
Lea kehrt nach einer großen beruflichen und privaten Enttäuschung von München auf die Krummhörn zurück, um in der Tierarztpraxis ihres Großvaters kurzzeitig auszuhelfen. Dies wird für sie zu einer großen Herausforderung, muss sie sich doch ihrem Trauma stellen, das sie vor vielen Jahren von zuhause nach München zum Studium hat gehen lassen. Auch in ihrer Familie läuft nicht alles glatt. Da gibt es Rivalitäten unter den drei Schwestern, die gelöst werden wollen. Der in der Tierarztpraxis tätige Kollege löst bei Lea widersprüchliche Gefühle aus. Ist sie schon bereit für eine neue Beziehung? Gut, dass sie noch ihre Freundinnen aus Schulzeiten hat, auf die sich immer verlassen kann.
Nicht alle Nebenschauplätze konnten mich voll überzeugen, z. B. das Verhalten von Jens und Iven fand ich überzogen. Die im Roman vorkommende Tante von Lea trägt nichts zur Geschichte bei und hätte gerne fehlen dürfen.
Der Autorin ist es ansonsten aber gut gelungen, die verschiedenen Charaktere liebevoll zu beschreiben. Am Ende war mir zu viel Friede, Freude, Eierkuchen. Ich hätte mir die eine oder andere Wendung gewünscht, so war vieles vorhersehbar.
Trotz meiner Kritik hat mich Marieke Hansen gut unterhalten.

Bewertung vom 20.04.2025
A City of Flames / Solaris und Crello Bd.1
Vasquez, Rina

A City of Flames / Solaris und Crello Bd.1


weniger gut

Viel Glut, wenig Flamme: Fantasy mit großem Potenzial – und großen Schwächen

Kurzmeinung: Tolles Cover, schwacher Kern: Die Handlung blieb hinter meinen Erwartungen, der Funke sprang nicht über. Viel Potenzial, wenig Umsetzung.

Auf den ersten Blick ist A City of Flames, der erste Band der dreiteiligen Solaris und Crello-Reihe von Rina Vasquez ein echtes Highlight im Regal: Das Cover ist ein absoluter Hingucker – düster, episch, mit feurigen Tönen und fantasievollen Details, die wunderbar zur Thematik passen. Der wunderschöne Farbschnitt und kleine Designelemente, wie der Drache, der sich zu Beginn jedes Kapitels durch die Seiten windet, haben mein Buchherz höher schlagen lassen. Rein optisch ist das Buch ein Traum.

Leider konnte mich der Inhalt nicht auf dieselbe Weise mitreißen.

Nach dem vielversprechenden Klappentext habe ich eine düstere, komplexe Geschichte erwartet – voller politischer Intrigen, epischer Kämpfe und spannender Wendungen. Stattdessen blieb das große Potenzial der Idee für mich weitgehend ungenutzt. Die Handlung plätscherte ohne echten Spannungsbogen dahin, Wendungen waren vorhersehbar oder wirkten konstruiert, viele Ereignisse blieben ohne Konsequenz. Authentizität? Leider oft Fehlanzeige.

Der Schreibstil war für mich ein zweischneidiges Schwert: Bildhaft und flüssig, ja – aber gleichzeitig auch distanziert. Das hat dazu geführt, dass ich weder mit der Protagonistin Naralía noch mit den männlichen Figuren wirklich mitfühlen konnte. Ihre Entwicklungen – besonders die emotionalen Verbindungen – wirkten auf mich überhastet und wenig nachvollziehbar. Auch die Dialoge, die mir teilweise gefielen, waren nicht frei von Wiederholungen und unrealistisch wirkenden „flirty“ Momenten, die eher störten als bereicherten.
Die Welt, in der Drachen, Gestaltwandler und Magie eine Rolle spielen, ist grundsätzlich interessant, aber das Worldbuilding blieb für mich zu oberflächlich und unübersichtlich – es wirkte, als würde vieles nur angerissen. Auch die Ausbildung zur Venatorin wurde mir zu vage dargestellt.
Einige Nebenfiguren hatten angedeutetes Potenzial, das aber nicht ausgeschöpft wurde. Insgesamt fehlte es mir an Tiefe – sowohl in der Handlung als auch bei den Charakteren. Das Ende? Leider zu einfach gelöst, zu glatt.

