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Katharina2405

Bewertungen

Insgesamt 181 Bewertungen
Bewertung vom 18.05.2023
Der Preis der Gier / Gameshow Bd.1
Kopka, Franzi

Der Preis der Gier / Gameshow Bd.1


sehr gut

"Gameshow - Der Preis der Gier" von Franzi Kopka ist ein packender Roman, der den Leser in eine dystopische Welt entführt, in der der Lebensstandard durch Wetten auf brutale Gameshows bestimmt wird. Unser Blickwinkel wird durch die Hauptfigur Cass definiert, eine starke und entschlossene Protagonistin, die durch die Gier ihres Vaters zu einer 'Gamerin' degradiert wird und damit zur untersten Gesellschaftsschicht gehört.

Die Stärke der Geschichte liegt in der spannenden und mitreißenden Darstellung der Spiele und ihrer tödlichen Folgen. Cass' Kämpfe sind atemberaubend dargestellt, besonders wenn sie und Jax, eine weitere Schlüsselfigur, ins Spiel geworfen werden. Es sind nicht nur die Spiele, die uns in ihren Bann ziehen; die Hintergrundgeschichte von Cass und ihre Interaktionen mit anderen Charakteren, wie der mysteriösen Gruppe "No Clan", bereichern das Buch mit zusätzlicher Tiefe. Dennoch schließt die Handlung einige ruhigere Passagen ein, in denen wir viel über Cass' Vergangenheit und ihre Beziehungen, insbesondere zu ihrer Mutter, erfahren.

Trotz der gelungenen Charakterdarstellung und der mitreißenden Handlung gibt es auch Punkte, die für Verbesserungen offen sind. Einer davon ist der Mangel an Kritik und Reflexion über das dystopische System, in dem die Charaktere leben. Es wäre wünschenswert gewesen, dass die Charaktere und die Geschichte selbst eine stärkere Haltung zu den Gameshows und ihren brutalen Auswirkungen einnehmen.

Was die Romanze betrifft, ist sie geschickt in die Handlung eingebettet und wird nie zu dominant. Auch wenn sie für einige Leser nicht unbedingt nötig erscheint, passt sie gut in den Kontext der Geschichte und bereichert sie um zusätzliche emotionale Tiefe.

Ein anderer Aspekt, der weitere Ausarbeitung hätte gebrauchen können, ist der Weltenaufbau. Während die dystopische Welt von "New London" gut konstruiert ist, hätte es dennoch von mehr Detailreichtum profitiert, um die Atmosphäre und das Setting greifbarer zu machen. Das Buch endet mit einem fesselnden Cliffhanger, der uns gespannt auf die Fortsetzung warten lässt.

Gameshow - Der Preis der Gier" ist ein packender Start in eine dystopische Buchserie, die durch eine überzeugende Protagonistin und aufregende Spielsequenzen fasziniert. Auch wenn der Roman an Punkten wie einer ausführlichen Auseinandersetzung mit dem dargestellten System und einem detailreicheren Weltenaufbau etwas schwächelt, liefert es dennoch eine eindringliche Erkundung einer düsteren Zukunft, die sowohl Liebhaber von actionreichen als auch persönlichkeitsorientierten Erzählungen ansprechen dürfte. Mit vier von fünf Sternen freue ich mich auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 18.10.2022
Wenn der Nebel schweigt (MP3-Download)
Klementovic, Roman

Wenn der Nebel schweigt (MP3-Download)


schlecht

Ein Tal, das regelmäßig im Nebel versinkt und auch sonst eher im Schatten liegt. Hier passierte in der Kindheit von Jana ein schlimmes Verbrechen und hier passieren, als sie als junge Erwachsene zurückkehrt, noch viel mehr schlimme Dinge.

