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Geschichtenliebhaberin

Bewertungen

Insgesamt 50 Bewertungen
Bewertung vom 26.03.2024
Kosakenberg
Rennefanz, Sabine

Kosakenberg


sehr gut

Wie tief reichen die eigenen Wurzeln?

Inhalt:
Kathleen hat es geschafft. Als erfolgreiche Grafikerin lebt sie in London und hat ihre Wurzeln zurückgelassen. Das zumindest redet sie sich ein, kommt sie doch aus einem kleinen Dorf tief in der ostdeutschen Provinz. Immer wieder verschlägt es sie in ihre alte Heimat. Dabei fällt auf, dass es wohl doch nicht so einfach ist, seine Anfänge loszulassen…

Meine Gedanken zum Buch:
Sabine Rennefanz hat mit ‚Kosakenberg‘ ein wirklich starkes Buch geschrieben. Über der gesamten Handlung lag eine düster-graue Atmosphäre, welche die Stimmung im Osten der damaligen post-DDR Zeit widerzuspiegeln schien. Dadurch hatte man beim Lesen ein beklemmendes Gefühl, konnte sich aber gleichzeitig aufgrund der intelligenten Schreibweise der Autorin nicht von der Geschichte losreißen.
Die Protagonistin meinte ihre alte Heimat hinter sich gelassen zu haben. Tatsächlich gehen ihre Wurzeln aber so tief, dass sie sie nicht loszulassen schienen. Die Autorin hat dies mit einer großartigen schriftstellerischen Finesse erzählt, die sich durch die gesamte Lektüre zog. Komplexe und festgefahrene Strukturen wurden dabei nicht nur bei der Protagonistin, sondern auch bei anderen Figuren zum Teil mit nur kurzen Passagen, halben Sätzen oder kleinen Andeutungen gekonnt vermittelt. Das fand ich grandios!
Zusammengefasst hat mir das Buch gut gefallen. An manchen Stellen fand ich die Protagonistin zwar etwas zu negativ-pessimistisch (auch wenn dies thematisch gut gepasst hat), wodurch mir manche Passagen etwas langatmig vorkamen. Insgesamt war Rennefanz‘ Schreibstil aber sehr gekonnt und hat die Thematik wunderbar unterstrichen. Jederzeit wieder!

Fazit:
Kosakenberg – ein gelungenes Buch über das Weggehen und Zurückkehren. Eine Leseempfehlung für alle, die gerne gut geschriebene, atmosphärische Bücher voll schriftstellerischer Finesse über die Zeit nach der DDR lesen!

Bewertung vom 17.03.2024
Highland Happiness - Die Schreinerei von Kirkby
McGregor, Charlotte

Highland Happiness - Die Schreinerei von Kirkby


ausgezeichnet

Inhalt:
Die ehemalige Profifußballerin Susan hat als Kindergärtnerin im beschaulichen Kirkby ihren neuen Lebensmittelpunkt gefunden. Auch der Schreiner Davie hat eine alte Passion hinter sich gelassen, um in dem beschaulichen schottischen Dorf neu zu beginnen. Beide sind beste Freunde und fester Bestandteil der Dorfgemeinschaft. Doch plötzlich gerät ihr gewohnter Alltagstrott ins Wanken und bald stellt sich die Frage, ob da vielleicht mehr sein kann?