abschließendes Fazit:
A City of Flames überzeugt optisch auf ganzer Linie, doch der Inhalt konnte meine Erwartungen nicht erfüllen. Zwischen verschenkten Ideen, fehlender Tiefe und einer Handlung, die mich weder überrascht noch emotional berührt hat, blieb der Funke bei mir leider aus. Kein schlechtes Buch – aber im Vergleich zu anderen Werken in diesem Genre leider deutlich schwächer. Ob ich Band 2 lesen werde, weiß ich noch nicht. Für Fantasy-Fans gibt es meiner Meinung nach deutlich stärkere Alternativen.

Bewertung vom 05.04.2025
Story of My Life / Story Lake Bd.1
Score, Lucy

Story of My Life / Story Lake Bd.1


gut

Klatsch, Klischees & Chaos – aber ohne großen Nachhall

Kurzmeinung: Starker Einstieg, aber dann flacht’s ab: das Buch bietet solide Unterhaltung, bleibt aber zu klischeehaft und wenig erinnerungswürdig!

Lucy Score zählt für mich zu den Autorinnen, bei denen ich weiß, dass mich ein unterhaltsamer Schreibstil, Witz und starke Frauenfiguren erwarten. Umso größer war meine Vorfreude auf Story of My Life – eine Geschichte, die auf den ersten Blick genau das versprach: Chaos, Humor, eine Prise Drama und eine Heldin auf der Suche nach sich selbst.

Und tatsächlich: Der Einstieg in die Geschichte war für mich ein Highlight. Hazel, die mit ihrer kreativen Blockade kämpft und inmitten eines persönlichen und beruflichen Tiefpunkts steckt, ist chaotisch, selbstironisch und sorgt mit ihrem inneren Monolog für zahlreiche Schmunzler. Die Situationskomik und die liebevoll überdrehten Headlines des lokalen Klatschreporters geben der Geschichte einen charmanten Anstrich. Auch der Schreibstil – gewohnt flüssig und lebendig – sorgte dafür, dass ich die Seiten nur so verschlungen habe.
Doch leider konnte das Buch dieses Anfangslevel nicht halten. Ab der Mitte zog sich die Handlung für meinen Geschmack unnötig in die Länge. Die Geschichte verlor an Schwung und wiederholte sich stellenweise, was mir den Lesefluss etwas ausbremste. Mit etwas weniger Seiten und strafferen Entwicklungen hätte Story of My Life deutlich mehr Wirkung entfalten können.
Was mich besonders enttäuschte, war die Ausgestaltung der Figuren. Hazel bringt zwar eine gute Grundlage mit – innere Konflikte, Unsicherheiten, kreative Selbstzweifel – doch ihre Entwicklung verläuft zu vorhersehbar und bleibt an vielen Stellen klischeehaft. Auch die Nebencharaktere sind, obwohl sie teilweise schrulligen Charme versprühen sollen, leider oft nur überzeichnete Klischees ohne echte Tiefe. Die Kleinstadt, die in anderen Romance-Geschichten ein liebevoll gezeichneter Rückzugsort ist, wirkte auf mich eher skurril als authentisch. Ein bisschen weniger wäre hier mehr gewesen – so blieb mir das Setting fremd und wenig greifbar.
Ein kleiner Lichtblick unter den Nebenfiguren war für mich Cam’s Schwester – sie wirkte am authentischsten und hat tatsächlich mein Interesse geweckt. Ihre eigene Geschichte würde ich eventuell sogar lesen – im Gegensatz zu anderen angedeuteten Handlungssträngen, die mich eher kalt gelassen haben.
Was nach dem Lesen bleibt? Leider nicht allzu viel. Weder die Geschichte noch die Figuren haben dauerhaft Eindruck hinterlassen. Das Buch war unterhaltsam und solide geschrieben, aber es fehlt der emotionale Tiefgang, der aus einer netten Lektüre eine besondere macht.