Als Zuhörer des Hörbuchs habe ich mich schnell gefragt, ob es nicht besser wäre die Vorleserin würde einfach schweigen? Monoton plätschert der Text, während einzelne Wörter dann aber oftmals so deutlich betont werden, als ginge es um einen Buchstabierwettbewerb. Das Kunststück einzelnen Protagonisten durch eine eigene Stimme Leben einzuhauchen und sie so für den Zuhörer wiedererkennbar und lebendig zu machen, gelingt leider auch nicht. Es gibt genau eine Stimme, und die muss für alle Figuren dieser Geschichte reichen.

Aber der monoton vorgetragene Fortlauf der Geschichte ist nicht das eigentliche Manko, auch die Geschichte ist meiner Ansicht nach doch recht fad.
Ständig betrinkt sich Jana, um noch bevor sie das erste Glas – gerne aber auch mal eine ganze Flasche Hochprozentiges – an die Lippen setzt, sogleich wieder in Selbstmitleid zu verfallen, darüber, dass sie jetzt gleich betrunken sein wird. Aber auch alle anderen Menschen aus dem Tal, denen wir begegnen, haben ein Alkoholproblem und eine düstere Vergangenheit und sind typische Klischees von Menschen, die es nicht aus dem Kaff herausgeschafft haben, in dem sie nun alt werden müssen. Nicht ein Mensch ist glücklich oder einfach nur „normal“ in diesem finsteren Tal.

Was das Verbrechen aus Janas Kindheit angeht, ist der Zuhörer gezwungen etliche falsche Fährten zu verfolgen, um dann in einem gar nicht so überraschenden Finale endlich die Auflösung des Kindheitstraumas zu erfahren.

Schön, wenn das Leid – und ich meine hier den Zuhörer – dann endlich sein Ende gefunden hat.

Fazit: Mein Ding war es nicht, daher nur ein Stern, mehr ist nicht drin. Nur deswegen zu Ende gehört, weil ich auf einer langen Autofahrt kein anderes Hörbuch zur Verfügung hatte.

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Bewertung vom 24.05.2022
Ins All
Walker, Stephen

Ins All


sehr gut

Wie erzählt man die Geschichte einer Raumfahrtnation, die im Wettstreit mit einer anderen raumfahrenden Nation steht? Richtig, die Geschichten, wie die UDSSR und die USA den Weg ins All gingen, sind eng miteinander verwoben.
Vor diesem Hintergrund ist der Untertitel, der die Geschichte vom ersten Flug ins All verspricht, also dem Flug des Russen Juri Gagarin, ein wenig in die Irre führend. Dieses Buch erzählt tatsächlich parallel beide Geschichten, die der Kosmonauten hinter dem Eisernen Vorhang und von den Astronauten in den USA.

Doch während die Geschichte der Mercury Seven, der ersten amerikanischen Astronauten, nahezu auserzählt ist und inzwischen auch schon Gegenstand zahlreicher Filme und Fernsehserien war, blieb die sowjetische Seite des Wettlaufs ins All oft anekdotenhaft. Viele aus amerikanischer Sicht geschriebene Darstellungen des „Space Race“ hangeln sich, sobald es um das Kosmonautenprogramm geht, an Fixpunkten wie dem Sputnik oder der Weltraum-Hündin Laika entlang, bis zum ersten Menschen im All, Juri Gagarin, über den man in der freien Welt – aber auch in der Sowjetunion – nur die Informationen bekam, die der kommunistische Staat sorgsam filterte.

Stephen Walker ist es gelungen – nicht zuletzt weil er ursprünglich für ein nie realisiertes Filmprojekt bislang unbekanntes Filmmaterial in Russland sichten konnte – viele bislang unbekannte Fakten über das sowjetische Raumfahrtprogramm, den Kosmonauten Juri Gagarin, aber auch über Sergei Koroljow, den Gegenspieler von Wernher von Braun, ans Licht zu bringen.