Meine Gedanken zum Buch:
Einmal mehr hat die Autorin einen wundervollen Wohlfühlroman geschaffen. Hatte man einmal angefangen zu lesen, konnte man ihn kaum mehr aus der Hand legen!
Diesmal war die Handlung eher ruhig gehalten. Sie hatte aber gleichzeitig viele Aspekte, die die Spannung dennoch förderte und bis zum Schluss aufrecht erhielt. Eine wirklich tolle Mischung! Durch den gewohnt gekonnten, intelligenten Schreibstil der Autorin war das Buch daher absolut kurzweilig zu lesen, wundervoll zum Entspannen und gleichzeitig zum Mitfiebern. Was will man mehr!
Die fröhliche Protagonistin Susan wagte in Kirkby einen Neuanfang, wurde aber von den Schatten ihrer Vergangenheit nicht losgelassen. Ihr Gefühlsleben wurde von der Autorin wirklich wunderbar vermittelt, sodass man sogar komplexere Verhaltensweisen absolut nachvollziehen konnte. Auch Davie hatte sein Päckchen zu tragen. Wie beide Figuren mit ihren Aufgaben schlussendlich umgingen war wirklich gut aufgearbeitet und gab wie gewohnt den ein oder anderen Denkanstoß. Das liebe ich an den Geschichten dieser Autorin wirklich sehr!
Natürlich muss auch einmal mehr das traumhafte Setting erwähnt werden. Ein charmantes schottisches Dörfchen mit einer absolut liebenswerten Dorfgemeinschaft, von der man am liebsten sofort selbst ein Teil wäre. Dazu noch jede Menge flauschiger Nachwuchs-Nebencharaktere und Nebenhandlungen zum Dahinschmelzen... Muss ich noch mehr sagen? Nur so viel: hat man einmal mit Kirkby angefangen, dann lässt es einen mit ziemlicher Sicherheit nicht mehr los. Ein literarischer Wohlfühlort, den ich in meinem Leben nicht mehr missen möchte. Ich bin jedenfalls sehr dankbar, dass mich die Kirkby-Bücher nun schon lange begleiten!

Fazit:
Highland Happiness - die Schreinerei von Kirkby - eine wundervoll gelungene, kurzweilige und absolut liebenswerte Fortsetzung! Wer sich einmal in Kirkby verliebt, dem wird garantiert niemals das Herz gebrochen. Von mir eine absolute Leseempfehlung für alle, die gut geschriebene Bücher voll liebenswerter Charakter, mit einem traumhaften Setting und einer komplexer Handlung, die Denkanstößen liefert, lieben!

Bewertung vom 01.03.2024
Das Mörderarchiv
Perrin, Kristen

Das Mörderarchiv


ausgezeichnet

Wer war es denn nun?

Inhalt:
Tante Frances hat nach einer düsteren Prophezeiung zu Jugendzeiten ihr ganzes Leben lang damit verbracht, ihren zukünftigen Mörder zu suchen. Als sie eines Tages tatsächlich tot aufgefunden wird, beginnt mit ihrem Testament eine rasante Jagd auf den Schuldigen. Mit von der Partie ist Annie, Frances' Nichte, die lange gar nichts von der Existenz ihrer exzentrischen Tante wusste. Wird sie als Außenseiterin das Rätsel lösen können?

Meine Gedanken zum Buch:
Der Klappentext in Kombination mit dem Cover hatte ja von Anfang an meine volle Aufmerksamkeit und machte mich unglaublich neugierig auf den Inhalt. Und ich wurde absolut nicht enttäuscht!
Das Buch war von Anfang bis Ende durchgehend spannend. Bis zum Schluss konnte ich nicht sagen, wie all die Fäden zusammenlaufen würden. Das ist bei mir und Krimis selten der Fall und gefiel mir wahnsinnig gut, denn dadurch blieb es stets aufregend. Ich wollte das Buch am liebsten gar nicht mehr weglegen.
In diesem Buch gab es eine ganze Menge verschiedener Charaktere. Insgesamt konnte man der Handlung und den Bezügen zwischen den Figuren aber gut folgen, insbesondere durch Rückblicke in die Vergangenheit, die sehr geschickt in die gegenwärtige Handlung eingebaut waren. All das machte das Buch sehr abwechslungsreich und kurzweilig zu lesen, ein großer Pluspunkt.
Die Protagonistin Annie gefiel mir sehr gut. Sie wusste anfangs nicht, wie ihr geschah, war später bei den Ermittlungen aber Feuer und Flamme. Das war großartig! Ihre Denkweise gefiel mir sehr; sie war intelligent und neugierig, was für die Mördersuche eine perfekte Mischung war. Ich habe bis zum Ende mit ihr mitgefiebert und hätte am liebsten noch viel mehr von ihr gelesen.
Das Setting war ein Traum - eine englisches Dorf, ein herrschaftliches Anwesen und eine Londoner Stadtvilla, was wünscht man sich mehr. Gemeinsam mit der spannenden, gut durchdachten Handlung und der tollen Protagonistin hätte ich mir nicht mehr von einem perfekten englischen cosy-Krimi wünschen können.
PS: ich musste beim Lesen auch immer wieder an den Film Knives Out – Mord ist Familiensache denken. Also für alle, die diesen Film kennen und lieben - dieses Buch könnte euch ebenfalls sehr gut gefallen :)