abschließendes Fazit:
Story of My Life startet stark, verliert aber mit zunehmender Länge an Kraft. Ein flüssiger Schreibstil und gute Grundideen sorgen für leichte Unterhaltung, doch stereotype Figuren, eine überzeichnete Kleinstadt und Längen in der Handlung mindern den Gesamteindruck. Für Fans von Lucy Score sicher kein Fehlgriff – für mich aber leider keine Geschichte, die lange im Kopf oder Herzen bleibt.

Bewertung vom 12.03.2025
Im Auftrag der Fugger - Der Burgunderschatz
Dempf, Peter

Im Auftrag der Fugger - Der Burgunderschatz


sehr gut

Auf der Jagd nach dem Burgunderschatz

In seinem Roman “Im Auftrag der Fugger – Der Burgunderschatz-” nimmt uns Peter Dempf mit nach Augsburg in das Jahr 1503 und auf die Reise nach Basel und zurück. Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich sehr gut lesen. Vermisst habe ich eine Karte der Stadt Augsburg aus dem Mittelalter sowie eine ebensolche der Reiseroute nach Basel. So konnte ich schlecht nachvollziehen, wo genau sich die Protagonisten jeweils befanden.

Die Handlungen der Protagonisten sind für mich nicht immer glaubhaft und daher auch nicht nachvollziehbar. Auf ihrer Reise nach Basel und zurück geraten sie von einem Hinterhalt in den nächsten, verlieren sich aus den Augen, finden sich wieder und es gelingt ihnen, ihre Verfolger mit List und Tücke zu schlagen. Sie finden immer und überall eine helfende Hand. Die Reise gerät zu einer einzigen Verfolgungsjagd, bei der nicht immer klar ist, wer ist Freund und wer ist Feind. Für mich war das zu viel Action. Bei einem historischen Roman erwarte ich keinen Thriller.

Gut haben mir die Intrigen der Kaufmannsfamilien in Augsburg gefallen. Diese Schilderungen waren für mich plausibel und nachvollziehbar. Der Burgunderschatz und dessen Besitz versprachen zur damaligen Zeit ein hohes Ansehen, so dass jeder in den Besitz desselben kommen wollte. Etwas befremdlich fand ich den Umgang mit den Protagonisten, deren Tod billigend in Kauf genommen wurde.

Am Ende des Buches taucht eine alte Gefahr wieder auf und die Protagonisten stellen sich erneut in den Dienst der Familie Fugger. Dieses Ende wurde vom Autor geschickt gewählt, lässt es doch Raum, für eine weitere Geschichte.

Das Buchcover ist sehr schön gestaltet, ein richtiger Eyecatcher. Der dunkelblaue Hintergrund und die goldene Silhouette von Augsburg.

Dem Autor gelingt es, die Spannung hochzuhalten, wenn auch die ständigen Verfolgungsjagden für mich etwas ermüdend waren. Mich konnte der Roman nicht voll überzeugen, was aber auch daran gelegen haben mag, dass ich etwas anderes erwartet habe.

Bewertung vom 07.03.2025
Our Infinite Fates
Steven, Laura

Our Infinite Fates


weniger gut

Viel Potential, wenig Tiefgang - eine eher enttäuschende Reise durch die Zeit

Kurzmeinung: Tolle Idee, aber schwache Umsetzung: blasse Charaktere, wenig Emotionen, enttäuschendes Ende. Leider keine Leseempfehlung.