Wer bereits viel über das us-amerikanische Raumfahrtprogramm gelesen hat, wird in den sich abwechselnden Kapiteln, in denen es um die Mercury Seven geht, vielleicht ein wenig gelangweilt sein. Siehe oben: Anders lässt sich die Geschichte der beiden Raumfahrtprogramme, die ihre jeweilige Existenz dem Kampf der Systeme zu verdanken haben, aber auch nicht wirklich erzählen.

Wer wie ich, das Buch als eBook gelesen hat, wird vielleicht enttäuscht sein, dass die eigentliche Geschichte bei 75% endet. Ein Viertel des Buches ist angefüllt mit Referenzen, technischen Erklärungen und einem umfangreichen Bildteil.

Fazit: Von mir gibt es sehr gute vier von fünf Sternen. Der Abzug ist dem Umstand geschuldet, dass die Beschreibung des us-amerikanischen Raumfahrtprogramms keine wirklich neuen Einsichten bringt.

Bewertung vom 17.04.2022
Privileged - Class of Royals (eBook, ePUB)
Aarons, Carrie

Privileged - Class of Royals (eBook, ePUB)


weniger gut

In dem Roman „Privileged – Class of Royals” von Carrie Aarons zieht Nora von einer Vorstadt in Pennsylvania nach London, da ihre Mutter sich in den britischen Thronfolger verliebt hat und ihn heiraten wird. Nun befindet sich Nora nicht nur im Rampenlicht, sondern auch in der High Society des Vereinigten Königreichs. Außerdem besucht sie jetzt die Winston Preparatory Academy, eine elitäre Privatschule. Dort lernt sie Asher kennen, der ganz eigene Pläne mit Nora im Sinn hat. Er braucht Nora, um sich an ihrem Stiefvater zu rächen.

Meinung:

Das Thema „Royals“ ist hier so gut wie kein Thema und nur am Rande von Bedeutung. Es ist eher ein normaler Highschool-Roman, in dem der Bad Boy das neue Mädchen an der Schule fertig machen will und sich dann aber in die Unschuld vom Lande verliebt. Hier wird das Rad nicht neu erfunden, muss es aber auch nicht. Normalerweise fühle ich mich damit gut unterhalten, nur hier ging leider einiges schief.

Ein Punkt, der mir nicht besonders gefallen hat, war die Entwicklung von Asher. Das ging zu schnell und wirkte damit zu unglaubwürdig. Auf der einen Seite ist er der Bad Boy, der Nora fertig macht und nichts anbrennen lässt, und auf der nächsten Seite ist er bereits unsterblich in Nora verliebt. Da ist es nicht getan mit kurz dahingeworfenen leisen Zweifeln um diese Wandlung realistisch darzustellen.

Auch Nora fand ich manchmal sehr merkwürdig. Warum wird aus ihrer Intelligenz so ein Geheimnis gemacht? Vor allem, wenn sie in Zeitschriften und Zeitungen erwähnt wird? Schüler in dem Alter sind durchaus in der Lage, Google zu bedienen und so etwas über ihre neue Mitschülerin herauszufinden. Auch die Presse, die sich ansonsten sehr intensiv mit Nora und ihrer Mutter beschäftigt, hätte dieses angebliche Geheimnis sicher gelüftet.

Der Oberknaller war aber der Racheplan, den Asher ausheckt, um den Stiefvater von Nora fertig zumachen. Der war einfach so unfassbar sinnlos, dass man sprachlos zurückbleibt. Ob er Nora als Bauernopfer einsetzt oder nicht, ist in diesem Fall völlig irrelevant. Und als Leser sitzt man dann da und denkt sich: „Ernsthaft? Das ist der grandiose Racheplan?“ Ich habe mich doch tatsächlich gefragt, ob das wirklich alles ist und ob ich vielleicht irgendwas verpasst habe. Zwei Drittel des Buches wird von diesem Plan gesprochen und man erwartet wirklich Großes, doch bei der Offenlegung des Plans hätte sogar ein Zweitklässler gewusst, dass dieser Plan vollkommen sinnbefreit ist.