Fazit:
Das Mörderarchiv - ein von Anfang bis Ende gelungenes Buch! Von mir eine absolute Leseempfehlung für alle, die gerne gut konzipierte, durchgehend spannende und abwechslungsreiche cosy-Krimi mit herrschaftlichem, englischem Setting und einer taffen Protagonistin lesen.

Bewertung vom 13.02.2024
Der Wortschatz
Gugger, Rebecca

Der Wortschatz


ausgezeichnet

Die Kraft der Worte

Inhalt:
Oskar findet eine Truhe voller Worte, einen richtigen Wortschatz. Achtlos beginnt er, mit ihnen um sich zu werfen, weil er es einfach nicht besser weiß. Schon bald hat er dadurch allerhand Chaos verursacht und irgendwann hat er keine Worte mehr. Da hilft ihm die Sprachkünstlerin Louise, selbst eigene zu entdecken und wie er mit ihnen verantwortungsvoll umgehen kann.

Meine Gedanken zum Buch:
Der Grundgedanke dieses Buchs hatte mich sofort, wobei mich insbesondere das gut durchdachte Cover in Kombination mit dem prägnanten Titel aufmerksam gemacht hat. Kindern spielerisch klar zu machen, dass der sorgsame Umgang mit Worten sehr wichtig ist, fand ich wirklich toll. Und das wird in diesem Buch ganz fabelhaft vermittelt! Die Illustrationen sind hierbei genauso wichtig wie der Text. In Kombination ergibt sich ein wunderbarer Anstoß, um mit den Kleinsten über die Kraft und die Bedeutung von Worten zu sprechen, ebenso wie über den richtigen Umgang mit ebenjenen. Kurze Texte und große, bunte Bilder – für die Kleinen wird es dabei auch bestimmt nicht langweilig. Allerdings finde ich, dass die Altersempfehlung ab 4 Jahren vielleicht etwas zu früh ist. Meiner Meinung nach wäre eine Empfehlung ab 6 Jahren etwas angemessener, da es insbesondere zum Schluss Passagen gibt, die einem sehr kleinen Kind noch nicht recht erschließbar sein könnten.

Fazit:
Der Wortschatz – ein wirklich wunderbares, sehr schön illustriertes Buch, um mit Kindern über die Macht der Worte zu sprechen. Eine Altersempfehlung für Kinder ab 6 fände ich persönlich jedoch passender als die aktuelle Empfehlung ab 4 Jahren. Von mir eine große Lese- und Vorleseempfehlung für alle, die mit dem Nachwuchs über den sorgsamen Umgang mit Wörtern sprechen möchten!

Bewertung vom 26.10.2023
Highland Crime ¿ Die tote Tänzerin
McGregor, Charlotte

Highland Crime ¿ Die tote Tänzerin


ausgezeichnet

King & König & Rudi


Inhalt:
Fanny König gönnt sich eine langersehnte Auszeit und reist mit ihrem aufmüpfigen Dackel Rudi ins wunderschöne Schottland. Aus dem geplant ruhigen Urlaub wird aber nichts als sie im Loch Ness eine Tote entdecken!
George King lebt inkognito im beschaulichen Kirkby, wo er sich vor der sizilianischen Mafia versteckt. Als eine der Tänzerinnen der lokalen Highland Games tot im Loch Ness entdeckt wird, weckt das seinen eingestaubten Spürsinn. Als die Polizei die Sache nicht ernst zu nehmen scheint, beginnen King & König einfach selbst zu ermitteln…