Als ich den Klappentext des in sich abgeschlossenen Einzelbands Our Infinite Fates aus der Feder von Laura Steven gelesen habe, war ich sofort fasziniert. Die Grundidee der Geschichte – zwei Seelen, Arden und Evelyn, die sich über ein Jahrtausend hinweg immer wieder begegnen, sich ineinander verlieben und jedes Mal aufs Neue ein tragisches Ende finden – klang nach einer emotional tiefgehenden, packenden Geschichte. Leider konnte mich die Umsetzung nicht annähernd so begeistern, und ich bleibe nach der Lektüre eher ernüchtert zurück.
Die größte Schwäche des Buches liegt für mich persönlich in der fehlenden emotionalen Verbindung zu den Charakteren. Obwohl ich die Grundprämisse spannend fand, konnte ich keine echte Nähe zu Arden und Evelyn aufbauen. Ihre Gefühle wirkten auf mich distanziert, und gerade die romantischen Aspekte der Geschichte konnte ich in keiner der verschiedenen Zeitebenen wirklich nachvollziehen. Die Liebe zwischen den beiden soll über Jahrhunderte hinweg bestehen, doch für mich fehlte es an greifbaren, tiefgehenden Momenten, die diese besondere Verbindung glaubhaft gemacht hätten.
Die Zeitsprünge in der erzählten Geschichte haben zwar für Abwechslung und Kurzweiligkeit gesorgt, allerdings waren sie gleichzeitig ein Problem. Sie verhinderten, dass ich mich jemals wirklich in eine bestimmte Zeit oder ein bestimmtes Setting hineinfühlen konnte. Dadurch wirkten die Charaktere auf mich eher flach und wenig authentisch. Ihre Entwicklung blieb oberflächlich, und ich hatte nicht das Gefühl, sie wirklich kennenzulernen. Hinzu kommt, dass trotz der nicht geringen Seitenzahl letztlich nur wenig passiert. Vieles fühlte sich an wie ein sich wiederholender Kreislauf, ohne dass es wirklich voranging, wodurch für mich keine echte Spannung aufkam. Lediglich der Anfang, der in der heutigen Zeit spielt, konnte mein Interesse wecken, doch auch hier zog sich die Geschichte schnell in die Länge.
Ein weiterer Punkt, der mich enttäuscht hat, war das Ende. Nach so vielen Wiedergeburten und gescheiterten Liebesgeschichten hätte ich mir eine wirklich ergreifende Auflösung gewünscht – stattdessen fühlte sich das Finale unbefriedigend und unvollständig an. Ich hatte das Gefühl, dass viel mehr Potential in der Geschichte steckt, das nicht ausgeschöpft wurde.
Auch mit dem Schreibstil von Laura Steven bin ich bis zum Schluss nicht ganz warm geworden. Zwar gelingt es ihr, eine düstere, magische und herzzerreißende Atmosphäre zu erschaffen, doch das Lesen fühlte sich für mich nicht flüssig an. Manche Passagen wirkten fast schon bemüht, was meinen Lesefluss immer wieder störte.
Was ich jedoch unbedingt positiv hervorheben möchte, ist das Cover von Our Infinite Fates. Es ist ein absoluter Blickfang und fängt die Essenz der Geschichte perfekt ein. Die tiefen Farben, das verspielte Design mit Sternen und Lichtakzenten erzeugen eine mystische Atmosphäre, die genau die richtige Einstimmung für diesen Romantic-Fantasy-Roman liefert.

abschließendes Fazit:
Our Infinite Fates überzeugt mit einer vielversprechenden Grundidee, kann diese aber leider nicht vollends umsetzen. Die Charaktere bleiben blass, die Liebesgeschichte wirkt wenig greifbar, und die vielen Zeitsprünge verhindern eine tiefere Verbindung zur Handlung. Hinzu kommt ein enttäuschendes Ende, das das Leseerlebnis zusätzlich schmälert. Wer sich von der Prämisse angesprochen fühlt, könnte dem Buch eine Chance geben, doch ich selbst kann leider keine uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 19.02.2025
Beneath Broken Skies / London is Lonely Bd.1
Savas, Anna