Ein weiterer Punkt, der mich gestört hat, war, dass das letzte Drittel wirklich im Schnelldurchlauf absolviert wurde. Als hätte man ein Hörbuch auf dreifache Geschwindigkeit eingestellt. Hier bleibt vieles viel zu oberflächlich, besonders die Szene mit Nora und Ashers Vater. Auch die Versöhnung ging mit zu reibungslos und war zu nüchtern erzählt. Hier fehlte mir an ganz vielen Stellen die Ausführlichkeit.

Fazit: Leider nicht mein Buch. Den Anfang fand ich gar nicht schlecht, aber dann gab es aus meiner Sicht einfach zu viele Entwicklungen, die keinen Sinn ergeben haben. Außerdem wird dem letzten Drittel viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, daher gibt es von mir leider nur 2 Sterne.

Bewertung vom 09.04.2022
Der Earl mit den eisblauen Augen / Rokesby Bd.1
Quinn, Julia

Der Earl mit den eisblauen Augen / Rokesby Bd.1


sehr gut

In dem Roman „Rokesby – Der Earl mit den eisblauen Augen“ von Julia Quinn war sich Billie Bridgerton seit ihrer Kindheit sicher einen der Brüder Andrew oder Edward Rokesby zu heiraten, der älteste Bruder George kam allerdings nie für sie infrage. Und auch für George erschien der Wildfang nie als passende Kandidatin. Doch nachdem George Billie aus einer misslichen Lage rettet, kommen die beiden sich näher. Sie merken, dass sie viel gemeinsam haben und sehen sich plötzlich mit ganz anderen Augen.

Meinung:

Die Rokesby-Reihe umfasst insgesamt vier Titel und es geht um die Brüder George, Edward, Andrew und Nicholas Rokesby. Die Bücher lassen sich alle unabhängig voneinander lesen. Die Reihe gehört ins Bridgerton Universum und Billie Bridgerton ist die ältere Schwester von Edmund, der der Vater der acht bekannten Bridgerton Geschwister ist. Damit ist die Geschichte zeitlich vor der eigentlichen Bridgerton-Reihe angesiedelt. Die Familie Rokesby lebt direkt neben Aubrey Hall, dem Landsitz der Bridgertons, daher stehen die Familien sich sehr nahe und die Kinder wachsen zusammen auf.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von George und Billie in der dritten Person erzählt. Eigentlich bevorzuge ich die Ich-Perspektive, hier empfand ich den Schreibstil aber als gelungen und auch der Sprachstil war der Zeit entsprechend angepasst.

Ich mochte Billie unglaublich gerne. Sie ist keine typische Debütantin, sondern ein absoluter Wildfang. Sie ist klug, unerschrocken, selbstbewusst und unkonventionell. Und genau das macht sie herrlich erfrischend. George und Billie kennen sich seit ihrer Kindheit sehr gut, sind befreundet miteinander und duzen sich. Auch diesen Punkt empfand ich als wohltuend anders als in vielen anderen Romanen, die in dieser Epoche spielen. Die Chemie und das Knistern zwischen den beiden ist also von Anfang an da und steigert sich im Laufe des Buches.

Diese Geschichte lebt von den unglaublich guten Dialogen. Sie sind voller Witz und einem intelligenten Schlagabtausch und hin und wieder auch ein bisschen Sarkasmus versehen. Auch die Dynamik mit Andrew hat mir sehr gefallen. Man spürt beim Lesen, dass sie miteinander aufgewachsen sind und sich auf eine geschwisterliche Art und Weise sehr lieben, daher necken sie sich auch ständig, wie Geschwister das gerne untereinander machen.