Meine Gedanken zum Buch:
Als Langzeit-Kirkby-Fan war ich sehr gespannt auf Charlotte’s Krimi-Debüt, und was soll ich sagen – Charlotte kann Krimi!
Das Buch war gut aufgebauter Cosy-Crime. Nach und nach lernte man die exzentrischen, aber liebenswerten Protagonisten kennen. Inklusiver schlagfertigem, unterhaltsamem Wortwitz, der sich durch das gesamte Buch zog. Das war wirklich ganz großes (Kopf-)Kino, einfach herrlich!
Der Krimi-Anteil war gekonnt auf Cosy-Crime ausgelegt. Die Tote wurde entdeckt, dann begannen Fanny und George zuerst einzeln, später gemeinsam zu ermitteln und gegen Ende des Buches hin wurde es richtig rasant. Zwischendurch bekam man viel von der wunderbaren Gemeinschaft Kirkbys zu spüren. Für mich war all das ein gelungenes Cosy-Crime-Debüt, bei dem keine Längen entstanden und es stets unterhaltsam und spannend zuging. Außerdem war die Handlung in nur wenige Tage und auf knapp dreihundert Seiten gepackt, da blieb definitiv kein Platz für Langeweile!
Fanny und George hatten beide ihre Macken, aber auf eine liebenswürdige Art und Weise, die sie sehr sympathisch machte. Mein persönlicher Star war allerdings der grummelige Dackel Rudi, der seine Meinung stets lautstark kundtat und am Ende gar zum Superhelden mutierte. Einfach herrlich, zum Schmunzeln und total unterhaltsam.
Insgesamt hat mir Charlottes Krimi-Debüt sehr gut gefallen. Es hat mich super unterhalten, mich oft zum Lachen gebracht und mitfiebern lassen. Eine absolut gelungene Kombination für spannende Lesestunden also. Bitte unbedingt mehr davon!

Fazit:
Highland Crime – Die tote Tänzerin – ein gelungenes Cosy-Crime Debüt! Eine tolle Mischung aus Krimi, wundervollem Setting und unterhaltsamen Charakteren. Von mir eine absolute Empfehlung für alle, die Cosy-Crime, exzentrische aber liebenswürdige Charaktere, ein gemütliches schottisches Dorf als Handlungsort und gut dosierte Spannung lieben!

Bewertung vom 28.08.2023
Dachs Naseweiß Phantastische Geschichten aus dem Wunderlichen Wald
Wunderlich, Christian

Dachs Naseweiß Phantastische Geschichten aus dem Wunderlichen Wald


ausgezeichnet

Ein wunderschönes Kinderbuch mit wertvollem Inhalt


Inhalt:
Dachs Naseweiss lebt im Wunderlichen Wald. Dort hat er nicht nur eine Menge Freunde wie etwa das Häschen Schlappi, den ängstlichen Igel oder seine allerbeste Freundin Dachsima. Er und seine Freunde erleben auch viele Abenteuer und lernen dabei eine Menge über Freundschaft, Mut, Selbstvertrauen und das große Glück!

