Das Cover des Romans passt zum Vorgänger „Okaye Tage“ und gefällt mir durch den gemäldeartigen Stil sehr gut. Auch der Schreibstil ist äußerst flüssig und schön zu lesen, was auch der Übersetzung von Lisa Kögeböhn zu verdanken ist.
Das Hauptthema des Buches ist der Versuch, sich in einer neuen, großen Stadt neu zu erfinden – begleitet von Freundschaft, Liebe und Selbstfindung und dem Erwachsenwerden. Im Zentrum steht dabei die Protagonistin Sickan, auch Siv genannt.
Auch ernstere und äußerst wichtige Themen wie Rassismus, Feminismus, Mobbing und das Verhältnis zu den eigenen Eltern werden im Buch aufgegriffen, allerdings hat mir an gewissen Stellen eine gute Aufarbeitung dieser Themen gefehlt, da sie teilweise nur oberflächlich angeschnitten wurden.
Das Lesen hat mir aber dennoch viel Freude und Unterhaltung gebracht, weshalb ich vier von fünf Sternen für diesen Roman vergebe.
In dem Roman „Der Absturz“ von Edouard Louis erzählt dieser die Geschichte seines großen Bruders und rundet damit die Erzählungen über seine Familie und deren Mitglieder ab. Mir persönlich hat dieser Roman besser gefallen, als die Erzählungen über seine Mutter und seinen Vater.
Der Roman hat einen ganz besonderen Aufbau. Er gliedert sich in sogenannte „Fakten“, in denen Louis eine Geschichte bzw. kurze Episode aus dem Leben seines großen Bruders erzählt. Manchmal handelt es sich auch um ein gemeinsames Erlebnis, beispielsweise als Louis bei seinem Bruder am Abend vor seiner ersten Abiturprüfung übernachtet und nicht schlafen kann, weil sein Bruder laut und egoistisch ist. Des Weiteren tauchen immer wieder „Einige Bemerkungen, bevor es weitergeht“ auf, in denen Louis gewisse Sachen erläutert oder klarstellt. Zwischen diesen einzelnen „Teilen“ befindet sich der Leser in der Gegenwart, in der der Bruder gerade erst gestorben ist. Eindrucksvolle Zitate aus der Gegenwart wiederholt Louis als Leitmotiv und erzeugt so eine besonders bedrückende Stimmung.
Der Schreibstil des Buches ist wie gewohnt sehr gut und auch das Cover gefällt mir. Eine klare Leseempfehlung für diesen Roman und 5 von 5 Sternen!
PS: es empfiehlt sich die anderen Roman zuvor zu lesen, um die Dynamik, die in Louis Familie herrschte, besser zu verstehen.
Ich hatte sehr hohe Erwartungen an diesen Debütroman des Autors und ich wurde nicht enttäuscht (so viel schonmal vorab).
Das Buch ist in vier Teile eingeteilt: Herbst, Winter, Frühling und Sommer. Diese Einteilung fand ich persönlich sehr schön. Das Buch ist die schmerzhafte und zugleich schöne Geschichte des Teenagers James, der in einem kleinen Dorf im Norden Englands wohnt, viele Probleme und Sorgen hat, anders ist und sich dann in den gutaussehenden Luke verliebt. Diese Liebe beschäftigt ihn stark und man fiebert und fühlt mit ihm mit. Dafür sorgt vor allem der poetische und besondere Schreibstil des Buches, der es in meinen Augen zu etwas ganz Besonderem macht. Auch wenn die Geschichte keine großen Wendepunkte hat, kam beim Lesen keine Langeweile auf - James ist eben ein besonderer Charakter, mit dem man sich in gewisser Weise vielleicht sogar selbst identifizieren kann. Ich vergebe 5 Sterne.
Das Buchcover ist in meinen Augen sehr schön und hat etwas Melancholisches, Graziöses und passt durch die eher dunklen Farben auch zur Stimmung des Buches.