Was mich ein bisschen gestört hat, war die erzwungene Dramatik, durch eine unnötige Nebenhandlung. Ich hätte mir gewünscht, dass man diese entweder richtig ausgebaut oder diese Szenen weggelassen hätte. So wirkte das ganze lieblos, als müsste man auf Teufel kaum raus noch Action unterbringen.

Fazit: Billie und George sind anders und das macht sie so einzigartig. Mich konnte das Buch besonders durch die genialen Dialoge begeistern. Auch die innige Beziehung zwischen der Familie Rokesby und der Familie Bridgerton hat mein Herz erwärmt. Daher gibt es von mir gute 4 Sterne.

Bewertung vom 06.04.2022
Rivalinnen / A River of Royal Blood Bd.1
Joy, Amanda

Rivalinnen / A River of Royal Blood Bd.1


gut

In dem Roman „A River of Royal Blood – Rivalinnen” von Amanda Joy, gibt es in dem Land Myre eine blutige Tradition: Gibt es in einer Generation mehr als zwei Prinzessinnen, müssen diese als Erbrivalinnen bis zum Tode gegeneinander kämpfen, um den Thron für sich zu beanspruchen. Eine dieser beiden Prinzessinnen ist Eva. Um diesen Kampf zu gewinnen, muss Eva herausfinden, wie sie auf ihre Magie zugreifen kann, um gegen ihre mächtige Schwester Isa zu gewinnen.

Meinung:

Der Weltenaufbau ist umfangreich und sehr komplex und der wirklich große Pluspunkt in dieser Geschichte. Die Welt, in der wir uns bewegen, wird ausführlich beschrieben, was mir super gefällt.

Es leben vier Völker in diesem Land, von denen alle Magie besitzen. Es gibt Menschen und dann gibt es noch die Fey, die sehr an Elben erinnern. Außerdem gibt es die Khimaer, die eine Mischung aus Mensch und Tier sind. Zum Schluss gibt es noch die Blutsvettern, die den Vampiren ähneln. Die einzelnen Völker werden näher erläutert.

Außerdem erklärt die Autorin, wie die Welt entstanden ist und wie die einzelnen Völker sich entwickelt haben. Gerade diese Rückblicke fand ich fantastisch. Auch zu erfahren, woher die Tradition der Erbrivalinnen kommt, fand ich klasse. Dieses Hintergrundwissen macht es dem Leser leicht, richtig in diese Welt abzutauchen. Was mir in so vielen Fantasy Geschichten leider viel zu kurz kommt, wurde hier par excellence umgesetzt.

Nur leider hängt der Inhalt einfach meilenweit dem Weltenaufbau hinterher. Über große Strecken passiert einfach nichts von großer Bedeutung. Die Handlung wurde einfach nicht richtig spannend und konnte mich nicht fesseln. Kleinigkeiten zogen sich endlos in die Länge. Der langersehnte Showdown sowie Evas Magie werden dann wiederum in fünf Minuten abgehandelt, das war frustrierend und wirkte lieblos dahingeklatscht. Und was mich wirklich extrem genervt hat, dass alle Männer, die Eva trifft, einfach allesamt unfassbar attraktiv sind, das wurde mit der Zeit wirklich ermüdend.

Fazit: Der Weltenaufbau war einfach richtig klasse und hätte so viel mehr verdient, aber die Handlung kommt einfach nicht mit und enttäuscht ziemlich. Die Fortsetzung werde ich vermutlich nicht mehr lesen. Aber durch das grandiose Setting gibt es von mir 3 Sterne.

Bewertung vom 26.03.2022
Roxy
Shusterman, Neal;Shusterman, Jarrod

Roxy


sehr gut

In dem Roman „Roxy“ von Neal und Jarrod Shusterman geht es um die Geschwister Isaac und Ivy, die beide süchtig nach Medikamenten werden. Bei Isaac beginnt alles harmlos mit einem verletzten Fuß und der darauffolgenden Einnahme von Schmerzmitteln. Ivy dagegen hat ADHS und wehrt sich lange gegen die Einnahme ihrer Medikamente. Doch beide geraten schnell in einen Strudel aus Abhängigkeiten.