Meine Gedanken zum Buch:
Das Cover des Buches hat sofort meinen Blick auf sich gezogen. Nicht nur die Illustrationen am Buchdeckel, sondern auch die im Inneren des Buches sind wirklich zauberhaft! Man merkte, dass hier mit viel Liebe zum Detail illustriert wurde, ohne dass es zu überladen wirkte. Das gefiel mir sehr.
Die Geschichten von Dachs Naseweiss und seinen Freunden sind sehr vielfältig und eignen sich gut zum Vorlesen. Wobei ich finde, dass die Geschichten nichts für die ganz Kleinen unter 5 Jahren sind, da es doch recht viele verschiedene Namen und manche Situationen gab, mit denen sie vielleicht noch nichts anfangen können. Wobei das vielleicht auch vom Kind abhängt, das müsste man dann vielleicht einfach probieren.
Die Geschichten an sich hatten immer auch eine versteckte Botschaft zwischen den Zeilen, die Kindern etwa Hilfsbereitschaft, Freundschaft und Füreinander-da-sein vermitteln sollten, aber auch den Umgang mit verschiedenen Emotionen. Das fand ich toll, denn der Inhalt war gleichzeitig immer so verpackt, dass man die Geschichten einfach nur vorlesen, aber auch als Anregung zum gemeinsamen Nachdenken verwenden konnte. Auch das gefiel mir super, denn gerade bei Kinderbüchern werden den Kleinsten dadurch spielerisch Werte vermittelt, von denen sie noch lange zehren können.
Der Schreibstil gefiel mir gut, insbesondere manche Wortspiele. Da gab es etwa die Schlecht-Wetter-Wolke Donna Wetta oder Pferde mit langen Zöpfen und kurzen Ponys. Ein paar Mal musste ich aufpassen, dass ich beim Lesen nicht über solche Ausdrücke ‚stolperte‘. Der Schreibstil war dadurch aber insgesamt sehr unterhaltsam, brachte zum Schmunzeln und war kurzweilig zu lesen.
Die Figuren waren liebevoll ausgearbeitet. Sie hatten alle ihre Eigenheiten und Stärken, waren manchmal nachdenklich, aber stets füreinander da und fanden für viele Probleme eine (gemeinsame) Lösung. Wirklich wunderbar und für ein Kinderbuch perfekt.

Fazit:
Dachs Naseweiss - Phantastische Geschichten aus dem Wunderlichen Wald – insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es war eine tolle Mischung aus unterhaltsamem Schreibstil, liebevoll ausgearbeiteten Figuren, schönen Illustrationen und Geschichten, die zum Nachdenken anregten. Toll zum Vorlesen und von mir eine Leseempfehlung für alle nicht mehr ganz so Kleinen ab 5 Jahren!

Bewertung vom 14.08.2023
Die Bücherjägerin
Beer, Elisabeth

Die Bücherjägerin


ausgezeichnet

Manchmal braucht es Außergewöhnliches, um vorwärts zu kommen


Inhalt:
Sarah kümmert sich nach dem Tot ihrer Tante Amalia um deren Vermächtnis. Keine leichte Aufgabe, denn ihr altes Haus ist voller Bücher und vergessener Schätze. Als eines Tages der Londoner Bibliothekar Ben an ihre Tür klopft, ändert sich plötzlich alles. Er bittet sie, ihr bei der Suche nach einer verloren geglaubten, alten Straßenkarte zu helfen, der Amalia vor ihrem Tot auf der Spur gewesen ist. Es beginnt ein Road-Trip, der das Potential hat, nicht nur alte Karten, sondern auch andere unmöglich geglaubte Dinge hervorzubringen.

Meine Gedanken zum Buch:
Mich hat das Buch von der ersten Seite an gefesselt. Der Schreibstil der Autorin war wirklich gekonnt, es gab meiner Meinung nach nie Längen. Die Kapitel waren kurzgehalten, gleichzeitig erfuhr man auf zwei Eben aber sehr viel über die Protagonisten, wodurch die Lektüre sehr kurzweilig und spannend war.
Die Protagonisten mochte ich sehr, insbesondere Sarah. Sie war kein typischer 0815-Charakter, sondern hatte Ecken und Kanten. Hinter ihrer schroffen, schlagfertigen Art versteckte sich so einiges, über das man im Laufe des Buches mehr erfuhr. Dadurch bekam die Geschichte ein angenehmes Maß an Tiefe, was mir sehr gut gefiel. Aber auch Ben war mir von Beginn an absolut sympathisch und harmonierte hervorragend mit Sarah. Nichts Schlimmeres als zwei Figuren, die aneinander vorbeireden, die war hier zum Glück nicht der Fall.
Insgesamt mochte ich die Geschichte sehr, denn sie war eine gekonnte Mischung aus einer Schatzjagd, der Aufarbeitung von schweren Familienangelegenheiten und Romanze. Außerdem hatte die Handlung Tiefgang und regte an einigen Stellen zum Nachdenken an. Dazu noch jede Menge Bücher, altes Papier, ein tolles Setting und sogar Schildkröten, was will das Leserherz mehr! Und ja, in diesem Buch wurde gegendert, was mich persönlich aber nicht gestört hat.