Das Buch (es ist nicht wirklich ein Roman, aber auch keine Biografie - eher ein Porträt, wie auch auf der Rückseite des Buches steht) ist in mehrere Teile gegliedert. In diesen Teilen finden sich neben dem klassischen Text auch Bilder, Zitate und Briefe, die dann auch in anderer Schriftform geschrieben sind. All diese Dinge machen das Buch mit seiner bewegenden Geschichte, dem poetischen Schreibstil und der ernsten Thematik zu etwas ganz Besonderem, etwas ganz Persönlichen. Denn die Autorin verarbeitet nicht nur das Leben und den Tod ihrer Schwester, sondern in gewisser Weise auch ihr eigenes Traumata. Zugleich ist es aber auch die Aufarbeitung von Femiziden, die es überall auf der Welt gibt und oft totgeschwiegen werden.
Finnischer Krimi:
Das Cover und der Farbschnitt des Buches machen wirklich einiges her. Besonders gut gefallen haben mir die kurzen Kapitel mit den eingeschobenen Tagebucheinträgen. Was mich ein bisschen gestört hat, war, dass teilweise finnische Begriffe/Phrasen eingebaut wurden, aber nicht übersetzt oder zumindestens auf einer Seite am Ende des Buches erklärt wurden. Die Handlung hat mir sehr gut gefallen und ich habe das Buch auch wirklich sehr gerne gelesen, allerdings fand ich die Dialoge manchmal etwas hölzern bzw. unnatürlich und Eevi war manchmal eine sehr anstrengende Persönlichkeit. Insgesamt hat mir der Schreibstil aber gefallen. Die Geschichte rund um Eevi und Mats fand ich zwar sehr schön, aber trotzdem hätte ich mir an manchen Stellen gewünscht, dass der Kriminalfall mehr im Vordergrund steht. Insgesamt ein gutes Buch für zwischendurch.
Auch wenn das Buch wichtige Themen wie Machtmissbrauch und die Gefahr der Masse thematisiert, kann es insgesamt nicht überzeugen. Der Schreibstil ist an sich angenehm zu lesen, was sich jedoch als Störfaktor erweist sind die vielen Ausschweifungen über irrelevante Dinge. Zu nennen sind eine Motte im Kleiderschrank, Alex erster Theaterbesuch oder Sophies Leben. Sophie fungiert als Ich-Erzählerin und in gewisser Weise steht sie zwischen Alex und Hailey. Als Charakter ist sie sehr sympathisch, doch sie ist für die Geschichte einfach nicht wichtig genug, als dass man sie zur Erzählerin machen und sich dabei noch ständig in endlosen Ausschweifungen über ihren Alltag und ihr sonstiges Leben verlieren müsste. Viel spannender wäre es doch dagegen gewesen, die Geschehnisse abwechselnd aus Haileys und Alex Sicht zu erzählen, denn die sind schließlich die Hauptpersonen der Geschichte. Über Sophie hätte man ein eigenes, sicherlich auch gutes Buch schreiben können. Summa Summarum: ein Buch, das man lesen kann, das sich gut lesen lässt, dem es aber an Spannung fehlt. Kann man machen, muss man aber nicht.
Vier zu eins - Das Cover von ,,Das große Spiel" finde ich sehr schön, auch wenn ich die Manta Rochen zunächst für Vögel gehalten hatte. Beginnen tut das Buch mit einem etwas verwirrenden Gedicht, das aber relativ schnell logisch erscheint, wenn man weiterliest. Die vier einzelnen Charaktere, ihr Leben und ihr Schicksal, werden Stück für Stück miteinander verwoben und am Ende wird aus vier eins. Richard Powers schafft es, in seinem Buch eine fiktive Geschichte zu erzählen, die die wichtigen Themen unserer heutigen Welt, Gesellschaft und Lebensweise aufzeigt und kreativ gestaltet. Auch der Schreibstil trägt dazu bei, dass das Buch zu dem wird, was es ist - großartig. Besonders gut haben mir die Perspektivwechsel und teilweise kurzen Kapitel gefallen, was für mich das Lesen sehr flüssig gestaltet hat. Abschließend spreche ich eine klare Leseempfehlung aus und vergebe fünf Sterne.