Meinung:

Erst einmal muss ich gestehen, dass mich der Klappentext in die Irre geführt hat. Ich hatte erwartet, dass wir uns in einer Zukunft befinden, in der die Drogen wahrhaftig menschlich sind und wir ihnen tatsächlich begegnen und nicht in so einer abstrakten Form, wie hier gewählt. Und genau diese abstrakte Form war auch mein größtes Problem mit der Geschichte. Ich habe keine richtige Verbindung gefunden, gerade zu Anfang waren die Kapitel aus Sicht der Drogen undurchsichtig und schwer verständlich. Das hat sich leider bis zum Ende nie richtig gelegt und verhindert daher auch die volle Punktzahl.

Die Grundidee von drei konkurrierenden Clans von Schmerzmitteln, Aufputschmitteln und Halluzinogenen fand ich einfach klasse. Wobei die Halluzinogene von den anderen eher belächelt werden. An der Spitze des Clans der Schmerzmittel steht Hiro, besser bekannt als Heroin. Ein Oberhaupt, das Ende des 19. Jahrhunderts noch als Hustensaft verkauft wurde. Ein weiteres Mitglied und eine unserer Hauptfiguren dieses Clans ist Roxy, ein Oxycodon aus der Klasse der Opioide und damit die perfekte Verkörperung der Opioid-Krise in den USA. Am Anfang dieser Krise stand das Schmerzmittel OxyContin, das den Ärzten mit wenig Suchtpotenzial angepriesen wurde, so dass diese die Tabletten selbst bei alltäglichen Schmerzen guten Gewissens verschrieben haben. Daraus entwickelte sich schnell eine Abhängigkeit, die im ganzen Land ausuferte und bei vielen zu einer Überdosis führte. Und genau zu dieser Familie gehört auch Roxy.

Isaac ist ein normaler Junge, dessen größtes Ziel es ist an einer Elite-Universität Raumfahrttechnik zu studieren. Es ist bedrückend beschrieben, wie schnell dann doch alles den Bach runtergeht und dass nur wegen eines verstauchten Knöchels. Wie schnell Isaac in die Abhängigkeit gerät, was er alles bereit ist zu tun, um an die Drogen zu kommen und wie seine vorherigen Träume für ihn nicht mehr wichtig sind. In den Kapiteln von Roxy wird schnell klar, dass die Aufgabe Schmerzen zu lindern einfach nicht genug ist, wenn man doch so viel mehr Macht hat.

Dann gibt es noch die Aufputschmittel. Ein Mitglied dieses Clans sind die Brüder Charlie und Dusty Coke, die für Kokain stehen. Der Namen spielt drauf an, dass Kokain bis 1914 in Coca-Cola enthalten war, außerdem werden die beiden in schneeweißen Anzügen beschrieben. Doch unser Hauptprotagonist ist Addison, besser bekannt als Adderall, er ist ein Amphetamin und macht tatsächlich konzentrierter und fokussierter. Adderall wird von vielen Schülern und Studenten in den USA genommen, um den Leistungsdruck auszuhalten und bessere Noten zu schreiben. In Deutschland kennt man Amphetamin unter dem Namen Speed. Auch Ivy wird Adderall verschrieben, die Nebenwirkungen die Adderall verursacht werden wirklich erschreckend beschrieben, auch wie die „normale“ Dosis nicht mehr ausreicht und Ivy immer mehr Pillen schluckt um konzentriert zu bleiben.