Fazit:
Die Bücherjägerin – ein gelungener, kurzweiliger Roman mit Tiefgang über eine Schatzjagd nach einem alten Dokument und die Aufarbeitung schwerer Themen. Eine Leseempfehlung für alle, die gut geschriebene Geschichten mit tollen Charakteren, fesselnder Handlung, abwechslungsreichem Setting und einem angenehmen Hauch Romantik mögen.

Bewertung vom 01.08.2023
Wo die Liebe dich findet
Turner, Katy

Wo die Liebe dich findet


sehr gut

Titel:
Das Glück findet seinen Weg


Inhalt:
Holly zieht kurzfristig in die schottischen Highlands, um dort in einer kleinen Tierarztpraxis zu arbeiten. Das passt eigentlich so gar nicht in ihren steilen Karriereplan, aber manchmal kommt es einfach anders als geplant. Dort lernt sie ihre Kollegen Paolo und Chloe kennen, die bald ihre engsten Freunde werden. Und schon bald findet die Liebe nicht nur bei Holly ihren Weg, sondern auch bei Paolo und Chloe…

Meine Gedanken zum Buch:
Das Buch ist meiner Meinung nach perfekt für Zwischendurch. Wer nach einer netten Wohlfühl-Geschichte zum Abschalten sucht, der ist hier genau richtig.
Die Protagonisten mochte ich insgesamt sehr gerne. Jeder hatte so seine Eigenheiten, aber im Grunde wurden sie alle früher oder später eine tolle Gemeinschaft. Manchmal hätte ich mir jedoch etwas mehr Tiefgang bei den Charakteren gewünscht, aber im Großen und Ganzen war es ok.
Die Geschichte war sehr kurzweilig, ich flog beinahe durch die Seiten und wollte ständig wissen, wie es weiterging. Der rote Faden war immer gut gegeben, auch wenn zwischen den einzelnen Protagonisten oft hin- und her gesprungen wurde. Was mich zu einem kleinen Kritikpunkt bring: laut Klappentext geht es um Holly. Allerdings war das lediglich der Rahmen für drei Liebesgeschichten, denn es wurden auch die Geschichten von Paolo und Chloe erzählt. Alle drei Stories liefen parallel zueinander ab und waren schön zu lesen. Allerdings blieb dadurch auch nicht viel Raum für Tiefe im jeweiligen Handlungsstrang, wodurch bestimmt einiges an Potential verloren ging. Wenn man dieses Buch liest, dann sollte man sich bewusst sein, dass es eben nicht nur um Holly, sondern auch noch um zwei andere Figuren geht.
Das Setting hat mir unglaublich gut gefallen. Ein verschlafenes schottisches Fischerdörfchen voll eigenwilliger, liebgewonnener Charaktere. Und dann noch die tolle Freundschaft von Holly, Paolo und Chloe! Garniert mit einer ganzen Reihe von Tieren und anderen kauzigen Figuren war es für mich eine tolle Wohlfühl-Geschichte für Zwischendurch, die ich sehr gerne gelesen habe. Mitunter sind mir zwar einige Rechtschreib- und auch ein oder zwei Sinnfehler aufgefallen, die bei mir zwischendurch mehr oder weniger große Fragezeichen aufwarfen. Im Großen und Ganzen war das Buch aber schön zu lesen.