Beneath Broken Skies / London is Lonely Bd.1


sehr gut

Ein Buch, das man spürt – wunderschön intensiv, sanft melancholisch und emotional fesselnd

Verbotene Gefühle, ungesagte Worte und Geheimnisse gehören für mich persönlich eindeutig zu den buchbeschreibenden Wörtern, die auf ein Lesehighlight hindeuten. Und wenn dann auch noch ein unbekannter Vorfall in der Vergangenheit der Hauptcharaktere angedeutet wird, hat die Geschichte in meinen Augen definitives Highlightpotential. Anna Savas hat mit Beneath Broken Skies eine Geschichte geschaffen, die mich tief berührt und mitgerissen hat. Die melancholische, aber dennoch hoffnungsvolle Stimmung dieses Romans in Kombination mit einem einnehmenden Schreibstil und authentischen Charakteren hat mich von Anfang an gefesselt. Dennoch gibt es kleinere Kritikpunkte, die verhindern, dass das Buch für mich das erhoffte absolute Highlight wurde. Dennoch empfinde ich den ersten Band der London is Lonley-Dilogie Beneath Broken Skies von Anna Savas als Must-Read für alle, die zwischen den Seiten eines Buches ihr Herz verlieren wollen ♥

Der flüssige, eindringliche und gleichzeitig sanft gefühlvolle Schreibstil von Anna Savas war für mich eines der großen Highlights dieses Romans. Ihre Wahl der Worte ist so treffend, dass ich innerhalb kürzester Zeit vollkommen in die Geschichte eingetaucht bin. Besonders beeindruckt hat mich, wie sie Emotionen in alltäglichen Momenten einfängt und sie den Leser:innen näherbringt. Die Mischung aus innerer Reflexion und lebendigen Dialogen sorgte dafür, dass ich mich sofort mit den Figuren verbunden fühlte.
Madelyn und Wesley sind zwei vielschichtige und authentische Protagonisten, deren Dynamik mich sehr fasziniert hat. Madelyn ist ambitioniert und nachdenklich, gleichzeitig aber auch verletzlich und unsicher, was sie sehr greifbar macht. Wesley strahlt eine gewisse Melancholie aus, hinter der sich viel mehr verbirgt, als es auf den ersten Blick scheint. Ihre Beziehung ist von unterschwelliger Spannung, unausgesprochenen Gefühlen und viel Emotion geprägt. Die aus beiden Perspektiven erzählte Geschichte ermöglicht es, die Gedanken, Ängste und Zweifel der Charaktere hautnah mitzuerleben, was sie noch greifbarer macht. Besonders mochte ich die "Sprachnachricht"-Kapitel von Wesley an Adams Telefon sowie die humorvollen Chatverläufe mit seinen Freunden, die die ansonsten sanft melancholische Stimmung der Geschichte perfekt auflockerten.
Die Geschichte entfaltet sich sehr langsam, was sowohl eine ihrer Stärken als auch eine ihrer Schwächen ist. Der Roman wirft von Beginn an viele Fragen auf, die neugierig machen, aber gleichzeitig hätte ich mir an manchen Stellen etwas mehr Tempo gewünscht. Besonders im ersten Teil des Buches lag der Fokus stark auf Maddie, wodurch Wesley etwas in den Hintergrund rückte. Dies wurde im weiteren Verlauf jedoch ausgeglichener, was mir gut gefallen hat. Dennoch hatte ich insgesamt das Gefühl, dass sich die Geschichte stellenweise etwas in die Länge zog und einige Szenen vorhersehbar waren.
Obwohl es sich um den ersten Band einer Dilogie handelt, bleiben am Ende sehr viele Fragen offen. Mir hätte es gefallen, wenn zumindest einige Handlungsstränge bereits im ersten Band klarere Antworten bekommen hätten. Zudem war die Kommunikation zwischen Maddie und Wesley nicht immer optimal. Einige Konflikte hätten durch ein offenes Gespräch viel schneller gelöst werden können, ohne dass meiner Meinung nach die vorhandene Spannung verloren gegangen wäre.
Was dieses Buch jedoch besonders auszeichnet, ist seine einzigartige Atmosphäre. Die Leidenschaft für Bücher, das Verlags-Setting und all die liebevoll eingebundenen Details haben mir unglaublich gut gefallen. Auch die spicy Szenen waren sehr passend in die Geschichte integriert und haben sich natürlich eingefügt.
Neben der Geschichte selbst muss ich auch die Gestaltung des Buches loben. Die Cover der London is Lonely-Dilogie sind absolut atemberaubend. Die zarten, harmonierenden Farben und die herausstechenden Details erzeugen eine emotionale Stimmung, die perfekt zur Geschichte passt. Auch die Innengestaltung mit den liebevoll gestalteten und bedeutungsschweren Kapitelüberbildern trägt zur besonderen Atmosphäre des Buches bei.