Fazit: Mir hat an der Story gefallen, dass sehr eindrücklich beschrieben wurde, wie schnell diese beiden Geschwister nichtsahnend abhängig wurden und das nicht mit typischen „harten Drogen“ wie Heroin oder Crystal Meth. Auch fand ich die Darstellung der Drogen spannend und aufschlussreich, da die gewählten Namen so viel über ihre jeweilige Entstehung und Geschichte erzählen. Ich hatte aber durchaus meine Schwierigkeiten in die Geschichte zu kommen, gerade zu Anfang fand ich Kapitel aus der Sicht von Roxy und Addison sehr schwierig. Daher gibt es von mir knappe 4 Sterne.

Bewertung vom 07.03.2022
Die Totenbändiger - Band 20: Geisterjagd (eBook, ePUB)
Erdmann, Nadine

Die Totenbändiger - Band 20: Geisterjagd (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Geisterjagd“ ist der zwanzigste Band der „Totenbändiger-Reihe“ von Nadine Erdmann, die Serie sollte unbedingt in der richtigen Reihenfolge gelesen werden.

Nach ihrem wohlverdienten Urlaub steht für die Hunts die Säuberung des Scarlet Theaters an. Wird die Säuberungsaktion erfolgreich verlaufen, oder gibt es unangenehme Überraschungen? Und was plant Carlton, nachdem er vermutet, dass Cam ein Geminusträger ist?

Meinung:

In diesem Teil steht die Action im Vordergrund und die ruhigeren Momente rücken etwas in den Hintergrund. Die Säuberung des Theaters läuft ganz anders als erwartet und führt mich damit in die Irre. Rückblickend war das aber genau richtig, sonst hätte sich dieser Band zu sehr mit der Säuberung der West End Arkaden geglichen.

Im zweiten Abschnitt geht es um Carlton und seine Machenschaften. Und dieser Teil hat es wirklich in sich. Diese Entwicklung habe ich nicht kommen sehen. Der Termin für das letzte Ritual rückt zwar näher und auch das Ende der Serie ist in Sicht, doch das letzte Drittel dieses Bandes hat mich wirklich schockiert, obwohl ich bereits auf deutlich mehr Dramatik vorbereitet war.

Fazit: Ein super spannender Band, mit dem das große Finale eingeläutet zu werden scheint. Das Ende hat es wirklich in sich und für die nächsten Bände erwarten uns sicherlich ähnliche Knaller. Daher gibt es von mir 5 Sterne.

Bewertung vom 26.02.2022
Guardian's Bond (Ancient Ink Teil 1) (eBook, ePUB)
Morgan, Rhenna

Guardian's Bond (Ancient Ink Teil 1) (eBook, ePUB)


gut

In dem Roman „Guardian's Bond“ von Rhenna Morgan ist Priest ein Gestaltwandler und der Anführer seines Clans. Nach vielen Jahren trifft Priest endlich auf seine Gefährtin Katy. Doch Katy ist nicht im Clan aufgewachsen und kennt kaum etwas über die Gestaltwandler, die Logik bestimmt ihr Leben. Priest muss um Katy kämpfen, dass sie ihre zukünftige Gabe und ihn als Gefährten akzeptiert. Zu allem Überfluss taucht Priests totgeglaubter Bruder wieder auf, er hat es auf den Clan und Priest abgesehen.

Meinung:

Mir hat gefallen, dass die Story sowohl aus der Perspektive von Katy als auch von Priest erzählt wird. So bekommt man sowohl die Seite der Gestaltwandler nähergebracht, als auch die unwissende Seite. An Katys Seite bekommt man als Leser alles Wichtige über das Leben der Gestaltwandler erklärt. Für den Weltenaufbau wurde sich Zeit gelassen. Mir haben die verschiedenen Gruppierungen, wie Kämpfer, Heiler und Magier innerhalb des Clans richtig gut gefallen.

Aber alles in allem war mir die Geschichte zu langatmig. Katy braucht einfach viel zu lang, um überhaupt warm zu werden, von ihrer Beziehung zu Priest ganz zu schweigen. Das hat sich endlos in die Länge gezogen. Die Chemie zwischen den beiden war für mich auch nur schwer greifbar. Priest ständiges „Nimm dir, was dir gehört“ war nach dem zweiten Mal einfach nur noch nervig. Die beiden konnten mich als Paar nicht für sich begeistern.