Schauspielerin wird zur Autorin - Das Cover strahlt für mich pure Lebensfreude aus, denn es ist in strahlenden Farben gestaltet. Dass ich die Autorin als Schauspielerin kenne, war mir als ich mich auf das Buch beworben habe, gar nicht bewusst. Wir begleiten eine komplizierte Familiengeschichte in den 70er/80er Jahren mit einer Mutter, die drei Ehemänner und somit verschiedene Väter für ihre Kinder hat, was auch zu gewissen Identitätskrisen der Töchter führt. Der Schreibstil des Buches hat mir sehr gut gefallen, poetisch und dennoch klar und verständlich, sodass es mit dem Lesen relativ schnell ging. Die Leseprobe hat mir zwar besser gefallen, als der Rest des Buches, doch trotzdem hatte ich Spaß beim Lesen, deswegen bewerte ich es mit 4 von 5 Sternen. Ich empfehle das Buch für Fans der Schauspielerin und für Lesefans, die eine Familiengeschichte für zwischendurch suchen.
Ein Deserteur auf dem Heuboden - Beginnen wir mit dem Cover: die Farben sind eher gedeckt, fast schon sanft, Johann und Emmy stehen umschlungen in der Mitte, was mir persönlich sehr gut gefällt. Das Thema der Geschichte - der zweite Weltkrieg und seine psychische Belastung auf die Soldaten, die gegen Ende desertieren, Angst haben, Sehnsucht nach ihren Geliebten verspüren - ist in meinen Augen leider nur semi gut umgesetzt. Die kurzen Kapitel und häufigen Orts- und Zeitwechsel führen nämlich dazu, dass der Lesefluss gestört wird und es dem Leser schwer fällt, sich mit den Personen zu identifizieren. Der Schreibstil an sich hat mich auch nicht immer überzeugt, denn öfters mal sind für mich zusammenhangslose Sätze aufgetaucht, die ich schwer einordnen konnte. Allgemein hat mir an vielen Stellen die kritische Hinterfagung der NS-Verbrechen gefehlt, denn Johann hat die meiste Zeit nur darüber nachgedacht, dass er zurück zu seiner geliebten Emmy will, was natürlich verständlich ist, aber aus heutiger Sicht sehe ich eine fehlende kritische Auseinandersetzung als fahrlässig an. Beim Lesen der 200 Seiten habe ich zudem die ganze Zeit darauf gewartet, dass ein einschneidendes Erlebnis eintritt und das ist meines Erachtens nach nicht passiert. Letztendlich hätte es der Geschichte gut getan, wenn sie ein paar mehr Seiten bekommen hätte, um sich zu entfalten. Dennoch kein schlechtes Buch! Deswegen bewerte ich die Geschichte mit drei Sternen.
Familiengeschichte
Der Autor tritt eine Reise zu seinen Wurzeln an. Der Grund dafür ist die gewünschte Zurückgewinnung eines Hauses, das der Familie gehörte und das durch die Nationalsozialisten enteignet wurde.
Der Leser begleitet den Protagonisten bei der Spurensuche und dem teilweise qualvollen Weg, bei dem er eine mysteriöse Anwältin kennenlernt und auf eine ebenfalls mysteriöse Forschergruppe trifft.
Das Buch ist in mehrere Teile gegliedert und teilweise sprunghaft erzählt, was in meinen Augen aber den Lesefluss nicht gestört hat. Auch sind einzelne graphische Elemente enthalten, die mir persönlich ebenfalls sehr gut gefallen haben.
Der historische Bezug auf den Nationalsozialismus und die damit einhergehende Judenverfolgung und Enteignung sind ernstere Themen, die mit den schlesischen/polnischen Wurzeln des Autors im Buch verknüpft werden.
Fazit:
Das Sachbuch/der Roman (für mich eine Mischung aus beidem) „Kajzer“ - von Menachem Kaiser - über die Suche nach der eigenen Familiengeschichte - hat mich gepackt, bewegt und berührt, auch wenn sich das Buch an manchen Stellen etwas gezogen hat.
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