abschließendes Fazit:
Beneath Broken Skies ist eine wunderschöne, emotional berührende Geschichte, die mich mit ihrem atmosphärischen Setting, den tiefgründigen Charakteren und dem gefühlvollen Schreibstil in ihren Bann gezogen hat. Trotz kleiner Schwächen, wie der stellenweise zögerlichen Handlung, der teils fehlenden Kommunikation und der offenen Fragen, kann ich das Buch uneingeschränkt weiterempfehlen. Ich freue mich schon jetzt darauf, den zweiten Band Beyond Shattered Moons zu lesen und die Geschichte von Maddie und Wesley weiterzuverfolgen. Von mir gibt es 4 bis 4,5 von 5 Sternen!

Bewertung vom 16.02.2025
Anatomie einer Verschwörung / Academy of Lies Bd.1
Scheweling, Nina

Anatomie einer Verschwörung / Academy of Lies Bd.1


sehr gut

Düstere Geheimnisse, intrigante Lügen & fesselnde Spannung - ein packender Auftakt!

Kurzmeinung: Düstere Geheimnisse, intrigante Lügen & fesselnde Spannung - ein atmosphärischer Auftakt mit intensiver Handlung & komplexer Protagonistin.

Schon auf den ersten Blick hat mich Academy of Lies – Anatomie einer Verschwörung mit seiner besonderen Aufmachung begeistert. Vom atmosphärischen Cover über den detailverliebten Farbschnitt bis hin zu den vielversprechenden Tropes – all das hat mein Interesse geweckt. Obwohl ich normalerweise keine Thriller-Leserin bin, musste ich diesem Buch eine Chance geben. Und ich wurde definitiv nicht enttäuscht!