Fazit:
Wo die Liebe dich findet – ein netter Feelgood-Roman für Zwischendurch. Ich musste zwar ein paar Abstriche machen, im Großen und Ganzen hatte ich aber schöne Lesestunden. Eine Leseempfehlung für alle, die locker-leichte Lovestories mit wundervollem, schottischem Setting, einer herzerwärmenden Handlung und bodenständigen Charakteren lieben!

Bewertung vom 24.07.2023
Highland Happiness - Das Herrenhaus von Kirkby
McGregor, Charlotte

Highland Happiness - Das Herrenhaus von Kirkby


ausgezeichnet

Leben ist das was passiert, während man andere Pläne macht


Inhalt:
Ainslee fühlt sich in Kirkby zum ersten Mal so richtig angekommen. Sie liebt ihre Arbeit als Schneiderin in der Kirkby Tartan Mill und ihren Pudel Jules über alles. Paul ist Historiker und einem Geheimnis um Kirkbys Herrenhaus Monroe Manor auf der Spur. Außerdem ist er öfter in dem Dorf, um seinen leiblichen Vater und seine Halbgeschwister kennenzulernen. Wie es das Schicksal so will kreuzen sich die Wege von Ainslee und Paul unerwartet, was nicht nur bei Pauls Pudeldame Ivy für Herzklopfen sorgt!

Meine Gedanken zum Buch:
Ich habe meinen Ausflug ins wunderschöne Kirkby wieder unglaublich genossen. Man traf fast alle Charaktere wieder und bekam mit, wie sich auch deren Geschichten weiterentwickelten. Das fand ich einfach fantastisch! Dennoch standen Ainslee & Paul ganz klar im Mittelpunkt der Handlung.
Ainslee mochte ich sehr. Sie wirkte taff, hatte aber auch ihre verletzlichen Seiten, die jedoch von außen nur schwer erkennbar waren. Im Buch durchlief sie eine tolle Charakterentwicklung, was mir super gefiel. Paul war eher der zurückgezogene Professor, der sich lieber mit seinen Büchern umgab als sich dem quirligen Kirkby-Trubel auszusetzen. Auch er hatte sein Päckchen zu tragen, wuchs aber im Handlungsverlauf ebenfalls über sich hinaus und entwickelte sich weiter, wenn auch recht holprig. Beide zusammen ergaben Ainslee und Paul nicht das übliche Lovestory-Pärchen, sondern eher eines mit vielen Ecken und Kanten. Doch gerade deshalb war die Story spannend und abwechslungsreich zu lesen! Und keine Sorge, am Ende klappt man das Buch glücklich zu.
Die Geschichte um das titelgebende Herrenhaus war eher eine Hintergrundhandlung, dessen sollte man sich bewusst sein. Es ging primär um die Beziehung zwischen Ainslee und Paul, die Aufklärung der Besitzverhältnisse von Monroe Manor spielte da eine sehr untergeordnete Rolle. Das hat nicht weiter gestört, aber man sollte sich eben nicht zu viel Krimi-Anteil erwarten.
Das Setting war wie immer einfach zum Verlieben. Wer Charlottes Bücher noch nicht kennt, der sollte das dringend nachholen! Denn Kirkby ist einfach ein Dörfchen zum Wegträumen. Hier war die Welt noch in Ordnung. Es gab eine unglaublich herzliche, wenn auch manchmal etwas distanzlose Gemeinschaft, bei der jeder kompromisslos für den anderen da war. Das alles eingebettet in die traumhaften Weiten der schottischen Highlands und man hatte einen Ort, an den ich sofort umziehen würde, wäre er real.
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich kann es kaum erwarten, noch mehr aus dem wunderschönen Kirkby zu lesen!

Fazit:
Highland Happiness - Das Herrenhaus von Kirkby – ein wundervoller Wohlfühlroman zum Wegträumen. Ich habe meine Zeit in Kirkby wieder sehr genossen und kann die Fortsetzung kaum erwarten! Von mir eine absolute Leseempfehlung für alle, die abwechslungsreiche, spannende und gut durchdachte Love-Stories mit wunderschönem Setting, Tiefgang und einer unvergleichlichen Dorfgemeinschaft lieben.