Auch von Priests Bruder hatte ich mir mehr versprochen. Ich weiß natürlich, dass diese Auseinandersetzung auch in den nächsten Bänden eine Rolle spielen wird, daher konnte der Showdown natürlich nicht riesig ausfallen. Trotzdem war mir das zu wenig und die Story damit insgesamt zu ruhig für meinen Geschmack.

Fazit: Ein wirklich spannender Weltenaufbau, mir war es aber insgesamt zu langatmig. Katys Zögern und ihr Zweifeln, haben mir zu viel Raum eingenommen und die Liebesgeschichte erst sehr spät beginnen lassen. Und selbst danach hatte Katy Probleme damit. Ich hatte echte Schwierigkeiten mir ihr warm zu werden. Auch als Paar konnten mich Priest und Katy nicht überzeugen. Daher gibt es von mir schwache 3 Sterne.

Bewertung vom 01.02.2022
Most Wanted Enemy (eBook, ePUB)
Martin, Annika

Most Wanted Enemy (eBook, ePUB)


gut

Der Roman „Most Wanted Enemy“ von Annika Martin ist der sechste Band der „Most Wanted“-Reihe und kann unabhängig von den anderen Teilen gelesen werden.

Francine und Benny haben nach einer durchfeierten Nacht in Las Vegas geheiratet. Dumm nur, dass Francine davon am nächsten Morgen nichts mehr weiß. Daher fällt sie zehn Jahre später aus allen Wolken als es heißt, dass sie verheiratet ist. Francine macht Benny ausfindig und bittet ihn um die Scheidung, doch Benny willigt nur ein, wenn Francine sich in den nächsten Wochen als seine perfekte Ehefrau zeigt.

Meinung:

Normalerweise ist die „Most Wanted“-Reihe eine absolut sichere Bank für richtig gute Liebesromane. Aber bei diesem Band ist der Funke nicht so richtig übergesprungen. Ich empfand den Schreibstil als holprig. Ich kann nicht sagen, ob es an der Übersetzung liegt, aber dieses Mal ließ es sich einfach nicht rund lesen. Ständig haben die Protagonisten von sich oder einer anderen Person in der dritten Person gesprochen, das empfand ich als total irritierend und hat den Lesefluss gestört.

Leider kam auch der Humor in diesem Band viel zu kurz. In den anderen Bänden sind die witzigen Dialoge und der grandiose Humor ein riesiger Pluspunkt. Ich habe bei einigen Szenen in den vorherigen Bänden wirklich unter dem Tisch gelegen vor Lachen – das blieb hier total aus.

Zwischen Francine und Benny war die Chemie jetzt nicht unbedingt der Hit. Zwischen den anderen Paaren hat es mega geknistert, aber hier war das leider nicht der Fall. Ich konnte nicht nachvollziehen, was Francine an Benny findet. Ich finde auch die Entschuldigung, warum sie sich nach der Nacht in Vegas nie wieder bei Benny gemeldet hat, ehrlich gesagt ziemlich lahm. Aus meiner Sicht kamen die Gefühle von Benny ebenfalls nicht richtig rüber, erst sehr spät erfährt man darüber mehr. Des Weiteren hätte man aus der Entwicklung zum Schluss und der damit gemachten Offenbarung mehr machen können.

Fazit: Eine solide Liebesgeschichte, die sicherlich besser für mich abgeschnitten hätte, würde dieses Buch nicht zur „Most Wanted“-Reihe gehören. So vergleiche ich es immer mit den vorherigen Bänden, und in dem Vergleich schneidet es einfach am schwächsten ab. Daher gibt es von mir nur 3 Sterne.