Nina Scheweling versteht es meisterhaft, eine düstere, mitreißende Dark-Academia-Atmosphäre zu erschaffen. Der Spannungsbogen ist von der ersten Seite an straff gespannt und verliert bis zum Schluss nicht an Intensität – ganz im Gegenteil! Stattdessen steigert sich die Geschichte immer weiter, sodass ich regelrecht durch die Seiten geflogen bin, was sicherlich auch an dem angenehm flüssigen und wunderbar bildhaften Schreibstil der Autorin lag. Besonders das clevere Zusammenspiel aus unerwarteten Wendungen, tiefgründigen Geheimnissen und charakterlicher Entwicklung sorgt dafür, dass man als Leser:in permanent mitfiebert.
Hauptprotagonistin Quinn ist eine extrem vielschichtige und komplexe Figur. Anfangs fiel es mir schwer, mich in sie hineinzuversetzen, doch mit der Zeit konnte sie mich vollkommen für sich gewinnen. Ihre Entwicklung ist authentisch und verständlich nachgezeichnet, was sie zu einer faszinierenden Hauptfigur macht. Die eingebundenen, kursiv geschriebenen Todesursachen, die aus Quinns Tagebuch stammen, sind eine originelle und sehr gelungene Idee, die das positive Gesamtbild der Geschichte weiter verstärkt.
Dennoch gab es für mich kleinere Kritikpunkte. Einige Nebencharaktere, die anfangs sehr präsent waren – wie Ben oder Maxim – sind im weiteren Verlauf der Handlung zu sehr in den Hintergrund gerückt.
Der Klappentext und gewisse Andeutungen lassen auf eine zarte Liebesgeschichte zwischen Quinn und Leonas hoffen. Doch diese blieb für meinen Geschmack zu sehr im Hintergrund. Natürlich ist dies ein Thriller und keine klassische Romance-Geschichte, dennoch hatte ich mir ein wenig mehr tiefgehende Emotionen in dieser Hinsicht gewünscht. Mein romantisches Herz wurde daher leider noch nicht ganz befriedigt. Dies wird sich aber sicherlich in den folgenden Bänden noch weiterentwickeln!
Was mich wirklich begeistert hat, ist die Balance zwischen enthüllten und ungelösten Rätseln. Einige Fragen werden im Verlauf der Geschichte beantwortet, doch es bleiben noch genug Ungereimtheiten offen, um die Spannung aufrechtzuerhalten. Dies ist ein Aspekt, der mich umso neugieriger auf die Fortsetzung macht. Allerdings hatte ich gegen Ende das Gefühl, dass das Erzähltempo zu schnell wurde. Bestimmte Ereignisse, die emotional aufwühlend sein sollten, haben mich daher nicht so stark berührt, wie ich es mir gewünscht hätte.

abschließendes Fazit:
Academy of Lies – Anatomie einer Verschwörung ist ein packender und cleverer Thriller mit einer komplexen Protagonistin, einer düsteren Dark-Academia-Atmosphäre und einer mitreißenden Handlung. Obwohl einige Nebencharaktere etwas blass blieben und mir persönlich die Romantik zu kurz kam, hat mich das Buch insgesamt vollkommen überzeugt und in seinen Bann gezogen. Wer Spannung, Geheimnisse und eine packende Erzählung liebt – und die Geduld hat, nach einem gemeinen Ende auf den Folgeband zu warten – dem kann ich dieses Buch nur wärmstens empfehlen!

Bewertung vom 26.01.2025
Degrees of Engagement
Hennessy, Jennifer

Degrees of Engagement


weniger gut

Viel Potenzial, wenig Substanz: Ein enttäuschende Liebesgeschichte ohne Sogwirkung

Jennifer Hennessys Degrees of Engagement präsentiert sich auf den ersten Blick als vielversprechende Liebesgeschichte, die durch ihr wunderschönes Cover und den unfassbar ansprechenden Farbschnitt besticht. Besonders gelungen finde ich, dass die Protagonisten Bianca und Xavier nur angedeutet dargestellt werden, was viel Raum für die eigene Fantasie beim Lesen der (Liebes-)Geschichte lässt. Leider konnte mich der Inhalt des Buchs nicht ansatzweise so überzeugen wie die äußere Gestaltung.