Bewertung vom 13.07.2023
Wenn wir Sterne wären
Cantrell, Josephine

Wenn wir Sterne wären


ausgezeichnet

Von Sternen, Feen und tiefen Gefühlen


Inhalt:
Es ist Sommer als Lily nach Carraig zurückkehrt, um ihre Tante ein letztes Mal zu besuchen. Inmitten irischer Hügel liegt der Ort, an dem sie eine glückliche Kindheit verbrachte und genau dort möchte sie ihre Tante Violet auf deren letzten Weg begleiten. Die gemeinsame Zeit wühlt Erinnerungen und Gefühle auf, besonders als Lily auf Tiernan trifft. Er war früher ihr bester Freund, aber nach einem schweren Unfall hat er den Kontakt zu ihr abgebrochen. Endlich hat sie die Möglichkeit, ihm all die unbeantworteten Fragen zu stellen. Aber es ist nicht Tiernan, der Lily das größte Geheimnis offenbart, sondern Violet…

Meine Gedanken zum Buch:
Kennt ihr das, wenn ihr eine Geschichte so sehr liebt, dass ihr sie gar nicht loslassen wollt? Wenn ihr das Buch nach der letzten Seite am liebsten wieder vorne aufschlagen und gleich nochmal lesen würdet? Bis das Buch ganz abgegriffen ist und zu Sternenstaub zerfällt. So ging‘s mir hier.
Anfangs hatte ich Hemmungen das Buch zu lesen, da ich mir solch schwere Themen wie hier zu sehr zu Herzen nehme. Da die Autorin aber eine meiner Lieblingsautorinnen ist, wollte ich es trotzdem lesen. Und oh, wie sehr ging mir diese Geschichte unter die Haut! Violets letzter Weg war so unglaublich schön, einfühlsam und gleichzeitig tieftraurig beschrieben, dass es mir beinahe den Atem raubte. Über viele, viele Seiten war ihr Schicksal stets präsent, aber nicht auf unangenehme Weise. Man wurde als Leser vollkommen abgeholt und war nicht am Boden zerstört, als es soweit war, sondern gleichzeitig traurig und glücklich. Hauptverantwortlich dafür war der gewohnt melancholisch-poetische, wunderschöne Schreibstil der Autorin. Parallel durfte man Lily bei der Aufarbeitung ihrer Vergangenheit begleiten. Dass sie Tiernan nach all den Jahren wieder traf wühlte eine ganze Menge auf und ließ Lily ihr Leben in einem neuen Licht betrachten. Alles fügte sich so gekonnt, dass man gar nicht anders konnte, als diese Geschichte zu lieben.
Als Leser war man immer hautnah dabei, an den Gefühlen, den Gedanken, den Beweggründen der Protagonisten. Dadurch wurde es ein intensives Leseerlebnis. Es fühlte sich an, als würde man selbst im Schneehaus inmitten der irischen Hügellandschaft sitzen, mit einem Tee in der Hand in der Abendsonne durch Violets wunderschönen Garten streifen und selbst ein paar Fairy coins aus dem Flussbett holen.
Dieses Buch war definitiv mein bisheriges Jahreshighlight, ein neues Lieblingsbuch und hat einen Ehrenplatz in meinem Bücherregal und in meinem Herzen bekommen. Es hat mich tief bewegt und gab mir definitiv einige wertvolle Gedanken mit auf meinen Weg.

Fazit:
Wenn wir Sterne wären – ein intensives Jahreshighlight! Einmal mehr hat mich die Autorin mit ihrer wundervollen Wortpoesie verzaubert. Von mir eine absolute Leseempfehlung für alle, die aufwühlende, melancholisch-schöne Geschichten mit einer großen Portion Romantik, schweren Themen und wunderschönem Setting lieben.