Als absolute Liebhaberin des Fake Dating-Tropes hatte ich große Erwartungen an diese Geschichte, doch leider wurden sie nicht erfüllt. Nicht die Häufigkeit, mit der ich dieses Trope lese, war das Problem, sondern die aus meiner Sicht mangelhafte Umsetzung. Insbesondere die wiederkehrende Fehlkommunikation zwischen den Charakteren trieb mich schier zur Verzweiflung – und das leider nicht auf eine gute Art und Weise. Positiv hervorzuheben ist jedoch, dass sich die Beziehung zwischen Bianca und Xavier langsam aufbaute und nicht durch eine unglaubwürdige, plötzliche Verliebtheit geprägt war.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht, sodass sich das Buch an sich schnell lesen lässt. Doch leider fehlt dem Stil das Besondere, das ihn von der breiten Masse abheben könnte. Für mich bleibt er insgesamt unscheinbar und wenig einprägsam.
Die Grundidee der Geschichte wirkte auf mich frisch und neu, besonders da ich starke und schlaue weibliche Protagonistinnen in Liebesgeschichten sehr schätze. Doch obwohl Bianca auf den ersten Blick diese Anforderungen erfüllt, konnte sie mich nicht wirklich erreichen. Das lag vor allem daran, dass es der Geschichte an emotionalem Tiefgang und Spannung mangelte. Trotz der relativ hohen Seitenzahl passierte gefühlt kaum etwas – das Buch wirkte dadurch stellenweise langatmig und sogar langweilig.
Ein weiteres Problem war die mangelnde charakterliche Tiefe. Obwohl Bianca und Xavier durchaus authentisch wirkten, blieben sie für mich austauschbar und wenig greifbar. Auch die Perspektive der dritten Person konnte daran nichts ändern, sondern hat dieses distanzierte Gefühl bei mir eher noch unterstützt. Hinzu kommt, dass die Handlungsstränge von Anfang an offensichtlich waren, sodass keinerlei Spannung oder Überraschungen aufkamen.

abschließendes Fazit:
Trotz einer ansprechenden Aufmachung und einer interessanten Grundidee konnte mich Degrees of Engagement von Jennifer Hennessy leider nicht überzeugen. Die Geschichte litt unter flachen Charakteren, einem fehlenden Spannungsbogen und einer wenig gelungenen Umsetzung des Fake Dating-Tropes. Zwar gab es einzelne Lichtblicke, wie den langsamen Beziehungsaufbau, doch diese reichten nicht aus, um die Schwächen des Buches auszugleichen. Daher kann das Buch leider nicht wirklich weiterempfehlen.

Bewertung vom 08.01.2025
Verbindungen fürs Leben / Die Telefonistinnen Bd.3
Schojer, Nadine

Verbindungen fürs Leben / Die Telefonistinnen Bd.3


sehr gut

Ende gut, alles gut

Verbindungen fürs Leben ist nun der letzte Teil der Telefonistinnen-Trilogie von Nadine Schojer und spielt wieder in Köln. De Protagonistinnen haben sich im Nachkriegsdeutschland eingelebt und setzen ihren Weg gemeinsam fort. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und lässt sich sehr gut lesen. Auf dem Cover finden wir die vier Frauen wieder, die auch auf den beiden Vorgängercovern zu sehen sind. Insoweit ist ein hoher Wiedererkennungswert gegeben.
Dieser dritte Teil kann auch gelesen werden, wenn man die beiden anderen Romane nicht kennt. Zum besseren Verständnis würde ich aber empfehlen mit Band 1 zu beginnen.
Die Geschichte nimmt von Anfang an Fahrt auf, so dass der Eindruck entsteht, dass Nadine Schojer den Lesern in diesem Teil möglichst viel präsentieren möchte, wobei wenig Überraschendes passiert, alles läuft auf ein Happy End für alle Protagonistinnen hinaus. Die Handlungen sind im Kontext der Geschichte glaubhaft, lassen aber Tiefe vermissen. Mir ist sehr wohl bewusst, dass es sich um einen Roman handelt, aber so läuft das Leben nicht. Vieles ist mir zu konstruiert.
Allein das Familiengeheimnis von Julia hat mich überrascht und Emotionen ausgelöst sowie der Brief von Giselas Mann, der Größe gezeigt hat.
Für mich war es am Ende zu viel Friede, Freude Eierkuchen. Die Geschichte der vier Frauen hätte mehr hergegeben, da hat die Autorin das Potential leider nicht voll ausgeschöpft.
Trotz meiner Kritik hat mich die Autorin gut unterhalten. Für Leser, die auf Happy Ends stehen, ist die Trilogie bestens geeignet, für mich war es insgesamt zu wenig.

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